Highlights der Stadt
Das heutige Valletta wurde in der Mitte des 16. Jahrhunderts von Jean Parisot de la Valette, einem Großmeister des Johanniterordens, gegründet. Der italienische Architekt Francesco Laparelli entwickelte den Bauplan für die geometrische Anlage der Befestigungsmauern und des rechtwinkligen Straßennetzes
Leider wurde ein großer Teil Vallettas im Zweiten Weltkrieg zerstört. „Il-Belt“, wie Valletta im Maltesischen umgangssprachlich auch genannt wird, ist heute die flächenmäßig kleinste Hauptstadt der EU-Mitgliedstaaten.
Sie breitet sich an der nordöstlichen Küste Maltas auf der Landzunge Monte Sciberras aus und wird von beiden Seiten begrenzt durch den Grand und durch den Marsamxett Harbour, die größten Naturhäfen des Mittelmeeres. .
Valletta bietet seinen Besuchern trotz der geringen Größe eine Vielzahl an interessanten Sehenswürdigkeiten an. Abgesehen von den wundervollen steilen Treppenaufstiegen und der Vielzahl an öffentlichen Gärten (v.a. den Barrakka Gardens), die teilweise spektakuläre Blicke auf die beiden großen Naturhäfen Marsamxett und Grand Harbour erlauben, begeistert die maltesische Hauptstadt durch viele historische Bauwerke. An der imposanten Republic Street breiten sich die wichtigsten Plätze aus. Und dort liegen solche architektonischen Prachtbauten wie der Großmeisterpalast des Malteserordens oder die beeindruckende St. John's Co-Cathedral.
Hinzu treten etwa das 1720 errichtete Rathaus, die Nationalbibliothek sowie die Sacra Infermeria, die auch als Mediterranean Conference Centre bekannt ist. Auf den Architekten Gerolamo Cassar gehen die als Auberges bezeichneten Paläste zurück, die im Auftrag des Malteserordens im 16. Jahrhundert erbaut worden sind. Viele Museen und die grandiosen Befestigungsanlagen sind ebenfalls zu erwähnen.
Valletta wurde im Jahr 1980 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
Besondere Viertel, Plätze und Straßen
Merchants Street
Die auf Maltesisch Triq il-Merkanti genannte Merchants Street ist neben der Republic Street, zu der sie parallel verläuft, Vallettas wichtigste Hauptgeschäftsstraße.
Palace Square
Der früher als Pjazza San Giorgo oder St. George Square bezeichnete Platz wird vom Main Guard, der Republic Street, der Old Theater Street sowie der Archbishop Street umrahmt. In der Zeit der britischen Okkupation wurde er u.a. als Ort für die Abhaltung militärischer Paraden verwendet.
Queen's Square
Der “Königsplatz” wird von der Nationalbibliothek, dem Magistralpalast sowie dem Zeughaus (Armoury) umrahmt und zeigt in seiner Mitte eine Statue der Königin Victoria. Er ist ein hervorragender Ort, um sich auf einen Kaffee niederzusetzen und die Seele baumeln zu lassen.
Republic Street
Vallettas Haupt- und Prachtstraße ist größtenteils als belebte Fußgängerzone angelegt worden, die vom Haupttor aus hinunter zum Republic Square führt, wo sich auch die besseren Geschäfte anreihen. Die Straße wird zudem von zahlreichen Sehenswürdigkeiten der maltesischen Hauptstadt umrahmt wie etwa dem Großmeisterpalast. Sehr empfehlenswert ist es aber auch, sich in die Seitenstraßen treiben zu lassen. Denn insbesondere dort zeigt sich Vallettas wahrer Charme.
St. John's Square
Der von den Beltin Pjazza San Ġwann oder Misraħ San Ġwann genannte Platz liegt vor der St. John's Co-Cathedral und ist übersät mit Straßencafés und Restaurants. Mittelpunkt des v.a. als Treffpunkt genutzten Platzes bildet die kleine Statue des früheren maltesischen Premierministers Enrico Mizzi.
Valletta Waterfront
Viele Bars und kleinere Cafés ziehen sich auch an der Waterfront Vallettas entlang. Neben dem Hard Rock Cafe gibt es noch andere (auch internationale) Treffpunkte, welche die Promenade zu einem wahren Erlebnis machen.
Tipp!!!
