Kurze Übersicht
Limnos, auch Lemnos genannt, liegt in der Nord-Ägäis, etwa 65 km westlich des türkischen Festlands. Limnos umfasst eine Fläche von 478,553 km², bei rund 17.000 Einwohnern. Der Verwaltungssitz sowie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum ist die etwa 6.000 Einwohner zählende Stadt Myrina. Die höchste Erhebung von Limnos ist der 430 m hohe Berg Vigla im Nordwesten der Insel. Am 8. Oktober 1912, während des Ersten Balkankrieges, kam Limnos zu Griechenlands. Auf der Insel findet man einige archäologische Stätten, Festungen, traditionelle Dörfer und eine besondere Küche, die zu den besten in der Ägäis zählt.
Limnos besitzt eine lange landwirtschaftliche Tradition und ist berühmt für den Kalathaki Limnou - einen Käse aus Schafs- und Ziegenmilch. Auch der Käse Melichloro oder Melipasto und der hiesige Joghurt gehören zu den nenneswerten Produkten. Auf Limnos wachsen Mandeln, Feigen, Melonen, Wassermelonen, Tomaten, Kürbisse und Oliven. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Weizen, Gerste und Sesam. Auf Limnos wird auch Honig von mit Thymian gefütterten Bienen produziert. Aber die produzierten Mengen reichen gerade für den lokalen Bedarf. Muskattrauben werden weithin angebaut und zur Herstellung eines Tafelweins verwendet, der trocken ist, aber dennoch ein starkes Muskattaroma hat.
Menschen, die sich für die griechischen Mythologie interessieren seien darauf hingewiesen, dass auf Limnos Hephaistos – der Gott der Gott des Feuers, der Schmiedekunst und der Vulkane.- lebte und in den hiesigen Vulkanen seine Schmiede hatte Ein anderer Mythos beschreibt den so genannten lemnischen Frevel. Diesem Mythos zufolge töteten die Frauen von Limnos alle Männer, um selber die Macht zu übernehmen. Aber als ihnen danach die Männer zur Fortpflanzung fehlten, versuchten sie, die Argonauten zu verführen, was Herakles nur mit Mühe vereiteln konnte.
Erwähnenswert ist, dass Limnos über einen Fughafen verfügt, der sich etwa 18 km östlich Myrina befindet. Die Fährverbindung von Piräus nach Limnos vekehren ganzjährig ein- bis zweimal wöchentlich, wobei die Fahrtdauer etwa 20 Stunden beträgt. Auch von Lavrio und Thessaloniki ist Limnos gut zu erreichen.
Auf Limnos musste am 30. November und 1. Dezember 2024 ein Dorf wegen schwerer Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen eines Sturmtiefs evakuiert werden. Mindestens zwei Menschen starben dabei. Das ist besonders erstaunlich, da hier normalerweise nur etwa 500 mm Niederschlag jährlich fallen - mit einem Maximum im Dezember und Januar. In Deutschland sind es im Mittel über 800 mm, wobei sich die Niederschlagsmengen regional unterscheiden
Sehenswürdigkeiten
Myrina
Der Verwaltungssitz sowie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum ist die etwa 6.000 Einwohner zählende Stadt Myrina. Myrina i liegt in einer Bucht an der Westküste von Limnos und ist der wichtigste Fährort der Insel.
Burg von Myrina
Die Burg (Festung) von Myrina ist das Wahrzeichen von Limnos und ehebt sich eindrucksvoll auf einem Felsvorsprung аuf dеr fеlsigеn Ηаlbinsеl nеbеn dеm Hаfеn und dеm Stаdtzеntrum. Die Anfänge der Burg gehen auf das 12. Jаhrhundеrt n.Chr. zurück, als diе Bуzаntinеr аn diеsеr Stеllе еinе кlеinе Fеstung еrriсhtеtеn. Diе Griechen, Vеnеziаnеr und Οsmаnеn trugen zur Erweiterung und zum Ausbаu dеr Fеstung bеi. Diе Außеnmаuеrn der Burg sind gut еrhаltеn. Die Burg zählt mit zu einer der größten Festungsanlagen in der Ägäis. Im 12. Jаhrhundеrt еrriсhtеtеn diе Bуzаntinеr аn diеsеr Stеllе еinе кlеinе Fеstung, und spätеr trugеn diе Vеnеziаnеr und Οsmаnеn zum Ausbаu dеr Fеstung bеi. Diе Außеnmаuеrn sind gut еrhаltеn. Es sei erwähnt, dass es bereits in prähistоrisсhеr Zеit аuf dеr Ηаlbinsеl еinе аntiке Aκrοpоlis gab.
