Das Karibische Meer ist ein Nebenmeer des Atlantiks und liegt zwischen den Inseln der Karibik und dem amerikanischen Kontinent.
Gemeinsam mit dem Golf von Mexiko bildet die Karibik das "Amerikanische Mittelmeer"
Der Name Karibisches Meer, bzw. Karibik, leitet sich von den Kariben, den indigenen Völkern der Region ab. Die Begriffe Karibik und Karibisches Meer werden häufig synonym verwendet. Jedoch bezeichnet der Begriff Karibisches Meer lediglich das Gewässer, wohingegen der Begriff Karibik auch die in der Region liegenden Inseln und Landmassen mit einschließt.
Fläche, Ausdehnung und Tiefe
Das Karibische Meer hat eine Fläche von ca. 2.754.000 km².
Die tiefste Stelle der Karibik ist der Kaimangraben zwischen Jamaika und den Kaimaninseln mit einer Tiefe von 7.680 m. Vor der Küste von Belize befindet sich mit dem Belize Barrier Reef das zweitgrößte Riffsystem der Erde. Der höchste Berg in der Karibik ist mit einer Höhe von 3.098 m der Pico Duarte in der Dominikanischen Republik auf Hispaniola.
Anrainerstaaten
Folgende Staaten besitzen - ohne die Inselstaaten - eine Küste zum Karibischen Meer:
- Costa Rica
- Französisch Guayana
- Guatemala
- Guyana
- Honduras
- Kolumbien
- Mexiko
- Nicaragua
- Niederlande
- Panama
- Surinam
- USA
- Venezuela
Inseln bzw. Inselstaaten
Das Karibische Meer ist bekannt für seine "Inselwelt". Die größten bzw. bekanntesten Inseln des Karibischen Meeres sind in alphabetischer Reihenfolge:
ABC-Inseln
Die Inseln sind Aruba mit einer Fläche von 179 km² und rund 107.000 Einwohnern, Staatsoberhaupt ist die niederländische Königin bzw. der König. Bonaire mit einer Flä-che von 288 km² und rund 19.000 Einwohnern, Staatsoberhaupt ist die niederländische Königin bzw. der König.
Curaçao
Curaçao umfasst eine Fläche von 444 km², bei rund 153.500 Einwohnern. Staatsoberhaupt ist die niederländische Königin bzw. der König. Die drei Inseln liegen geographisch nebeneinander.
Amerikanische Jungferninseln
Die Inseln umfassen eine Fläche von 346 km², bei 106.500 Einwohnern. Die Inseln sind ein nicht inkorporiertes US-amerikanisches Außengebiet. Die Einwohner besitzen zwar einen US-amerikanischen Pass, dürfen aber u.a. den Präsidenten nicht mit wählen. Staatsoberhaupt ist der Präsident der USA.
Antigua und Barbuda
Antigua und Barbuda umfassen eine Fläche von 442 km² - Antigua: 281 km² und Barbuda 161 km². Der Inselstaat hat etwa 98.000 Einwohner. Staatsoberhaupt ist die englische Königin bzw. der König.
Britische Jungferninseln
Britische Jungferninseln sind ein britisches Überseegebiet. Die Inseln umfassen eine Fläche von 150 km², bei rund 28.000 Einwohnern. Staatsoberhaupt ist die englische Königin bzw. der König. Interessant ist, dass die Währung der Inseln der US-Dollar ist. Die wichtigsten Einnahmen stammen aus dem Dienstleistungssektor, besondere durch die Tourismus- und die Offshore-Finanzbranche.
BES-Inseln
Diese Inseln sind Bonaire mit einer Fläche von 288 km² und rund 19.000 Einwohnern. Sint Eustatius mit einer Fläche von 21 km² und rund 3.200 Einwohnern. Saba mit einer Fläche von 13 km² und rund 1.900 Einwohnern. Alle drei Inseln sind besondere Gemeinden der Niederlande mit dem König bzw. der Königin der Niederlande als Staatsoberhaupt.
Cayman Islands
Die Cayman Islands bestehen aus den beiden Inseln Grand und Little Cayman sowie der Insel Cayman Brac. Zusammen haben sie eine Fläche von ca. 264 km², bei etwa 70.000 Einwohnern und sind ein britisches Überseegebiet. Staatsoberhaupt ist die englische Königin bzw. der König. Die hiesige Währung ist der Kaiman-Dollar (KYD)
Dominica
Dominica hat eine Fläche von ca. 746 km², bei rund 72.000 Einwohnern. Die Amtssprache ist Englisch, aber Antillen-Kreolisch ist als Umgangssprache verbreitet.