Man kann außerhalb der Stadtmauern von Valletta einen spektakulären Spaziergang am Meer entlang machen. Alles beginnt am Ankerplatz der Fähre nach Sliema. Von dort nämlich kann man über die einzelnen Steine bis zur Spitze der Halbinsel laufen und anschließend darum herum. Der Weg führt schließlich direkt wieder nach Velletta zurück, wobei man an der Malta Experience wieder herauskommt. Insgesamt nimmt diese aufregende Wanderung etwa 30 Minuten in Anspruch und gilt bisher noch als echter Geheimtipp.
Besondere Gebäude und Bauwerke
Altes Rathaus (Banca Giuratale)
Das auch als Banca Giuratale bezeichnete Rathaus von Valletta geht auf das Jahr 1720 zurück. Während der Ordensherrschaft war es die einzige politische Institution, die einer “bürgerlichen” Stadtregierung nahe gekommen war.
Auberge de Castille
Die Auberge de Castille ist ein prächtiges Gebäude aus Kalkstein in Valletta und heutzutage Sitz des Premierministers von Malta.
Die erste Auberge de Castille wurde 1573-74 nach Entwürfen des maltesischen Architekten Girolamo Cassar (1520-1592) errichtet.
Das Gebäude wurde aber abgebaut und im spanischen Barockstil zwischen 1741 und 1744 unter dem Großmeister des Malteserordens Manuel Pinto da Fonseca (1681-1773) nach Entwürfen des maltesischen Architekten Andrea Belli (1703-1772) neu errichtet und 1791 renoviert. Die Auberge liegt am Kastilien-Platz.
Befestigungsanlagen von Valletta
Die immens vielen Beobachtungsposten und Wachtürme von Vallettas Stadtbefestigung werden zu Unrecht oft übersehen.
Gab es auch vor der Stadtgründung durch Jean Parisot de la Valette bereits einen wohl phönizischen Turm, so gehen die meisten der heutigen Türme auf die Ritter des Malteserordens zurück.
Sie unterscheiden sich zwar durch ihre Architektur erheblich voneinander, weisen aber alle eine runde Grundform sowie Ornamente auf, die militärische Elemente betonen. Das am meisten verwendete Symbol ist das Auge.
Casa Rocca Piccola
Casa Rocca Piccola ist ein sehenswertes Haus in Valletta von 1580. In dem Gebäude befindet sich das Restaurant La Giara.
Casa Rocca Piccola war eines von zwei Gebäuden in Valletta, die von dem Admiral Don Pietro la Rocca erbaut worden sind. Später war hier Giovanni Pio, der 1. Marquis de Piro (1673-1752), eingezogen.
Im späten 18. Jahrhundert und nochmals 1918 wurden erhebliche Veränderungen vorgenommen. Das Haus verfügt heutzutage über fünfzig Zimmer, darunter sind zwei Bibliotheken, zwei Speisesäle, viele Salons sowie eine Kapelle.
Das Haus ist mit Möbeln, Teppichen, Silbersachen und Gemälden aus Malta und Europa ausgestattet.
Zudem findet man hier Aufzeichnungen über die Familien- und Staatsgeschäfte der Familie de Piro vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum heutigen Tag. Diese Archive wurden sogar von Forschern der Universitäten Malta und Oxford genutzt,
Zudem findet man hier eine große Sammlung antiker Kostüme.
Nicholas Pio, der 9. Marquis de Piro (geb.1941), hatte nach seiner Rückkehr aus Gloucestershire (Großbritannien) im Jahr 1990 die Casa Rocca Piccola für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Castellania
Dieses 1760 konstruierte Bauwerk in der Merchant's Street beheimatete einst den Straf- und Zivilgerichtshof. Es entstand unter der Herrschaft des Großmeisters di Pinto und begeistert mit seiner Ornamentik und den bestechenden Säulenelementen.
Entworfen hat die Castellania der maltesische Architekt Francesco Zerafa, der indes 1758 und damit noch vor der Vollendung seines Werkes verstarb und von Giuseppe Bonnici abgelöst wurde.
Heute ist in dem imposanten Gebäude das Gesundheitsministerium von Malta untergebracht.
Fort St. Elmo
Das Fort St. Elmo in Valletta wurde während der Herrschaft des Johanniterordens zwischen 1670 und 1693 - basierend auf modifizierten alten Plänen - errichtet.
Seinen Namen erhielt es zu Ehren des hl. Erasmus (um 240-303), auch Elmo genannt, der später heiliggesprochene Bischof und Märtyrer.
Das Fort liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Marsamxett und dem Grand Harbour und hatte den nördlichen Abschluss der Befestigungen von Valletta gebildet. Diese beiden Häfen sind die einzigen geschützten Tiefwasserhäfen an der Ostküste von Malta.
