Kurze Übersicht
Nordmazedonien, die frühere Republik Mazedonien, ist ein Binnenstaat auf der Balkanhalbinsel und umfasst eine Fläche von insgesamt 25.713 km², davon sind etwa 480 km² Wasser. Der Staat hat rund 1.8 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Skopje mit rund 545.000 Einwohnern.
Wegen der Proteste von Griechenland, die eine Verwechselung mit ihrem Landesteil Mazedonien (Makedonien) befürchteten, heißt der Staat seit 2019 Nordmazedonien. Seit dem 27. März 2020 ist Nordmazedonien NATO-Mitglied und seit 2005 Beitrittskandidat der EU. Nordmazedonien hat eine der schwächsten Volkswirtschaften Europas und befindet sich in einer l wirtschaftlichen als auch politischen Übergangszeit. Das Land leidet unter einer hohen Arbeitslosigkeit, einer unzureichenden Infrastruktur sowie fehlenden Investitionen.
Die Bevölkerung setzt sich vor allem aus rund 59% slawischen Mazedoniern sowie rund 25% Albanern zusammen, der Rest sind u.a. 4% Türken, 2,5 % Roma und nur 1,5 % Serben. Das Parlament des Staates verabschiedete am 17. November 1991 eine Verfassung, die im Wesentlichen von von dem früheren Präsidenten des deutschen Bundesverfassungsgerichts und späterem Bundespräsidenten Roman Herzog und dem französischen Präsidenten des Verfassungsrats, dem früheren Justizminister Robert Badinter, ausgearbeitet wurde. Sie wurde danach mehrmals erweitert bzw. ergänzt, so 1992, um in der Verfassung ausdrücklich zu erklären, dass das Land keine territorialen Ansprüche gegenüber Nachbarstaaten erhebt und nicht in die Souveränitätsrechte anderer Staaten oder in ihre internen Angelegenheiten eingreifen wird.
Die Legislative des Landes ist das Parlament, deren Abgeordnete mittels einer allgemeine. Direktwahl für vier Jahren gewählt werden. Das Staatsoberhaupt ist der Präsident, der jedoch vor allem repräsentative Aufgaben hat. Er wird für die Dauer fünf Jahren gewählt. Chef der Regierung mit seinen Ministern ist der Ministerpräsident, der auf Vorschlag des Präsidenten vom Parlament gewählt wird. Der Konflikt zwischen den Mazedoniern und den Albanern hatte sich seit dem Frühjahr 2001 verstärkt. Aber durch das Engagement des Präsidenten Boris Trajkovski, der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten konnte im Rahmenabkommen von Ohrid – am gleichnamigen Ohridsee gelegen - vom 13. August 2001 ein Ausgleich zwischen den Volksgruppen und eine Entwaffnung der militanten Albaner erreicht werden. Mit dem Abkommen waren die Grundlagen für eine gesetzliche Regelung gelegt worden, sodass nach sieben Jahren ein Gesetz verabschiedet wurde, das Albanisch als (zweite) Amtssprache in allen Gemeinden festlegt, in denen mindestens 20% Albaner leben.
Landesgrenzen
Nordmazedonien besitzt mit folgenden Staaten eine gemeinsame Grenze:
- Albanien mit einer Länge von rund 151 km
- Bulgarien mit einer Länge von rund 148 km
- Griechenland mit einer Länge von rund 246 km
- Serbien mit einer Länge von 72 km
- Kosovo mit einer Länge von rund 134 km.
Fläche und Bodennutzung
Nordmazedonien ist ein Binnenstaat auf der Balkanhalbinsel und umfasst eine Fläche von insgesamt 25.713 km², davon sind etwa 480 km² Wasser. Weiterhin sind:
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Wald
Rund 39% des Landes sind bewaldetes Gebiet. -
Wiesen-, Weideland
Rund 25% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt. -
Äcker und Felder
Rund 8% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Trauben, Getreide, Reis, Baumwolle und Tabak. -
Gebirge
Im Nordwesten liegt das Gebirge Sar Planina. Das westliche Gebirge ist ein Ausläufer der Dinarischen Alpen.
Geografische Länge und Breite
Nordmazedonien erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):
Δφ = von rund 40º bis 43º nördliche Breite Δλ = von rund 19º bis 23º östliche Länge |
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Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.
