1. Felsenzeichnungen im Val Camonica (Lombardei) (1979)
Valcamonica liegt im Norden des Landes in der Lombardei in der Provinz Brescia und ist ca. 100 km von Mailand entfernt. Es ist ein Tal, das ca. 70 km lang ist und von Fluss Oglio durchflossen wird. In diesem Tal wurden 200.000 Ritzungen gefunden und man vermutet, dass es noch viel mehr sind. Die Petroglyphen (Fels-Ritzungen) liegen auf unterschiedlichen Höhen über das Tal verteilt . Bei den Ritzungen kann man deutlich einen Wandel der Stile erkennen, und daraus lässt sich das Alter der Ritzungen ermitteln.
Die ersten Ritzungen werden auf ein Alter von 12.000 Jahren geschätzt und die letzten wurden bis zur römischen Kaiserzeit datiert. Man erkennt Jagdszenen, Tiere - wie den in der Region schon lange ausgestorbenen Elch - Gerätschaften und symbolische Zeichen. Spätere Ritzungen zeigen Götterbilder und unklare menschliche Gestalten, Tiere und Werkzeuge wie Äxte, Pflüge und Rechen.
Diese Felsenzeichnungen wurden im Jahr 1979 als eine der ersten in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
2. Kirche und Dominikanerkonvent Santa Maria delle Grazie (1980)
Das Kloster Santa Maria delle Grazie mit Leonardo da Vincis "Abendmahl" in Mailand im Stil der Renaissance in Mailand ist kein gigantischer Prunkbau. Aber in dem Refektorium wird das Original von Leonardo da Vincis „Abendmahl“ von einer Restauratorin erneuert. Das Abendmahl ist eines der berühmtesten Wandgemälde der Welt. Leonardo hatte es im 15. Jahrhundert in der Seccotechnik ausgeführt und wusste leider nicht, dass diese Technik keine Feuchtigkeit verträgt. Das Gemälde wurde deshalb bereits schon achtmal restauriert. In Auftrag gegeben hatte es seinerzeit der Mailänder Herzogs Ludovico Sforza. Die Maße des Bildes betragen 4,22 m mal 9,04 m. Jesus wird mit seinen zwölf Aposteln dargestellt, und er soll gerade verkünden, dass er von einem von ihnen verraten wird. Das Bild gilt als Meisterwerk der Renaissance. Es ist das erste perspektivisch gemalte große Bild in der Malerei.
Kirche und Konvent wurden im Jahr 1980 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
3. Historisches Zentrum von Rom, Stätten des Heiligen Stuhls, Basilika St. Paul "vor den Mauern" (1980, 1990)
Der Vatikan ist ein Staat in einer Stadt (Rom) und gleichzeitig auch eine Stadt und er ist der kleinste Staat der Welt. Seine Fläche beträgt nur 0,44 km², die von einer Mauer umgeben ist.
Zum Gebiet des Vatikans gehören u.a.
- Der Petersplatz, der von dem Bildhauer und Architekten Gian Lorenzo Bernini (von 1598 in Neapel bis 1680 in Rom) geplant wurde. Der Obelisk, der auf dem Petersplatz steht, stammt aus der Zeit Kaiser Neros (37 bis 68 n. Chr.) und Caligulas (12 bis 41 n.Chr.). Säulengänge umgeben den gesamten Platz, hier stehen 140 Statuen von Heiligen aus dem 17 Jahrhundert.
- Der Petersdom hat eine Fläche von ca. 15.000 m². In der Apsis befindet sich die um 1666 entstandene „Cathedra Petri
- eine Thron-Nachbildung des Stuhles von dem Jünger Petrus
-. Weiterhin beherbergt der Dom Michelangelos Pietà., das im Jahr 1500 vollendet wurde. Heute steht das Bildnis geschützt hinter Panzerglas, da es bei einem Attentat im Jahr 1972 beschädigt wurde. Im Dom befindet sich auch eine große Schatzkammer.
- Die Sixtinischen Kapelle, in der die Papstwahl stattfindet und in der sich Gemälde von Botticelli, Perugino. Signorelli u.a.. befinden.
- Die Vatikanischen Gärten, in denen subtropische Pflanzen wachsen, die von Wasser aus unterirdischen Quellen gespeist werden. Es gibt dort einen kleinen Wald, in dem Pinien, Eichen und Zypressen wachsen. Hier finden noch Fledermäuse, Eichhörnchen und Kaninchen und viele Arten von Vögeln eine Heimat.
- Die Leoninische Mauer aus dem 9. Jahrhundert ist eine Befestigungsanlage zum Schutz der Stadt gewesen. Sie umfasste fast das gesamte Gebier des heutigen Vatikans. Es gibt noch Überreste der Mauer, die in den Vatikanischen Gärten zu finden sind.
- Der Apostolische Palast ist die offizielle Residenz des Papstes im Vatikan. Außerhalb des Staatsgebietes Vatikan gibt es noch mehrere Besitztümer des Vatikans auf römischem Gelände.
Das historisches Zentrum von Rom, die Stätten des Heiligen Stuhls in Rom und die Basilika St. Paul "vor den Mauern wurden im Jahr 1980 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen und 1990 erweitert.
Sankt Paul vor den Mauern ist eine von vier Patriarchalbasiliken und eine von 7 Pilgerkirchen. Die Sankt-Pauls-Basilikas wurde auf dem Grab von Apostel Paulus errichtet, der im Jahr 67 n. Chr. außerhalb der Stadt enthauptet worden ist und zu dessen Gedenken eine Statue vor der Basilika errichtet wurde. Im Jahr 1854 wurde die Basilka von Papst Pius IX. eingeweiht.
Die Fassade der Basilika wird von einem Mosaik geschmückt. Vor der Basilika wurde eine Statue des Apostels Paulus aufgestellt Im Inneren ist die Basilika mit kostbaren Marmor- und Alabasterarbeiten ausgestattet. Der Baldachin der sich über dem Apostelgrab spannt, stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Diese sehr umfangreichen Stätte wurden im Jahr 1980 in die Liste der UNESCO-Welterbestätte aufgenommen und 1990 erweitert. Das Erbe ist "grenzüberschreitend" zu Rom und damit zu Italien.
4. Höhlenwohnungen Sassi di Matera (1980)
Sassi di Matera liegt ca. 60 km von der Stadt Bari an der Adria entfernt.
Das Dorf Matera wurde am Rande einer Schlucht entlang des Flusses Gravina gebaut.
Die dortigen "Wohnungen“ sind Felsensiedlungen, in denen die prähistorischen Menschen und später die Benediktiner und die griechischen Mönche lebten. Im Inneren der Höhlen wurden von den Mönchen Kapellen, Säle und Altäre gebaut, und sie ritzten und malten wertvolle Gemälde in die Tuffsteinwände.
Es entstand eine weit verzweigte Anlage mit unterirdischen Räumlichkeiten, Brunnen- und Bewässerungssystemen, die schon in der Bronzezeit errichtet wurde und immer weiter ausgebaut wurde.
Das Gewirr von Gassen, Plätzen, Höhlen und Felsenkirchen reichen tief in die Erde hinab - und das Dach kann der Boden für die darüber liegenden Wohnung sein. Die Höhlenwohnungen Sassi di Matera wurden im Jahr 1980 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
5. Historisches Zentrum von Florenz (1982)
Die Stadt Florenz ist von einer mittelalterlichen Stadtmauer und Mauerresten aus dem 14. Jahrhundert umgeben. Hinter der Stadtmauer verbergen sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt, so z. B. die drittgößte Kirche der Welt - Santa Maria del Fiore - und zahlreiche andere prachtvolle Bauten.
- Die Kathedrale Santa Maria del Fiore steht am Domplatz, sie hat eine gewaltige Kuppel im Stil der frühen Renaissance sowie einen Glockenturm (Campanile) von dem Architekten, Bildhauer und Maler Giotto di Bondone. Der Dom hat eine Länge von 153 m und ist 38 m breit, das Fundament der Kuppel ist 90 m breit. Die Gewölbehöhe bemisst sich auf 23 m, die Höhe der Kuppel beträgt bis zur Spitze 90 m.
- Der Glockenturm hat eine pyramidenförmige Spitze. Nach dem Tod von Giotto di Bondone im Jahr 1337 wurde der Bauplan geändert, der Turm wurde ca. 20 m niedriger als geplant. Im Turm befinden sich zwölf Glocken. Das Baptisterium von San Giovanni mit den "Paradiestüren" Lorenzo Ghibertis liegt gegenüber vom Dom.
In Florenz lebten namhafte Künstler vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert hinein - so z.B. Dante Alighieri, der hier seine "Göttliche Komödie" schrieb, Macchiavelli, Giotto, Botticelli, Michelangelo, Leonardo da Vinci und Brunelleschi. Im Palazzo degli Uffizi sind bedeutende Kunstwerke zu finden.
Das historische Zentrum von Florenz wurde im Jahr 1982 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
7. Domplatz von Pisa (1987)
Der Dom Santa Maria Assunta steht auf dem weitläufigen Domplatz - die Piazza del Duomo von Pisa - dort sind auch der weltberühmte Schiefe Turm (Campanile), die Friedhofsanlage und das Baptisterium (Taufkirche).
Die Taufkirche wurde im Jahr 1152 im romanischen Stil errichtet. Sie hat einen runden Grundriss, bei einer späteren Erweiterung wurde sie im gotischen Stil weiter gebaut.
Der Dom wurde von Buscheto di Giovanni Giudice im Jahr 1063 geplant und erbaut, aber erst im Jahr 1380 wurde die elliptische Kuppel im gotischen Stil vollendet. Die Fassaden sind im romanischen Stil gehalten, die Westfassade wird von Loggien mit 52 Säulen gestützt. Auf dem Giebel der Fassade steht eine Statue der Madonna mit Kind, die von Engeln bewacht wird.
Der Turm war als freistehender Glockenturm neben dem Dom in Pisa geplant. Der Baubeginn des Turms war im Jahr 1173. Schon 12 Jahre später, als 3 Stockwerke errichtet waren, begann sich der Turm zu neigen. Aber 100 Jahre lang wurde nicht mehr am Turm gebaut.
Im 13. Jahrhundert wurden die nächsten vier Stockwerke dann schräg weiter gebaut. Der Turm war auf lehmigem und sandigem Untergrund, der das Gewicht des Bauwerks nicht halten konnte, gebaut. Die Schieflage des Turms beträgt ca. 4 Grad, die Höhe ist ca. 55 m und der Durchmesser beträgt 12 m. Der Turm ist aus weißem Marmor gebaut und es sind 7 Glocken im Turm. Der Turm hatte auch die Bestimmung, den Klerus bei Gefahr aufzunehmen.