Während der Belagerung von Malta durch die Osmanen im Jahr 1565 gelang es den Verteidigern über einen Monat lang, die Festung zu halten. Infolge der Belagerung wurde das Fort aber nahezu vollständig zerstört.
Es wurde danach jedoch recht schnell wieder aufgebaut. 1763 wurde im Fort ein Leuchtturm errichtet und der Innenhof wurde zu einem Paradeplatz umgebaut.
Nach der Besetzung der Inseln durch Großbritannien 1814/1815 und deren Umwandlung in eine britische Kolonie wurde das Fort zunächst mehr oder weniger unverändert weitergenutzt.
Um 1860 wurde hier eine größere Anzahl von Geschützen mit unterschiedlichem Kaliber aufgestellt. Und 1866 wurde das Fort zusätzlich verstärkt
Am Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die Bastionen vor dem Fort mit sechs QF 6 inch (= 15,24 cm) Marineartillerie verstärkt und zudem wurden hoch aufragende Feuerleitstände aus Stahlbeton errichtet, die eine weite Sicht aufs Meer ermöglicht hatten.
Die Besatzung des Forts war im Juni 1940 an der erfolgreichen Abwehr eines Angriffs von italienischen Schnellboote beteiligt, die versucht hatten, die Hafensperren zu durchbrechen.
Außerdem hatten das Fort einen entscheidenden Anteil bei der Abwehr des Operazione Malta Due (Operation Malta Zwei) am 26. Juli 1941. Der Angriff hatte für die Italiener mit einer totalen Niederlage und schwersten Verlusten geendet. Nach der Unabhängigkeit 1964 und dem Abzug der letzten britischen Truppen am 31. März 1979 blieben große Teile des Forts ungenutzt.
Heutzutage befinden sich in Teilen der Festung die Polizeiakademie und das National War Museum (Nationales Kriegsmuseum). Die Anlagen des Forts außerhalb des Museums sind für Besucher gesperrt.
Haus von Katalonien
Heutzutage ist das Gebäude in Valletta Sitz des Ministeriums für Wirtschaft der Regierung von Malta.
Es wurde mit weiteren Barockgebäuden zwischen 1691 und 1694 unter dem Großmeister des Malteserordens Adrien de Wignacourt (1618-1697) errichtet.
Der Gebäudekomplex diente anfangs dazu, die Ritter des Priorats von Katalonien standesgemäß zu beherbergen.
Das Gebäude ist durch eine schmale Gasse von der Auberge von Aragonien getrennt.
Archbishop Street
Mediterranean Conference Centre
Das Mediterranean Conference Centre (MCC) wurde 1574 nach Plänen des maltesischen Architekten Gerolamo Cassar (1520-1586) vom Malteserorden als Krankenhaus unter der Bezeichnung "Sacra Infermeria" errichtet.
Das Hospital bestand ursprünglich aus zwei Stationen mit einem zentralen Innenhof, es wurde aber später auf sechs Stationen erweitert.
Das Hospital zählte damals zu den bekanntesten und besten Krankenhäusern im Mittelmeerraum und war vor dem 18. Jahrhundert ein Haus für eine vorbildliche und moderne Betreuung Kranker und Bedürftiger.
Mit einer Länge von 480 m war die Haupthalle der Anlage früher die größte Halle Europas. Heutzutage wird das Gebäude für Kongresse, Ausstellungen, Theateraufführungen sowie für Konzerte genutzt.
Die größte Halle des Gebäudes, die "Republic Hall", bietet Platz für bis zu 1.500 Personen. Musikfreunde wird es interessieren, dass das MCC häufiger als Austragungsort für Vorentscheide für den Eurovision Song Contest genutzt wird.
Nationalbibliothek
Die alte Bibliothek am Republic Square steht leider nur sehr begrenzt der Öffentlichkeit zur Besichtigung frei. Und selbst diesen kleinen Bereich darf man ohne gültige Ausweisdokumente mit Lichtbild nicht betreten.
Die Nationalbibliothek geht auf ein Dekret des damaligen Großmeisters des Malteserordens Claude de la Sengle (1494-1557) von 1555 zurück. Danach mussten alle Bücher und Schriften verstorbener Ritter an den Orden übergehen.
Als offizieller Gründervater der Nationalbibliothek gilt der Ordensritter Louis Guérin de Tencin, der dem Malteserorden nach seinem Tod im Jahr 1766 eine Sammlung mit rund 9.700 Bänden hinterließ.