Uhrzeit
Für Nordmazedonien gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) der folgende Wert.
Δt (MEZ) = 0 h |
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Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.
Sonnenhöchststand in Skopje
Skopje liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 42° (exakt: 32° 05').
Sofern die Sonne am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):
42° = (90° - h) + 23,5°
also:
h = 71,5° |
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Mit 71,5° besitzt die Sonne somit in Skopje den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).
Berge
Golem Korab
Der höchste Berg des Landes sowie des Korabgebirges ist der Golem Korab mit einer Höhe von 2.764 m. Der Berg befindet sich an der Grenze zu Albanien. Eine Besteigung ohne Führung oder abseits der gekennzeichneten Wege kann wegen der Gefahr von Blindgängern gefährlich sein.
Titov Vrh
Der Titov Vrh hat eine Höhe von 2.747 m. Er befindet sich rund 12 km westlich von Tetovo im Šar Planina-Gebirgszug in der Nähe der Grenze zum Kosovo. Auf seinem Gipfel befindet sich seit 1957 ein etwa 10 m hoher Steinturm, der nach einer Restaurierung seit 20166 als Schutzhütte dient. Seinen Namen erhielt der Berg zu Ehren des Staatspräsidenten des früheren Jugoslawiens Josip Broz Tito (1892-1980). Er ist der höchste Berg des Šar Planina-Gebirgszugs.
Peskovi
Der Peskovi hat eine Höhe von 2.651 m. Der Berg liegt in dem Šar-Gebirgr an der Grenze zum Kosovo.
Pelister
Der Pelister hat eine Höhe von 2.610 m. Er ist der höchste Berg im Baba-Gebirge und liegt rund 15 km westlich von Bitola im Südwesten Nordmazedoniens. Beeindruckend sind die hiesigen Balkankieferwälder. Seit 1948 wird ein 12.500 ha = 125 km² großes Gebiet als Nationalpark geführt.
Crn Vrh
Der Crn Vrh hat eine Höhe von 2.585 m und liegt im Gebirgszug Šar Planina an der Grenze zum Kosovo
Solunska Glava
Der Solunska Glava hat eine Höhe von 2.538 m und liegt im Jakupica- gebirgszug
Kajmakčalan
Der Kajmakčalan (Voeas) hat eine Höhe von 2.528 m und liegt an der Grenze zu Griechenland. Auffallend ist seine nach Nordwesten liegende Flanke in Form eines Halbkreises
Piribeg
Der Piribeg hat eine Höhe von 2.524 m. Er liegt an der Grenze zum Kosovo. An seinen Nordwesthängen befindet sich Brezovica das größte Skizentrum des Kosovo, Brezovica. Den Gipfel des Piribeg kann man mit einem Skilift erreichen..
Ljuboten
Der Ljuboten hat eine Höhe von 2.498 m. Er liegt im Gebirgszug Šar Planina an der Grenze zwischen Nordmazedonien und dem Kosovo,
Flüsse, Vardar
Vardar
Der längste Fluss des Landes ist der Vardar mit einer Länge von rund 388 km. Der Fluss entspringt im westlichen Hochgebirge in der Nähe der Grenze zu Albanien. Der Fluss durchfließt das gesamte Land und zwar erst in nordöstlicher Richtung und wendet sich dann in südöstliche Richtung. Dabei durchfließt er die Stadt Skopje. Nach dem "Grenzübertritt“ fließt er unter dem Namen Axios durch das zu Griechenland gehörende Makedonien und mündet dann in den Thermaïschen Golf in der Ägäis.
Pčinja
Die Pčinja besitzt eine Länge von 135 km. Seine Quelle liegt an den Westhängen des Mount Dukats im Südosten von Serbien und mündet zwischen Skopje und Veles in Nordmazedonien in den Vardar.
Drim
Der Drim (Drin) hat eine Länge von rund insgesamt 335 km. Er beginnt am Zusammenfluss seiner beiden Quellflüsse, dem Schwarzen Drin und dem Weißen Drin und durchließt Albanien, den Kosovo, Serbien, Griechenland, Montenegro und Nordmazedonien. Der Fluss mündet zwischen Shëngjin and Durrës in Albanien in die Adria
Strumica
Die Strumica besitzt eine Länge von 115 km und entspringt bei Radoviš als Stara Reka. Der Fluss mündet bei Mitino nahe Petritsch in Bulgarien in die Struma, die im Thrakischen Meer, einem Nebenmeer der Ägäis mündet.
