Auschwitz: Sehenswürdigkeiten

Besondere Plätze und Straßen

Marktplatz
Der Marktplatz von Auschwitz (Oświęcim) wird u.a. bestimmt durch das Rathaus und die Gedenktafeln, welche an bekannte Bürger Oświęcims sowie wichtige Vertreter polnischer Kultur erinnern sollen. Zu diesen Persönlichkeiten gehören Jan von Oświęcim d.J. (1444-1527), Andrzej Patrycy Nidecki (1522-1587), Lukasz Gornicki (1527-1603) und Szymon Syrenski (1540-1611).

Dabrowski Straße
Diese Straße besticht durch interessante Häuser, die aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammen. Einst gehörten sie zur früheren Fabrik Jakub Haberfelds für Wodka und Liköre. Damals waren sie als Wohn- und Administrativgebäude verwendet und im Innenbereich reich mit architektonischen und künstlicherischen Dekorationen verziert worden. Die heute zu sehenden Häuser sind bedauerlicherwweise in einem eher traurigen Zustand.

Besondere Bauwerke

Haller-Kapelle
Am Ende des 18. Jahrhunderts wurde diese Kapelle erbaut. Seit dem frühen 19. Jahrhundert ist sie gemeinsam mit einer Gartenanlage und einem Landschaftspark Teil eines Park- und Palast-Komplexes im Stadtteil Dwory. Die Kapelle, welche im Zusammenhang mit dem Tode von Barbara von Hallers Rotman (1805) entstanden war, weist eine runde Form auf sowie acht ionische Pilaster. Am Eingang zur Kapelle befindet sich in einem Steinkorridor eine bewegbare Platte, hinter der sich der Eingang zu einer Krypta verbirgt. In der Gruft stehen Särge mit den sterblichen Überresten der Familie Haller.

Haus von Michal Slebarski

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde von Pater Michal Slebarski dieses Gebäude errichtet, das sich am heutigen Hauptmarkt erhebt. Das einstöckige Bauwerk besticht insbesondere durch den Balkon, der von zwei Säulen gehalten wird. Das Dach weist wundervolle Keramikziegel auf. Momentan ist das Landgericht in diesem Gebäude untergebracht.

Klieger-Haus

siehe weiter unten unter „Museen/ Klieger-Haus Historisches Museum“

Mietshaus am Hauptmarkt

Zu diesem Bürgerhaus aus dem Jahre 1830 am Hauptmarkt gehört auch ein bewohnbares Nebengebäude, das im Gegensatz zum Haupthaus kein Keramik-Giebel-, sondern ein Pultdach aufweist. Die Fenster der Gebäude sind mit Gesimsen dekoriert und das Eintrittsportal weist imposante Wandpfeiler auf.

Rathaus
Am Hauptmarkt steht das Rathaus von Oświęcim. Es war zwischen 1872 und 1875 errichtet worden. Der beaufsichtigende Architekt war Leopold Michel. Das durchaus beeindruckende Bauwerk weist viele neogotische Stilelemente auf und verfügt seit 1876 über eine Rathausuhr. Diese lässt noch heute ihren markanten Hornlaut erklingen. Auf der Außenwand des Rathauses sind viele Gedenkplatten angebracht, von denen insbesondere die beiden marmornen auffällig sind. Eine davon gedenkt Lukasz Gornicki, dem polnischen Humanisten, Schriftsteller und Kanzler von König Sigismund II. August von Polen.

Museen und Galerien

Klieger-Haus Historisches Museum
Gleich neben der Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge steht das Klieger-Haus. Sein Name geht auf die jüdische Familie Klieger zurück, welche über mehrere Generationen in dem Haus gelebt hat. Im Jahre 2000 starb hier Shimshon Klieger, der letzte lebende jüdische Bürger von Oświęcim. Darauf hin wurde das Haus dem Auschwitz Jewish Center von den Geschwistern Kliegers übergeben. Neben der Restauration des Gebäudes ist weiterhin geplant, Exponate des U.S. Holocaust Museums in Washington, des Lower East Side Tenement Museums in New York und des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam für das Klieger-Haus-Museum zu erhalten. Mit deren Hilfe soll dem Besucher dann die jüdische Kultur nahe gebracht werden.

Konzentrationslager
Eine ausführliche Beschreibung des ehemaligen Konzentrationslagers finden Sie hier >>>

Historisches und Ethnographisches Museum
Seit 1993 befindet sich in sieben Räumen der Oświęcim-Burg eine Kollektion historischer und ethnoghraphischer Funde aus Oświęcim und der Umgebung. Mit Hilfe dieser kann sich der Besucher über die Geschichte der Stadt und das frühere Leben ihrer Einwohner informieren.