Rоmеiкοs Giаlоs
Rоmеiкοs Giаlоs ein Strand vοn Mуrinа. Er liеgt nеbеn dеm Strаnd vоn Riсhа Nеrа und dеr Вurg vоn Μyrinа - in dеr Nähе dеs Stаdtzеntrums. Dеr Strаnd ist sаndig und erlaubt einen Bliск аuf diе Вurg vоn Μyrinа. Es gibt кеinе Strаndbаrs, аbеr diе Gеmеindе hаt еin pааr Sоnnеnsсhirmе und Umκlеidекаbinеn bеrеitgеstеllt.
Riсhа Nеrа-Strand in Myrina
Der Riсhа Nеrа-Strand in Myrina Es ist ein großer, offener Sandstrand mit kristallklarem Wasser. Die Sonnenliegen sind kostenlos – aber nur wen man an der Bar etwas konsumiert hat. Auch eine Taverne gibt es hier.Das Wasser ist anfangs nicht tief, was diesen Strand ideal für Familien mit Kindern macht.
Manos Beach in Myrina
Die Manos Beach ist perfekt für einen entspannten Tag am Strand. In der hiesigen gleichnamigen Strand- Taverne vor Ort serviert Getränke und Speisen. Man hat von hier einen schönen Blick auf die Burg.
Dünenlandschaft.
Das hat man hier sicherlich nicht erwartet. Im Nordwesten von Linmos - bei Katalakko, etwa 2,5 km südlich der Gomati-Bucht - befindet sich eine sehenswerte Dünenlandschaft. Zwischen zahlreichen Hügeln sammelte sich hier über viele Jahre ein feiner Sand vom Meer an, der sich durch den Wind in seine rForm und Höhe ändert.
Die Vulkanfelsen von Falakro
Bekanntlich ist Limnos vulkanischen Ursprungs und an manchen Stellen hat die frühere Aktivität der Vulkane ihre Spuren hinterlassen, darunter sind die Felsgebilde aus erstarrter Lava, die Teile der Nordküste von Limnos bedecken.
Panagia Kakaviotissa
Panagia Kakaviotissa (Panagia = Jungfrau) ist ein bedeutender (Marien)-Wallfahrtsort der Insel. Die Kapelle wurde so errichtet, dass sie vom Meer nicht zu sehen war, was ihr vor Angreifern einen gewissen Schutz bot. Die Kapelle liegt in der Nähe des Dorfes Thanos - etwa 4 km südöstlich von Myrina. Sie befindet sich in einer Felshöhle auf einer Höhe von 260 m auf dem Gipfel des Kakavos-Berges Sie wurde 1416 n. Chr. von einigen Mönchen gegründet, denen es gelungen war, der türkischen Invasion auf der Insel Agios Efstratios zu entkommen und diente später als Unterschlupf für Mönche und Einsiedler. Von hier aus hat man einenphantastischen Blick auf das Meer und die Berghänge von Limnos. Vom Ende der hiesigen Asphaltstraße aus kann man nach einem 20-minütigen Fußmarsch auf einer unbefestigten Straße die Kapelle erreichen.
Kontias,Windmühlen
Die Ortschaft Kontias mit ihren rund 600 Einwohnern befindet sich im Süden der Insel und bezaubert mit ihren alten Steinhäusern mit bunten Fassaden und den engen malerischen Gassen. Auch Bars und Tavernen findet man hier Oberhalb der Ortschaft stehen restaurierte Windmühlen, in denen heute ein Hotel und Café untergebracht sind. Die Windmühlen in Kontias wurden Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, um das Getreide zu mahlen, das in dieser Region agebaut und geerntet wurde. Sie wurden in den letzten Jahrzehnten restauriert und sind die größte Attraktion des Dorfes.
Kapelle Agios Nikolaos.
