Ukraine: Bevölkerung und Städte

Inhaltsverzeichnis

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  1. Bevölkerung
  2. Städte der Ukraine

Bevölkerung

Bevölkerungszahl
Die Ukraine hat ca. 45,7 Mio. Einwohner.

Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung besteht in der Mehrheit (ca. 73%) aus Ukrainern. 11,36 Mio. sind Russen, was ca. 22% der Bevölkerung entspricht.
Weitere Minderheiten sind:

  • Juden: ca. 486.000
  • Weißrussen: ca. 440.000
  • Moldawaner: ca. 325.000
  • Krimtataren: ca. 300.000
  • Bulgaren: ca. 233.000
  • Polen: ca. 219.000
  • Ungarn: ca. 163.000
  • Rumänen: ca. 135.000
  • Deutsche: ca. 40.000

Landessprachen
Staatssprache: Ukrainisch; umgangssprachlich vielfach Russisch, regional auch Gagausisch, Slowakisch, Rumänisch, Polnisch, Ungarisch und andere.

Religionszugehörigkeit
Ukrainisch-orthodox (Patriarchat Kiew): 19%, Orthodox: 16%, ukrainisch-orthodox (Patriarchat Moskau): 9%, ukrainisch-griechische Katholiken: 6%, sonstige (andere orthodoxe, jüdische und protestantische Glaubensrichtungen), 38% ohne Bekenntnis.

Städte der Ukraine

Kiew

Die Hauptstadt der Ukraine ist Kyiw (Kiew) mit ca. 2,8 Mio.
Einwohnern ist sie die größte Stadt der Ukraine und außerdem die Hauptstadt der Region ("Oblast") Kiew, die ca. 3 Mio. Einwohner hat. Die Stadt liegt am Fluss Dnepr, der bis Kiew sogar von kleinen Schiffen befahren werden kann, so dass die Stadt über einen Hafen verfügt. Kiew ist nicht nur das politische Zentrum des Landes, sondern auch einer der wirtschaftlichen Knotenpunkte des Landes und ganz Osteuropas: Die Stadt liegt am Schnittpunkt der Verkehrswege zwischen Istanbul, Athen, Sofia, Minsk und Moskau sowie zwischen Westeuropa und dem Kaukasus, außerdem blickt Kiew auf eine über 1500-jährige Geschichte zurück.

Kiew wurde etwa Anfang des 6. Jahrhunderts von den drei Brüdern Kyj, Schtschek und Choriw gegründet und nach dem ältesten der drei benannt. Im Jahre 880 wurde Kiew zur Residenzstadt der Rus, 988 baute Großfürst Wladimir I. die Stadt zum Zentrum der Kiewer Rus aus und befestigte es. Im 11. und 12. Jahrhundert gehörte Kiew mit 50.00 Einwohnern zu den größten Städten Europas. 1240 zerstörten die Mongolen unter Batu Khan die Stadt und töteten fast alle Einwohner. Kiew war ab 1920 sowjetisch und wurde 1934 zur Hauptstadt der sowjetischen Ukraine. Im Zweiten Weltkrieg hielten die Deutschen Kiew besetzt und töteten hier Kriegsgefangene und auch Zivilisten. 1986 wurde Kiew , wie die ganze Ukraine, schwer von der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl getroffen.
Seit 1991 ist Kiew die Hauptstadt der unabhängigen Ukraine. Sie wurde im Jahr 2004 zum Schauplatz der Massenproteste gegen die Fälschungen bei den ukrainischen Präsidentschaftswahlen, die vom 21. November bis zum 5. Dezember dauerten, man spricht in diesem Zusammenhang von der "Orangenen Revolution". Neben den ukrainischen Ministerien und der Verwaltung beherbergt Kiew Unternehmen aus Stahlindustrie, Maschinenbau, Flugzeugbau und Chemieindustrie. Zudem ist die Hauptstadt ein bedeutender Touristenmagnet und hat neben Lwiw (Lemberg) und Odessa das größte kulturelle Angebot des Landes. Zudem hat Kiew eine hervorragende Infrastruktur: Die Bahnverbindungen sind äußerst zahlreich, es gibt zwei Flughäfen, Kiew-Žuliany und Kiew-Boryspil, im Stadtinneren gibt es U-Bahnen, Busse, Straßenbahnen und eine Standseilbahn.

