Viertel, Plätze und Straßen
Altstadt von Lemberg
Die mittelalterliche Altstadt von Lemberg ist als Ganzes im Jahre 1998 auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gesetzt worden; und das mit Recht. Wundervolle Bauwerke aus Renaissance, Barock, Historismus, Klassizismus und Jugendstil charakterisieren sie.
Die von Kriegsschäden und postmodernen Umbauten unbeeinflusste Altstadt zeigt sich als geschlossenes Kind einer vergangen Zeit und bestimmt durch eine grandiose Harmonie. Mittelpunkt der Altstadt ist der Marktplatz mit seinen vier Springbrunnen und einer Atem beraubenden Bebauung. Herausragend sind auch die St.-Georgs-Kathedrale und das Rathaus von Lemberg.
Prospekt Swobody
Beim Prospekt Swobody handelt es sich um die Hauptstraße von Lemberg. Die Straße mit ihren prächtigen Häusern ist ein Zentrum der Kultur und des Geschäftslebens von Lemberg.
In den Häusern der Straße findet man Banken, Cafes und Restaurants - aber auch zahlreiche Wohnungen. Sie wirkt imposant und gleichzeitig anheimelnd mit ihren prächtigen Alleen im Mittelteil. Hier findet man Schachspieler und gerne treffen sich hier die Menschen der Stadt. Bestandteil der Straße ist u.a. das beeindruckende Hausner-Haus an der Ecke zur Kopernika-Straße. Die Straße ist ca. 350 m lang.
Rynok-Platz (Plostschau Rynok)
Seit nunmehr 500 Jahren ist dieser Marktplatz das politische, öffentliche, kulturelle und ökonomische Zentrum von Lemberg. Als Herz der Stadt wird er von etwa fünfzig architektonisch unterschiedlichen und einzigartigen Bauwerken aus der Zeit zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert eingefasst.
Aus ihnen erhebt sich das Rathaus von Lemberg, dessen Turm für einen Obolus erklommen werden kann.
Virmenska-Straße
Die Virmenska-Straße war einst Lebensmittelpunkt der Lemberger Armenier. Heute reihen sich dort Bauwerke auf, die den Wunsch der Armenier widerspielen, den alten Teil ihrer Heimat in Kombination mit europäischer Architektur wieder lebendig werden zu lassen. Alle Häuser sind Kinder des 16. bis 19. Jahrhunderts.
Besondere Bauwerke
Rathaus
Das Lemberger Rathaus erhebt sich aus der Mitte des Rynok-Platzes und wird von einem mächtigen Turm dominiert, den man für wenig Geld besteigen kann. 350 Holzstufen führen einen zu einer Aussichtsgalerie, von der aus man unersätzliche Blicke über die Stadt genießen kann.
Das heutige Rathaus - das inzwischen vierte - geht auf das 19. Jahrhundert zurück und beherbergt des Stadtrat von Lwiw.
Häuser der Virmenska-Straße
Die Virmenska-Straße war einst Lebensmittelpunkt der Lemberger Armenier und besticht heute durch eine ganze Anzahl von Häusern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert, die das frühere Aussehen der Bauwerke mit den modernen Errungenschaften der europäischen Architektur vereinen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ein knisterndes Sammelsurium aus Rokkoko, Renaissance, Empire und Klassizismus.
Korniakt-Turm
Neben der Kirche von Mariä Entschlafung bzw. Himmelfahrt thront der so genannte Korniakt-Turm. Das hübsch verzierte Bauwerk wurde auf seine heutige Höhe von 65 Meterrn gebracht, nachdem es durch einen Brand im Jahre 1695 schwer beschädigt worden war. Heute ist der Glockenturm eines von Lembergs augenscheinlichsten Wahrzeichen.
Hausner Haus
An der Ecke von Swobody Prospekt/Kopernika-Straße thront das Hausner Hau, das wohl schönste Empire-Bauwerk von Lemberg. Zwischen 1809 und 1822 wurde es gebaut und mit zahlreichen mytholischen Themen verziert.
Haus Nr. 11
Das neo-gotische Haus Nr. 11 in der Valova-Straße geht auf 1910 und den Architekten A. Schlehen zurück. Neben den hübschen Fenstern verdienen auch die mittelalterlichen Ritter am Balkon des zweiten Stockwerks gesonderte Aufmerksamkeit.