Staatliches Museum Auschwitz - Birkenau
Dieses Museum wurde im Jahre 1947 auf dem Gelände des früheren Konzentrationslagers Auschwitz eingerichtet und setzt sich aus zwei integralen Teilen zusammen: dem früheren Stammlager in Oświęcim (Konzentrationslager Auschwitz I - Stammlager) und dem früheren Lager in Brzezinka (Konzentrationslager Auschwitz II - Birkenau). Die Besucher können sich beide Lagerkomplexe anschauen sowie Ausstellungen, die in einigen Blöcken untergebracht sind. Für Gruppen sind Führungen obligatorisch. Diese stehen aber auch individuellen Besuchern zur Verfügung und werden auf Polnisch, Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Ungarisch und Italienisch angeboten. Das staatliche Museum Auschwitz-Birkenau steht seit 1979 auf der Weltkulturliste der UNESCO.

Umfassende Informationen zum Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz sowie der heutigen Gedenkstätte gibt es hier >>>

Kulturzentren

Auschwitz Jewish Center (Centrum Żydowskie w Oświęcimiu)
Das jüdische Zentrum wurde im Jahr 2000 eröffnet. Es hat sich zum Ziel gesetzt, das reichhaltige jüdische Leben Oświęcims zu dokumentieren, wie es vor dem Einmarsch der deutschen Nationalsozialisten aussah. Außerdem sollte für alle Besucher ein Ort des Gebets und der Reflexion geschaffen werden. Zum Zentrum gehört neben der Ausstellung zur Stadtgeschichte (= Jüdisches Kultur- und Bildungszentrum) auch die Rekonstruktion einer jüdisch-orthodoxen Synagoge (= Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge) sowie das noch nicht eingerichtete Klieger-Haus Historische Museum.

Internationales Jugendbegegnungshaus (MDSM = Miedzynarodowy Dom Spotkan Mlodziezy)

Das erklärte Hauptziel dieser 1986 etablierten Einrichtung ist es, die Grenzen unter Jugendlichen aller Nationalitäten einzureißen. Das Zentrum hat daher seit seiner Entstehung viele Projekte ausgerichtet, die sich gegen Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus wenden.

Oświęcim Kulturzentrum (OCK = Oświęcimskie Centrum Kultury)

Sowohl an die Einwohner Oświęcims als auch an Touristen richtet sich das OCK, das eine große Bannbreite an Friedensprojekten anbietet.

Kirchen

St. Jacek Kapelle (Kaplica św. Jacka w Oświęcimiu)
Diese frei stehende gotische Kapelle aus der ersten Hälte des 14. Jahrhundert erinnert an das einstige Kloster der Dominikaner. In der Kryta der Kapelle findet man einige Fürstengräber.

Kirche der salesianischen Väter
Gegründet in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, wurde diese Kirche Oświęcims in den Jahren 1519 und 1564 infolge von Bränden zweimal zerstört. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts konnten es die Dominikaner teilweise restaurieren. Mit Erlass vom Kaiser Joseph II. wurden ab 1782 aber alle Klöster und mithin auch das von Oświęcim aufgelöst. Wertvolle Gegenstände wurden verkauft, und das Kloster verfiel. Zur Jahrhundertwende wurde es erneut restauriert und zu einer Bildungseinrichtung umfunktioniert. Im 20. Jahrhundert wurden die Arbeiten ausgeführt, die das heutige Aussehen der Kirche sowie ihr Innenleben bestimmen.

Kirche zur Himmelfahrt der Gesegneten Jungfrau Maria

Diese Kirche besticht durch ihren spätbarocken Altar, die barocken Gemälde und viele Grabinschriften aus dem 19. Jahrhundert. Eine Inschrift erinnert an die Pilgerreise von Papst Johannes Paul II. nach Polen sowie Auschwitz - Birkenau im Jahre 1979.

Klosterkomplex der engelhaften Schwestern

Das erste Gebäude des Klosters wurde zwischen 1893 und 1895 unter der Verwendung von neoklassizistischen Stilelementen errichtet. Heutzutage ist Sakralbauwerk, das im 19. Jahrhundert noch frei stehend war, über einen Korridor mit einer Kirche verbunden. Das neue Klostergebäude nun wurde in den 1950ern gebaut und hält sich im Architekturstil an das alte Bauwerk. Zwischen 1905 und 1910 kam auch das Gebäude hinzu, das gegenwärtig als Haus der Sozialhilfe verwendet wird. Man hatte es teilweise im Sezessions- und teilweise im modernistischen Stil erbaut. In den 1930ern erweiterte man den Klosterkomplex um zwei Schwesternhäuser. An der West- sowie an der Ostseite breitet sich ein pittoresquer Garten aus.

