Wales: Geopgrafie und Landkarte

Fläche, Grenzen, Küstenlänge

Wales umfasst eine Fläche von 20.779 km². Die Insel Großbritannien bringt es auf eine Fläche von 229.850 km² und das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland auf 244.820 km².
Wales selbst besitzt keine direkte Landesgrenze, lediglich eine "Grenze" zu England. Es hat eine Küste mit einer Länge von 1.200 km, die sowohl aus Steilküsten wie auch aus weiten Sandstränden besteht.

Wales hat eine Küste mit einer Länge von 1.200 km, die sowohl aus Steilküsten wie auch aus weiten Sandstränden besteht.

Tidenhub

Im Bristolkanal, in den der Fluss Severn übergeht, bevor er in der Irischen See mündet, kann der Tidenhub bis zu 15 m betragen - er ist damit der zweithöchste weltweit.. (Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut).

Geografische Länge und Breite

Wales erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 51° 15` bis 53° 20`nördliche Breite
Δλ = von 005° 15' bis 02° 30`westliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Uhrzeit

In Großbritannien und damit auch in Wales gilt eine Stunde Zeitverschiebung (GMT = Greenwich Mean Time) zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ). Es ist dort eine Stunde früher.

Δt (MEZ) = - 1 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Cardiff

Cardiff (Zentrum) liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 51° 30` = 51,5° Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Cardiff Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

51,5° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 62°

Dies ist der höchste Stand über dem Horizont (exakt: über der Kimm), den die Sonne innerhalb des Jahres in Cardiff einnimmt.

Berge, Bergzüge

Der höchste Berg von Wales ist der Snowdon mit einer Höhe von 1.085 m.

Die Berge, die große Teile der Landschaft von Wales prägen, entstanden während der Eiszeit vor mehr als 10.000 Jahren. Die Gipfel und Hänge der Berge sind nicht nur das Ziel von Bergwanderern, Mountainbiker und Kletterern, sondern auch von Künstlern, Olympioniken und Fotografen.

Berge in Snowdonia
Snowdonia ist eine bergige Region im Nordwesten von Wales. Zu den neun Berg- bzw. Hügelketten Snowdonias gehören insgesamt 15 Gipfel mit einer Höhe von über 900 m Höhe, darunter ist der 918 m hohe Tryfan – der mit seinem dreieckigen Gipfel ein berühmtes Wahrzeichen der Region ist. Erwähnenswert ist zudem der 901 m hohe Cadair Idris, der sich über dem Ufer des Mündungsgebietes des Flusses Mawddach erhebt. Der hiesige Snowdon ist mit einer Höhe von 1.085 der höchste Berg von Wales. Er kann mit Hilfe einer Zahnradbahn erreicht werden Der 2.130 km² große Snowdonia Nationalpark ist ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur der Waliser.

Cambrian Mountains
Die Cambrian Mountains (Kambrisches Gebirge) werden oft auch als ein felsiges Rückgrat bezeichnet, das sich von den schroffen Gipfeln im Snowdonia Nationalpark durch das gesamte bergige Land von Wales bis hin zu den Hügeln der Brecon Beacon erstreckt. Hier befinden sich u.a. der 752 hohe Plynlimon in der Nähe von Machynlleth. Die Cambrian Mountains werden durch das Dyfi und das Tywi Valley von Snowdonia und der Bergkette der Black Mountain getrennt. Hier befinden sich auch die Ursprünge der Flüsse Wye und Severn.

Brecon Beacons
Der Mittelpunkt des Brecon Beacons Nationalparks sind die Brecon Beacons, deren hohe Gipfel der 886 m hohe Pen y Fan und der 795 m hohe Cribyn sind. Mit ihren Wander-, Rad- und Reitwegen sind die Brecon Beacons ein beliebtes Ziel für Aktivurlauber. Es sei darauf hingewiesen, dass die Bergkette der Black Mountain und die Black Mountains zu unterscheiden sind – die sich aber beide im Brecon Beacons Nationalpark befinden.
- Die Black Mountain befindet sich im Westen des Nationalparks, nördlich von Swansea. Die Gegend ist eine der ursprünglichsten und idyllischsten des Landes, mit beeindruckenden, von früheren Gletschern geformten Steilhängen und Seen. Ihr höchster Gipfel ist der 802 m hohe Fan Brycheiniog.
- Die Black Mountains dagegen liegen im Osten von Wales, an der Grenze zu England. Die höchste hiesige Erhebung ist mit einer Höhe von 811 m das Waun Fach Plateau.

Berge in Großbritannien

Der Vollständigkeit halber sollen neben den Bergen in Wales auch einige höhere Berge vom restlichen Großbritannien Erwähnung finden:

• Der 1.344 m hohe Ben Nevis in Schottland ist höchste Berg Großbritanniens
• Ben Macdhui in Schottland mit einer Höhe von 1.310 m
• Braeriach in Schottland mit einer Höhe von 1.296 m
• Cairn Toul in Schottland mit einer Höhe von 1.291 m
• Der höchste Berg von Nordirland ist Slieve Donard mit einer Höhe von 852 m

Flüsse

Severn
Der längste Fluss von Wales ist der Severn mit einer Länge von rund 354 km, der in den Bristolkanal zwischen England und Wales übergeht, bevor er in die Keltische See mündet. Der Severn entspringt bei Llanidloes in den Cambrian Mountains in Zentral-Wales.