Haus Nr. 6
In der Knyazya Romana-Straße Nummer 6 thront ein zwischen 1912 und 1914 erbautes Haus, das ganz im Geiste des deutschen Jugendstils steht. Düstere wechseln mit freudvollen Darstellungen des Mittelalters ab.
Schwarzes Steinhaus
Das schwarze Steinhaus aus dem Jahre 1588 ist ein einzigartiges Renaissance-Bauwerk von Lemberg und mit keinem anderen europäischen vergleichbar. Das Gebäude erhielt seinen Namen im 19. Jahrhundert, weil sich die Sandsteine der Außenfassade mit den Jahrzehnten schwarz gefärbt hatten.
Mauer der Goldene Rosen-Synagoge
Lediglich eine Mauer ist geblieben von der früheren Synagoge Lembergs. Das auch als TaZ-Synagoge oder Nachmanowicz-Synagoge bekannt gewordene Gotteshaus war im Jahre 1582 fertiggestellt und 1941 unter den Faschisten zerstört worden. Gegenwärtig wird noch über einen Neubau der Synagoge diskutiert.
Taras Schewtschenko Monument
Am 24. August 1992 wurde auf dem Prospekt Swobody anlässlich des ersten Jahrestages der ukrainischen Unabhängigkeitserklärung das Monument für Taras Schewtschenko eingeweiht.
Das Werk der kanadischen Bildhauer V. und A. Suchorski und der Architekten Y. Dyba und Y. Kromey ist Taras Hryhorowytsch Schewtschenko (1814-1861) gewidmet, dem wohl bedeutendsten Lyriker der Ukraine.
Kirchen
Bernhardiner-Kloster, St. Andreas Kirche
Auf dem Galizischen Platz liegt die St. Andreas Kirche - die frühere Bernadinerkirche des damaligen Bernhardinerklosters.
Die Kirche wurde im Jahr 1509 vom moldawischen Woiwod Bogdan III dem Einäugigen überfallen und in Brand gesetzt.
Die Kirche wurde In ihrer jetzigen Form wurde am Anfang des 17. Jahrhunderts im Stil des italienisch-holländischen Manierismus erbaut und dann 1630 geweiht.
Zwischen 1738 und 1740 wurde die Kirche nach umfangreichen Renovierungsarbeiten im barocken Stil errichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie von Sowjets geschlossen, gehört aber nach der Wende seit 1991 dem ukrainisch-griechisch-orthodoxen St.-Basilius-Orden.
Ihre zweistöckigen Fassade wird von zahlreichen Skulpturen geziert, darunter u.a. von Maria mit dem Kind und dem Apostel Petrus. Alle Skulpturen sind mit den typischen Mänteln und Regalien der Berhardiner-Mönche versehen. Ein barocker Glockenturm aus dem 18. Jahrhundert prägt zudem das Kirchenäußere.
Im Kircheninneren findet der Besucher Holzaltäre aus dem 18. Jahrhundert. Die Bilder an den Wänden und Decken sollen das Wirken die heiligen Taten von Franz von Assisi darstellen.
Das Grabmal von St. Jan aus Dukla, dem Schutzheiligen von Lemberg - genießt besondere Verehrung bei den Lembergern
Preobrazhenskaya Kirche (Trinitarsky Kirche)
Der Tempel wurde im Jahre 1731 erbaut und im Jahre 1898 wurde die Kirche durch den Architekten S. Gavrishkevich wieder aufgebaut und wurde wie die Kirche der Verklärung genannt.
Armenische Kathedrale
Das armenische Gotteshaus aus dem 14. Jahrhundert erhebt sich im armenischen Viertel von Lemberg und geht auf den schlesischen Baumeister Doring zurück.
Das Hauptschiff mit dem Kassettengewölbe stammt aber aus dem 17. und dessen Verlängerung aus dem 19. Jahrhundert. Zur Kathedrale gehört auch der alte Friedhof mit seinen bisweilen uralten Grabplatten. Der nördliche Hof der Kathedrale wird vom armenischen Frauenkloster (1682) begrenzt.
Boim-Kapelle (Kaplyzja Bojimiw)
Der auch Getsemani-Kapelle genannte Renaissance-Bau bezieht sich namentlich auf seinen Stifter, György Boim, einen ungarischen Kaufmann und Stadtrat von Lemberg. Erbaut wurde die Kapelle zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Andreas Bemer.