Am 4. Juni 1812, anlässlich des Geburtstags von Georg III. (1738-1820), war die Bibliothek in das heutige Gebäude gezogen und wurde 1976 offiziell zur Nationalbibliothek erklärt.
Heutzutage findet man hier mehr als 300.000 Bücher und rund 10.000 Urkunden und Manuskripte, darunter sind u.a. sämtliche Archive des Malteserordens.
Sie umfassen Dokumente vom 11. Jahrhundert bis 1798, dem Jahr, als Napoléon Malta besetzt hatte.
Parlamentsgebäude
Das Haus des Parlaments von Malta (Parliament House) in Valletta entstand zwischen 2011 and 2015 nach Plänen des italienischen Architekten Renzo Piano (geb. 1935).
Der moderne Bau war anfangs Gegenstand heftiger Diskussionen. Das Parlament von Malta ist ein Einkammerparlament und wird alle fünf Jahre neu gewählt.
Es befindet sich in der Republic Street nahe dem City Gate (Stadttor), dem Eingangstor nach Valletta.
Es grenzt an das Saint James Cavalier.
Sacra Imfermeria (Mediterranean Conference Centre)
Die heute als Mediterranean Conference Centre bekannte frühere Sacra Imfermeria gehört zu den sicherlich beeindruckendsten Bauwerken Vallettas.
Sie liegt nahe dem Fort St. Elmo am Grand Harbour. Grundsteinlegung war im Jahre 1574. Danach wurde sie mehrfach erweitert.
Bedeutendster Bestandteil das Riesengebäudes ist die Great Ward, die mit ihrer Länge von 155 m damals zu den längsten Hallen Europas gezählt hatte.
Die Sacra Infermeria galt zudem als eines der besten Krankenhäuser von Europa und konnte mehr als 900 Patienten aufnehmen. 1676 wurde dort unter Großmeister Nicholas Cotoner die Schule für Anatomie und Chirurgie gegründet.
Nachdem das Krankenhaus auch lange nach der französischen Okkupation seine Funktion behalten hatte, späterhin aber u.a. in ein Kindertheater verwandelt wurde, fungiert es seit 1978 als Mediterranean Conference Centre.
Siege Bell Memorial
Das immer um die Mittagszeit aus gusseisernen Glocken läutende Siege Bell Memorial, das man u.a. von den Lower Barakka Gardens aus bestens sehen kann, ist ein Mahnmal.
Es wurde an der Stelle errichtet, wo einst eine Artilleriestellung gestanden hatte, und erinnert an die Malteser, die während des Zweiten Weltkrieges ihr Leben verloren hatten.
Stadttor (Bieb il-Belt)
Das heutige Stadttor Vallettas hatte bereits drei Vorgänger. Das erste, die Porta San Giorgio, wurde zwischen 1566 und 1569 von Francesco Laparelli de Carotona erbaut. 1632 wurde es durch ein prächtigeres Tor ersetzt, das Tommaso Dingli entworfen hatte.
1853 trat das dritte Tor an seine Stelle. Dieses von den Engländern erbaute und als Porta Reale (bzw. Kingsway oder malt. Putirjal) bezeichnete Tor wurde schließlich zwischen 1964 und 1968 durch das jetzige ersetzt.
Es weist ein sehr modernes Design auf und war deshalb nicht unumstritten.
Saint James Cavalier
Saint James Cavalier in Valletta ist eine Festung aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde vom Johanniterorden als Teil des umfassenden Befestigungssystems von Valletta errichtet. Das Bauwerk wurde von dem italienischen Militäringenieur und Baumeister Francesco Laparelli (1521-1570) entworfen.
Interessanterweise war die Festung nie in irgendwelche kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt.
Allerdings spielte die Festung bei der Rebellion einer Reihe von Klerikern gegen den Johanniterorden am 8. September von 1775 eine Rolle, da die aufständischen Kleriker die Festung eine kurze Zeit lang besetzen konnten.
Der Aufstand wurde aber innerhalb weniger Stunden vom Orden niedergeschlagen und die Aufständischen wurden gefangen genommen und später verbannt, eingesperrt oder hingerichtet.
Das Bauwerk befindet sich auf dem Kastilien- Platz - in der Nähe der Auberge de Castille et Léon und des Parlamentsgebäudes..
Heutzutage hat hier das so genannte "Centre for Creativity" seinen Sitz, das über ein eigenes Theater, ein Kino, einen Musikraum sowie über Ausstellungsräume verfügt.