Wye
Der rund 215 km lange Wye bildet eine natürliche Grenze zwischen England und Wales. Der Fluss entspringt am Osthang des Plynlimon im Kambrischen Gebirge in Wales- Er mündet bei Chepstow an der Grenze zu England. in den Severn.

Dee
Der Dee mit einer Länge von rund 110 km entspringt an den Hängen des Dduallt in Snowdonia in der Grafschaft Gwynedd. Er mündet nordwestlich der englischen Stadt Chester in die Irische See.

Conwy
Der Conwy mit eine Länge von rund 43 km entspringt in der Migneint-Heide, wo eine Anzahl Bäche in den Llyn Conwy mündet. Er mündet in die Conwy Bay bei der rund 14.000 Einwohner zählenden Stadt Conwy in Wales in die Irischen See

Glaslyn
Der Glaslyn besitzt nur eine Länge von rund 30 km. Er entspringt dem Karsee Glaslyn (Blauer See) auf der Ostseite des Snowdons. Der Fluss mündet in die Cardigan Bay. Diese Bay (Bucht) befindet sich am nördlichen Ausgang des St.-Georgs-Kanals von der Keltischen See hin zur Irischen See - zwischen der Lleyn-Halbinsel und Pembrokeshire.

Seen

Alwen Reservoir
Der Alwen Stausee besitzt eine Länge von etwa 5 km und einer Fläche von 360 ha = 3,6 km². Der Stausee ist damit der größte künstliche See in Wales. Um den See führt ein Weg, der sich ideal zum Radfahren, Wandern oder Reiten eignet. Es gibt auch ein Wasserskizentrum. Der See liegt in der Nähe von Pentrefoelas.

Der Bala Lake
Der Bala Lake (Llyn Tegid) ist ein rund 4,8 km² großer See, der früher von einem Gletscher gebildet wurde. Er erhält heutzutage sein Wasser von dem Fluss Dee. Der See befindet sich in der Grafschaft Gwynedd. Am nordöstlichen Ende des Sees liegt die Stadt Bala , die früher ein wichtiges Zentrum des
Wollhandels in Nordwales war.

Clearwen
Der Clearwen ist ein rund 3,7 km² großer Stausee, der 1952 fertiggestellt wurde. Er befindet sich in Powys, eine der 22Principal Areas (Verwaltungsbezirke) von Wales.

Glaslyn
Der Glaslyn befindet sich im Snodonia Nationalpark an der Ostflanke des Berges Snowdon.
Der See ist die Quelle des gleichnamigen Flusses (Afon) Glaslyn.

Llyn Cwellyn
Der Llyn Cwellyn Stausee umfasst eine Fläche von 87 ha = 0,87 km². Der See befindet sich im nördlichen Teil des 2.140 km² großen Snowdonia-Nationalparks.

Llyn Dinas
Der 27 ha = 0,27 km² große Llyn Dinas liegt in der Nähe von Beddgelert, Gwynedd in Nordwales.
Der See wird von dem Fluss Glaslyn gebildet.

Llyn Padarn
Der Llyn Padarn ist ein von Gletschern gebildeter Moränenstausee. Er ist mit einer Fläche von 96 ha = 0,96 km² einer der größeren natürlichen Seen von Wales

Inseln vor Wales

Anglesey
Anglesey - im Walisischen Ynys Môn - ist eine Insel in der Irischen See vor der Nordwestküste von Wales. Sie umfasst eine Fläche von 714 km², bei rund 69.000 Einwohnern. Die größte Stadt der Insel ist der Fährhafen Holyhead, von wo aus Fähren nach Dublin - darunter die M/S Ulysses, eine der größten Fähren der Welt - und nach Dun Laoghaire in der Republik Irland verkehren. Die Insel wird über zwei Brücken mit Wales verbunden.

Skomer
Die nur 3 km² große Insel liegt vor der Küste von Pembrokeshire und gehört zum Pembrokeshire Coast National Park im Südwesten von Wales. Sie ist bekannt für ihre Vogelpopulationen

Skokholm
Die unbewohnte und nur 1 km² große Insel befindet sich südlich von Skomer und ist ebenfalls ein Vogelparadies und gehört auch zum Pembrokeshire Coast National Park

Grassholm
Diese auch nur ca. 1 km² große Insel ist ebenfalls ein Vogelparadies und unbewohnt und gehört auch zum Pembrokeshire Coast National Park.

Inseln in Großbritannien
Die Bezeichnung "Britische Inseln" bezieht sich auf das gesamte Archipel Großbritanniens, von Scilly im Süden zu den Shetland Inseln im Norden, sowie von den westlichen Blasket Inseln zum östlichen East Anglia. Das gesamte Gebiet umfasst über 6.000 Inseln.