Seen
Ohridsee
Das Land umfasst mehrere natürliche und künstliche Seen. Der größte See ist der Ohridsee an der Grenze zu Albanien mit einer gesamten Fläche von etwa 349 km², von der ca. Zweidrittel zu Nordmazedonien gehören. An dem See liegt die gleichnamige Stadt Ohrid, wo 2001 das Ohrid-Abkommen beschlossen wurde.
Prespasee
Der Prespasee liegt im Dreiländereck von Nordmazedonien, Albanien und Griechenland. Er umfasst eine Fläche von 275 km², von denen rund 190 km² zu Nordmazedonien gehören. Die größte Tiefe hat der See mit rund 55 m.
Die beiden Seen sind Teil der UNESCO-Welterbestätten
Der Dojransee ist mit einer Fläche von rund 43 km² der kleinste der drei großen Seen. Der See liegt im Südosten Nordmazedoniens an der Grenze zu Griechenland, die durch den See verläuft. Von der Fläche des Sees gehören 27,3 km² zu Nordmazedonien und 15,7 km² zu Griechenland.
Historisch interessant ist, dass der See während des Ersten Weltkriegs Kampfgebiet der Salonikifront zwischen den Truppen Deutschlands, Österreich-Ungarns und Bulgariens sowie den Truppen Frankreichs, Großbritannies und später Griechenlands.Besonders blutig war die 3. Dojranschlacht am 18. und 19. September 1918, bei der griechische und britische Truppen die stark Front der Bulgaren am Ostrand des Sees durchbrochen hatten. Ein Friedhof und ein Denkmal aus dem Jahre 1926 erinnern an die gefallenen Soldaten aus Großbritannien und Griechenland.
Tikves
Der Tikves ist ein Stausee mit einer Fläche von rund 14 km², der durch den Stau der Tsrna , einem Nebenfluss des Vardar, gebildet wurde. Die maximale Tiefe des Sees beträgt etwa 100 m. Der See liegt im Südwesten von Nordmazedonien in der in der Ebene Tikveš . Die Gegend ist bekannt für ihre Weinberge. Er wurde von einem Staudamm angelegt, der 1968 an der Tsrna gebaut wurde Nebenfluss des Vardar
Debar Globocica
Der Debar Globocica ist ein Stausee mit einer Fläche von 13 km², der durch den Aufstau des Schwarzen Drin gebildet wird. Er liegt im Westen von Nordmazedonien bei der Stadt Debar. Das hier befindliche Wasserkraftwerk hat eine Leistung von 42 MW (Megawatt)
Mavrovosee
Der Mavrovosee ist ein Stausee mit einer Fläche von rund 13,7 km². Der See befindet sich im Westen von Nordmazedonien mitten im Mavrovo-Nationalpark. Seine maximale Tiefe beträgt um die 50 m Die drei angeschlossen Wasserkraftwerke erzeugten 2022 eine Energie von 390 Millionen Kilowattstunden.
Nationalparks
Hinweis
Da Nordmazedonien bis heute kaum Gelder für den Unterhalt der Parks aufbringen kann, ist ihr Zustand leider nicht auf dem Niveau, das man von einem Nationalpark erwartet
Galičica-Nationalpark
Der Galičica-Nationalpark umfasst eine Fläche von 22.750 ha = 227,5 km² und wurde im Jahr 1958 eingerichtet. Er liegt im Südwesten des Landes
Mavrovo-Nationalpark
Der Mavrovo-Nationalpark umfasst eine Fläche von 73.100 ha = 731 km² und wurde im Jahr 1949 eingerichtet. Er liegt im Westen des Landes
Nationalpark Šar Planina
Der Nationalpark Šar Planina umfasst eine Fläche von 62.700 = 627 km² und wurde erst im Jahr 2021 eingerichtet. Er liegt im Nordwesten des Landes
Pelister-Nationalpark
Der Pelister-Nationalpark umfasst eine Fläche von 1.600 ha = 16 km². Der Park wurde bereits im Jahr 1948 eingerichtet. Er liegt ganz im Süden des Landes
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