Im Jahr 1990 wurde der Turm mit Stahlreifen im 2. Geschoss gesichert, da sich dort Risse zeigten. Bei den Renovierungsarbeiten wurde eine Römerstraße und ein Grab entdeckt.
Der Domplatz von Pisa wurde im Jahr 1987 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
8. Historisches Zentrum von San Gimignano (1990)
Die Stadt San Gimignano liegt auf einem kleinen Berg in der Provinz Siena. Vierzehn der so genannten Geschlechtertürme sind von den ursprünglichen 75 innerhalb des Stadtkerns seit dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Höhe der Türme gab den Reichtum einer Familie an und so wurden immer höhere Türme gebaut. Auf engem Raum sind in der Altstadt Plätze, Straßen, Häuser und Paläste versammelt und der bauliche Kontext aus dem 14. und 15 Jahrhundert blieb bestehen. Es bestehen noch die Via di Castello, die älteste Straße und die Kirche von San Lorenzo, die an einer Zugbrücke lag. Eine Stadtmauer umgibt die Altstadt, und sie kann nur durch Stadttore erreicht werden. Das Tor Porta San Giovanni stammt aus dem 13. Jahrhundert.
San Gimignano wurde um 200-300 v. Chr. von den Etruskern besiedelt, aber die heutige Stadt wurde erst im 10. Jahrhundert n. Chr.gegründet.
Die Frankenstraße war der Verkehrsweg vom Norden nach Rom und San Gimignano lag an dieser Straße und durch Safranexporte erfuhr die Stadt im Mittelalter ihre Blüte. Im Jahr 1348 brach die Pest in der Stadt aus und ein Großteil der Bevölkerung starb. Im 16. Jahrhundert verlor die Frankenstraße vollends ihre Bedeutung, da es einen neuen Weg nach Rom gab, damit verlor auch San Gimignano ihre Bedeutung.
Das historische Zentrum von San Gimignano wurde im Jahr 1990 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
6. Venedig und seine Lagune(1987)
Die Stadt Venedig liegt im Nordosten des Landes an der Küste der Adria. Venedig ist auf ca. 150 kleinen Inseln errichtet worden. Mehr als 150 Kanäle, ca. 400 Brücken gibt es in Venedig und die Häuser stehen auf Pfählen.
Die Lagune von Venedig wird von Landzungen und Inseln im Norden von der Adria getrennt. Ihre Fläche beträgt ca. 550 km², sie besteht hauptsächlich aus Watt- und Marschland. In der Lagune liegen zahlreiche kleine und größere Inseln wie auch Venedig selbst mit einer Fläche von ca. 5 km², Sant Erasmo mit einer Fläche von ca. 3,3 km² und Borgo San Giovanni mit einer Fläche von 2,4 km².
Der nördliche Teil der Lagune hat Süßwasser, da es dort keine Ebbe und Flut gibt. Die Lagune ist ein Biotop, aber es wird in Kürze verschwunden sein, wenn nicht schnellstens gehandelt wird, und es nicht verhindert wird, dass die Lagune sich zu einem tiefen Wasserbecken wandelt, das Watt- und Marschland verschwinden lässt. Man will einige Flüsse in die Lagune leiten, um Sedimentgestein in die Lagune zu bekommen, das den Lagunenboden wieder festigt. Venedig und seine Lagune wurden im Jahr 1987 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
10. Historisches Zentrum von Siena (1995)
Die Stadt Siena liegt in der Toskana und wurde auf drei Hügel erbaut. Sie soll angeblich die schönste Stadt Italiens sein. Siena ist im Stil der mittelalterlichen italienischen Gotik errichtet und besitzt eine sehr alte Universität, die im Jahr 1240 gegründet wurde. Die Stadt wurde um die Piazza del Campo angelegt und bildet als Gesamtkonzept mit der Umgebung eine Einheit. Das historische Zentrum ist von einer Befestigungsmauer umgeben, die im 14. bis 16 Jahrhundert erbaut wurde und an den drei Hügel entlang verläuft. Die Stadt hat ein 25 km langes Tunnelnetz, das aus einer Reihe von Brunnen Wasser über die gesamte Stadt verteilt. Die Stadtmauer gehörte teilweise mit zu diesem Bewässerungssystem. Die Brunnen sind große Gebäude und haben das Aussehen von gotischen Säulenhallen. Der gotische Dom von Siena besteht aus schwarzem und weißem Marmor und hat eine dreischiffige romanische Basilika. Baubeginn war im 13. Jahrhundert. Die Kirche San Francesco der Franziskaner wurde um 1228 im Renaissance-Stil erbaut und im 14. und 15. Jahrhundert im gotischen Stil erweitert.
Das auf einem Hügel liegende Kloster Basilica dell´Osservanza, wurde Ende des 15. Jahrhunderts errichtet.
Dem Dom gegenüber steht das bereits im Jahr 1000 gegründete Hospiz, dessen großer Saal vollständig mit Fresken von Domenico di Bartolo ausgestaltet ist. Einige Fresken stammen von Vecchietta, der von 1412 bis 1480 lebte,und Priamo della Quercia, der von 1400 bis 1467 lebte. Im 15. Jahrhundert wurde die Kapelle der Annunziata errichtet, die Sakristei wurde auch von Vecchietta ausgemalt und im 18. Jahrhundert wurde sie durch ein Fresko in der Apsis ausgeschmückt.
Der Palazzo Pubblico an der Piazza del Campo ist ein Gebäude, das im Jahre 1297 errichtet wurde und Sitz der Podesta und des Konzils der Neun war. Dort ist das Gemälde von Ambrogio Lorenzetti die "Gute und die Schlechte Regierung“ zu finden. Auffallend an dem Gebäude sind die roten Backsteine der Fassade, die Welfenzinnen und die großen Fenster. Der Torre del Mangia ist 102 m hoch und ist dem Palast angeschlossen, er wurde in den Jahren 1325 und 1344 erbaut und von Lippo Memmi entworfen. Das historisches Zentrum von Siena wurden im Jahr 1995 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
11. Historisches Zentrum von Neapel (1995)
Die Legende sagt, dass die Stadt Neapel im Jahr 8.Jahrhunder v. Chr. dort gegründet wurde, wo der Leichnam der Sirene Parthenope an Land gespült wurde. Allerdings ist es wahrscheinlicher, dass die Griechen die Stadt im Jahr 470 v. Chr. gegründet haben - man fand Reste von griechischen Bauten.
In Neapel gibt es keine zentrale Stadtmitte, sondern fast jeder der 31 Stadtteile hat sein eigenes Zentrum. Neapel war vielen Katastrophen ausgesetzt wie Erdbeben, der Pest, Cholera und großen Zerstörungen im 2. Weltkrieg. Dennoch ist die Stadt reich an antiken Bauten, Denkmälern und Kunstgegenständen, die aus der bewegten Geschichte Neapels stammen.
Im Nordwesten der Stadt finden sich Abschnitte griechischer Stadtmauern. Die Stadt blieb auch nach der Eroberung der Römer griechisch geprägt, aber es kamen auch viele römische Bauten hinzu. Direkt am Hafen erreicht man über eine Brücke die Felseninsel mit der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Festung Castel dell’Ovo. Die Festung wurde allerdings auf alten Mauern errichtet und man vermutet, dass die alten Grundmauern von der ehemaligen Villa des Lucull stammten. Sie wurde in früheren Zeiten als Residenz der Könige genutzt, die später in den Palazzo Reale wechselten.
Das Theater San Carlo, das im Jahr 1737 errichtet wurde ist eines der größten Theater Europas und wurde dem Palazzo Reale angegliedert.
Im Palazzo Reale befindet sich die Nationalbibliothek, die einen Buchbestand von zwei Millionen Bänden hat, von ca. 20.000 Manuskripten, zahlreichen Zeitschriften sowie ca. 4.500 mit beweglichen Lettern gedruckte Schriftenaus der Zeit vor dem 15. Jahrhundert (Inkunabeln) und Papyri.
Oberhalb der Stadt liegt das aus dem 14. Jahrhundert stammende Castel Sant’ Elmo, eine Festung aus dem 14. Jahrhundert auf dem Hügel Vomero.
Die Stadt ist reich an Kirchen, so liegt im Dom San Gennaro aus dem 13. Jahrhundert, das Grab des heiligen Januarius, der als der Schutzpatron der Stadt geehrt wird. In der Kirche San Lorenzo Maggiore finden sich wertvolle Skulpturen und Fresken. Im einstigen Dominikanerkloster lebte Thomas von Aquin. Dieses Kloster aus den Jahren 1310 bis 1340 und die angrenzende Kirche Santa Chiara wurden im gotischen Stil errichtet und später im Barockstil umgebaut.
Die frühen Christen hielten in den Katakomben von Neapel Gottesdienste ab und begruben dort ihre Toten. Neapel wird häufig in der Literatur erwähnt, so:
„Dass kein Neapolitaner von seiner Stadt weichen will,...“, Goethe:und
Kurt Marti in ganz anderer Weise: „Neapel sehen“.
Das historisches Zentrum von Neapel wurde im Jahr 1995 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
9. Vicenza und die Villen Palladios in der Region Venetien (1994, 1996)
Die Stadt Vicenza liegt im Norden des Landes in der Region Venetien und ist ca. 60 km von Venedig entfernt. Sie wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. gegründet. In der Stadt sind zahlreiche Paläste aus dem 15. bis 18. Jahrhundert zu finden.
Die Villa La Rotonda und die Basilica wurden von Andrea Palladio erstellt. Palladio lebte von 1508 bis 1580 und war ein bedeutender Architekt der Renaissance.
Das Teatro Olimpico von Palladios war das erste freistehende Theater in Europa. Der ca. 80 m hohe Torre di Piazza stammt aus dem 12. Jahrhundert und überragt den Platz und seine umliegenden Gebäude.
Im Norden der Stadt befindet sich das Aquädukt aus Zeiten von dem römischen Kaiser Augustus, das heute in neuere Gebäude integriert ist. Vicenza und die Villen Palladios in der Region Venetien wurden im Jahr 1994 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen und 1996 erweitert.
12. Modellsiedlung Crespi d'Adda (1995)
Das Textilfabrik mit dem Arbeiterdorf Crespi d’Adda liegt am Fluss Adda ca. 50 km von Mailand entfernt in der Lombardei. Im Jahr 1878 ließ hier Cristoforo Benigno Crespi Produkte aus Baumwolle herstellen.