Lundy
Lundy liegt am Eingang zum Bristolkanal. Obwohl die Insel zu England gehört, soll sie wegen ihrer Nähe zu Wales und einiger Besonderheiten dennoch ausführliche beschrieben werden. Mit einer Fläche von 4,25 km² ist sie die größte Insel im Bristolkanal. Auf der Insel leben nur etwas mehr als 25 Menschen, einschließlich des Inselwarts und seiner Assistentin. Im Jahr 1924 hatte Martin Coles Harman die Insel erworben und sich zum "König“ der Insel erklärt. Er hatte ein eigenes Postsystem eingeführt mit Briefmarken und eigenen Münzen (Token). Zu seinen Zeiten als selbsternannter König, die bis 1968 andauerte, mussten die Einwohner von Lundy keine Steuern an Großbritannien zahlen und es wurden Zollkontrollen eingeführt. Eine große Besonderheit ist der hiesige endemische Lundy-Kohl. Zu einer Plage hat sich der eingeführte Rhododendron, der von dem Inselwart mit Leidenschaft ausgerissen wird, entwickelt. Früher havarierten hier zahlreiche Schiffe, von denen 135 bekannt sind und um die Insel herum verstreut liegen. Die Insel wurde an die Landmark Trust verpachtet, die die Gebäude auf Lundy an Touristen vermietet. Die Erlöse fließen in den Unterhalt der hiesigen Gebäude. Weitere Inseln sind:

  • Die Isles of Skye mit einer Fläche von insgesamt 1.735 km² liegt im Atlantik und gehört zu Schottland
  • Die Shetland Inseln mit einer Anzahl von 100 Inseln und einer Gesamtfläche von 1.466 km². Die Inselgruppe gehört zu Schottland
  • Die Isle of Man mit einer Fläche von 572 km² liegt in der Irischen See. Die Insel gehört weder zu Großbritannien noch zur EU, sondern ist rechtlich gesehen ein "Autonomer Kronbesitz" und direkt der britischen Krone unterstellt.
  • Die Isle of Wight mit einer Fläche von 381 km² liegt im Ärmelkanal dicht vor der Küste von England.
  • Die Inseln von Scilly mit einer Anzahl von insgesamt 55 verschiedenen größeren Inseln umfassen eine Fläche von 16 km² und gehören zu England. Sie liegen im Atlantik vor dem Beginn des Ärmelkanals

Bristolkanal

Der Bristolkanal ist eine Bucht an der Westküste Großbritanniens und bildet die Grenze zwischen der englischen Grafschaft Cornwall und Wales. Der Bristolkanal ist allerdings kein Kanal im eigentlichen Sinn , sondern eine trichterförmige Meeresbucht der Keltischen See, die an ihrem Ende die Mündung des Flusses Severn bildet. Durch die Form der Bucht kommt es hier zu einem extrem hohen Tidenhub. Die wichtigsten Hafenstädte in Wales sind Newport, Cardiff und Swansea. Die Breite des Bristolkanals beträgt bei Swansea rund 40 km und bei Cardiff rund 15 km. Die englische Stadt Bristol ist über den Fluss Avon mit dem gleichnamigen Kanal verbunden. Im Bristolkanal befindet sich, wie bereits erwähnt, die 4,5 km² große zu
England gehörende Insel Lundy.

Am 30. Januar 1607 kam es hier zu einer gewaltigen Flutwelle mit geschätzten 2.000 Toten und erheblichen Zerstörungen. Vor allem Cardiff war davon stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Markierungen an einigen Bauwerken weisen noch heute auf den damaligen Wasserstand hin. Neuesten Erkenntnissen nach handelte es sich wahrscheinlich aber nicht um eine Sturmflut, wie bisher angenommen, sondern um einen Tsunamie, der durch ein Seebeben ausgelöst worden war.

Hinweis
Bei Surfern ist das Surfen auf der Gezeitenwelle bei Flut sehr beliebt, die weit den Fluss Severn aufwärts reicht. Die Welle ist besonders bei Springflut groß und für Ungeübte durchaus gefährlich.

Irische See

Die Irische See umfasst eine Fläche von rund 46.000 km² und trennt die Insel Irland von Großbritannien. Sie ist im Süden durch den St.-Georgs-Kanal – der zwischen Irland und Wales liegt - mit der Keltischen See und im Norden durch den Nordkanal – der zwischen Irland und Schottland liegt - mit der Schottischen See und damit mit dem offenen Atlantik verbunden. Die Irische See ist ein Laichgebiet der Nordseemakrele. In die Irische See werden u.a. die radioaktiven Abwässer der Atomanlage Sellafield eingeleitet.

Keltische See
Die Keltische See ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans und liegt zwischen der Republik Irland im Nordwesten und England (Grafschaft Cornwall) im Osten auf der britischen Insel sowie im Süden durch die Spitze der Bretagne in Frankreich.

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