Kiew beherbergt insgesamt 99 Hochschulen.
Die bedeutendsten von ihnen sind
die Kiewer Staatsuniversität, (KGU,
die Nationale Technische Universität der Ukraine, (KPI),
die Nationale Akademie für Luft- und Weltallfahrt, (GWF oder KIIGA),
die Kiewer Nationale Universität für Bauwesen und Architektur, (KNUCA) und
die Kiew-Moglia Akademie.

Der FC Dynamo Kiew ist der bekannteste Sportverein der Ukraine und der gesamten ehemaligen Sowjetunion. Das ukrainische Nationalstadion, das NSK Olympysky, befindet sich ebenfalls in der Hauptstadt.

Kiew hat zahlreiche Parkanlagen und bietet dem Besucher viele Sehenswürdigkeiten, beispielsweise die St. Sophien-Kathedrale und die St. Andrijw-Kirche. Besonders interessante Museen sind das Ukrainische Kunstmuseum sowie das Geschichtsmuseum. Der Fernsehturm von Kiew ist die wahrscheinlich höchste Stahlfachwerkkonstruktion der Welt.

Charkiw
Die Industriestadt Charkiw liegt im Nordosten der Ukraine und stellt das kulturelle Zentrum der Region dar: Es gibt eine Universität, mehrere Hochschulen, Theater und Museen. Charkiw ist mit 1,4 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Sehenswert sind sowohl die Kathedrale als auch das neoklassizistische Theater. Die Universität liegt an einem zwischen 1920 und 1930 entstandenen Platz, der mit über 11 ha der größte Europas ist.

Cherson
Cherson, die Seehafen- und Hauptstadt der gleichnamigen Oblast, breitet sich am Mündungsdelta des Dnepr und nahe des Schwarzen Meeres aus. Nur etwa 100 km südöstlich liegen die Anfänge der Krim. Cherson gehört nicht zu den touristischen Attraktionen der Ukraine, kann aber mit den Überresten der ersten Festungsanlage, einigen Museen und hübschen Kirchen punkten. Der sicherlich imposanteste Bau ist die Heiliggeistkathedrale mit ihrer großen Kuppel.

Dnipropetrowsk
Mit ihren 1.050.000 Einwohnern ist Dnipropetrowsk die drittgrößte Stadt der Ukraine. Sie trägt aber auch den Titel der jüngsten Stadt des Landes. Sie liegt im ukrainischen Zentralosten und wird vom Dnepr strukturiert. Dnipropetrowsk ist nicht nur ein bedeutender ökonomischer Standort und ehemals wichtiges Zentrum der sowjetischen Kernenergie-, Raumfahrt- und Waffenindustrie. Sie ist auch Universitätsstadt mit viel Grün und der Karl-Marx-Allee, einer im 18. Jahrhundert angelegten Hauptachse, die mit ihren sehenswerten Häusern das Stadtbild prägt. Neben dem Raketenmuseum, der etwas außerhalb gelegenen Kodak-Festung und dem Oktoberplatz ist insbesondere die Christi-Verklärungs-Kathedrale von 1787 touristisch interessant.