Tritonbrunnen
Im Zentrum des Busbahnhofs von Valletta steht der interessante Tritonbrunnen. Mit seiner Lage markiert er natürlich für viele Besucher den Beginn ihrer Malta-Rundreise, denn hier liegt der Busbahnhof von Valletta, und die meisten der maltesischen Busse befahren ihn.
Der Brunnen wurde im Jahre 1959 von dem maltesischen Bildhauer Vincent erschaffen.
Abgesehen von dern ankommenden und abfahrenden Bussen ist er ein Treffpunkt für Jung und Alt und wird von zahlreichen kleineren Läden und Cafés umsäumt.
Paläste und Villen
Auberges des Malteserordens
Der Malteserorden hat sich einst in unterschiedliche Nationalitäten (genannt "Zungen“) gegliedert, wobei jede Zunge einen eigenen Palast besessen hatte. Diese Paläste wurden als "Auberges“ bezeichnet und meinten Unterkünfte bzw. Herbergen mit Verpflegung.
Die in Valletta zu findenden Auberges wurden alle im 16. Jahrhundert vom maltesischen Hauptarchitekten Gerolamo Cassar () entworfen. Viele von ihnen sind noch erhalten, viele hingegen fielen u.a. dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Heutzutage kann man sich in Valletta die folgenden Auberges anschauen:
Auberge de Provence
Neben prächtigen, aus dem 18. Jahrhundert stemmenden Decken- und Wandgemälden besticht die Auberge durch das National Museum of Archaeology, das in ihr untergebracht worden ist. Zu sehen sind darin Funde aus steinzeitlichen Tempeln Maltas.
Auberge d'Aragon
In dieser Herberge hat das maltesische Ministerium für Finanzen seinen Sitz genommen.
Auberge d'Italie
Nachdem der 1574 erbaute Palast bis vor kurzer Zeit noch Vallettas Hauptpostamt beherbergt hatte, fungiert er heute als der Landes-Touristen-Stelle als Sitz.
Auberge d'Angleterre et Baviere
Die Justizbehörde hat sich in diesem (einstigen) Malteser-Palast niedergelassen.
Casa Rocca Piccola
Heute ist die Casa Rocca Piccola in der Republic Street im Privatbesitz einer maltesischen Adelsfamilie. Man findet sie ein paar Hundert Meter vom Großmeisterpalast entfernt.
Erzbischöflicher Palast
Der in der Archbishop Street gelegene Palast des Erzbischofs von Malta wurde im 17. jahrhundert erbaut und verfügt u.a. über eine sehr imposante Front.
Großmeisterpalast ("il-Palazz")
Das zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Maltas gehörende größte Profanbauwerk Vallettas diente im Laufe seiner Existenz aber nicht nur den Großmeistern des Malteserordens als Amtssitz (zwischen 1575 und 1798), sondern auch anderen Machthabern der Geschichte wie etwa dem britischen Gouverneur.
Seit dem Jahre 1976 hat der Staatspräsident von Malta hier seinen Sitz. Das 1571 nach Plänen von Gerolamo Cassar vollendete Kolossalbauwerk breitet sich majestätisch im Zentrum Vallettas aus und steht auch im Innenbereich nicht hinter der äußeren (wenn auch eher schlichten) Wucht zurück.
Zwei beeindruckende Innenhöfe (Neptune's Court und Prince Alfred Court) lassen sich im Palast finden. Sie sind angenehm mit Palmen und anderen Pflanzen begrünt und beinhalten solche Sehenswürdigkeiten wie etwa die Pinto-de-Fonseca-Uhr. Eine Vielzahl an historischen Räumen prägen das weitere Intérieur des Palastes.
Zu ihnen gehören etwa die Council Chamber oder die Supreme Council Hall, einst Tagungsraum des Großen Rates der Ritterschaft. Unbedingt besichtigen sollte man auch das offizielle Zimmer des Staatspräsidenten. Es wird stets für Staatsempfänge benutzt und besticht durch feines goldenes Mobilar. Eine große und interessante Ausstellung historischer Waffen aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist ebenfalls im Palast untergebracht. Der Großmeisterpalast kann selbstverständlich besichtigt werden, wenn auch einige Räumlichkeiten der Öffentlichkeit verschlossen bleiben. Bei offiziellen Staatsempfängen indes ist eine Besichtigung nicht möglich.
Palazzo Parisio
Dieser Palast in der Merchant's Street, der heute als Hauptpostamt fungiert, war im Jahre 1760 entstanden. Kein geringerer als Napoléon Bonaparte pflegte ihn zu nutzen, wenn er sich in Valletta aufhielt.