Der Standort wurde ausgewählt, weil genügend Wasser vorhanden war. Im dem Dorf wurden für die Arbeiter der Fabrik Häuser mit Warmwasser, eine Schule, ein Krankenhaus, ein Waschhaus und eine Kirche errichtet. Das Dorf ist durchdacht geplant mit geraden Straßen und vielen Grünanlagen. Jedes Haus hatte einen kleinen Garten. Der Gedanke, ein ideales Dorf zu gründen, in dem Geldverdienen, Familienleben, Erholung und Kultur zusammen existieren, wurde hier umgesetzt. Crespi d'Adda gibt dem Betrachter Auskunft über moderne, soziale Industriegeschichte.
Die Modellsiedlung Crespi d'Adda wurden im Jahr 1995 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen
13. Ferrara: Stadt der Renaissance (1995, 1999)
Die Stadt Ferrara liegt in der Poebene von Oberitalien am Po.
Ferrera wurde nicht von den Römern gegründet, sondern entstand erst im 8. Jahrhundert n. Chr. Im Jahr 1391 wurde dort die erste Universität Europas gegründet.
Im 14. bis Jahrhundert regierte die Familie Este die Stadt und brachte sie zur Blüte. Unter ihrer Regentschaft entstand eine prächtige Renaissance-Stadt. Es wurde versucht, eine ideale Stadt mit geraden Straßen und schmucken Häusern zu bauen. Mittelpunkt dieser Stadt ist das von Wasser umgebene Schloss und die noch sehr gut erhaltene Stadtmauer. Der Palazzo dei Diamanti ist ein prachtvoller Bau mit einer Fassade mit zahlreichen weißen und rosa Marmor-Prismen.
Im Lustschloss der d'Este "Schivar la Noia" sind erotische Fresken zu bewundern. Der Prediger Savonarola prangerte das lüsterne Leben der Kleriker und Adligen an, dafür wurde er im Jahr 1498 hingerichtet.
Ferrara wurde im Jahr 1995 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen und 1999 erweitert
14. Castel del Monte (1996)
Das Schloss „Castel del Monte“ wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und liegt auf einer Hügelspitze.
Es liegt in Apulien im Südosten des Landes ca. 250 km von Neapel entfernt - zur Adria hin.
Das Castel del Monte hat einen idealen achteckigen Grundriss. An jeder der acht Ecken stehen Türme, die ihrerseits auch achteckig sind. Die Höhe des Hauptgebäudes beträgt 25 m und die Türme überragen das Gebäude um 1 m. Die Seitenlänge des Hauptgebäudes beträgt 16,50 m. Warum dieser Bau so konzipiert wurde, gibt auch heute noch Rätsel auf.
Es gibt mehrere verschiedene Deutungen, so z. B. dass das Schloss an die Krönigskirche in Aachen erinnern soll, diese Kirche hat auch acht Ecken. Weiter gibt es die These, dass der Grundriss der Krone des Königs nachempfunden, sei die auch acht Ecken hat. Auch stellen manche Historiker die These auf, der Grundriss sei arabischen Einflüssen oder einer bestimmten Sternenkonstellartion zu verdanken.
Das Eingangstor ist besonders auffällig mit seiner Pilasterrahmung. Der Antike nachempfunden sind der Architrav und der Flachgiebel. Die Kapitelle sind im gotischen Stil gehalten. Auch islamische Elemente, die Rechteckumfassung im oberen Portalbereich, sind zu finden. Die auf Säulen platzierten Löwen wurden im romanischen Stil errichtet
Im Inneren muten die Gänge wie ein Labyrith an, sodass man sich sehr schnell verlaufen kann, wenn man den Weg zu bestimmten Räumen nicht kennt. Zu den Türmen führen steinerne Wendeltreppen.
Castel del Monte wurde im Jahr 1996 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
16. Frühchristliche Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna (1996)
Die Stadt Ravenna, einst Hauptstadt des Weströmischen Reichs, hatte im Laufe der Zeit häufig wechselnde Herrscher. Sie wurde Residenz der Goten, später Zentrum des byzantinischen Teils von Italien und im Jahr 751 wurde sie von den Langobarden erobert.
In Ravenna finden sich Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen.
Aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. stammen die Mosaike in der Grablege der Kaiserin Galla Placidia.
In der Kirche San Vitale, gebaut Mitte des 6. Jahrhunderts, ist der Chor reich mit Mosaiken belegt.
Das Grabmal des Gotenkönigs Theoderich, der im Jahr 526 verstarb, hat eine kunstvolle Marmorkuppel. Allerdings findet man hier nur Reste eines Sarkophags, in dem aber keine menschlichen Überreste zu finden sind. Auch das Baptisterium, eine orthodoxe Kirche, in Nähe des Doms ist mit wunderbaren Mosaiken und Flachreliefs geschmückt.
Weiterhin findet man Mosaike im Bischofspalast und in der Kirche Sant’Apollinare in Classe außerhalb von Ravenna. Viele Mosaike zeigen Szene aus dem Leben Christi. Die frühchristlichen Baudenkmäler und Mosaike von Ravenna wurden im Jahr 1996 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
15. "Trulli" (Rundbauten) von Alberobello (1996)
Die Stadt Alberobello liegt in Apulien in der Provinz Bari am oberen Absatz des Stiefels.
Trullis waren Häuser der armen Landbevölkerung in früheren Zeiten. Es sind kleine Häuser mit einem hohen runden Dach. Die Häuser sind durchdacht und bis ins Kleinste genau geplant.
Die Trullis wurden ohne Bindemittel aus Steinquadern errichtet. Unter den Kegeldächern wurde meist das geerntete Getreide gespeichert. Die Außenwände wurden mit Bruchsteinplatten bestückt und gewährten so Schutz vor Wind und Wetter.
Das Vieh lebte auch in den „Trullis“ - in einem Stall neben den Menschen. Reiche Familien bewohnten mehrere Trullis, die aneinander gereiht waren und durch türähnliche Durchbrüche miteinander verbunden waren. Die "Trulli" (Rundbauten) von Alberobello wurden im Jahr 1996 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
17. Historisches Zentrum von Pienza (1996)
Die Stadt Pienza liegt in der Toscana, im Val d’Orcia - ca. 200 km von Pisa entfernt. Aus Pienza stammt Papst Pius II (1405-1464), der seinen Geburtsort zu einer Vorzeigestadt gestaltete. Diese Stadtplanung wurde in ganz Europa aufgenommen und in manchen Städten auch in die Tat umgesetzt. Im Jahr 1459 begann man mit dem Aus- und Umbau des Ortes und schon nach drei Jahren waren die wichtigsten Gebäude fertig gestellt. Der Platz inmitten der Stadt, die Piazza Comunale, ist von dem Dom, dem Rathaus sowie den beiden Palästen Palazzos Vescovile und Piccolomini eingerahmt. Im Palast Vescovile lebte Kardinal Rodrigo Borgia (1430-1503), der spätere Papst Alexander VI. Der dreischiffige Dom wurde in verschiedenen Stilrichtungen erbaut. Die Fassade wurde im Renaissance-Stil errichtet, während das Innere des Doms gotisch orientiert ist. Wandteppiche aus dem 15. Jahrhundert mit religiösen Motiven aus Flandern schmücken die Wände im Inneren. Pius II ließ aber auch ein Hospital und eine Herberge neben der Kirche des heiligen Franziskus errichten. Das historisches Zentrum von Pienza wurde im Jahr 1996 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
18. Königliches Schloss in Caserta mit Park, Aquaedukt und San Leucio (1997)
Caserta liegt ca. 40 km nördlich von Neapel entfernt in Kampanien.
Der Königspalast von Architekt Luigi Vanvitelli ist einer der größten Paläste in Europa. Er wurde im Jahr 1751 im Barockstil von Karl III. errichtet. Als Vorbild des Schlosses diente das Schloss von Versailles. Das Schloss hat eine Länge von ca. 250 m, eine Breite von rund 190 m und es hat eine Höhe von ca. 40 m. Im Palast sind vier Höfe. Fast 2.000 Fenster machen das Innere des Schlosses licht und hell. Die Tore der Fronten zur Stadt und zum Garten sind wie Triumphbögen gebaut. Die dicken Mauern machen das Innere im Sommer kühl und im Winter gut beheizbar. Das Treppenhaus ist aus edelstem Marmor gebaut und führt in ein Stockwerk, in dem 24 ionische Säulen stehen. Auf diesem Stockwerk ist auch die Schlosskapelle mit einem Tonnengewölbe
Die Zimmer der Herrscher besitzen wertvolle Deckengemälde von Bucciano. Auch die Räume der Leibgarde sind kunstvoll verziert
Der Marssaal hat den Stil des Empire – eine Richtung des Klassizismus - erhalten. Der Saal der Astraea ist mit einem Fußboden aus verschiedenen Marmorarten ausgestattet. Der Thronsaal ist mit den Porträts einiger Könige von Neapel, vergoldeten Rahmen und Stühlen ausgestattet, das Fresko der Decke zeigt Karl III bei der Grundsteinlegung des Schlosses.
Der Schlosspark hat eine Fläche von ca. 1 km², in den ein Berghang eingebunden wurde. Der Hauptweg ist von Brunnen mit Statuen, Bassins, Wasserfällen und Fischteichen gesäumt. Die Teiche erhalten Wasser aus den Mäulern steinerner Delfinnachbildungen.
Das königliches Schloss in Caserta mit Park, Aquaedukt und San Leucio wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
20. Botanischer Garten in Padua (1997)
Die Stadt Padua liegt am Fluss Bacchiglione ca. 30 km westlich von Venedig am Rande der Poebene.
Der Botanische Garten von Padua ist der erste bekannte botanische Garten der Welt.
Der Garten wurde im Jahr 1545 gegründet und hat eine Fläche von ca. 20000 m². Im Garten wurden Heilpflanzen gezüchtet und in die ganze Welt gebracht. Auch mit ausländischen Heilpflanzen wurde hier experimentiert und eine wissenschaftliche Bibliothek für Heilpflanzen eingerichetet.
Der Botanische Garten von Padua wurde vom Senat der Republik Venedig gegründet. Seine erste wichtige Funktion war die Anzucht von Heilpflanzen (Horto dei semplici) und die Bereitstellung von Anschauungsmaterial zur Ausbildung der Studenten, die Heilpflanzen von ähnlich aussehenden Pflanzenarten sicher unterscheiden sollten.
Eine Zwergpalme ist die älteste Pflanze Europas, sie wurde im Jahr 1585 gepflanzt. Sie befindet sich in einem Gewächshaus , in dem sich auch ein Ginkgo und eine Magnolie aus der Mitte des 17. Jahrhunderts befinden.Der botanischer Garten in Padua wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
19. Residenzen des Hauses Savoyen in Turin und Umgebung (1997)
Der Herzog von Savoyen verlegte seinen Regierungssitz im Jahr 1562 nach Turin. Seinen Ansprüchen genügte die Stadt nicht und so gab er mehrere Bauprojekte in Auftrag. Auch nach seinem Tod wurden weiter gebaut. Die Bauten entstanden im Stil des Barock.