Guadeloupe
Guadeloupe hat eine Fläche von ca. 1.628 km², bei etwa 384.500 Einwohnern. Guadeloupe ist ein nahezu vollständig integrierter Teil Frankreichs und damit auch ein Teil der Europäischen Union. Guadeloupe gehört jedoch nicht zur Um-satzsteuer-Union der EU. Der Hauptort ist Basse-Terre. Die Amtssprache ist Französisch. Die Währung ist der Euro. Zusammen mit Martinique, Saint-Barthélemy und Saint-Martin bildet es die Französischen Antillen.
Grenada
Grenada hat eine Fläche von ca. 344 km², bei 113.000 Einwohnern. Die Hauptstadt ist St. Georges. Die Amtssprache ist Englisch. Die Landeswährung ist der Ostkaribischer Dollar (XCD). Staatsoberhaupt ist die englische Königin bzw. der König.
Hispaniola
Hispaniola hat eine Fläche von ca. 76.480 km² und ist damit die zweitgrößte Insel der Karibik. Auf der Insel befinden sich die beiden Staaten Haiti (Fläche: 27.750 km², Einwohner: 11,4 Millionen) und die Dominikanische Republik (Fläche: 48.730, Einwohner: 10,8 Millionen).
Isla Cozumel
Die Izla Cozumel hat eine Fläche von ca. 477 km², bei rund 80.000 Einwohnern und gehört zu Mexiko. Die Insel ist ein beliebtes Ziel von Kreuzfahrtschiffen.
Jamaika
Jamaika hat eine Fläche von ca. 10.991 km², bei rund rund 3 Millionen Einwohnern. Jamaika mit der Hauptstadt Kingston ist die drittgrößte Insel der Karibik. Wegen der Farben der Landesflagge schwarz, grün, gelb werden in Deutschland Koalitionen aus CDU, FDP und den Grünen gerne als Jamaikakoalition bezeichnet. Jamaika ist eine parlamentarische Demokratie mit der englischen Königin bzw. dem König als Staatsoberhaupt.
Kuba
Kuba hat eine Fläche von ca. 110.860 km², bei rund 11,4 Millionen Einwohnern und ist die größte Insel der Karibik. Die Hauptstadt des kommunistisch regierten Landes ist Havanna.
Martinique
Martinique hat eine Fläche von ca. 1.108 km², bei rund 365.000 Einwohnern. Die Hauptstadt ist Fort-de-France. Martinique ist ein Übersee-Département und eine Region Frankreichs und damit ein vollintegrierter Teil des französischen Staates und folglich Teil der Europäischen Union.
Puerto Rico
Puerto Rico hat eine Fläche von ca. 9.105 km², bei rund 3,1 Millionen Einwohnern und ist ein Nichtinkorporiertes US-amerikanisches Außengebiet mit dem amerikanischen Präsidenten als Staatsoberhaupt. Die Hauptstadt ist San Juan. Die Muttersprache von rund 95% der Einwohner ist Spanisch
Trinidad und Tobago
Trinidad und Tobago liegen vor Venezuela und haben eine Fläche von 5.130 km², bei rund 1,4 Millionen Einwohnern. Die Hauptstadt ist Port of Spain. Der Staat ist eine parlamentarische Republik.
Flüsse
Die folgenden größeren bzw. bekannten Flüsse münden in das Mittelmeer. In alphabetischer Reihenfolge:
Name | Länge | Mündung | Quelle |
---|---|---|---|
Orinoco | 2.140 km | das Delta des Orinocos fließt zum Teil in das Karibische Meer und zum Teil in den Atlantik | bei Parima (Venezolanisch/Brazilianische Grenze) |
Rio Magdalena | 1.538 km | bei Barranquilla (Kolumbien) | Quellsee Laguna del Buey (Kolumbien) |
Rio San Juan | 199 km | bei San Juan den Nicaragua (Nicaragua) | Quellsee Nicaraguasee bei San Carlos (Nicargua) |
Orinoco
Der längste Fluss des Landes Venezuela ist der Orinoco mit 436 zufließenden Flüssen und einer Länge von rund 2.140 km, wobei ca. 1.605 km des Flusses in Venezuela liegen, die restlichen 535 fließt der Orinoco durch Kolumbien. Die Quelle des Flusses liegt in der Region der Sierra Parima nahe der Grenze von Venezuelas zu Brasilien. Er mündet über ein Delta in den Atlantik, das inmitten einer großen Sumpflandschaft liegt und große Erdölvorkommen besitzt.
Río Magdalena
Der längste Fluss des Landes Kolumbien ist der Río Magdalena mit einer Länge von rund 1.550 km. Er entspringt in den Zentralkordilleren in der Laguna de Magdalena im Nationalpark und mündet im Norden des Landes in die Karibik.
