Allgemeine Hinweise
Das Mühlenmuseum in Gifhorn wurde 1980 durch den Designer Horst Wrobel und seine Frau eröffnet.
Er hatte zusammen mit seiner Familie bereits 1974 in Suhlendorf im Landkreis Uelzen das Internationale Mühlenmuseum eröffnet. Da das Gelände des Museums aber zu klein wurde, verlegte er das Mühlenmuseum nach Gifhorn.
Das Ziel der Ausstellung ist es, die Geschichte, Technik und Kultur von Mühlen darzustellen.
Dazu findet der Besucher auf einer Fläche von 15 ha = 150.000 m² zahlreiche Informationstafeln, Modelle und 15 Mühlen, die entweder original hierher gebracht oder in Originalgröße nachgebaut wurden.
In dem herrlichen weitläufigen Geländer, findet man zudem Bänke zum Ausruhen, ein Restaurant und ein Trachtenmuseum. Sehenswert ist auch die "Bäckertaufe" - eine Gerätschaft zur Bestrafung ungetreuer Bäcker (Näheres s. unten).
Kinder können sich außerdem an den hier grasenden Eseln erfreuen.
Bemerkenswert ist, dass das Museum ohne staatliche Zuschüsse eröffnet und betrieben wird.
Im folgenden finden Sie eine Auswahl der hiesigen Mühlen und weiterer Gebäude ausführlich und bebildert dargestellt.
Internationales Mühlenmuseum Gifhorn
Bromerstraße 2
38518 Gifhorn
Tel.: 0049 - (0)5371 - 55466
office@muehlenmuseum.de
Bergholländer-Mühle
Diese Bergholländer-Mühle wurde im Jahr 1848 in Westdorf errichtet. Danach ging die Mühle in den Besitz zahlreicher Menschen mit sehr verschiedenen Berufen über.
Interessant ist die Geschichte der Mühle dann wieder ab dem Jahr 1969, als sie in einer Hamburger Zeitung unter der Bedingung zum Geschenk angeboten wurde, dass der neue Eigentümer die Mühle wieder instand setzen würde.
Im selben Jahr ging sie in das Eigentum des Verlegers Axel Springer (1912 - 1985) über, der sie abbauen und restaurieren ließ. Durch das Engagement von Axel Springer wurde die Mühle bereits im Jahr 1979 auf dem heutigen Gelände des Mühlenmuseums, das erst 1980 offiziell eröffnet wurde, wieder aufgebaut.
Wassermühle aus Pyongchang
Diese Wassermühle stammt aus der Provinz Pyongchang in Südkorea.
Die Mühle ist eine so genannte oberschlächtige Wassermühle aus der Bergregion zwischen Sobaeck und Taeback San.
Sie diente im Verlauf des 19. Jahrhunderts zum Stampfen von Getreide und wurde aus dem Holz der Koreatanne gefertigt. Das Stampfwerk dagegen besteht aus dem Holz der Steinbirke.
Die Wassermühle ist ein Geschenk des Gouverneurs von Gangwon und kam durch Vermittlung des damaligen koreanischen Botschafters nach Gifhorn. Die offizielle Einweihung erfolgte am 22. August 2003 in Gegenwart des Botschafters.
Windmühle Irini
Diese Windmühle im Vordergrund der Abbildung stammt von der griechischen Kykladen-Insel Mykonos. Sie ist ein naturgetreuer Nachbau einer der dort zahlreich vorhandenen Mühlen.
Bei der Mühle ist der Mühlenkopf drehbar und ermöglicht es damit, die Mühle in den Wind zu drehen.
Das Gebäude vor der Mühle diente dem Müller als Wohn- und Lagerhaus. Der Vorteil dieser Lage war, dass er bei aufkommendem Sturm sehr schnell die Segeltuchbespannung der Mühlräder bergen konnte
Donau-Schiffmühle
Diese Donau-Schiffsmühle mit dem Namen "Julischka" ist eine absolute Rarität, da sich die gesamte Mühle auf einem Schiff befindet und mittels des fließenden Wassers angetrieben wird. Natürlich ist die Mühle dabei am Ufer befestigt oder aber sie liegt vor Anker.