Der Palast des Königs aus rotem Backstein, der Palazzo Reale, wurde im Zentrum um einen Hof herum errichtet. Zahlreiche Jagdschlösser in der Umgebung von Turin wurden gebaut. Verbunden mit dem Palast sind die Gebäude Palazzo Chiablese und der Palozzo Madama. Ganz besonders erwähnenswert ist der Palazzo Carignano, der im 17. jahrhundert von dem berühmten Architekten Guarini, der von 1624 bis 1683 lebte, entworfen wurde. In der Mitte der Fassade wurde eine ovale Rotunde gebaut, was bis heute eine außergewöhnliche Besonderheit ist.Die Residenzen des Hauses Savoyen in Turin und Umgebung wurden im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
22. Archäologische Stätten von Pompeji, Heraculaneum und Torre Annunziata (1997)
Die Stadt Pompeji lag in Kampanien am Fuß des Vesuvs und an der Mündung des Flusses Sarno am Golf von
Neapel. Die die Städte und Herculaneum und Torre Annunziata wurden ebenso wie Pompeji im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs verschüttet. In ihrer kurzen Geschichte wechselten die Herrscher von Pompeji ständig, so waren dort Osker, Samniten, Griechen, Etrusker und die Römer und drückten der Stadt ihren Stempel auf. Im 18. Jahrhundert begannen Archäologen die Stadt auszugraben und man fand gut erhaltene antike Ruinen der Stadt auf einer Fläche von ca. 0,5 km².
Die Einwohnerzahl schätzt man auf 8.000 bis 10.000 Bewohner zur Zeit des Untergangs. Um das Forum in Pompeji standen prachtvolle öffentliche Gebäude wie Tempel, Gerichtsgebäude, Badehäuser u.a. Ein gut erhaltenes Gebäude eines Chirurgen, ein Atriumhaus, zeigt die Wohnqualität der damaligen Zeit. Erstaunlicherweise findet man sehr viele „Graffiti“, die z.B. Zeit und Datum einer bevorstehenden Wahl angaben. Viele Wände und Mauern waren so beschriftet. Der kleine Freizeitort Herculaneum ist besser erhalten als Pompeji, er lag an der Landzunge am Golf von Neapel. Die Ausgrabungen sind noch nicht sehr weit fortgeschritten. In Torre Annunziata fand man in der Villa Oplontis Wandmalereien, die anschaulich das Leben der Römer zeigen. Die archäologische Stätte von Pompeji, Heraculaneum und Torre Annunziata wurden im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen
21. Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena (1997)
Die romanische Kathedrale, die auf der Piazza Grande steht, stammt aus dem 12ten Jahrhundert. Zusammen mit dem Glockenturm, der Ghirlandina genannt wird, sind die Kathedrale, die Piazza und der Glockenturm ein einzigartiges Beispiel für weltliches und religiöses Zusammenspiel in der Architektur. Der sechsstöckige Glockenturm ist mit der Kathedrale über zwei Bögen verbunden. Die Fassade der Kathedrale ist prachtvoll verziert, sie ist ein unglaubliches Meisterwerk. Die Kathedrale, Torre Civica und Piazza Grande in Modena wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
23. Römische Villa von Casale (Sizilien) mit ihren Mosaiken (1997)
Die Villa Romana del Casale ist eine Luxusvilla in Nähe der Gemeinde Piazza Armerina in der Provinz Enna auf Sizilien. Sie wurde im Jahr 1761 entdeckt, als man begann, sich für alte Bauten aus früheren Zeiten zu interessieren. Die Fläche der Villa betrug ca. 15.000 m², von denen bisher 4000 m² ausgegraben wurden. Den Komplex kann man in vier Bereiche gliedern: den Eingangsbereich mit einem monumentalen Eingang, der in einen mehreckigen Hof führt, an den sich die Bäder anschließen. Der zweite Bereich ist ein rechteckiger Hof, von dem auf allen Seiten Säulenhallen abgehen, der dritte Beriech ist wiederum ein Hof, der eine elliptische Form hat, mit angrenzenden Räumen und einem so genannten Esssofa – dem Triclinium - und der vierte Bereich umfasst die Thermenanlage. Mit Wasser wurde die Villa aus zwei Aquädukten versorgt. Die gesamte Villa ist terrassenförmig an einer Hanglage angelegt. Das wertvollste sind jedoch die Mosaikböden, von denen jeder Boden ein andersartig gestaltetes Mosaik hat. Die römische Villa von Casale (Sizilien) mit ihren Mosaiken wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
24. Nuraghe (bronzezeitliche Turmbauten) von Barumini (1997)
Die Turmbauten der Bonnanaro-Kultur auf Sardinien aus den Jahren 1.800 bis 1.500 v. Chr. werden Nuraghen genannt. Diese Bauten sind sehr unterschiedlich gestaltet, man ist sich nicht ganz sicher, welchem Zweck sie dienten. Am ehesten wahrscheinlich ist, dass sie der Verteidigung dienten. Die häufigste Form sind Kegelstümpfe aus behauenem Stein, die im Inneren mit Kragbögen (falscher Bogen zur Überbrückung von Türöffnungen) ausgestattet sind. In den Türmen befinden eine runde Kammer und bis zu drei Nischen. In späteren Zeiten wurden um einen Turm herum kleine runde Häuser errichtet. In der Provinz Cagliari in der Nähe von Barumini befindet sich ein gut erhaltener Nuraghen-Komplex, der so genannte Su Nuraxi. Die Nuraghe (bronzezeitliche Turmbauten) von Barumini wurden im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
25. Kulturlandschaft Portovenere und Cinque Terre (1997)
Der Küstenabschnitt von Portovenere bis Cinque Terre (fünf Orte) erstreckt sich über 15 km zerklüftete Küste am Golf von Genua an der ligurischen Ostküste. Die Bewohner der Gegend haben aus dieser Region nutzbares Land mit terrassenförmigem Weinanbau und Olivenhainen gemacht. Die Landgewinnung stammt zu einem großen Teil aus dem 12. Jahrhundert. Die Bewohner haben ihre Siedlungen, die teilweise nur mit dem Boot zu erreichen sind, in den Felsen gehauen. Zu den malerischen Dörfern mit den bunten Häusern und verwinkelten Gassen an den steilen Hängen der Küste, die sich um Kirchen oder Burgen aus Naturstein gruppieren, gehören Monterosso al Mare, Vernazza, Corniglia, Manarola und Riomaggiore. Vor der Küste liegen drei Inseln Tino mit einer Fläche von ca. 13 km², Tinetto und Palmaria. Auf Palmaria wird der Heilige Venerius verehrt. Er soll für die Schiffer Leuchtfeuer entzündet haben. Ein Kloster wurde für ihn an der Nordküste zum Gedenken errichtet. Die Kulturlandschaft Portovenere und Cinque Terre wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
26. Kulturlandschaft Küste von Amalfi (1997)
Diese Stätte umfasst die vier Küstenabschnitte am Mittelmeer: Amalfi, Atrani, Reginna Maior und Reginna Minor. Außerdem gehörendazu kleinere Abschnitte wie Ravello, Scala, Cetaria, Furore, Maiori, Minori, Praiano, Positano und u.a. Die Gebiete liegen an der Steilküste am Golf von Salerno am Tyrrenischen Meer - einem Nebenmeer des Mittelmeeres. Die Fläche des geschützten Gebietes beträgt ca. 112 km². Die Stadt Amalfi ist ca. 72 km von Neapel entfernt. Die gesamte Küste des geschützten Gebietes ist ungewöhnlich schön. Lange Zeit ernährten sich die Menschen in den Orten vom Fischfang, dann aber machten sich die Bewohner des Gebietes die unterschiedlichen Landschaftsstrukturen nutzbar. Sie bauten Weinberge mit Terrassen, Obstgärten an nicht steilen Hängen und brachten ihr Vieh auf die höher gelegenen Weiden. Amalfi entwickelte sich sehr schnell zu einer wichtigen Seemacht und hatte das Monopol im Tyrrhenischen Meer. Es wurde mit Holz, Eisen und Wein Handel getrieben. Diesen Reichtum zeigen die Städte und Orte an der Küste „Costiera Amalfi“ mit ihren wunderschöne Bauten wie z.B. Torre Saracena in Cetera noch heute. Ebenso imponierend ist der Dom von Amalfi, der im Jahr 937 im arabisch-normannischem Stil errichtet wurde. Die Treppe zum Dom ist eindrucksvoll und auf dem Domplatz steht der Barockbrunnen des Heiligen Andreas. Im Inneren des Doms sind wertvolle Kunstwerke aus verschiedenen Stilepochen zu finden.
Im Kreuzgang des Doms sieht man den stark orientalischen Einfluss besonders gut. Sehenswert ist auch die Villa Rufulo in Ravello, die im 13. Jahrhundert auf einem Felsvorsprung gebaut wurde. Mitten in Ravello steht der im Jahr 1086 errichtete Dom. Das Bronzeportal wurde im Jahr 1179 von Barisano da Trani gefertigt, weiterhin sind die arabisch anmutende Marmorkanzel, das Mosaik verzierte Lesepult und die Kapelle sehenswert.
Im 10. Jahrhundert war Amalfi Mittelpunkt im Handel zwischen Orient und Okzident. Der Aufbau der Siedlungen ist orientalisch, wie die dicht beieinander stehenden Häuser und die verwinkelten Gassen es beweisen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind u.adie alte Schiffswerft und das Denkmal des Flavio Gioia, der den Kompass erfunden haben soll. Die Kulturlandschaft Küste von Amalfi wurde im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
27. Archäologische Stätten von Agrigent (1997)
Die archäologischen Stätten von Agrigent liegen südlich von der Stadt Agrigent auf einem Hochplateau aus Kalkstein in der Nähe der Südwestküste von Sizilien. In alten Zeiten hieß die Stadt Akragas. Die Stätte ist ein eindrucksvoller archäologischer Fundort, auf dem Überreste von der antiken Stadt Akragas gefunden wurden. Die griechischen Tempel sind noch außerordentlich gut erhaltenen.
