Allgemeine Übersicht
Das Gebiet Kaliningrad (Oblast Kaliningrad) ist eine relativ kleine Exklave der Russischen Föderation, die zwischen Polen und Litauen an der Ostseeküste und dem Frischen Haff liegt. Es umfasst eine Fläche von 15.125 km² und grenzt an zwei Staaten:
- Polen mit einer Länge von 206 km und
- Litauen mit einer Länge von 303 km.
- obwohl das Gebiet Teil von Russland ist, hat es dazu keine Grenze
Das Kaliningrader Gebiet besitzt eine Küste zur Ostsee und dem Frischen Haff mit einer Länge von rund 250 km.
Tidenhub
Bei Kaliningrad beträgt der mittlere Tidenhub der Ostsee nur rund 0,3 m. (Ausführliche Erläuterungen unter Gezeiten, Ebbe und Flut.)
Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 m, bei Springflut sogar über 20 m. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist. An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen 1 m und 3 m. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 m, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.
Geografische Länge und Breite
Das Kaliningrader Gebiet erstreckt sich in etwa über die folgende geografische Breite (Abk.) sowie geografische Länge (Abk.):
Δφ = von 54° 18' bis 55° 16' nordliche Breite Δλ = von 20° bis 22° 48' östliche Länge |
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Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter:
geografische Länge und Breite, Allgemeines
Uhrzeit
Δ t (MEZ) = + 1 h |
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Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter: Zeitzonen, Uhrzeit.
Sonnenhöchststand in Kaliningrad
Kaliningrad liegt auf einer nördlichen Breite von rund 55°.
Wenn die Sonne bzw. ihr Bildpunkt am nördlichen Wendekreis steht, also bei = 23,5°, ist in Kaliningrad - wie im übrigen Europa auch - Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand, Allgemeines)
also:
h = 58,5° |
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Dies ist der höchste Stand über dem Horizont (exakt: über der Kimm), den die Sonne innerhalb des Jahres in Kaliningrad einnimmt.
Berge bzw. Erhebungen
Wystiter Hügelland
Die höchste Erhebung im Gebiet Kaliningrad hat eine Höhe von 230 m und gehört zum in der Rominter Heide gelegenen Wystiter Hügelland.
Flüsse
Memel
Der längste Fluss des Landes ist die Memel (russisch Neman). Die Memel entspringt südöstlich von Minsk in Weißrussland, durchfließt Litauen und mündet nach rund 735 km zusammen mit ihren beiden Hauptmündungsarmen - dem Russ-Strom und dem Gilgestrom - in das Kurische Hafft. Ihr Unterlauf bildet ab Tilsit die Grenze zu Litauen.
Pregel
Der Pregel besitzt eine Länge von rund 123 km und mündet bei Kalinigrad (Königsberg) in das Frische Haff. Der Fluss entsteht durch den Zusammenfluss der Instrutsch (Inster) und der Angrapa bei der 41.000 Einwohner zählenden Stadt Tschernjachowsk (Insterburg).
Angrapa (Angerapp)
Der Fluss "entspringt" im Mamry (Mauersee) in Polen und bildet nach ca. 172 km durch den Zusammenfluss mit der Inster bei Tschernjachowsk (Insterburg) die Pregel
Instrutsch (Inster)
Die Instrutsch hat bis zum Zusammenfluss mit der Angrapa zum Pregel eine Länge von km.
Lawa (Alle)
Der Fluss entspringt in Polen, das er auf ca. 190 km durchließt bevor er in die Oblast Kaliningrad fließt und hier nach weiteren 75 km bei der Ortschaft Snamensk in den Pregel mündet.
Seen
Wystiter See
Das Land umfasst einige sehr kleine Seen. Der größte davon ist der Wystiter See an der Grenze zu Litauen mit einer Fläche von 17 km². Er ist mit einer Tiefe von bis zu 40 m zugleich der tiefste See des Landes und stammt aus der Eiszeit.
Kurische Nehrung, Frische Nehrung
Kurische Nehrung
Die Kurische Nehrung (= Landzunge) liegt zwischen Klaipėda (im Deutschen: Memel) in Litauen und Lesnoi (im Kalinigrader Gebiet). Der südliche Teil gehört zum russischen Kaliningrader Gebiet. Sie ist eine insgesamt ca. 100 km lange Landzunge, deren breiteste Stelle rund 4 km breit ist . Durch sie wird das Kurische Haff von der Ostsee getrennt.
In früheren Zeiten wurde der Bewuchs an vielen Stellen der Insel abgeholzt, und der sandige Boden hatte keinen Halt mehr. Es entstanden Wanderdünen, von denen einige erst später wieder mit Kieferngehölz, Birken, und Wachholder bepflanzt wurden. Bis ins 19. Jahrhundert wurden Orte unter den großen Sanddünen begraben. Bei Nidda und bei Pillkoppen liegen die größten Dünen mit einer Höhe bis ca. 70 m. Viele Künstler sahen den besonderen Reiz der Landschaft, und es entstanden Bilder von der Kurischen Nehrung und dem Kurischen Haff von Lovis Corinth, Bischoff-Culm, Max Pechstein, Schmidt-Rottluff, Wilhelm Eisenblätter, Ernst Mollenhauer u.a.! Thomas Mann errichtete hier im Jahr 1929 ein Ferienhaus, in dem er mit seiner Familie die Sommerferien von 1930 bis 1932 verbrachte. Das Haus ist jetzt ein Museum.
Auf der Halbinsel befindet sich der Nationalpark Kurschskaja Kossa. Die Besucher der Dünenlandschaft können neben dem Museum der Kurischen Nehrung auch die berühmte Vogelwarte in Rossitten besichtigen.