Die Mühle konnte im Mai 1991 als Originalnachbau hier in Gifhorn fertiggestellt werden. Die Geschichte dieses Mühlentyps ist es wert kurz dargestellt zu werden:
Im Jahr 536 n.Chr. wurde Rom von den Ostgoten belagert. Dabei leiteten sie das Wasser der Leitungen, die die Mühlen der Stadt betrieben so um, dass die dortigen Mühlen ihre Tätigkeit einstellen mussten. Da infolgedessen kein Getreide mehr gemahlen werden konnte drohte der Stadt eine Hungersnot. Da kam der belagerte oströmische Feldherr Belisar (505-565) des Kaisers Justinian I.( 482-565) auf die Idee, die Mühlen auf Kähne auf den Tiber zu verbringen und sie hier auf den verankerten Schiffen vom Wasser des Tibers antreiben zu lassen.
Später verbreitete sich dieser Mühlentyp über Europa - so wird von einer ersten Mühle dieses Typs im Jahr 840 in Straßburg berichtet. Im 16. und 17. Jahrhundert war dann die Blütezeit dieser Mühlen.
Mühle von Sanssouci
Die Mühle im Mühlenpark
Die hiesige Mühle ist ein Nachbau der historischen Mühle von Sanssousi in Potsdam
Die Mühle in Potsdam
Die erste Windmühle wurde von dem Müller Johann Wilhelm Ludewig Grävenitz mit Genehmigung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) zwischen 1737 und 1739 in Potsdam errichtet.
Diese Windmühle wurde unter Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) abgerissen und zwischen 1787 bis 1791 als Galerieholländer neu errichtet.
Diese zweite Mühle brannte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ab. Nach Instandsetzungsarbeiten des steinernen Sockels in den 1980er-Jahren wurde sie nach der Wende zwischen 1991 und 1993 wieder aufgebaut.
Sie steht etwa 100 m westlich des Schlosses Sanssouci in Potsdam und zieht mittlerweile zahlreiche Besucher an.
Lagerhaus
Trachtenmuseum
In dem Museum befindet sich neben zahlreichen Trachten aus vielen verschiedenen Orten der Erde auch ein Steinbackofen, der mit Holz befeuert wird.
Im Haus finden auf zwei Etagen etwa 500 Menschen Platz, die hier essen und trinken können. Bei warmen und guten Wetter lässt sich das natürlich auch auf die Terrasse verlagern.
Das Trachtenmuseum wurde im Mai 1990 auf dem Gelände es Mühlenmuseums eröffnet. Es wurde im Stil eines niedersächsischen Hallengebäudes in Fachwerk-Bauweise errichtet.
In dem Museum befindet sich neben zahlreichen Trachten aus vielen verschiedenen Orten der Erde auch ein Steinbackofen, der mit Holz befeuert wird.
Im Haus finden auf zwei Etagen etwa 500 Menschen Platz, die hier essen und trinken können. Bei warmen und guten Wetter lässt sich das natürlichauch auf die Terrasse verlagern.
Erwähnenswert ist auch der in die Balken des Gebäudes geschnitzte Sinnspruch von Henry Dunant (1828-1910), dem Gründer des Internationalen Roten Kreuzes:
Wenn Sie einmal einen Nachruf auf mich verfassen, so sagen Sie bitte, dass es wohl nur wenige Menschen gegeben hat, die unter der Bosheit der Feinde, der verkehrten Schlechtigkeit der Neidischen, der Feigheit und Dummheit der Pharisäer und Heuchler mehr gelitten hat als ich! |
Bäckertaufe
Wenn Bäcker zur Zeit des Mittelalters zu kleine Brötchen gebacken hatten oder ihre Kunden auf andere Weise betrogen hatten, kamen sie beispielsweise in den abgebildeten Käfig und wurden anschließend eine Weile in das Wasser des Brunnens getaucht.
Aber dabei sollten sie nicht ertrinken sondern "nur" zur Belustigung der Zuschauer, dazu gebracht werden, sich in Zukunft korrekt zu verhalten.
Hinweis
Eine ähnliche Bäckertaufe findet man im Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber.
Danksagung
Dem Mühlenmuseum in Gifhorn danken wir für die Erlaubnis, die in dem Museum von uns erstellten Abbildungen hier verwenden zu dürfen.
Eine derartige Erlaubnis ist sowohl aus rechtlichen - aber auch aus Gründen des Anstands erforderlich.
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