Akragas wurde im Jahr 582 v. Chr. von den Griechen gegründet, entwickelte sich aber sehr schnell zu einer wichtigen griechischen Polis (Stadtstaat) auf Sizilien. Die südliche Stadtmauer, an der mehrere Tempel errichtet worden sind, liegt auf einem Höhenzug. Die Blütezeit der Stadt war im 5. Jahrhundert v. Chr. unter dem Tyrannen Theron. Vom Tempel des Zeus sind nur noch die Fundamente und der Hauptaltar erhalten. Der dorische Tempel Concordia, der dem Parthenon in Athen nachempfunden wurde, ist besonders gut erhalten. Im Jahr 261 v. Chr wurde Akragas von den Römern erobert und zerstört. Sechs Jahre später eroberten die Karthager die Stadt, auch sie zerstörten vieles. Dennoch blieb die Grundstruktur und viele der Gebäude erhalten. In der "Italienische Reise“ von Johann Wolfgang von Goethe wird ein Besuch dieser fantastischen Stätte geschildert.
Die archäologischen Stätten von Agrigent wurden im Jahr 1997 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
29. Historisches Zentrum von Urbino (1998)
Die Stadt Urbino liegt auf zwei Hügeln in den Marken. Ihre Blütezeit war im 15. Jahrhundert, als es das Zentrum für Renaissancekünstler, Gelehrte und Philosophen wurde. Die Adelsfamilie Montefeltro gaben hier Aufträge zur Erschaffung von Gebäuden im Renaissance-Stil. Der bedeutende Künstler Raffael wurde im Jahr 1483 in einem kleinen Haus geboren, in dem eine sich sein Erstwerk "Madonna mit Kind“ bewundern lässt.
Der Palazzo Ducale war eine alte Burg, die vom Jahr 1444 an in einen Palast umgebaut wurde. An den Palast schließt sch der Dom an, der im Jahr 1789 durch ein Erdbeben zerstört wurde. Auf seinen Grundmauern wurde ein neuer Dom im klassizistischen Stil errichtet.
Die gotische Klosterkirche San Domenico hat ein sehenswertes Renaissanceportal, sie liegt dem Palast gegenüber. Weiterhin sehenswert ist das Oratorio di San Giovanni, das ein Dach mit der Form eines Schiffsrumpfes hat. Das Innere der Kirche ist mit Fresken ausgestattet, die von Lorenzo und Jacopo Salimbeni stammen. Die Nationalgalerie zeigt Gemälde von Tizian, Raffael, Botticelli u.a..
Das historisches Zentrum von Urbino wurde im Jahr 1998 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
28. Nationalpark Cilento und Val di Diano (1998)
Zum Welterbe gehören der Nationalpark Cliento und das Val di Diano mit Paestum, Velia und der Kartause von Padula.
Der Cliento ist eine Landschaft im Süden des Landes - südlich von Neapel in der Provinz Kampanien. In der Region liegen die Städte Pästum und Padula, ca. 100 km voneinander entfernt. Durch den Cliento zog eine wichtige Handelsstraße der Antike sowie auch noch im Mittelalter und er grenzt die Kolonien der Griechen, der einheimischen Etrusker sowie die Gebiete der Lukanienern ab.
In diesem Gebiet, das eine Fläche von ca. 1.810 km² umfasst, liegen die Städte Paestum, Velia und Padula.
Die Kartause von Padula liegt im Diano Tal und ist ein berühmtes Kartäuser-Kloster. Die Kartause wurde im 14. Jahrhundert gegründet. Die Kartause hat über 300 Zimmer und Säle. Der Bereich der Mönche ist um den Kreuzgang herum gruppiert. Beeindruckend sind die barocken Ausführungen im Kloster und im Klostergarten. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Bibliothek des Klosters war in einem gesonderten Bau untergebracht und verfügt über zwei aus bestem Marmor gefertigte Wendeltreppen.
In Paestum wurden drei griechischen Göttern geweihte dorische Tempel aus dem 600 Jahrhundert v. Chr. gefunden. Der Heratempel war der größte Steintempel, den man bisher ausgegraben hat. Am Tempel der Athene fand man Zierelemente, die der ionischen Architektur zugeschrieben werden und der Poseidontempel ähnelt dem Zeustempel von Olympia. Gefunden wurden auch ein Amphitheater, eine Stadtmauer aus vermutlich griechisch-lukanischer Zeit, die im 3. Jahrhundert v. Chr. endete sowie vier römische Stadttore.
Paestum war die Stadt des Poseidon - dem Gott des Meeres.
In Velia ist nur noch das Stadttor erhalten, die Porta Rosa, das mit einem Bogen konstruiert wurde.
Der Nationalpark Cilento und Val di Diano mit Paestum, Velia und der Kartause von Padula wurden im Jahr 1998 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
30. Archäologische Stätten und Basilika des Patriarchen von Aquileia (1998)
Die Stadt Aquileia war eine der reichsten Städte des römischen Reiches, bis Attila, der König der Hunnen, im 5. Jahrhundert die Stadt zerstörte. Bei Ausgrabungen stieß man auf eine romanische Basilika, Teile eines Forums, Wohnanlagen und Bäderkomplexe. In der Basilika fand man ein wertvolles Mosaik, das in einer Szene 12 Fischer auf dem Meer darstellt – es sollen die Jünger von Jesus sein. Vor der Stadtmauer wurde ein Friedhof mit Monumenten und wunderbaren Grabsteinen gefunden. Weiterhin fand man fand man ein Amphitheater, einen Circus und eine Hafenanlage. Die Ausgrabungen sind noch lange nicht abgeschlossen. Die archäologische Stätten und Basilika des Patriarchen von Aquileia wurden im Jahr 1998 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
31. Hadriansvilla (1999)
Die Villa Adriana bzw. Hadriansvilla liegt in Tivoli - ca. 30 km im Nordosten von Rom entfernt. Die Villa war der Alterssitz des römischen Kaisers Hadrian. Sie entstand in den Jahren 118 bis 134 n. Chr. auf alten Resten einer Mauer, die erhalten geblieben war. Die Residenz hatte eine Fläche von ca. 1,2 km². Es wurden die Miniaturen vieler Gebäude von Hadrians Architekten nachgebaut. Die Gartenanlagen dienten in der Barockzeit vielen anderen Gärten als Vorbild. Kaiser Hadrian starb im Jahr 138 n. Chr. und Antoninus Pius erbte die Villa, der sie wie auch die noch späteren Käufer selten nutzte. Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurden die Kunstwerke und Schätze nach Byzanz gebracht.
Am sehenswertesten ist die Piazza d`Oro. Der rechteckige Hof ist von einer Säulenhalle (dem so genannten Portikus), die zwei Gänge hat, umgeben. Sehenswert sind weiterhin die Thermenanlage, der Heliocaminus, die mit einer Wand- und Deckenheizung ausgestattet war sowie der Canopus. Der Canopus ist ein Nachbau von einem Kanal, der die Stadt Canopus mit Alexandria verband. Weiterhin findet man zwei Drehbrücken zu einer Insel. Kaiser Hadrain lud häufig Philosophen und Schriftsteller in seine Villa ein und so wurde dort auch eine Bibliothek mit griechischen und lateinischen Werken eingerichtet. Zur Belustigung der Gäste wurde eine Arena für Gladiatorenkämpfe errichtet.
Es gab ein Gebäude für Theater- und Musikaufführungen und ein Sportstadion. Die Villa Adriana bzw. Hadriansvilla wurde im Jahr 1999 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
32. Äolische Inseln (2000)
Die Liparischen bzw. Aeolischen Inseln sind vulkanischen Ursprung. Sie liegen nördlich von Sizilien im Thyrenischen Meer.
Zu den sieben Inseln gehören: Lipari, Panarea, Stromboli, Salina, Vulcano und die abgelegenen Inseln Alicudi und Filicudi.
In der malerischen Marina Corta von Lipari kommen die Fähren aus Milazzo an. Lipari ist mit einer Fläche von 37,5 km² die größte der Inselgruppe. Sehenswert sind hier u.a. der archäologische Park und die Kathedrale mit Klostergang.
Der Fläche nach folgen Salina (26,8 km²), Vulcano (21,2 km²), Stromboli (12,6 km²), Filicudi (9,5 km²) und Alicudi (5,2 km²).
Die kleinste Insel ist mit einer Flächevon 3,4 km² Panarea.
Die höchste Erhebung der Liparischen Inseln ist der Monte Fossa delle Felci auf Salina mit einer eine Höhe von 962 m.
Auf der Insel Stromboli befindet sich der einzige ständig aktive Vulkan Europas.
Eine ausführliche Beschreibung der sieben Liparischen Inseln finden Sie bei Goruma hier >>>
Die Äolische Inseln bzw. Liparischen Insel wurden im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes eingetragen.
33. Assisi, Basilika und Gedenkstätten des Hl. Franziskus (2000)
Die Basilika San Francesco liegt in Assisi am Monte Subasio. Der Bau für die Basilika wurde im Jahr 1228 begonnen und die Planung sah eine Ober- und Unterkirche vor. Die Unterkirche ist im romanischen Stil gebaut, während die Oberkirche im gotischen Stil errichtet wurde. Der schlichte Stil gilt als typische Architektur des Bettelordens. In der Kirche sind bedeutende Gemälde der Renaissance ausgestellt. Ein Erdbeben zerstörte sie im Jahr 1997 fast vollständig, aber sie wurde - finanziert von Staat und privaten Spenden - wieder hergestellt. In früheren Zeiten fanden an diesem Ort die Hinrichtungen statt und Franziskus, gestorben im Jahr 1226, wurde hier in Erinnerung an Jesus Christus Kreuzigung beerdigt.Einige Gemälde sind zerstört, so gibt es nur noch Fragmente von Cimabues Jungfrau mit Kind und Engeln.
In einer Seitenkapelle sind Fresken aus den Jahren 1317 bis 1319 von Simone Martini zu sehen, sie zeigen Szenen aus dem Leben des Franziskus. Weitere Gemälde sind an den Wänden weiterer Kapelle und Querschiffen zu finden - wie von Bondone, Vasari, Pietro Lorenzetti und Maestro di San Nicola. Die Wände der Apsis sind heute mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts von Cesare Sermei di Orvieto, der von 1609 bis 1668 lebte, gestaltet. Die Basilika und Gedenkstätten des Hl. Franziskus Assisi wurden im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
34. Altstadt von Verona (2000)
Die an der Etsch liegende Stadt war ursprünglich eine keltische Siedlung, die im Jahr 89 v. Chr. gegründet worden ist. Im Jahr 1866 kam Verona zum Königreich Italien.
Die Stadt hat aus der Antike und Renaissance gut erhaltene Bauwerke, es gibt schmale Straßen, Patrizierhäuser und mittelalterliche Plätze wie den Piazza delle Erbe, der von Palästen und prachtvollen Bürgerhäusern umgeben ist.