Nachdem sie bis ins 18. Jahrhundert hinein von der Familie Boim verwaltet worden war, kam sie unter katholische Verwaltung. 1945 haben die Sowjets sie geschlossen und verfallen lassen. Seit 1969 gehört sie zur Lemberger Gemäldegalerie. Sehenswert sind ihre reichen Ausschmückungen, die sehr an die Renaissancebauten von Krakau erinnern.
Kirche des Erzengel Michael
Auf einem malerischen, von Bäumen gesäumten Hügel hebt sich die Erzengel Michael-Kirche in den Himmel, ein Bau des 17. Jahrhunderts. Man erreicht sie, indem man den Treppenstufen folgt, die von der Vynnychenka-Straße zur ihr hinauf führen. Von oben hat man einen der schönsten Blicke auf die Altstadt von Lemberg. Die Kirche gehört übrigens zum Klosterkomplex der Barfüßerkarmeliter.
Kirche von Mariä Entschlafung bzw. Himmelfahrt (Uspenska tserkva)
Die Hauptkirche der orthodoxen Christen von Lemberg entstand im späten 16. Jahrhundert Dank u.a. der Finanzierung des griechischen Kaufmanns Constantinos Corniaktos. Gestaltet wurde sie im Stil der Renaissance.
Klosterkomplex der Barfüßerkarmeliter
Das heutige griechisch-katholische Kloster in der Vynnychenka-Straße entstand zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert.
Dafür wurde auf den Stil des Barock zurückgegriffen, der von einigen klassizistischen Elementen durchbrochen wird. Ein hübscher Bestandteil des Klosters ist auch die Kirche des Erzengel Michael aus dem 17. Jahrhundert.
Lateinische Kathedrale Mariae Himmelfahrt
Im Jahre 1370 begannnen die Bauarbeiten zur lateinischen Kathedrale von Lemberg. Erst 1405 konnte das Sakralbauwerk eingeweiht werden. Die von 1765 bis 1772 mit Elementen des Spätbarock und des Rokokko umgebaute Kirche zeigt heute stolz ihre beiden 65 Meter hohen Türme.
Sankt-Georgs-Kathedrale
Kirche und Kathedrale der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche: Die Sankt Georgs-Kathedrale in Lemberg wurde 1760 fertiggestellt, zeigt sich heute aber moderner, weil baulich verändert. Das Intérieur huldigt dem Spätbarock und wird bereichert von einer kostbaren Reliquie, der Ikone der Gottesgebärerin. Diese war durch Bischof Iosyf Shumliansky nach Lemberg gebracht worden.
Sankt Antonius-Kirche
Eine wahrlich harmonische Kombination aus Natur und Architektur wurde 1718 geschaffen: die Sankt Antonius-Kirche von Lemberg. An den unteren Stufen steht eine Statue von der Jungfrau Maria, gestaltet aus der Hand von Sebastian Fesinger. Der Hl. Antonius steht, im 18. Jahrhundert als Statue verewigt, im Gewand des Rokokko.
Sankt Nikolas-Kirche (Krywka-Kirche)
Die 1763 entstandene Sankt Nikolas-Kirche ist ein Prachtstück des Lemberger Museums für Volksarchitektur und -kultur (Schewchenkiwskyi Hay). Die dreiteilige, aus Holz gebaute Kirche, die heute von einem hölzernen Zaun umgrenzt wird, stammte eigentlich aus dem Dorf Krywka, wurde aber 1930 nach Lemberg verbracht.
Dominikanerkirche (Fronleichnam-Kirche) und Kloster
Die ehemalige Dominikanerkirche, heute die unierte Fronleichnam-Kirche, ist eine der schönsten Barockkirchen der Stadt. Die Kirche - östlich des Marktplatzes in der Altstadt gelegen - gehört der ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche. Das frühere Kloster wird heutzutage als Museum genutzt.
Die Dominikaner kamen im Verlauf des 13. Jahrhunders in die Stadt und erbauten hier um 1340 eine erste hölzerne Kirche. Eine neue Kirche im Stil der Gotik wurde dann um 1378 errichtet und nach einer Feuersbrunst um 1407 neu um das Kloster der Mönche errichtet. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde der Komplex mehrfach von Feuersbrünsten heimgesucht , aber die Gebäude immer wieder aufgebaut. Aber im Verlauf des 18. Jahrhunderts drohte das Kirchendach einzustürzen.