Donezk
Die ostukrainische Stadt Donezk, nach dem Fluss Siwerskyj Donez benannt, ist das Zentrum der gleichnamigen Oblast und die inoffizielle Hauptstadt des wirtschaftlich wie kulturell so bedeutenden Donezk-Beckens. Es wundert daher auch nicht, dass die Stadt mit ihrer unglaublichen Konzentration an Firmen und gut ausgebildeten Fachkräften das finanzielle, industrielle, kulturelle und wissenschaftliche Zentrum der Region ist. Sowohl 2009 als auch 2010 wurde Donezk als bedeutendste Stadt der Ukraine gewählt und 1970 von der UNESCO als die beste Industriestadt der Welt. Die UNESCO ehrte Donezk auch als eine der grünsten Städte weltweit, wozu auch die Bezeichnung "Stadt der Millionen Rosen" passt.
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Iwano-Frankiwsk
Die Universitätsstadt Iwano-Frankiwsk hat etwa 218.000 Einwohner und liegt in der Westukraine im Karpatenvorland und gehört zu Galizien. Die Altstadt ist besonders sehenswert, da sie in der Zeit seit der Unabhängigkeit fast vollständig renoviert wurde. Die Architektur ähnelt der Österreich-Ungarns. Im Stadtzentrum befindet sich zudem ein gut erhaltener jüdischer Friedhof.


Jalta
Die grüne Hafenstadt Jalta auf der Halbinsel Krim wird auch "die Perle der Krim" genannt und ist aufgrund ihrer traumhaften Meerlage und der exotischen Vegetation ein beliebter Urlaubsort. Die Stadt hat etwa 77.000 Einwohner. An das Bahnnetz ist Jalta nicht angebunden, da die Stadt jenseits des Krimgebirges in einem Talkessel liegt, so muss Jalta durch die längste Trolleybuslinie der Welt an den Rest der Ukraine angebunden werden. Sehenswürdigkeiten sind das Schloss Massandra, die Alexander-Newski-Kathedrale und der Liwadija Palast, wo vom 4. bis zum 11. Februar 1945 die Konferenz von Jalta stattfand.

Kertsch
In der auf der Krim gelegenen ukrainischen Hafenstadt Kertsch leben 157.000 Menschen. Besucher kommen meist in die Stadt, um von dort aus zur Halbinsel Taman zu gelangen. Aber die Stadt selbst bietet auch viel Sehenswertes wie etwa die türkische Festungsanlage Jenikale oder die Katakomben aus dem Zweiten Weltkrieg, die in einem früheren Bergwerk zu finden sind. Vom Berg Mitridat aus kann man einen wundervollen Ausblick auf die Stadt genießen. Dort oben liegen auch die Ruinen der Akropolis von Pantikapaion, ein geschichtliches Juwel aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.

Lwiw (Lemberg)
Lemberg liegt in der Westukraine am Fluss Poltwa in 80 Kilometern Entfernung zur polnischen Grenze. Lemberg hat ca. 760.000 Einwohner, ist aber eine eher beschauliche Stadt in der Gebirgskette der Karpaten. Viele nennen Lemberg "die heimliche Hauptstadt" der Ukraine, weil sie die bedeutendste Stadt der ukrainischsprachigen Westukraine ist. Die Altstadt Lembergs wurde zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Kathedrale Mariae Himmelfahrt, die armenische Kathedrale, die Bürgerhäuser am Rinkplatz, der Hohe Schlossberg und das Rathaus.
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Luhansk
Luhansk ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast Luhansk. 463.000 Menschen leben dort am Zusammenfluss der Flüsse Luhan und Olchowa. Die bis 1992 Woroschilowgrad genannte Stadt ist mehr Industriestandort und touristisch nicht sehr interessant, weiß aber, mit ihrer russisch-orthodoxen Kathedrale Hl. Wladimir zu gefallen.

Mykolajiw
Mykolajiw liegt im südlichen Teil der Ukraine am Schwarzen Meer auf einem Plateau, dort wo der Südliche Bug und der Inhul zusammenfließen Die Stadt hat ca. 510.000 Einwohner und ist ein Zentrum für Industrie, Bau, Kernkraft, Leicht- und Nahrungsmittelindustrie. Wichtig für das wirtschaftliche Leben sind auch die Großwerften, der Hafen und die Marinebasis. Mykolajiw darf aber auch stolz auf den Rang eines kulturellen Mittelpunkts sein; dafür sind u.a. die Hochschulen und Theater ausschlaggebend.