Im Jahr 30 n. Chr. wurde die Arena von Verona, ein Amphitheater – das zweitgrößte der Welt, gegründet. Es wird heutzutage für Opernaufführungen im Rahmen der Opernfestspiele genutzt. In Nachbarschaft zu der Piazza delle Erbe befindet sich die Piazza dei Signori. Dieser vornehme Platz ist wegen der Dante-Statue bekannt.
Das Haus der Julia, "Casa di Giulietta", an deren Balkon sich Shakespeares Romeo und Julia Liebe geschworen heben sollen, ist sehenswert.
Der im 6. Jahrhundert erbaute Dom wurde fast vollständig bei einem Erdbeben zerstört, er wurde im 12. Jahrhundert aber wieder aufgebaut. Die Fassade besteht aus mit Reliefs geschmücktem Marmor und Arkaden säumen den Kreuzgang. Die Altstadt von Verona wurde im Jahr 2000 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
36. Spätbarocke Städte des Val di Noto (Sizilien) (2002)
Zu diesen geschützten Städten gehören die spätbarocken Städte des Val di Noto, die im südöstlichen Sizilien liegen. Zu den 9 Städten zählen: Catania, Caltagirone, Militello in Val di Catania, Modica, Noto, Palazzolo Acreide, Ragusa und Scicli. Das Erdbeben vom Jahr 1693 zerstörte sie fast vollständig und kostete fast 100.000 Menschen das Leben. Aber man hat die Städte wieder aufgebaut und dadurch, dass dieses zeitgleich geschah, zeigen sie ein einheitliches Aussehen im sizilianischen Barock. Besonders hervorzuheben ist der Dom in Catania, "di Sant'Agata”, errichtet auf den ehemaligen Thermen des Achilles. Im Inneren des Doms ist das Grabmal des Komponisten Bellini und der Silberschrein der heiligen Agatha. Weiterhin sehenswert sind das ehemalige Benediktinerkloster San Nicoló und der Dom San Giovanni mit der im Baröck üblichen üppigen Barockfassade. In Noto faszinieren die geschwungenen Fassaden von den beiden Kirchen San Carlo Borromeo und San Domenico. Die spätbarocken Städte des Val di Noto wurden im Jahr 2002 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
35. Villa d´Este in Tivoli (2001)
Der Sohn von Lucrezia Borgia - einer Tochter von Papst Alexander VI. - wurde im Jahr 1550 Statthalter von Tivoli in der Region Latium in der Nähe von Rom. Er zog in ein ehemaliges Benediktinerkloster und baute es um. Er baute aber nicht nur das Kloster zu einem Palast aus, sondern gestaltete auch die Gartenanlage, die sich an einem Hang hinunterzog. Es wurden dabei Gebäude abgerissen, um den Garten auch längsachsial gestalten zu können. Die Gartenanlage wurde zum Vorbild für viele andere Gärten in der Epoche des Manierismus und des Barock. Die Räume des Palastes wurden mit Bildern von Künstler wie Livio Agresti aus Forlì, Durante Alberti, Girolamo Muziano, Antonio Tempesta u.a. im bestückt. Im Jahr 1605 wurde die Gartenanlage, - eigentlich Gärten im Garten - neu gestaltet und mit neuen Brunnen zur Bewässerung versehen, die alle mit wertvollen Dekorationen versehen wurden.
Bis zum Jahr 1920 wurde die Anlage nicht gepflegt und verfiel zusehends, bis der italienische Staat die Anlage aufkaufte und renovieren ließ. Der Garten hat ca. 500 Brunnen, einige davon mit Wasserspielen. Es gibt einen Brunnen mit einer Wasserorgel und dazu zahlreiche Grotten. Im Garten am Hang liegenTerrassen, die über Treppen zugänglich sind, von hier führen Wege zu den Brunnenanlagen - genannt "Allee der 100 Brunnen“. An den beiden Enden der Allee stehen ganz besondere Brunnen, der Fontana Tivoli und der Fontana die Roma. Des Weiteren gibt es Fischteiche, Laubengänge, Gärten mit Heilkräutern und andere Nutzgärten. Die Villa d´Este in Tivoli wurde im Jahr 2001 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
37. Sacri Monti ("Heilige Berge") in Piemont und der Lombardei (2003)
Die Sacri Monti, die Heiligen Berge, liegen im Piemont und in der Lombardei. Sie sind Kapellenanlagen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Sie liegen auf Bergen, aber teilweise auch an Seen und passen sich ideal in die Landschaft ein. Die Ausstattung ist wertvoll und man findet dort Kunstwerke von namhaften Künstlern. Die Heiligen Berge sind hier nach deer Jahreszahl ihrer Erbauung sortiert: der Sacro Monte di Varallo in der Provinz Vercelli. Die Anlage wurde im Jahr, 1486 errichtet, der Sacro Monte di Crea und Serralunga di Crea in der Provinz Alessandria. Die Anlage wurde im Jahr 1589 errichtet. Der Sacro Monte d’Orta, Orta San Giulio in der Provinz Novara. Die Anlage wurde im Jahr 1590 errichtet. Der Sacro Monte di Ghiffa, in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola. Die Anlage wurde im Jahr 1591 errichtet. Der Sacro Monte di Varese, in der Provinz Varese. Die Anlage wurde im Jahr 1598 errichtet. Der Sacro Monte di Oropa, in der Provinz Biella. Die Anlage wurde im Jahr 1617 errichtet. Der Sacro Monte di Ossuccio, in der Provinz Como. Die Anlage wurde im Jahr 1635 errichtet. Der Sacro Monte di Domodossola, in der Provinz Verbano-Cusio-Ossola. Die Anlage wurde im Jahr 1657 errichtet und der Sacro Monte di Belmonte, in der Provinz Turin sowie der Prascorsano, deren Anlagen im Jahr 1712 errichtet wurden. Die Sacri Monti ("Heilige Berge") in Piemont und der Lombardei wurden im Jahr 2003 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
38. Monte San Giorgio (2010)
Der Berg Monte San Giorgio liegt im Tessin und ein Teil im Westen in der Lombardei in Italien - zwischen den beiden Ausläufern des Luganersees. Seine Höhe beträgt 1097 m.
An den Berghängen wachsen seltene Pflanzen und der gesamte Berg ist bewaldet. Der Berg ist von Höhlen durchzogen. In früheren Zeiten baute man dort Marmor ab und gewann Ölschiefer. Hervorzuheben sind die zahlreichen Fossilien, die teilweise 200 Millionen Jahre alt sind. Man findet dort versteinerte Fische, Insekten und Reptilien, von denen einige bis zu 6 m lang sind.
Der Eremit Manfred von Riva lebte im 15. Jahrhundert auf dem Berg in seiner Einsiedelei.
Der italienische Teil des Berges wurde im Jahr 2010 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.
Das Welterbe ist grenzüberschreitend zur Schweiz, dessen Teil bereits seit 2003 zum Weltnaturerbe gehört
39. Etruskische Totenstädte von Cerveteri und Tarquinia (2004)
Diese zwei etruskischen Totenstädte geben Auskunft über die Begräbnisverfahren vom 9. bis zum 1. Jahrhundert v. Chr. In der Totenstadt von Tarquinia befinden sich ca. 6.000 im Felsen eingelassene Grabstätten, die teilweise auf das 7. Jahrhundert v. Chr. datiert werden. Es sind verschiedene Grabstätten vorhanden - so sieht man in den Felsen gehauene Grabstätten und Grabhügel mit Erde angehäuft. Es gibt auch in die Felsen eingelassene Höhlen- und hausartige Grabstätten. Zahlreiche Stätten sind mit Reliefs geschmückt oder die Steine sind mit Ritzungen versehen worden. In der Nähe von Cerveteri findet man eine Stätte, die mehr als Tausend Gräber umfasst und durch die man wie durch eine Stadt gehen kann. Die Etruskische Totenstädte von Cerveteri und Tarquinia wurden im Jahr 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
40. Val d'Orcia (2004)
Die Landschaft von Val d’Orcia liegt in der Toscana am Fluss Orcia und gehört zum landwirtschaftlichen Umland von Siena nordöstlich des Monte Amiata.
Die Landschaft wurde im 14. und 15. Jahrhundert gestaltet, um eine ästhetisch modelliertes Landschaftsbild zu schaffen. Die Hügel erheben sich kegelförmig aus der Ebene. Die Landschaft wurde im Jahr 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
41. Syrakus und die Felskammergräber von Pantalica (2005)
Das geschützte Gebiet liegt im Südosten von Sizilien an der Mündung der Flüsse Anapo und Ciane ins Mittelmeer. Die Altstadt von Syrakus befindet sich auf der 0,4 km² großen Insel Ortygia, das Festland kann über eine Brücke die "Ponte Nuovo“ erreicht werden. In Syrakus findet man die alten Stätten der von korinthischen Griechen im Jahr 733 v. Chr gegründeten Stadt Ortygia. Dort stehen noch Ruinen von einem aus Fels gehauenen Tempel der Göttin Athene, der um das 5. Jahrhundert v. Chr. errichtet worden war und in späteren Jahren zu einer Kathedrale ausgebaut wurde. Die Geschichte Siziliens ist bewegt und so findet man aus verschiedenen Zeiten Ruinen von Bauwerken, wie das römische ellipsenförmiges Amphitheater, ein Fort und eine Arena für Gladiatorenkämpfe. Syrakus wird bei Cicero erwähnt und als schönste Stadt gepriesen. Auch Platon wirkte hier. Es ist die Geburtsstadt von Archimedes, der hier seine "Kriegsmaschinen“, wie Wurfmaschinen, Katapulte und Seilwinden zur Verteidigung entwickelte. Außerdem lehrte hier Platon Philosophie und schrieb hier einige seiner bedeutenden Werke. Im Jahr 212 wurde Archimedes bei der erfolgreichen Erstürmung der Stadt von den Römern getötet.
Die Felskammergräberstätte von Pantalica enthält ca. 5.000 Gräber, die in die Felsen geschlagen worden waren. Das Alter der Gräber wird auf 15.000 bis 9.000 Jahre v. Chr. datiert. Und es sind noch die Ruinen des Prinzenpalastes, Anaktoron“ aus byzantinischer Zeit erhalten.