Kirchen und Kathedralen
Im Jahr 60 n. Chr. gelangte der Legende nach der Apostel Paulus durch Schiffbruch auf die Insel und begann mit der Verbreitung des Christentums auf Malta. Etliche Reliquien und Katakomben aus dieser Zeit befinden sich in Rabat und der ehemaligen Hauptstadt Mdina.
Die drei Inseln der Republik von Malta verfügen insgesamt über mehr als 365 Kirchen. Die oft prachtvollen dörflichen Pfarrkirchen sind mit Votivstatuen und anderen Kunst- bzw. Kirchenschätzen ausgestattet. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kapellen an den Wegrändern, die auch teilweise in Felsen oder Klippen gehauen wurden.
Alte Pfarrkirche St. Gregory´s in Zeitun
Die ehemals mittelalterliche Kapelle wurde von den Kreuzrittern umgebaut und besitzt das älteste auf Malta konstruierte Kuppeldach.
Church of Gesu’
Diese Kirche gehörte einst zur alten Universität von Malta. Konstruiert wurde sie zwischen 1592 und 1600 von Francesco Bonamici und späterhin hat man sie an das Universitätsgebäude angefügt, von dem sie nun mehr als die Hälfte stellt.
Besonders markant am Bauwerk ist die barocke Gestaltung des Eingangs.
Karmeliterkirche
Die Karmeliterkirche ist eine römisch-katholische Kirche in der Hauptstadt Valletta und gehört mit der Stadt Valletta zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Eine Vorgängerkirche wurde bis etwa 1573 errichtet und war seinerzeit die erste Kirche von Valletta. Diese Kirche war nach Plänen von Gerolamo Cassar (um 1550–1592) errichtet worden.
Die Fassade wurde ab 1852 unter Giuseppe Bonavia (1821-1885) neu gestaltet und im Mai 1895 wurde sie durch Papst Leo XIII. (1810-1903) zu einer Basilica minor erhoben.
Infolge ihrer schweren Schäden im Verlauf des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche zwischen 1958 und 1981 neu errichtet und dabei vergrößert und mit einer 42 m hohen ovalen Kuppel gekrönt.
In der Abbildung steht vor ihr der Turm der benachbarten anglikanischen Pro-Kathedrale St. Paul's.
Old Theater Street in Valletta
Our Lady of Liesse
Auf dem Liesse Hill in Vallletta steht diese Kirche. Sie entstand im Jahre 1620, musste aber 1740 nach erheblichen Zerstörungen wieder neu aufgebaut werden.
St. Barbara
Hierbei handelte es sich um die Kirche der Malteser. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1739. Formgebender Architekt des katholischen Sakralbauwerks war Giuseppe Bonnici.
St. Catherine of Italy
Am Victory Square liegt die Kirche St. Catherine of Italy. Sie wurde nach Plänen des dem berühmten Architekten Gerolamo Cassar im Jahr 1576 errichtet. Aber Im 17. Jahrhundert musste die Kirche nach Zerstörungen aber erneut aufgebaut werden.
St. James
Im Jahre 1610 wurde die Kirche St. James erbaut, welche sich heute an der Merchant Street erhebt. 1710 erweiterte sie der Architekten Giovanni Barbara. Die Kirche besticht u.a. durch ihre herrlich verzierte Fassade.
St. John’s Co-Cathedral
Die dem heiligen Johannes geweihte St. John’s Co-Cathedral verdankt ihren merkwürdigen Namen dem Umstand, dass sie als zweiter Sitz dem maltesischen Erzbischof zur Verfügung steht. Dessen eigentlicher Sitz ist die St. Pauls Kathedrale in Mdina. Entstanden ist das fantastische Bauwerk zwischen 1573 und 1578 im Auftrag des damaligen Großmeister Jean de la Cassière. Die eigentlich als Klosterkirche konzipierte Kirche wurde von Gerolamo Cassar entworfen und war in ihrer äußeren Gestalt recht schnell vollendet. Die Innenausstattung aber nahm mehr als 100 Jahre in Anspruch. Papst Pius VII. erhob die Kirche 1820 in den Rang einer Ko-Kathedrale. Er beabsichtigte damit, ihre Bedeutung für die Malteser zu unterstreichen, nachdem der Orden 1798 von Napoléon aus Malta vertrieben worden war.