Deswegen wurde beschlossen, die Kirche einzureißen und durch eine neue zu ersetzen. Der Grundstein dazu wurde 1749 gelegt und 1764 konnte die Kirche geweiht werden. Im Jahr 1865 bekam die Kirche einen Glockenturm im Stil des Neobarocks und zwischen 1885-1914 fand eine umfassende Renovierung der Kirche statt.
Während des Zweiten weltkriegs wurde die Kirche unter den Sowjets als Warenhaus und später als Museum benutzt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde die Kirche dann an den heutigen Besitzer übereignet.
Paläste
Korniakt-Palast (Palats Korniakta)
Es war im Jahre 1580, dass der heutige Korniakt-Palast fertiggestellt werden konnte. Für den Bau zeichnete sich der Architect Piotr Barbon verantwortlich, der ihn für den Kaufmann Konstanty Korniakt verwirklichte. Der elegante Renaissance-Palast wechselte im Laufe der Jahrzehnte mehrfach seine Besitzer. So gehörte er zeitweilig auch König Jan III. Sobieski, der großzügige Räumlichkeiten und eine Audienzhalle hinzufügen ließ, wo er 1686 den Ewigen Friendensvertrag unterzeichnen sollte. Seit 1908 gehört der Korniakt-Palast mit seinem Jan III.-Museum zum Historischen Museum Lembergs.
Palast der Grafen von Goluchowski
Der zu den ersten neuromanischen Bauwerken Lembergs gehörende Palast folgt den Entwürfen des Architekten K. Omann und wurde 1865 gebaut. Einst war er Eigentum des Grafen Agenor Goluchowski, eines pro-polnischen Politikers aus Österreich, der sich auch um die Idee, der ukrainischen Sprache die lateinischen Buchstaben zu geben, verdient machte. Heute beherbergt der Palast das diagnostische Zentrum des Lemberger Bahnkrankenhauses.
Palast der Grafen von Potockis
Dieser majestätische Palast, errichtet im ausgehenden 19. Jahrhundert und gestaltet im Stil der französischen Neorenaissance, weist raffinierte Reliefe, Formen und Glasmalereien auf und zeigt sich als leuchtendes Beispiel durchdachter Architektur. Ersonnen wurde er vom französischen Architekten Louis d’Overnu für den Grafen Alfred II. Josef Potocki (1817-1889), wobei zwischen 1888 und 1890 neue Elemente vom Lemberger Baumeister Julian Tsybulski hinzugekommen sind.
Im ersten Stock ist eine Ikone der Jungfrau Maria von Lemberg untergebracht und im zweiten eine Ausstellung der Lemberger Kunstgalerie.
Museen
Lemberger Nationalmuseum
Das Hauptgebäude des Lemberger Nationalmuseums erhebt sich in der Swobody-Straße und stellt ukrainische Kunstwerke aus, die in den Jahren zwischen dem Mittelalter und dem 19. Jahrhundert enstanden sind.
Brauerei-Museum
Das interessante Brauerei-Museum ist ein Muss für alle passionierten Konsumenten des wertvollen Gerstensaftes. Es ist sehr anschaulich aufgebaut und wurde 2009 renoviert.
Historisches Museum
Das Historische Museum unterteilt sich in mehrere Abteilungen, die zum größten Teil in der Altstadt zu finden sind. Gezeigt werden Exponte zur Archäologie und zur Geschichte der heutigen Ukraine vom Mittelalter bis zu den Zeiten der Unabhängigkeit.
Kunstgalerie von Lemberg
In der Stefanyka Straße sowie im Potocki-Palast werden Werke europäischer Meister der Renaissance und des Barock ausgestellt. Wer sich für ukrainische Werke interessiert, ist hier aber leider falsch und sollte das Nationalmuseum besuchen.
Waffen-Museum
Waffen und Rüstungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart zeigt das Waffen-Museum von Lemberg.
Es wurde in einem der ältesten Arsenal-Bauwerke der Stadt untergebracht. Dieses stammt übrigens aus dem 16. Jahrhundert.
Museum der Ethnografie, der Künste und des Handwerks
Allein das Bauwerk, in dem das Museum untergebracht wurde, ist ein Exponat für sich.