Die weiße Kapelle Agios Nikolaos liegt auf einer kleinen vorgelagerten Insel, die nur über eine Landzunge mit dem Festland verbunden ist. Die Kapelle wurde im15. Jahrhundert. Sie ist ein einschiffiges rechteckiges Gebäude aus Steinen und Lehm mit den inneren Abmessungen von 7 mal 3,6 m. An der Nordwand der Kapelle sind nur noch die Gestalten von drei Mönchen erhalten geblieben, wobei diese Wandmalerei aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammt.
Antike Stadt Hephaistia
Die antike Stadt Hephaistia wurde etwa 1.000 v. Chr. von den Pelasgern gegründet, und war eine der mächtigsten Städte auf dem antiken Limnos. Noch gut erhalten ist das antike Theater von Hephaista, das auf einem Hang oberhalb der Halbinsel liegt. Es wurde etwa im 5. Jahrhundert v. Chr. gebaut und stetig erweitert. Hephaistia lag auf einer der wichtigsten Handelsrouten der Ägäis. Heute sind von der einstigen Stadt und religiösen Stätte außer dem Theater nur noch Ruinen und die Grundmauern der früheren Häuser, Badeanlagen, Tempel und Paläste übrig geblieben. Hephaistia befindet sich in Nähe des Ortes Kontopouli
Kabirenheiligtum
Das Kabirenheiligtum liegt nördlich von Hephaistia direkt am Meer. Das heutige Gelände besteht aus zwei Terrassen, auf denen Reste von Tempeln zu sehen sind. Bei den Kabiren hatte es sich um Gottheiten gehandelt, die von den Inselbewohnern in frühchristlicher Zeit als Göttinnen der Fruchtbarkeit und des Lebens verehrt wurden. Einem Mythos zufolge töteten die Frauen von Limnos alle Männer der Insel um als Amazonen die Insel zu beherrschen. Als aber wegen des Männermangels keine Nachkommen mehr gezeugt werden konnten, holten sich die Frauen die Argonauten um den Helden Jason auf die Insel. Dem Mythos zufolge wurden mit ihnen im Kabirenheiligtum mehrere Tage Liebespiele abgehalten und der Nachwuchs wurde so gesichert.
Höhle des Philoktetes
Vom Kabirenheiligtum führt ein Weg hinunter zur felsigen Küste, wo sich zwei Eingänge in eine Meereshöhle befinden. Auf dem linken Eingang gelangt man über einen schmalen Spalt in die Höhle, wo man durch das etwa knietiefe Wasser bis zu einem kleinen Steinstrand im Inneren der Höhle waten kann. Der rechte Eingang auf der rechten führt das Meer in die Höhle, sodass man in die Grotte hinein schwimmen kann. Der griechische Mythologie zufolge soll in der Höhle der Held Philoktetes neun Jahre lang gelebt haben. Während dieser Zeit soll er sich u.a.von einem Schlangenbiss erholt und auf die Eroberung Trojas vorbereitet haben.
Surferparadies
Aufgrund der guten Windverhältnisse ist der Osten von Limnos ein Paradies für Windsurfer und Kiter. Die kilometerlangen Sandstrände von Aliki und Keros beheimaten alles, was das Wassersport- Herz begehrt. An den Surfstationen tummeln sich Anfänger und Profis. Beach- Bars sorgen für kühle Drinks und entspannte Atmosphäre. Direkt dahinter liegt ein Luxus-Glamping Resort, für alle die das nötige Kleingeld mitbringen. Hinter den endlosen Stränden erstrecken sich weiße Sanddünen bis ins Landesinnere.
Salzseen
Besonders eindrucksvoll, nicht zuletzt wegen seiner milchigen Farbe, ist der Salzsee Asprolimni direkt hinter dem Aliki Beach. Oberhalb befindet sich mit dem Limni Alyki der größte Salzsee der Insel, der meist bis in den Sommer hineinetwas Wasser führt. Hinter der Keros Beach befindet sich der Salzsee Chortarolimni (chorta = Grün). Seine grüne Farbe gibt dem See seinen Namen. Die Salzseen erreichst man am besten zu Fuß oder mit einem geländegängigen Auto.
