Greifswald: Stadteschichte

Der Name Greifswald geht auf das niederdeutsche grip zurück, was den Wappenvogel der pommerschen Wappenvogel Greif meint, sowie auf das Wort "wolde" für Wald. Im Mittelalter war Greifswald wenig mehr als ein unbesiedeltes Waldland, das die Grenze zwischen dem dänischen Herzogtum von Rügen und dem Pommern-Herzogtum von Gützkow darstellte, das zu dieser Zeit ebenfalls unter dänischer Vorherrschaft stand. Im Jahre 1199 erlaubte der Rügener Herzog Jaromar I. dänischen Zisterziensern, die Hilda-Abtei (heute Eldena) am Fluss Ryck zu gründen. Unter den Ländereien, welche den Mönchen zugesprochen worden waren, befand sich auch eine Salzmine, die von der bedeutenden Handelsroute Via Regia durchzogen wurde. Der Salzhandel half dem Kloster Eldena dabei, zu einem beachtlichen religiösen Zentrum heranzuwachsen. Mit der Zeit bildete sich eine Siedlung um das Kloster, die in den darauf folgenden Jahrzehnten zur Stadt anwuchs. 1241 wurden der Siedlung die Marktrechte verliehen und schon 1250 die Lübecker Stadtrechte.

Greifswald konnte sich eines stetig zunehmenden Bevölkerungswachstums erfreuen und wurde im 13. Jahrhundert zu einem der ersten Mitglieder des Städtebundes der Hanse, was wiederum zu einem Anwachsen von Handel und mithin Reichtum in der Stadt führte. Im Jahre 1456 legte Greifswalds Bürgermeister Heinrich Rubenow den Grundstein zu einer der ältesten Universitäten der Welt, welche auch eine der ersten in Deutschland war.

Die Abtei Eldena wurde in der Zeit der Reformation zum Kloster und verlor ihren Besitz an die pommerschen Herzöge. Während des Dreißigjährigen Krieges kam Greifswald 1631 unter schwedische Vorherrschaft und blieb schwedisch-pommersch bis 1815. In diesem Jahr des Wiener Kongresses wurde es Teil der preußischen Provinz Pommern.

Um das Jahr 1900 expandierte die Stadt zum ersten Mal seit dem Mittelalter wieder über ihre eigentlichen Stadtgrenzen hinaus. Hinzu kam auch, dass Greifswald einen Eisenbahn-Anschluss an Berlin, Stralsund und Wolgast erhielt.

Den Zweiten Weltkrieg überstand Greifswald ohne nennenswerte Schäden, was v.a. daran lag, dass Oberst Rudolf Petershagen im April 1945 die Stadt der Roten Armee kampflos hat übergeben lassen. Von 1949 bis 1989 blieb Greifswald Teil der DDR. Während dieser Zeit verfielen die mittelalterlichen Stadtteile erheblich, wobei einige historische Bauwerke auch abgerissen wurden. Stattdessen kamen die Insignien des Sozialismus hinzu, wie man sie schon so oft gesehen hat: die Plattenbauten. In den späten 1980ern begann man aber mit der Restauration der historischen Baudenkmäler, wobei leider fast der gesamte Teil der nördlichen Altstadt dem Erdboden gleich gemacht und anschließend wieder aufgebaut werden musste. Ein wahres Meisterstück der Restaurationskunst ist der Greifswalder Marktplatz, der zu den schönsten Plätzen Deutschlands gehört.

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