Es stammt aus dem Jahre 1891 und wurde von Julian Zachariewicz für die Halytska-Bank errichtet.
Die Fassade des romantischen Bauwerks wurde aufwändig dekoriert und wird an Schönheit nur noch von der Kuppel Leonardo Marconis übertroffen.
Zentrale Figur ist die amerikaische Freiheitsstatue, welche die Inspiration für New Yorks späteres Wahrzeichen gewesen ist.
Museum der Religionsgeschichte
Am Musejna-Platz zeigt das Religionsgeschichtliche Museum Lembergs sowohl jüdische als auch christliche Exponate, die helfen, Vergangenes zu erklären und einzuordnen.
Palast der Künste
Nahe der Kunstgalerie kann man den Palast der Künste besuchen, in dem wechselnde Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst zu sehen sind.
Pharmazie-Museum
Das in der Drukarska Straße gelegene Museum zeigt die historischen Einrichtungen der ältesten Apotheke von Lemberg. Diese stammt aus dem Jahre 1735.
Museum der Volksarchitektur und des Alltags - Schewtschenkiwskyj Haj
In der Chernecha Gora Straße, etwa eine halbe Stunde zu Fuß vom Lychakiwski-Friedhof entfernt, zeigt sich eine interessante Kollektion hölzerner Bauwerke aus dem ganzen Westen der Ukraine. Zu den spektakulärsten Exponaten gehören die mehrgeschossigen Kirchen, die auch alle noch immer für Gottesdienste genutzt werden.
Opern und Ballett
S. Kruschelnytska Opern- und Balletthaus
Das historische Opernhaus in der Swobody Avenue, also im unmittelbaren Herzen von Lemberg, führt nicht nur die unterschiedlichsten Opern und Ballette auf, sondern ist auch selbst eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Lemberg.
Daher sei auch denjenigen, die sich bisher nicht für Opern und Ballette begeistern konnten, ein Besuch unbedingt empfohlen, denn das Ambiente ist einfach spektakulär.
Das heutige Gebäude ist ein architektonisches Kind des Jahres 1900. Geschaffen hat es der lokale Architekt Zygmunt Gorgolewski (1845-1903). Beeinflussen ließ sich Grogolewski von Renaissance und Barock sowie von der Wiener Hofoper.
Innen dominieren Statuen, bunter Marmor, Fresken, Reliefs und Ornamente. Im wie ein Logentheater gehaltenen Zuschauerraum können etwa 1.070 Menschen bequem Platz finden.
Universitäten und Hochschulen
Nationale Polytechnische Universität Lemberg
Die NPUL gehört zu den ältesten und wichtigsten technischen Hochschulen des Landes. Ihre Gründungsgeschichte begann 1817 als kleinere Schule und kulminierte 1844 mit ihrer Ernennung zur Technischen Akademie. Die Bedeutung der Hochschule war so enorm, dass der jeweilige Rektor im Königreich Galizien und Lodomerien (1900-1918) sogar über eine Stimme im Galizischen Landtag verfügte.
Ukrainische Katholische Universität (Ukrajinskyj Katolytzkyj Uniwersitet)
Die Katholische Universität ist mit der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche verbunden. Sie war die erste katholische Hochschule, die auf dem Gebiet der früheren UdSSR etabliert wurde. Sie steht in Tradition zur Griechisch-Katholischen Akademie und wurde 2002 feierlich eröffnet. Ausgehend von der Prämisse, dass das Lernen einen Sinn für persönliche Verantwortung fördert, wird an den beiden Fakultäten der Uni Theologie, Philosophie, Humanwissenschaften, Klassische Kunst und Englisch als Fremdsprache unterrichtet.
Universität Lemberg „Iwan Franko“
Die älteste Universität der Ukraine geht auf eine 1608 gegründete Jesuitenschule zurück und wird derzeit von etwa 22.000 Studenten besucht. Sie wurde nach Iwan Franko (1856-1916) benannt, dem 1916 in Lemberg verstorbenen Dichter und Schriftsteller, der neben Taras Schewtschenko die ukrainische Literatur maßgeblich beeinflusst hat. Einer der berühmtesten Studenten der Universität, die gegenwärtig aus 16 Fakultäten und 114 Studienrichtungen besteht, war der Autor Stanisław Lem. Er hatte 1940 an der Universität Medizin studiert.