Die Kurische Nehrung mit der Sanddüne bei Nidden (Nida) in Litauen wurde im Jahr 2000 als grenzüberschreitends Welterbe in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
Frische Nehrung
Die frische Nehrung ist eine ca. 70 km lange Landzunge, die das Frische Haff von der Ostsee trennt. Die maximale Breite der Frischen Nehrung beträgt ca. 1,8 km. Der Übergang des Frischen Haffs in die Danziger Bucht liegt bei Baltiysk - dem früheren Pillau. Die Grenze zu Polen befindet sich auf einer nördlichen Breite von rund 54° 25`.
Frisches Haff, Kurisches Haff und Ostsee
Frisches Haff
Das Frische Haff gehört zu Polen und zur russischen Oblast Kalinigrad. Nicht ganz in der Mitte des Frischen Haffs verläuft die Grenze zwischen Polen und der Oblast Kaliningrad. Die Oblast Kalinigrad grenzt im Südwesten an das Frische Haff und im Nordwesten an das Kurische Haff, wobei beide Haffs Teil der Ostsee sind. Zwischen beiden Haffs bzw. Nehrungen grenzt die Oblast direkt an die Ostsee. Das Frische Haff ist ein Teil der Ostsee und wird von der Frischen Nehrung - einer relativ schmalen Landzunge mit einer Länge von ca. 70 km und wenigen hundert Metern Breite (maximal 1,8 km) - von der Danziger Bucht und damit von der offenen Ostsee getrennt. Der Übergang in die Danziger Bucht liegt bei Baltiysk - dem früheren Pillau.
Kurisches Haff
Das Kurische Haff wird durch die Kurische Nehrung (= Landzunge) von der Ostsee getrennt. Der nördliche Teil des Haffs und der Nehrung mit der berühmten Sanddüne von Nidden (Nida) gehört zu Litauen und der südliche Teil zur Oblast Kaliningrad. Die Grenze zum litauischen Teil des Haffs liegt auf einer nördlichen Breite von rund 55° 15` - bei einer Länge auf der russischen Seite von rund 40 km und einer maximalen Breite von ebenfalls ca. 40 km. Die Länge der Kurischen Nehrung auf dem Gebiet der Oblast, die sich hier in nahezu gerader Richtung von Südwest nach Nordost erstreckt, beträgt rund 45 km. Die Memel mündet in das Haff und bildet vor ihrer Mündung mit ihren beiden Mündungsarmen die Grenze zu Litauen.
Ostsee
Die Ostsee ist erst vor etwas mehr als ca. 10.000 Jahren entstanden, als am Ende der Eiszeit das teilweise kilometerdicke Eis zu schmelzen begann und nicht schnell genug abfließen konnte. Außerdem kam es zu einer Anhebung des von den Eismassen befreiten Landes. Die Ostsee gilt als flaches Nebenmeer des Atlantischen Ozeans, wissenschaftlich ist sie ein Epikontinentalmeer. Sie umfasst einschließlich des Kattegats eine Fläche von 415.000 km², wobei das Kattegat rund 25.000 km² groß ist.
Die Ostsee hat eine durchschnittliche Tiefe von ca. 52 m. Sie ist damit ein eher flaches Meer.
Die tiefste Stelle mit 459 m liegt bei Landsorttief zwischen der schwedischen Halbinsel Södertörn und der Insel Gotland und zwar auf 58° 25' nördliche Breite und 18° 19' östliche Länge.
Der nordwestliche Teil der Ostsee, das Kattegat, geht bei Skagen in das Skagerrak, das zur Nordsee gerechnet wird - über.
Diese Meerenge im Norden Jütlands stellt über den Großen Belt (zwischen Fünen und Seeland) und den Kleinen Belt (zwischen Jütland und Fünen) und den Öresund (zwischen Seeland/Dänemark und Schweden) die einzige natürliche Verbindung zur Nordsee und damit zum Atlantik dar.
Sehr beliebt ist besonders bei Wassersportlern der Limfjord, der quer durch Jütland führt und die Nordsee im Westen von Jütland bei Thy und Thyborøn mit dem Kattegat im Osten bei Hals verbindet. Die nördlichste Begrenzung der Ostsee liegt im Bottnischen Meerbusen an der Grenze zwischen Schweden und Finnland auf einer nördlichen Breite von 65°40` - und damit knapp unter dem nördlichen Wendekreis. Ihre südliche Grenze liegt am Südende des Stettiner Haffs, ihre Ostgrenze bei St. Petersburg/Russland und
die Westgrenze befindet sich bei Flensburg in der Flensburger Förde.
Besondere Landschaften bilden die flachen Boddengewässer "hinter" Rügen, Hiddensee, dem Darß, Zingst und Fischland. In Polen und auf der Kurischen Nehrung imponieren riesige Wanderdünen. Und vor Schweden und Finnland erstreckt sich eine riesige Anzahl an Inseln, Inselchen oder Felsgestein. Für Wassersportler sind u.a. die Gewässer um die dänischen Inseln ein wahres Paradies.
Salzgehalt, angrenzende Länder
Der Salzgehalt der Ostsee beträgt im Gebiet des Skagerraks bis zu 3,2% und im nördlichsten Teil des Bottnischen Meerbusens nur noch bei 0,2%. Die Ostsee umfasst ein Wasservolumen von rund 22.000 km³, wobei ihr über rund 250 Flüsse etwa 500 km³ Süßwasser jährlich zugeführt werden.
Sie wird von den folgenden Ländern begrenzt: Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Russland und Schweden. Da die Ostsee früher im Lateinischen "Mare balticum" hieß, wird sie noch heute hin und wieder auch als Baltisches Meer bezeichnet.
Nähere Informationen zur Ostsee finden Sie bei Goruma hier >>>.
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