Syrakus und die Felskammergräber von Pantalica wurden im Jahr 2005 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
42. Le Strade Nuove und Palazzi dei Rolli in Genua (2006)
Die Strade Nuove, neue Straße, und die Palazzi dei Rolli, Adelspaläste der Familie Rolli, in Genua zeigen eindeutig die Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert der Stadt Genua. Zu den Palästen gehören der Palazzo Bianco und der Palazzo Rosso, der Palazzo Balbi-Senàrega, der Palazzo Doria-Tursi u.a. Der Name "Palazzi dei Rolli" wurde deshalb eingeführt, weil abwechselnd nach Losentscheid eine Adelsfamilie die Staatsgäste in ihrem Palast empfangen musste. Die Paläste sind im Stil des Manierismus und des Barock errichtet worden. Ausgestattet waren sie mit Bildern bedeutender Künstler wie von Peter Paul Rubens oder Anton van Dyck. Die Paläste liegen an der Strade Nuove. Die Entwicklung der Stadt wurde exakt geplant und die einzelnen Parzellen zur Bebauung wurden von der Stadt zum ersten Mal einheitlich verlangt, eingeteilt und vorgegeben. Le Strade Nuove und Palazzi dei Rolli in Genua wurden im Jahr 2006 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
43. Mantua und Sabbioneta (2008)
Die Stadt Sabbioneta ist im Renaissance- Stil erbaut. Sie liegt in der Poebene zwischen Mantua und Parma. In den Jahren 1554 bis 1571 wurde die Stadt als Renommierstadt für die Fürsten errichtet. Die Stadtmauer hat die Form eines unregelmäßigen Sechsecks mit 4 Stadttoren und es sind sternenförmige vorspringenden Verteidigungsscharten angelegt. Besonders sehenswert sind der Herzogspalast mit kunstvoll geschnitzten Holzdecken und es gibt lebensgroße Statuen von Pferden. Die Kirche S. Maria Assunta, die in den Jahren 1578 bis 1582 errichtet wurde, ist ebenfalls von historischem und künstlerischem Interesse. Der Glockenturm, wie auch die Kapelle wurden jedoch erst im 18. Jahrhundert erbaut. In der Stadt Mantua, die von den Etruskern gegründet wurde, stehen der romanische Dom, die Renaissancekirche S. Andrea und der Palazzo Ducale. Es ist die Stadt, die im Jahr 1064 Papst Alexander II. gegen den Gegenpapst Honorius II. als rechtmäßigen Papst bestätigte.
Die Städte Mantua und Sabbioneta wurden im Jahr 2008 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingetragen.
44. Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina (2008)
Die Albulabahn ist ein Teil der Rhätischen Bahn, sie verbindet Thusis in Graubünden mit dem Kurort St. Moritz im Engadin. Spektakulär sind einige Abschnitte der Strecke, so z.B. führt sie über Landquart und Chur, quert den Hinterrhein, den 89 m hohen Soliser Viadukt und den 65 m hohen Landwasserviadukt, der einen Kreisbogen mit einem Radius von 100 m beschreibt, der dann in einen Tunnel der gegenüberliegenden Felswand mündet. Die Strecke ist 63 km lang, hat 55 Brücken, fährt durch 39 Tunnels und bewältigt einen Höhenunterschied von ca. 1.000 m. Zwischen Bergün und Preda muss eine Höhendifferenz von 417 m überwunden werden, wobei die Strecke nur 6,5 km lang ist (Luftlinie). Man verlängerte die Strecke und schuf künstlich Spiral- und Kehrtunnel und talquerende Viadukte. Der Zug überquert auf der Strecke zweimal sich selbst. Im Jahr 1898 wurde mit dem Bau der Bahn begonnen und im Jahr 1904 wurde die Strecke bis St. Moritz ausgebaut. Das Welterbe ist grenzübergreifend zur Schweiz und wurde im Jahr 2008 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
45. Dolomiten (2009)
Die Dolomiten umfassen eine Fläche von ca. 1.400 km² - mit einer zusätzlichen Pufferzone von ca. 900 km². Neun markante Berggruppen gehören zum geschützten Gebiet der UNESCO. Die Regionen liegen in Belluno, Südtirol und Trentino. Es sind: Pelmo-Croda da Lago, Marmolada, Dolomiti di Brenta, Pala-Gruppe, Bletterbach, Vette Feltrine, Dolomiti Friuliane-Dolomiti d´Oltre, Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten-Latemar und die nördlichen Dolomiten. Zu Südtirol gehören: Sextner Dolomiten, Fanes-Sennes-Prags, Zu den „Nördlichen Dolomiten“: Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten-Latemar Zu dem Trentiner-Gebiet: Bletterbachschlucht.
Die Formationsvielfalt der Bergketten, aber auch vereinzelt stehende Berge, machen die Landschaft geradezu spektakulär. Man sieht Felsen als Türme, Zacken und steile Felswände, die an enge Täler grenzen. Die Dolomiten sind ständig in Bewegung, Erdrutsche, Überschwemmungen und Lawinen verändern ständig die Landschaft. Es gibt Vergletscherungen, Erosionen und Plattentektonik, die zur Dynamik der Region beitragen.
Die Dolomiten bieten Lebensraum für viele Wildtiere und seltene Pflanzen. Sie wurden im Jahr 2009 in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes eintragen.
47. Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen (2011)
Auf der Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees im Juni 2011 in Paris wurden die archäologischen Pfahlbaustätten in Italien in die Liste der deutschen UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
Insgesamt wurden auf dieser Sitzung 111 Pfahlbaufundstellen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Slowenien als grenzüberschreitende Welterbestätten in die UNESCO Liste aufgenommen.
Die ältesten Fundstellen werden auf das Jahr 5.000 Jahre v. Chr. datiert. Durch diese Funde kann das Leben der damalige Bewohner sowie ihre Gewohnheiten gut nachvollzogen werden und man gewann Kenntnis über die damalige Viehzucht und Landwirtschaft. Gefunden wurden u.a. Textilien, Räder und auch schon Wagen sowie Einbäume zum Fortbewegen auf dem Wasser.
46. Langobarden in Italien, Orte der Macht (2011)
Die Langobarden in Italien, Orte der Macht von 568 bis 774 n. Chr. Dieser surbische Volksstamm lebte ursprünglich an der unteren Elbe. Das erste Mal drangen sie 166 n. Chr. in das römische Reich ein. Im Jahr 568 eroberten sie unter König Alboin (523-573) große Teile von Italien. Ihre Hauptstadt des Langobardenreichs war Pavia und umfasste Norditalien sowie einige Gebiete in Mittel- und Süditalien. Seine größte Ausdehnung besaß das Langobardenreich unter Grimoald (600–671) und Liutprand (gest. 744). Die Langobardenherrschaft endete als Karl der Große (747-814) im Jahr 774 Pavia mit dem letzten Langobardenkönig Desiderius (gest. 786) eroberte und sich danach an dessen Stelle zum König der Langobarden krönen ließ.
Die Orte der Macht der Langobarden in Italien wurden im Jahr 2011 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
48. Der Ätna (2013)
Der Ätna liegt auf Sizilien in der Nähe von Catania und Messina und ist mit dem Stromboli auf der gleichnamigen Insel einer der beiden aktiven Vulkane des Landes. Seine Höhe wird offiziell mit 3.323 m angeben, die sich jedoch wegen der häufigen Ausbrüche dieses Vulkans verändert. Der Ätna besitzt ein Alter von rund 600.000 Jahren. Der Name des Vulkans entstammt dem Indogermanischen Ursprungs und bedeutet übersetzt "brennend“.
Der Ätna hat vier Gipfelkrater - den Hauptkrater, den daneben liegenden Krater "Bocca Nuova“ (neuer Schlund) von 1968, den Nordostkrater von 1911 sowie den Südostkrater, der 1979 entstand. Der Gebirgsstock des Vulkans umfasst eine Fläche von rund 1.250 km² - das sind rund 50% mehr als die Fläche von Berlin. Der Ätna wurde im Jahr 2013 in die Liste der UNESCO-welterbestätten aufgenommen.
Hinweis für Besucher
Die Straße Strada dell’Etna führt zu der Station Rifugio Sapienza auf eine Höhe von 1.995 m. Bis zum Jahr 2002 fuhr von hier au seine Seilbahn bis auf eine Höhe von 2.600 m, die besonders bei Skifahrern beliebt war Die Seilbahn wurde bei dem Ausbruch des Vulkans zerstört. Die neue Seilbahn Funivia dell’Etna, die im August 2004 eröffnet wurde, führt von einer Höhe von 2.000 m bis auf etwa 2.500 m Höhe. Mit Spezialbussen kann man von hier weiter bis auf 3.000 m gelangen. Von Catania aus führt eine rund 110 km lange Eisenbahnstrecke - die Ferrovia Circumetnea - fast um den Vulkan herum
49. Villen und Gärten der Medici (2013)
Die zahlreichen Villen und Gärten wurden von der Familie der Medici zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert in der Toskana und besonders in der Umgebung von Florenz errichtet. Dabei waren sie prägend für den Baustil und die Ästetik zahlreicher anderer Bauten. Zu den von der UNESCO geschützten Villen gehören u.a. die Villen Il Trebbio in San Piero a Sieve, Cafaggiolo in Cafaggiolo del Mugello in der Gemeinde San Piero a Sieve sowie die Villa Careggi in einem Außenbezirk von Florenz. Weiterhin erwähnenswert sind die Villa Medici in Fiesole - die zwischen 1451 und 1457 entstand. Zudem die Villa Pratolino in der Gemeinde Vaglia, die Villa L`Ambrogiana am Ufer des Arno in der Nähe der Gemeinde Montelupo Fiorentino oder die Villa Artimino in der Gemeinde Carmignano sowie die Villa Poggio in der GemeindePoggio a Caiano. Die Villen und Gärten der Medici wurden im Jahr 2013 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
50. Palermo und Kathedralen von Cefalù und Monreale (2015)
Das arabisch-normannische Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale repräsentieren das kulturelle Erbe des früheren Königreichs Sizilien, wobei Palermo von 1130 bis 1194 dessen Hauptstadt war.
Die normannischen Herrscher verbanden in ihren Kirchen und Schlössern Stilelemente aus dem Morgen- und Abendland und erschufen damit eine neue Art von Architektur.
Zu den herausragenden Erben dieser Architektur in Palermo gehören die Kathedrale, der Königspalast, die Ponte dell'Ammiraglio, die Kirche San Giovanni degli Eremiti, die Kirche Santa Maria dell'Ammiraglio, das Schloss Zisa (Castello della Zisa) sowie die Hofkapelle Cappella Palatina.
Cefalù liegt rund 70 km östlich von Palermo und hat rund 15.000 Einwohner. Die hiesige Kathedrale wurde unter Roger II. (1095-1154) im Jahr 1131 begonnen und erst 1267 geweiht.
Diese dreischiffige Basilika wurde im arabisch-byzantinisch-normannischen Stil errichtet. Monreale liegt rund 7 km südwestlich von Palermo und besitzt rund 39.500 Einwohner.
Die hiesige Kathedrale wurde zwischen 1172 bis 1176 im Auftrag von König Wilhelm II. von Sizilien (1153-1189) erbaut.