Parkanlagen und Friedhöfe
Alter Armenischer Friedhof der Armenischen Kathedrale
Der Friedhof ist ein Bestandteil der Armenischen Kathedrale. Er breitet sich an der Armenischen Straße aus und besteht zum Teil aus Grabplatten mit alten Inschriften. In der Kapelle des Friedhofs steht eine hölzerne Christusfigur.
Bohdan-Chmelnytskyj-Park
Der im Lemberger Bezirk Halytskyj gelegene Kulturpark misst ganze 26 Hektar und wurde von 1951 bis 1959 von den Sowjets angelegt. Hauptachse der Grünanlage ist die 800 Meter lange Zentralallee, die von Brunnen, Wegen, Terrassen und Blumenanlagen umsäumt wird. Bestandteile des Parks sind auch das Stadion Junist, das Filmtheater Drushba, ein Militärmusem, ein Konzertpodium sowie zwei Restaurants. Wermutstropfen aber ist, dass viele dieser Einrichtungen heruntergekommen sind und der ganze Park ungepflegt wirkt und ist. Dennoch lohnt sich ein Besuch. Die Statuen entführen einen zurück in die Sowjetzeit. Dazu tragen auch zwei authentische Stalinbauten bei: das besagte Filmtheater und die Kolonnade am Haupteingang.
Iwan-Franko-Park
Der älteste Stadtpark der Ukraine erstreckt sich vor dem Hauptgebäude der Lemberger Universität. Seine Wurzeln reichen zurück bis ins 16. Jahrhundert, als Jan Scholz-Wolfowytsch eine kleine Gartenanlage anlegen ließ. Später wurde der Park im italienischen Stil umgestaltet und mit Terrassen versehen. 1835 kam ein noch bestehendes Rondell hinzu.
Łytschakiwski-Friedhof (Lützenhofer Friedhof)
Der berühmte Łytschakiwski-Friedhof ist seit seiner Etablierung im Jahre 1787 die Hauptbegräbnisstätte der Lemberger Intelligenz sowie der dortigen Mittel- und Oberschicht. Benannt ist der Friedhof nach dem Stadtbezirk Łyczaków, in dem er früher gelegen hat. Nach seiner Umgestaltung in der Mitte der 1850er Jahre wurden die meisten der anderen städtischen Friedhöfe geschlossen, da er von beinahe allen christlichen Glaubenrichtungen genutzt wurde. Seit 1975 trägt er den Rang eines historischen Denkmals. Nachdem er in den späten 1980er Jahren umfassend restauriert worden war, steht er heute den Touristen wieder als eine der Hauptattraktionen Lembergs nahe.
Park Pohuljanka
Der Pohuljanka genannte Park, im Lytschakower Bezirk gelegen, ist die größte, in sich geschlossene Anlage von Lemberg. Jan Distl hat ihn hier in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts angelegt. Später wechselte er an Jan Kleist, der den Teich im Park trockenlegen und eine Brauerei mit Restaurant errichten ließ. Nach Jahrzehnten der Verwahrlosung ist der Park heutzutage eher einem Wald ähnlich. Nur die Zentralallee tritt gepflegt daraus hervor. Die Lemberger sind ganz angetan vom Park; grillen hier oder vertreiben sich ihre Stunden an den kleinen künstlichen Teichen.
Stryjskyj Park
Der Park mit dem schwierigen Namen ist etwa 52 Hektar groß und liegt im Bezirk Frankiwskyj. Er gilt als eine der ältesten und schönsten Parkanlagen Lembergs und wird als Denkmal der ukrainischen Gartenkunst geschätzt. Gestaltet wurde der Sstryjskyj Park von Arnold Röhring, der dafür von 1876 bis 1877 brauchte. Seit dem Jahre 2008 ist der erste Skate-Park der Ukraine fester Bestandteil der oberen Anlage. Neben einem Teich am Haupeingang gehören auch die Sportgebäude der Lemberger Polytechnischen Universität, das Filmtheater Lwiw, drei Restaurants sowie die Designakademie zum Park.
Lemberger Schlossberg (Vysokyi zamok / Zamkova hora)
Einst thronte das historische Schloss von Lemberg auf diesem Hügel, der mit 413 Metern der höchste Punkt der Stadt ist.
Man erreicht den „Berg“ zu Fuß von der Altstadt aus.