Hurrikans
Aufgrund der Lage des Karibischen Meeres in tropischen Gefilden ist die Wassertemperatur dort konstant hoch. Dies sorgt in Verbindung mit Tiefdruckgebieten, welche den Atlantik von Afrika her überqueren, für tropische Stürme.
Aufgrund der hohen Wassertemperatur laden die Stürme sich mit "Energie" auf und werden zu Hurrikans.
Tropische Wirbelstürme sind riesige Tiefdruckwirbel, in denen Wind-Geschwindigkeiten von über 200 km/h auftreten können. Ihre Ausdehnung kann mehrere 100 km betragen und der herrschende Luftdruck kann typischerweise unter 950 mbar liegen. Es besteht derzeit unter den meisten Wissenschaftlern die übereinstimmende Auffassung, dass infolge der Klimaerwärmung Tropische Wirbelstürme derzeit nicht häufiger vorkommen - aber mit größerer Heftigkeit.
Hinweis
Der Name Hurrikan stammt von den Ureinwohnern der Großen Antillen. Obwohl sie dasselbe Wetterphänomen bedeuten, werden diese Wirbelstürme in den verschiedenen Regionen der Erde verschieden bezeichnet.
- In Mittel- und Nordamerika werden derartige Stürme als Hurrikans bezeichnet. Besonders betroffen sind in den Monaten Mai bis November die Karibik, Mexiko sowie die südlichen Staaten der USA, wie z.B. Florida.
- In Südostasien sowie in Ostasien heißen diese Stürme Taifune. Besonders betroffen sind Indonesien, die Philippinen, Japan, Vietnam sowie die Ostküste Chinas. Aber auch die Inseln des Südpazifiks sind von derartigen Stürmen betroffen.
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Die im Gebiet von Bangladesch (Golf von Bengalen) auftretenden Wirbelstürme werden auch als Sturmzyklone bezeichnet. Die so genannten "Wiily-Willy" im Gebiet von Australien sind allerdings keine richtige tropische Wirbelstürme, sondern eher große Tornados.
Tropische Wirbelstürme verursachen häufig schwerste Schäden mit riesigen Sachschäden und oft vielen Menschenopfer.
Nicht zuletzt die gewaltigen Niederschlagsmengen, die im Gebiet eines tropischen Wirbelsturms niedergehen, führen oft zu gewaltigen Überschwemmungen.
So fielen im Jahr 1896 auf Mauritius im südwestlichen Indischen Ozean in 4 Tagen etwa 18.000 mm Niederschlag. Eine gigantische Menge an Wasser, die in wenigen Regionen der Erde allenfalls im ganzen Jahr niedergeht. Sofern derartige Stürme übers Land kommen schwächen sie sich relativ schnell ab, da die Energiezufuhr aus dem Wasser fehlt und die starke Reibung mit der Erdoberfläche zu Energieverlusten führt.
Man unterteilt tropische Wirbelstürme in 5 Gefahrenklassen - und zwar nach der so genannten Saffir-Simpson-Skala.
Stärke | Bezeichnung | Windgeschwindigkeit in km/h |
---|---|---|
1 | schwach | 118-153 |
2 | mäßig | 154-177 |
3 | stark | 178-209 |
4 | sehr stark | 210-249 |
5 | verwüstend | 250-380 |
Etwas Historisches
Die ältesten menschlichen Kulturfunde in der Karibik lassen sich bis 4.500 v. Chr. zurückdatieren. Der bekannte Entdecker Christoph Columbus entdeckte, aus europäischer Sicht, im Jahr 1492 die Karibik, bzw. ein Teil der Karibik. Es schloss sich eine schnelle Kolonisierung durch verschiedene europäische Staaten an, von denen Spanien sicherlich eine herausragende Rolle einnahm.
Als erste Nation der Karibik erlangte Haiti im Jahr 1791 die Unabhängigkeit von Frankreich. In der folgenden Zeit war die Region der Karibik immer wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, wie z.B. dem Spanisch-Amerikanischen Krieg. In heutiger Zeit besitzt die Region den Ruf eines exzellenten Reiseziels.
Tourismus
Das Karibische Meer, oder besser gesagt die Karibik, ist mit schätzungs-weise 12 Millionen Besuchern pro Jahr, ein bedeutendes und beliebtes Touristenziel. Besonders interessant für den Tourismus sind sicherlich die Tauchmöglichkeiten in den vielen Korallenriffen, sowie die teilweise hervorragenden Strände. Aber auch Segler steuern diverse Inseln der Karibik mit Begeisterung an. So startet die jährliche RORC Transatlantic Race von Lanzarote auf den Kanaren nach Port Louis auf Grenada.. Die Regatta wird vom Organisiert Royal Ocean Racing Club in Zusammenarbeit mit der International Maxi Association und dem Yacht Club de France organisiert.
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