Synagoge

Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge
„Gemeinschaft zum Studium des jüdischen Gesetzes“ bedeutet der Name dieser Synagoge, welche als jüdisch-orthodoxe Versammlungs- und Gebetsstätte verwendet wird. Obwohl das aus dem Jahre 1928 stammende jüdische Gotteshaus über keine eigene Gemeinde und keinen Rabbiner verfügt, ist die Chevra Lomdei Mishnayot Synagoge das einzige noch bestehende Sakralgebäude des Judentums in Oświęcim. Auffällig ist, dass die Synagoge mit ihrer heutigen Gestalt noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg zurückgeht. Nur der Umstand, dass die Synagoge nicht als solche zu erkennen war, rettete sie vor der Zerstörung. Sie wird heutzutage in gewisser Regelmäßigkeit von jüdischen Gästen für sakrale Zwecke genutzt.

Bildungseinrichtungen

Oświęcim verfügt über relativ viele Schulen. Zur Stadt gehören 8 Grundschulen, 6 Gymnasien, 5 weiter führende Mittelschulen und 6 Lyzeen. Seit kurzer Zeit verfügt die Stadt auch über eine Fachhochschule:

Fachhochschule Oświęcim

Die eher humanistisch ausgerichtete Fachhochschule von Oświęcim wurde am 3. Juni 2005 gegründet. Gegenwärtig befindet sie sich noch im Aufbau, bildet aber dennoch bereits etwa 800 Studentinnen und Studenten aus. Die Studenten nutzen neben dem normalen Studium auch das Angebot einer Art Fernstudium. Momentan können an der Fachhochschule die drei Fachbereiche Philologie, Politik- sowie Verwaltungswissenschaften studiert werden.

Eine Gedenktafel im Eingangsbereich der Fachhochschule erinnert an die ersten Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz. Diese waren zuerst im heutigen Hochschulgebäude untergebracht worden. Die Gedenktafel wurde von dem deutschen Papst Benedikt XVI. im Mai 2006 eingeweiht. Zu dieser Zeit befand sich das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche anlässlich eines Polenbesuches in Oświęcim.

Burgen und Paläste

Hochzeitspalast
Diese Villa wurde zwischen 1903 und 1912 erbaut und vereint in sich Stilelemente der Neo-Renaissance und des Neo-Barocks.

Oświęcim Burg

Die fürstliche Burg von Oświęcim befindet sich auf einem Hügel, der früher einmal als Ort heidnischer Verehrung verwendet worden war. Während der gotische Turm der Burg auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts und der südliche Teil der Burganlage auf das 16. Jahrhundert zurückgehen, wurde der mittlere Teil der Festung in den 1920ern erbaut. Im Laufe seiner Geschichte wurde die Burg mehrere Male von Bränden beschädigt und anschließend restauriert. Nach wechselnden Funtkionen beherbergt die Burg heutzutage historisch-epigraphische Kollektionen.

Sporthallen

Eissporthalle
Die abgebildete Sporthalle ist die Eissporthalle von Auschwitz. Die Halle befindet sich in der ul. Chemikow 4.

Schwimmhalle
Die Schwimmhalle ist eine olympische Schwimmhalle und daher auch für internationale Wettbewerbe zugelasen.

Friedhöfe

Jüdischer Friedhof
Wahrscheinlich aus dem frühen 19. Jahrhundert stammend, sind auf diesem Friedhof in der J. Dabrowski Straße die Gräber von Mitgliedern der jüdischen Gemeinde von Oświęcim und der näheren Umgebung zu finden. Der Friedhof wurde zur Zeit der deutschen Besatzung verwüstet und sollte einer Verlängerung der gegenwärtigen Krakauerstrasse (früher Zatorska Straße) Platz machen.

Römisch-katholischer Friedhof

Auf insgesamt 2,7 Hektar breitet sich seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der katholische Friedhof von Oświęcim aus. Etwa 210 Grabmäler mit einer besonderen Bedeutung sind hier zu finden und stehen unter besonderem Schutz der Stadtregierung.

Flüsse

Sola
Oświęcim erstreckt sich direkt entlang den Ufern des Flusses Sola, einem 80 Kilometer langen rechten Nebenfluss der Weichsel. Die Sola hat ihren Ursprung in den polnischen Beskiden und verläuft zunächst gegen Nordnordost. Dabei trennt die die Schlesischen von den Saybuscher Beskiden. Die Sola mündet, nachdem sie das Stadtgebiet Oświęcims in den großen Rechtsuferteil und den kleineren Linksuferteil geteilt hat, etwa ein Kilometer nordöstlich bei dem Dorf Broszkówice in die Weichsel.

Weichsel (pol. Wisła)

Oświęcim liegt am auch „Wixel“ bzw „Wissel“ genannten Fluss Weichsel. Dieser entspringt in den Westbeskiden und fließt von dort in überwiegend nördlicher Richtung durch Polen. Nach 1.047 Kilometern mündet die Weichsel am Weichsel-Werder im Rahmen der Danziger Bucht in die Ostsee. An der Weichsel liegen viele bedeutende polnische Städte, zu denen u.a. Gdańsk (Danzig), Warszawa (Warschau) und Kraków (Krakau) gehören.

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