Die älteste Stadt Europas
Die steinzeitliche Siedlung Poliochni stammt aus dem 4. bis 5. Jahrtausend v. Chr.. Aber die Stadt wurde in mehreren Epochen erbaut und häufig erweitert. Auf Aufgrund ihrer damaligen Größe mit über 1.000 Einwohnern gilt sie als älteste Stadt Europas. Die Ruinen der Stadt befinden sich im Osten der Insel Limnos, auf einem Hügel oberhalb des Meeres. Zu damaliger Zeit war Poliochni ein wichtiger strategischer Umschlagspunkt auf der Route nach Kleinasien. Leider sind heutzutag nur noch Ruinen und Häuserfundamente zu sehen. Sie liegt etwa 70 km westlich der ehemaligen Stadt Troja, deren Ausgrabungsstätte sich auf dem türkischen Festland befindet.
Ein kleines Museum direkt am Eingang klärt über die Anlage auf. Außerdem sind zahlreiche Funde, wie Tongefäße und Gegenstände aus Metall ausgestellt. Hinweistafeln am Eingang des Museums bieten zahlreiche Informationen, wobei es auf der Ausgrabungsstätte selbst es keine weiteren Infotafeln gibt. Lediglich einzelne Häuserruinen wurden beschriftet. Zu den letzten Funden zählt das Bouleuterion, ein großes rechteckiges Gebäude mit mehreren Sitzreihen. Es wird angenommen, dass es sich hierbei um das älteste Parlament der Welt handelt.
Tiere
Von Rhodos stammen das hiesige Rot- und Damwild. Natürlich leben auch hier halbwilde Ziegen und Schafe, außerdem Kühe und Hühner und Enten. Weitere freilebende Säugetiere sind Fledermäuse, Kaninchen, Wildschweine sowie Ratten und Mäuse. Die Salzseen der Insel sind ein wichtiges Schutzgebiet und sind Zuflucht und Nahrungsquelle für Vögel. Im Winter führen die Salzseen der Insel relativ viel Wasser und reichern sich daher mit Nährstoffen an. Diese werden im Frühjahr von den Zugvögeln genutzt, die in den Lagunen ihre Jungen großziehen. An allen drei Seen gibt es Beobachtungstürme für Vogelliebhaber. Es gibt auf Limnos etwa 130 Vogelarten, darunter auch bedrohte Spezies. Auch Flamingos kann man zu dieser Zeit sehen. Im Sommer sind dagegen die Seen ausgetrocknet und werden dann zur Salzgewinnung genutzt. Unter den hiesigen Reptilien sind die ungiftige Kopfbinden-Zwergnatter (Eirenis modestus), die Kaspische Wasserschildkröte (Mauremys caspica), die Europäische Smpfschildkröte (Emys orbicularis). Sowie die Unterart der Maurischen Landschildkröte (Testudo graeca ibera)
Pflanzen
Zeugen der früheren vulkanischen Aktivitäent sind die fruchtbaren Täler der Insel. Weinberge wechseln sich mit Weizenfeldern und Gemüseplantagen ab Auch Roggen findet man auf der Insel. Hier wachsen zudem Mandelbäume, Feigenbäume, Olivenbäume, Melonen, Wassermelonen, Tomaten, Kürbisse. Auch Weizen, Gerste und Sesam werden angebaut. Im Nordwesten findet man eine kaum bewachsene wüstenartigen Landschaft. Erwähnenswert sind die Valonia-Eiche (Quercus ithaburensis macrolepis), eine Unterart der Taboreiche (Quercus ithaburensi)s, in der Familie der Buchengewächse ( Fagaceae), die Glockenblumen, Hundskamille, Feldrittersporne und Leimkräuter
- Seltene aber bedeutsame Arten sind: Lattiche oder der Felslöwenzahn
- Küsten- und Dünenpflanzen: In den Dünen und an der Küste wachsen Strandlilien, Centaurea spinosa
aus der Gattung der Flockenblumen (Centaurea) und die Zwerg-Meerviole
Kommentare
Ich bin beeindruckt von der umfangreichen und gut gegliederten Darstellung der Insel Limnos. Nirgends habe ich eine derartige Zusammenstellung der hiesigen Pflanzen und Tiere gefunden. Perfekt wäre es, wenn da noch einige Abbildungen hinzu kämen.
Neuen Kommentar hinzufügen