Auffällig an der aus Kalkstein gearbeiteten Kirche ist die strenge Bauart, die in Kontinuität zu militärischen Gebäuden zu stehen scheint. Dazu kontrastierend strahlt das barocke Intérieur des christlichen Sakralkunstwerkes, das dadurch zu einer der schönsten Kirchen im Mittelmeerraum zählt. Neben dem Grabmonument des Großmeisters Marc′Antonio Zondadari von Siena, den Marmorgrabsteinen bedeutender Ritter, den kostbaren Wandteppichen sowie den beeindruckenden Kapellen besticht St. John insbesondere durch das Meisterwerk „Die Enthauptung des Hl. Johannes“. Das 1608 von Caravaggio geschaffene Gemälde enthält als einziges der Welt eine Signatur des italienischen Künstlers.
Im angrenzenden Museum der Kathedrale – weiter unten beschrieben – kann man weitere imposante Kunstwerke besichtigen.
St. Paul’s Pro-Cathedral
Oft wird die am Independence Square gelegene anglikanische Pro-Kathedrale mit der St John’s Co-Cathedral verwechselt, mit der sie aber nichts gemein hat. Denn eine Pro-Kathedrale verfügt nur für begrenzte Zeit über den Status einer Bistums-Kathedrale. St. Paul’s entstand im 19. Jahrhundert, als Königin Adelheid sie nach einem Besuch Maltas in Auftrag gegeben hatte. Der Grund für diesen frommen Wunsch war das Fehlen eines anglikanischen Gotteshauses auf Malta.
Die im neoklassizistischen Stil erbaute Kirche wurde nach nur 5 Jahren 1844 fertig gestellt. Bedeutende Elemente der Kirche sind der mehr als 60 Meter hohe Turm sowie das mit korinthischen Säulen versehene Portal.
In der obigen Abbildung der Karmeliterkirche sieht man im Vordergrund ihren Turm.
St. Paul's Shipwreck Church
Der große Architekt Gerolamo Cassar war der Erbauer dieser Kirche, die indes 1629 nach Entwürfen von Lornzo Gafas in ihrer Gestalt einige Veränderungen erfahren hat. Das barocke Kunstwerk betritt man von der St. Lucia Street aus.
Museen und Ausstellungsorte
Casa Rocca Piccola
Die Casa Rocca Piccola ist ein beeindruckender kleiner Stadtpalast in Valletta, der von der alteingesessenen adeligen Familie De Piro bewohnt wird und gleichzeitig als Museum dient.
Die Besucher erhalten hier Einblicke in das Leben der Malteser sowie der damaligen und heutigen Aristokratie.
Der Name des Hauses stammt von dem ersten Besitzer, Don Pietro La Rocca, Admiral des Ordens von Jerusalem.
Der heutzutage hier lebende neunte Marquis Nicholas de Piro oder seine Frau Frances führen die Besucher persönlich durch ihren 400 Jahre alten Besitz mit seinen antiken Möbeln und kostbaren Kunstwerken.
Auch die Geschichte der Familie des Marquis, die bis in die Zeit der Malteserritter im Jahr 1530 reicht, wird von dem Marquis erläutert.
Der Palast verfügt zudem über eine eigene Kapelle und im Blauen Zimmer. eine Sammlung von antikem maltesischem Tafelsilber.
Ein Wochenende mit Stil bietet eine „Champagner Tour“, die jeden Freitag um 19;00 Uhr beginnt. Nach der Führung werden die Gäste mit Champagner im begrünten Innenhof des Hauses bewirtet.
74 Republic St.
Valletta
Tel.:00356 – (0)2122 - 1499
Kathedralmuseum (St. Johns Museum)
Das Kathedralmuseum grenzt an an die St. John’s Co-Cathedral und stellt u.a. wertvolle Gemälde aus, die verschiedene Großmeister zeigen.
Lascaris War Rooms
Diese in Bunkern gelegenen Räume dienten im Zweiten Weltkrieg alliierten Kommandeuren wie etwa Eisenhower oder Montgomery. Von dort aus leiteten diese in der Zeit der Zweiten großen Belagerung von Malta verschiedene Operationen.
Die noch größtenteils im Originalzustand erhaltenen Kriegsräume wurden nach Juan de Lascaris-Castellar benannt, der die ursprüngliche Festung für den Malteserorden errichtet hat.
Nationalmuseum of Natural History
Dieses naturgeschichtliche Nationalmuseum befindet sich in Mdina im Palast Vilhena.