Die erste Burg auf dem Hügel wurde für das 13. Jahrhundert vermerkt. Dort stand sie auch bis ins später 19. Jahrhundert hinein. An der Stelle des inzwischen zerstörten Schlosses wurde 1869 der Hügel der Lubliner Union angelegt.
Der Park Vysokyi zamok (Zamkova hora) entstand zwischen 1835 und 1853. Er wird als lokales Denkmal der Gartenkunst hoch gepriesen. Dabei breitet sich das 36,2 Hektar große Grün über zwei Terrassen aus, wobei die obere einen künstlichen Grabhügel mit Aussichtsplattform beinhaltet.
Dort kann man auch die Überreste der alten Schlossmauern bewundern, die noch auf die Zeit der polnischen Könige zurückgehen.
Der 192 Meter hohe Fernsehturm von Lemberg steht fest auf dem höchsten Punkt des Parks.
Znessinnja
Der Park Znessinnja, über 312 Hektar groß, liegt nahe dem Stadtzentrum und ist unter den Lembergern als Kaiserwald bekannt. Natürlich gehaltene Landschaften prägen seine Fläche. Interessant ist er für die Besucher, die ihn als historische Zone verstehen, denn immerhin wurden dort die frühsten Siedlungsspuren Lembergs gefunden. Der Znessinnja-Park wird von den Lembergern gerne für ausgedehnte Spaziergänge genutzt, aber auch für Familientage und die unvermeidlichen Grillfreuden.
Sportanlagen
Arena Lwiw
Die Arena Lwiw wurde für die Europa-Fußballmeisterschaft (8. Juni bis 1. Juli 2012) neu erbaut. Mit den Bauarbeiten wurde im November 2008 begonnen. Der sportliche Bau fand unter Federführung der Hochtief Construction statt - mit der feierlichen Eröffnung am 29. Oktober 2011, obwohl das Stadion zu diesem Zeitpunkt noch nicht fertig war.
Die Eröffnung war erforderlich geworden, da nach den Regeln der UEFA die Stadien für die EM spätestens sechs Monate vor Beginn eröffnet worden sein müssen. Das erste Fußballspiel fand am 15. November 2011 zwischen den Nationalmannschaften Österreich und der Ukraine statt. Die Arena Lwiw bietet Platz für etwa 34.000 Zuschauer.
Bei der EM 2012 fanden hier folgende Vorrundenspiele statt, darunter das erste Spiel der deutschen Nationalmannschaft, die gegen Portugal mit 1:0 siegte:
9. Juni: Deutschland (1) - Portugal (0)
13. Juni: Dänemark () - Portugal ()
17. Juni: Dänemark () - Deutschland ()
Stadion Ukrajina
Das etwa 28.500 Zuschauern Platz bietende Stadion Ukrajina ist die Heimspielstätte des Fußball-Vereines Karpaty Lwiw, dem größten und erfolgreichsten von Lemberg. Gebaut wurde es im Jahre 1963 und brachte es zu Sowjetzeiten auf stolze 40.000 Plätze. Der Rekord liegt beim Jahre 1971, als der Begegnung mit dem Dynamo Kiew 41.700 Menschen beiwohnten. Die Zukunft des Stadions wird heiß diskutiert. Entweder wird es abgerissen, wobei Karpaty Lwiw von da an in der Arena Lwiw kickt. Oder es bleibt bestehen und wird von Lembergs zweitgrößtem Fußball-Verein, dem FK Lwiw, als Heimspielstätte genutzt.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Größtes Kreuzworträtsel der Welt
In Lemberg kann man eine interessante Besonderheit besuchen, das größte Kreuzworträtsel der Welt. Es wurde an einem großen Gebäude angebracht, wobei sich die Fragen bzw. Hinweise zu den Begriffen, die gesucht werden, innerhalb des Lemberger Stadtgebietes finden lassen sollen. Das Rätsel ist übrigens fast 31 Meter hoch und besteht aus 19 x 34 Feldern.
Hügel der Union von Lublin
Zwischen 1869 und 1890 wurde in Lemberg dieser 29 Meter hohe künstliche Hügel angelegt, der an den 300. Jahrestag der Union von Lublin erinnert. Er wurde auf dem hohen Schlossberg realisiert. Es gibt eine Aussichtsplattform auf dem “Gipfel” des Hügels. Er liegt in 413 Metern Höhe und bietet einen günstigen Blick über die Dächer von Lemberg.
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