Die Kathedrale zeigt in eindrucksvoller Weise den damaligen normannisch-arabisch-byzantinischen Baustil.
Das arabisch-normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale wurden im Jahr 2015 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.
51. Venezianisches Verteidigungssystem des 15. bis 17. Jahrhunderts (2017)
Derartige Verteidigungsbauten schützten zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert zahlreiche Städte der Republik Venedig. Insgesamt wurden sechs Stätten des Verteidigungssystems, das sich auf einer Länge von rund 1.000 km zwischen der Lombardei in Italien und der Ostküste der Adria in Kroatien und Montenegro erstreckt, in das Weltkulturerbe aufgenommen. Diese Festungsanlagen spiegeln die nach der Einführung des Schießpulvers einhergehenden Veränderungen in den militärischen Techniken und Bauweisen wider.
Eine besonders sehenswerte Anlage befindet sich in der etwa 5.500 Einwohner zählenden Stadt Palmanova in der Region Friaul-Julisch Venetien in Italien.
Weitere geschützte Festungsbauten sind die befestigte Stadt von Peschiera del Garda in Italien, die befestigte Stadt von Bergamo in Italien, die Festung Sankt Nikolaus in der Gespanschaft Šibenik-Knin in Kroatien, das Verteidigungssystem von Zadar in Kroatien sowie die befestigte Stadt von Kotor in Montenegro.
Das Venezianische Verteidigungssystem ist grenzüberschreitend zu Italien und Kroatien und wurde auf der Sitzung der UNESCO, die vom 2. bis zum 12. Juli 2017 in Krakau in Polen getagt hatte, in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen.
52. Alte Buchenwälder und Buchenurwälder (2017)
Die alten Buchenwälder der Karpaten (Slowakei) und anderer Regionen Europas waren 2007 in die Liste der UNESCO-Naturerbestätten aufgenommen worden.
Die Karpaten erstrecken sich in erster Linie über Polen, die Slowakei, die Ukraine und Rumänien.
Im Jahr 2011 wurde das Naturerbe um fünf Buchenwaldgebiete in Deutschland erweitert. Die europäische Buche (Fagus sylvatica) ist nur in Europa heimisch und hat für die europäischen gemäßigten Laubwälder eine besondere Bedeutung.
Im Juli 2017 wurde das Welterbe auf der Tagung der UNESCO in Krakau in Polen um 63 Teilgebiete in 10 Ländern erweitert, und zwar in Albanien, Belgien, Bulgarien, Italien, Kroatien, Österreich, Rumänien, Slowenien, Spanien und der Ukraine.
53. Ivrea - Industriestadt des 20. Jahrhunderts (2018)
Die rund 25.000 Einwohner zählende Stadt Ivrea erstreckt sich auf beiden Seiten des Flusses Dora Baltea und besteht aus der Altstadt und der Industriestadt Ivrea, in der im Jahr 1908 als die Firma Olivetti gegründet wurde und lange eng mit der Entwicklung der Firma verbunden war.
So umfasst der Industriekomplex 27 Gebäude mit einer Fabrik, Verwaltungs- und Wohngebäuden sowie sozialen Einrichtungen. Ivrea wurde von führenden italienischen Stadtplanern, darunter Camillo Olivetti als industrielles und soziokulturelles Projekt in der Region Piemont – im Nordwesten Italiens gelegen - gegründet. Die Stadt gilt als außergewöhnliches Zeugnis einer Vision des Zusammenspiels von Industrie und Architektur.
Das Ensemble aus Wohngebäuden, einer großen Fabrik sowie Verwaltungsgebäuden verkörpert die damalige moderne Vision der Beziehung zwischen Fertigungsindustrie und Architektur. Die Industriestadt Ivrea wurde 2018 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben
54. Hügel des Prosecco (2019)
Die Hügel des Prosecco zwischen Conegliano und Valdobbiadene in der Region Venezien bilden eine Kulturlandschaft im Nordosten Italiens.
Die Landschaft ist von steil abfallenden Hügeln, kleinen Rebparzellen auf mit Gras bewachsenen Terrassen, den so genannten Ciglioni, sowie von Wäldern, Ackerland und Dörfern geprägt. Diese Region wurde über Jahrhunderte vom Menschen geformt und gibt Zeugnis von der engen Beziehung zwischen Mensch und Natur.
Die Anlage der Ciglioni hat ab dem 17. Jahrhundert eine besondere Mosaiklandschaft aus parallel und vertikal zu den Hängen verlaufenden Rebstöcken geschaffen. Die im 19. Jahrhundert eingeführte rautenförmige Reberziehungsmethode „Bellussera“ hat zudem zur Gestaltung dieser Kulturlandschaft beigetragen. Prosecco ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Schaum- und Stillweine aus Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Die Hügel des Prosecco wurden im Jahr 2019 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingetragen
55. Paduas Freskenzyklen aus dem 14. Jahrhundert (K) (2021)
Padua hat rund 213.000 Einwohner und liegt in der Provinz Venetien im Norden Italiens
Die von der UNESCO ausgezeichneten Freskenzyklen der Stadt befinden sich in folgenden acht Gebäuden: der Cappella degli Scrovegni, der Chiesa degli Eremitani, dem Palazzo della Ragione, dem Palazzo Papafava dei Carraresi, dem Baptisterium sowie den angrenzenden Piazze, der Basilica di Sant’Antonio und dem Oratorio di San Michele. Giotto di Bondone (1267-1337) und andere Künstler des 14. Jahrhunderts hatten hier zum ersten Mal eine räumliche Perspektive und menschliche Figuren mit individuellen Zügen und Gefühlsäußerungen dargestellt.
Ihre Werke sind ein Zeugnis des vorhumanistischen Klimas im Padua des frühen 14. Jahrhunderts. Außerdem hatten die Künstler die Freskoarbeiten über die Zeit der italienischen Renaissance hinaus beeinflusst. Von den acht Gebäuden sei die Cappella degli Scrovegni näher vorgestellt. Im Februar 1300 hatte Enrico Scrovegni, ein reicher Bankier, Kaufmann und Adliger aus Padua, das hiesige verfallene römische Amphitheater (Arena) aufgekauft, um einen heutzutage nicht mehr erhaltenen Familienpalast zu errichten und um eine Kapelle im Gedenken an seinen Vater, den Bankier Rinaldo, bauen zu lassen.
Die Kapelle war vor allem als Palastkapelle und für Prozessionen gedacht, die jährlich am Verkündigungfest stattfand und mit einem Mysterienspiel endete. Am Verkündigungsfest am 25. März 1305 wurde die Kapelle Unserer Lieben Frau von der Nächstenliebe geweiht. Der Innenraum der Kapelle ist 20,5 m lang, 8,5 m breit und 18,5 m hoch, mit einem Tonnengewölbe als Decke
56. Die Arkadengänge Bolognas (K) (2021)
Bologna ist berühmt als die Stadt der Säulenhallen, und verfügt über ein fast 40 km langes Netz von überdachten Arkaden. Der Portikus (Portico di San luca) ist ein Arkadengang, der zur Wallfahrtskirche Santuario di Madonna di San Luca führt, die sich ca. 300 über der Stadt auf dem Hügel Colle della Guardia befindet. Der Arkadengang (Portikus) ist mit einer Länge von 3.800 m und 660 Bögen der längste der Welt. Der Portikus wurde zwischen dem 17. und 18 und Jahrhundert errichtet, um auf symbolische Weise die byzantinische Ikone der Madonna zu schützen und den Trägern den weg zu erleichtern, die die Madanno jedes Jahr zu Himmelfahrt von der Wallfahrtskirche zur Kathedrale hinunter tragen.
57. Montecatini Terme (2021)
Montecatini umfasst rund 21.000 Einwohner und liegt in der Provinz Pistoia in der Toskana. Das hiesige bedeutende Thermalbad macht den Tourismus mit zu einem wichtigen Wirtschaftszweig. In Montecatini Terme kann der Besucher aus über 200 Hotels aller Kategorien auswählen, zudem gilt die Stadt als ein Zentrum der Architektur Dr Art-Nouveau.
Weitere von der UNESCO ausgezeichnete“ Große Bäder“ sind: Baden-Baden, Bad Kissingen und Bad Ems in Deutschland sowie Spa in Belgien, Vichy in Frankreich, Bath im Vereinigten Königreich, Baden bei Wien sowie Karlsbad, Franzensbad und Marienbad in der Tschechischen Republik.
58. Evaporitischer Karst und Höhlen im Nordappenin (2023)
Der evaporitische Karst und die Höhlen im Nordapennin umfassen eine Fläche von mehr als 3.600 ha = 36 km². Das weitläufige Gipskarst-Gebiet weist über 900 Höhlen auf, darunter einige der tiefsten Gipshöhlen der Welt, die bis zu 265 m unter die Erdoberfläche liegen. Die neue Welterbestätte gehört zu den am besten erforschten Karst-Regionen der Erde. Erste wissenschaftliche Arbeiten befassten sich bereits im 16. Jahrhundert mit dem Gebiet, das für die Geologie, Höhlenforschung, Mineralogie und Hydrogeologie von besonderer Bedeutung war und bis heute ist. Unter einem Evaporit versteht man Evaporit (lateinisch: evaporo = ausdampfen, ausdünsten) ein Sedimentgestein, das sich im trockenen Klima in Meeres- oder Seebecken durch Ausfällung aufgrund einer durch Verdunstung Übersättigung des Wassers an gelösten Mineralen bildet. Der Evaporitischer Karst und die Höhlen im Nordappenin wurden auf der 43. Sitzung 2023 in Riad in die Liste der UNESCO Weltnaturerbestätten eingeschrieben.
59. Via Appia (2024)
Die Via Appia ist eine historische Straße, mit dessen Bau bereits 312 v. Chr. unter dem Konsul Appius Claudius Caecus (350-280) begonnen wurde. Heutzutage ist die Via Appia als Staatsstraße 7 (SS 7) ein Teil des italienischen Fernstraßennetzes und hat dabei zum großen Teil den gleichen Verlauf wie die alte Römerstraße. Sie führt über eine Länge von ca. 540 km von Rom nach Brindisi.
Wo die antike Straße nicht durch eine moderne Straße überbaut wurde, ist oft noch die antike Pflasterung erhalten oder wurde ausgegraben. Diese Teile der alten Straße werde als Via Appia Antica bezeichnet, dagegen wird die moderne Straße als Via Appia Nuova bezeichnet. Neben zahlreichen oberirdischen Denkmälern finden sich am Rande der Straße einige Ausgrabungen und die Eingänge zu einigen Katakomben der Frühchristen.
Die Via Appia wurde im Juli 2024 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten eingeschrieben
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