Odessa
Die Hafenstadt Odessa in der Schwarzmeerregion ist mit über einer Million Einwohnern die wichtigste Hafenstadt der Ukraine am Schwarzen Meer. Sie ist bedeutender Industriestandort und Sitz vieler wissenschaftlicher Einrichtungen. Zudem ist die Stadt ein namhafter Kurort. Zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt zählen die Potemkinsche Treppe, die von der Altstadt zum Hafen führt, das Opernhaus und der Kathedrale-Platz. Es gibt einen Botanischen Garten und mehrere andere Parks sowie auch Badestrände, die Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten bieten.
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Uschgorod
Das auf Deutsch auch als Ungwar bekannte Uschhorod erstreckt sich im Dreiländereck zwischen Ungarn, der Ukraine und der Slowakei. Die Stadt ist Sitz eines griechisch-katholischen Bistums und besticht durch einen wunderschönen historischen Stadtkern, der von japanischen Kirschblütenbäumen aromatisiert wird. Entlang des Ufers des Flusses Usch, welchem die Stadt auch ihren Namen verdankt, schlängelt sich die längste Lindenallee Europas. Baulich interessant ist v.a. die Burg aus dem 9. Jahrhundert.

Saporischschja
Saporischschja ist eine Stadt in der Südukraine mit etwa 823.000 Einwohnern. Sie liegt am Fluss Dnepr, ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie auch Kulturstandort. Es gibt zudem viele Parks und Grünanlagen und als weiteres Naherholungsgebiet für Einwohner und Besucher die kleine Insel Chortysja im Fluss Dnepr. Der Kachowkaer Stausee ist nur knappe 60 km von der Stadt entfernt.

Sewastopol
Die Hafenstadt Sewastopol liegt am Schwarzen Meer, hat etwa 380.000 Einwohner und ist somit die größte Stadt der autonomen Halbinsel Krim. Das Klima hier ist beinahe subtropisch und es kann im Sommer Temperaturen von über 40 Grad geben, allerdings weht über der Halbinsel immer eine leichte Brise. Sewastopol gehört zwar zur Ukraine, jedoch wird die Region stark von den russischen Behörden dominiert. Jährlich wird die Stadt von mehr als einer halben Million Touristen besucht, außerdem ist Sewastopol das Bildungszentrum der Krim, und viele wissenschaftliche Institute und Organisationen haben hier ihren Sitz. Es gibt mehr als 2.000 Denkmäler in Sewastopol, außerdem aber auch zahlreiche, repräsentative moderne Bauwerke. Sehenswert ist ebenfalls die Wladimir-Kathedrale, die Peter-und-Paul-Kirche und die Pokrowski-Kathedrale. In Sewastopol hat die russische Schwarzmeerflotte ihren Heimathafen.

Simferopol
Simferopol ist die Hauptstadt der autonomen Republik Krim. Sie ist mit ca. 345.000 Einwohnern kleiner als Sewastopol, jedoch sitzt hier die Verwaltung der Krim. Zu den kulturellen Highlights der Stadt gehören das auch international bekannte Puppentheater und das Kunstmuseum der Stadt, die überdies das ukrainische Zentrum des Islam ist.

Tschernihiw
Tschernihiw (auch Tschernigow) gehört zu den ältesten und wichtigsten Städten der Kiewer Rus. Ein erstes Mal wurde sie 907 als Hauptstadt des ostslawischen Stammes der Sewerjanen erwähnt. Noch immer kann der interessierte Stadtbesucher zahlreiche Bauwerke aus altrussischer Zeit besichtigen. Dazu gehören u.a. die Kathedralen und Kirchen der Stadt. Jüngere Bauten aus der Zeit des Ukrainischen Barock und des Klassizismus sind ebenfalls erhalten geblieben.

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