Der Palazzo Vilhena wurde 1726 im Stil des französischen Barocks für den portugiesischen Adligen und Großmeister des Johanniterordens Antonio Manoel de Vilhena (1663-1736) nach Plänen des französischen Architekten Charles François de Mondion (1681-1733) erbaut.
Das Museum hatte seine Pforten im Jahr 1973 für das Publikum eröffnet. Die Besucher erhalten hier einen guten Überblick über das Ökosystem von Malta und zwar sowohl auf den Inseln wie im Wasser.
Man findet hier Mineralien, Fossilen, Insekten, Reptilien, Säugetiere, Vögel, Fische sowie Informationen über die hiesige Geologie and Paläontologie.
Dabei liegt der Fokus auf endemischen (= nur hier vorkommend) Pflanzen und Vögeln
Nationalmuseum für Bildende Kunst
Das Kathedralmuseum in Valletta grenzt gleich an die St. John’s Co-Cathedral und stellt u.a. wertvolle Gemälde aus, die verschiedene Großmeister zeigen.
National Museum of Archaeology
Dieses Museum wurde in der Auberge de Provence untergebracht. Gezeigt werden darin Funde, die in steinzeitlichen Tempeln Maltas gemacht wurden. Zu sehen sind zahlreiche Ausgrabungsfunde aus der Frühgeschichte der Inseln von der Megalithkultur bis zur Römerzeit. Hier wird auch die berühmte jungsteinzeitliche Skulptur der "Schlafenden Dame" aufbewahrt, die man im Hypogäum von Hal Saflieni fand.
Opernhäuser, Theater und Kultureinrichtungen
Manoel Theatre
Das in der Old Theatre Street gelegene Theater besteht seit dem Jahre 1732. Es wurde vom Malteser-Großmeister Antonio Manoel de Vilhena gebaut und auch nach ihm benannt. Nach liebevollen Restaurationsarbeiten hat sich das zu Europas ältesten Theatern gehörende Haus wieder auf die darstellenden Künste der Klassik spezialisiert. Jazz-, Rock- und Folkmusikdarbietungen bilden ebenfalls einen Bestandteil des Theaterrepertoires.
St James Cavalier
Diese bullige Festung fungiert auch als Aufführungsort von Theaterstücken und anderen künstlerischen Darbietungen.
St James Cavalier (Centre for Creativity)
Hierbei handelt es sich um eine Festung gegenüber der Auberge de Castile et Léon. Sie wurde als Teil des umfassenden Befestigungssystems von Valletta errichtet und beinhaltet heutzutage das so genannte Centre for Creativity, das über ein eigenes Theater, ein Kino, einen Musikraum sowie über Ausstellungsräume verfügt.
Parkanlagen und Gärten
Barracca Gardens
Die Barracca Gardens von Valletta sind die größten Parkanlagen der maltesischen Hauptstadt. Sie gewähren großzügige Blicke auf den Grand Harbour und teilen sich in die Upper und die Lower Barracca Gardens. Während letztere einen neoklassizistischen Tempel beinhalten sowie viele kleinere Flächen zum Faulenzen, bestechen die Upper Barrakka Gardens durch Springbrunnen, alte Statuen sowie eine wirklich bunte Pflanzenwelt.
Botanical Garden
Der Botanische Garten Vallettas gehört heute zur Universität. Er breitet sich auf einer Bastion der Stadtmauer von Floriana aus und wurde 1774 eingerichtet.
Hastings Gardens
Ganz oben auf den Bastionen Vallettas liegt Ġnien Hastings, die wundervolle Aussichten auf Sliema, den Marsamxett Harbour und Manoel Island gewähren.
Ein Monument, das von der Familie Hastings initiiert und dem Marquis of Hastings gewidmet worden ist, steht inmitten der üppigen Pracht.
Die Häfen Vallettas
Grand Harbour
Der Grand Habour ist neben dem Marsamxett Harbour der größte Naturhafen des Mittelmeeres. Die weit verästelte Bucht bricht eine Schneise von etwa drei Kilometern in die Nordostküste Maltas, auf deren nördlicher Seite Valletta liegt. Bereits in der Antike war die Bedeutung des Hafens erkannt worden.
Das Mittelmeer
Valletta breitet sich auf der Landzunge Monte Sciberras aus, welche vom Mittelmeer umschlossen wird. Das Malta-Archipel bzw. die Republik Malta liegt im Mittelmeer, das vor rund 5 Millionen entstanden ist.
Es umfasst eine Fläche von rund 3,02 Mio. km² und ist über die an seiner schmalsten Stelle rund 15 km breite Straße von Gibraltar mit dem Atlantik verbunden.
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