Atlantischer Ozean, Atlantik

Unter einem Ozean bzw. einem Meer versteht man alle größeren Gewässer, die untereinander in Verbindung stehen. Insofern ist beispielsweise das Kaspische Meer - trotz seines Namens - kein Meer in Sinne der Definition der Geografen bzw. Meereskundler.
Der Atlantische Ozean (Atlantik) ist mit einer Fläche von rund 106 Mio. km² nach dem Pazifik der zweitgrößte Ozean weltweit. Seine Fläche entspricht ca. 20% der gesamten Erdoberfläche. Sein Salzgehalt liegt im Mittel bei 3,54% Gramm pro Liter (g/l).
Er trennt Amerika von Europa und Afrika. Die Straße von Gibraltar ist sicherlich eine sehr bekannte Verbindung des Atlantiks zum Mittelmeer und trennt dort Europa (Gibraltar/Großbritannien) von Afrika (Marokko).
Der Panamakanal verbindet auf rund 82 km Länge den Pazifik mit dem Atlantik.

Am Kap Agulhas, etwa 250 Kilometer südöstlich von Kapstadt - an der Südspitze des afrikanischen Kontinents - und nicht am Kap der Guten Hoffnung, ist der geografische Ort, wo Atlantik und Indischer Ozean aufeinander treffen..
Mit dem Arktischen Ozean ist der Atlantik durch die Dänemarkstraße und die Baffin Bay verbunden. Mit dem Pazifik ist der Atlantik über die Magellanstraße und Kap Hoorn verbunden.

Die tiefste Stelle des Atlantischen Ozeans liegt rund 9.220 m unter der Wasseroberfläche. Diese Stelle wird als Milwaukeetief bezeichnet und ist Teil des Puerto-Rico-Grabens. Der Puerto-Rico-Graben liegt südöstlich des Bermudadreiecks an der Nahtstelle der "Nordamerikanischen Platte" und der "Karibikplatte".
Die durchschnittliche Tiefe des Atlantischen Ozeans, zusammen mit seinen Nebenmeeren, beträgt 3.340 m - ohne seine Nebenmeere entspricht die durchschnittliche Tiefe 3.930 m.
Der Atlantische Ozean zusammen mit seinen Nebenmeeren verfügt über ein Wasservolumen von 354,7 Millionen km³. Ohne seine Nebenmeere verfügt er über ein Wasservolumen von 323,6 Millionen km³.

Nebenmeere
Folgende Meere werden als Nebenmeere des Atlantischen Ozeans verstanden:

Flüsse
Die Folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in den Atlantischen Ozean. In alphabetischer Reihenfolge:

Name des Flusses Länge in km Mündung des Flusses Quelle des Flusses

Amazonas

6.448

Der Amazonas bildet ein mehrere hundert Kilometer breites Delta aus und mündet in Nordbrasilien Am Berg Nevado Mismi (Peru)
15° 31' S / 71° 41' W

Essequibo

1.010

Westlich von Georgetown (Guyana)
07° 02' N / 58° 27' W
In den Acarai Mountains (Guyana)

Kongo

4.374

400 km südwestlich von Kinshasa (DR Kongo)
06° 04' S / 12° 27' O

Im Mitumba-Gebirge (DR Kongo)
09° 39' N / 10° 52' W

Niger

4.184

Im südlichen Nigeria in den Golf von Guinea
05° 19' N / 06° 25' O

Bei Tembakounda (Guinea)
09° 39' N / 10° 52' W

Orinoco

2.140

Das Delta des Orinocos fließt zum Teil in das Karibische Meer und zum Teil in den Atlantik
08° 34' N / 60° 30' W
Bei Parima (Venezolanisch/Brazilianische Grenze)

Tajo

1.007

In Lissabon (Portugal)
38° 40' N / 9° 16' W
Fuente de García (Spanien)
40° 19' N / 01° 41' W

Große Inseln im Atlantischen Ozean
Die folgenden großen bzw. bekannten Inseln und Inselgruppen befinden sich im Atlantik:

Azoren
Die Azoren sind eine Gruppe von Inseln einer Fläche von 2.350 km² und 245.700 Einwohnern. Die Hauptstadt ist Ponto del Gada auf der größten Insel São Miguel. Die Azoren umfassen neun größere und mehrere kleinere Inseln, die rund 1.370 km westlich von Cabo da Roca in Portugal, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlands, liegen. Die kürzeste die Entfernung nach New York beträgt etwa 3.600 km. Politisch sind die Azoren sind eine autonome Region von Portugal, die Região Autónoma dos Açores, und gehören damit zur Europäischen Union.
São Miguel ist mit einer Fläche von 745 km² und rund 138.00 Einwohnern die größte Insel der Inselgruppe der Azoren. Hier befindet sich mit rund Einwohnern Ponto del Gada, die Hauptstadt der Azoren. Der höchste Berg dieser Insel ist mit einer Höhe von 1.105 m der Pico da Vara.
Faial ist mit einer Fläche von 173 km² und rund 14.800 Einwohnern die fünftgrößte Insel der Inselgruppe der Azoren. Sie wird wegen der vielen blauen Hortensienhecken auch als blaue Insel bezeichnet. Diese Azoreninsel spielt eine besondere Rolle als Zentrum für die Telekommunikation zwischen Europa und Amerika sowie als wichtiger Yachthafen für Atlantiküberquerer. Weitere Inseln sind:
Santa Maria umfasst eine Fläche von 97 km² mit rund 5.600 Einwohnern. Der höchste Berg ist mit einer Höhe von 587 m der Pico Alto.
Pico umfasst eine Fläche von 447 km² mit rund 13.000 Einwohnern. Der höchste Berg der Insel und der gesamten Azoren ist mit einer Höhe von 2.351 m der Panta do Pico.
Graciosa umfasst eine Fläche von 61 km² mit rund 4.300 Einwohnern. Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 404 m der Caldeira. São Jorge umfasst eine Fläche von 447 km² und rund 8.700 Einwohner. Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 1.053 m der Pico da Esperança
Terceira umfasst eine Fläche von 397 km² und rund 56.000 Einwohner. Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 1.021 m der Serra de Santa Barbara
Flores umfasst eine Fläche von 143 km² und rund 3.700 Einwohnern. Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 914 m der Morro Alto.
Corvo umfasst eine Fläche von 17 km² und rund 460 Einwohner und ist damit die kleinste Insel der Azoren. Der höchste Berg der Insel ist mit einer Höhe von 718 m der Morro dos Hormens.

Bermudas
Die Inselgruppe der Bermudas ist ein britisches Überseegebiet, das aus 360 Koralleninsel besteht, von denen jedoch nur 20 bewohnt sind. Die Landfläche der Inseln umfassen rund 53,6 km², bei rund 63.800 Einwohnern. Ihren Namen hat die Inselgruppe nach ihrem Entdecker, dem spanischen Seefahrer Juan de Bermúdez. Die Hauptstadt ist mit etwa 900 Einwohnern Hamilton. Die Insel-gruppe ist zudem namensgebend für die Bermuda-Shorts und das Bermudadreieck, um das sich zahlreiche Legenden, z.B. von verschwundenen Schiffen ranken.

Große Antillen
Die Großen Antillen sind eine Inselgruppe in der Karibik. Zusammen mit den Kleinen Antillen, den Turks- und Caicosinseln sowie den Bahamas bilden die Großen Antillen die Westindischen Inseln. Die Hauptinseln sind Kuba, Jamaika, Hispaniola und Puerto Rico. Die vier Hauptinseln umfassen etwa 90% der Landfläche der Karibischen Inseln.

Kleine Antillen
Die Kleinen Antillen sind eine Inselkette in der östlichen Karibik, die sich von den Jungferninseln im Norden bis vor die venezolanische Küste im Süden erstreckt. Zusammen mit den Bahamas und den Großen Antillen bilden sie die Westindischen Inseln. Sie werden in die Inseln über dem Winde und Inseln unter dem Winde unterteilt, was sich auf den hier vorherrschenden Nordost-Passatwind bezieht

Madeira
Madeira umfasst eine Fläche von 741 km², sie gehört zu Portugal und wird von rund 268.000 Menschen bewohnt.
Sie liegt rund 725 km westlich von Marokko.

Neufundland

Scilly-Inseln

St. Helena
St. Helena liegt rund 1.880 km westlich von Angola und hat rund 4.370 Einwohner bei einer Fläche von rund 123 km². Die Insel ist ein britisches Überseegebiet. Auf der Insel war Napoleon, der im Oktober 1815 hierher verbannt worden war, am 5. Mai 1821 verstorben.

Südgeorgien
Auf der 3.756 km² großen Hauptinsel der gleichnamigen Inselgruppe leben ca. 400.000 Königspinguine. Die Insel liegt rund 1.400 km östlich der Falklandinseiln und ist britisches Überseegebiet. Weitere
Inseln, die bei Goruma dargestellt sind:

Golfstrom
Als Golfstrom wird die atlantische Meeresströmung zwischen Cape Hatteras in North Carolina, bis etwa zur Westküste Norwegens bezeichnet. Seine Ursprünge sind der Floridastrom und der Antillenstrom. Als Floridastrom wird eine warme Meeresströmung an der Südostküste des US-Bundesstaates Florida bezeichnet. Er ist die Fortsetzung der Karibischen Strömung, deren Anfänge im Golf von Mexiko liegen. Seine Bezeichnung stammt von Benjamin Franklin und bezieht sich auf den Golf von Mexiko. Diese Meeressströmung befördert etwa 30 Millionen m³ Wasser pro Sekunde, und besitzt eine Leistung von rund 1,5 Petawatt = 1,5 · 1015 Watt = 1,5 · 109 Megawatt. Zum Vergleich: Ein Kernkraftwerk hat etwa eine Leistung von 1.000 Megawatt.
Der Golfstrom ist wesentlich für das Klima in Westeuropa verantwortlich. Ein Versiegen hätte massive klimatische soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Infolge des Klimawandels und dem damit verbundenen Abschmelzen des Eises auf Grönland hat sich die Fließgeschwindigkeit zwischen 1950 und dem Jahr 2018 um etwa 15% verringert, was einen Rückgang um 3 Millionen Kubikmeter pro Sekunde bedeutet.

Geschichte
Eine Geschichte des Atlantiks oder gar der Region des Atlantiks schreiben zu wollen scheitert schlicht an der Größe des Atlantiks sowie der vielen Ereignisse.
Bedeutende Ereignisse sind sicherlich die Funktion des Atlantiks als Transportroute zur "Neuen Welt" beginnend mit der "Entdeckung" Amerikas durch Columbus im Jahr 1492. Doch in Kriegen diente dieser Ozean häufig als Kampfgebiet. Beispiele sind der Erste und Zweite Weltkrieg in denen U-Boote die Alliierten attackieren sollten.
Erwähnenswert ist sicherlich auch der Untergang des Luxusdampfers Titanic im Nordatlantik, der am 14. April gegen 23:40 des Jahres 1912 mit einem Eisberg zusammen stieß und um 02:20 Uhr im Meer versank . Es kamen bei dem Unglück wahrscheinlich 1.515 von den ca. 2.200 Passagieren ums Leben.

Riesenhai

Da der Riesenhai in großen Teilen des Atlantiks vorkommt, soll dieser besondere Fisch hier kurz vorgestellt werden.
Der Riesenhai (Cetorhinus maximus) gehört zur Gattung Cetorhinus in der Familie der Riesenhaie (Cetorhinidae) in der Ordnung der Makrelenhaiartigen (Lamniformes) Der Riesenhai erreicht in der Regel eine Körperlänge von 6,50 m bis 8,50 m, selten werden die Tiere bis zu 10 m groß. Nach dem Walhai ist er der zweitgrößte Fisch der Erde. Wie dieser ernährt sich auch der Riesenhai von Plankton. Im Gegensatz zum Walhai, der das Wasser einsaugt und durch seine Kiemenreusen filtriert, schwimmt der Riesenhai dagegen mit geöffnetem Maul und lässt auf diese Weise das Wasser durch die Kiemen strömen. Soweit bekannt ist, greift er Menschen nicht an. Man findet die Tiere in den eher küstennahen Bereichen des Atlantischen Ozeans - und zwar von Neufundland bis Florida, im südlichen Brasilien, vor Argentinien und vor Südafrika. Weiterhin im Mittelmeer, in der Nordsee und im Pazifiks und dort vor Japan, Korea, und China sowie an der Südküste von Australien, um Neuseeland, in Chile, Peru, Ecuador und im Golf von Kalifornien bis hin zum Golf von Alaska.

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