Estland: Geografie, Landkarte

Fläche und Bodennutzung

Estland ist eines der drei baltischen Staaten (Litauen und Lettland) und umfasst eine Fläche von insgesamt 45.227 km².
Davon sind:

  • Wald
    Rund 50% des Landes sind bewaldetes Gebiet.
  • Wiesen-/Weideland
    Rund 7% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 27% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Getreide, Kartoffeln, Gemüse.
  • Sumpf
    Fast ein Fünftel der Fläche Estlands ist von Sümpfen bedeckt, die größten von ihnen befinden sich im mittleren und östlichen Teil des Landes.
  • Gebirge
    In Estland befindet sich kein Gebirge.

Landesgrenzen

Estland grenzt an:

  • Lettland mit einer Grenzlänge von 339 km,
  • Russland mit einer Grenzlänge von 294 km.

Estland besitzt eine Küste zur Ostsee mit einer Länge von rund 3.000 km.

Tidenhub

In Estland beträgt der mittlere Tidenhub der Ostsee zwischen 20 und 40 cm. (Ausführliche Erläuterungen zu Ebbe und Flut finden Sie unter Gezeiten, Ebbe und Flut).

Vergleiche
Den weltweit höchsten Tidenhub findet man übrigens in der Bay of Fundy in Kanada, er beträgt dort bis zu 16 Meter, bei Springflut sogar über 20 Meter. Die Bay of Fundy liegt am Atlantik zwischen den kanadischen Provinzen New Brunswick und Nova Scotia, die im Deutschen Neuschottland heißt und deren Hauptstadt Halifax ist. An der deutschen Nordseeküste schwankt er etwa zwischen einem und drei Metern. In der westlichen Ostsee dagegen beträgt der Tidenhub nur um 0,3 Meter, während er in der östlichen Ostsee kaum noch merkbar ist.

Geografische Länge und Breite

Estland erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von rund 57° bis 59 ° nördliche Breite
Δλ = von rund 21° bis 28 ° östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Gesetzliche Uhrzeit

Für Estland gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δ t (MEZ) = + 1 h


Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Tallinn

Tallinn liegt auf einer nördlichen Breite von rund φ = 59,5°. Sofern die Sonne, bzw. ihr Bildpunkt, am nördlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Tallinn Sommerbeginn, dies ist der 21. Juni. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

59,5° = (90° - h) + 23,5°

also:

h = 54°

Mit 54° besitzt die Sonne somit in Tallinn den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Berge

Suur Munamägi
Der höchste Berg bzw. die höchste Erhebung des Landes ist der Suur Munamägi mit einer Höhe von nur 318 m. Der Suur Munamägi ist außerdem der höchste Gipfel im gesamten Baltikum.

Flüsse

In Estland gibt es nur einige wenige Flüsse mit einer Länge, die 100 km überschreiten. Es sind dies:

Emajõgi
Der längste Fluss von Estland ist mit einer Länge von 260 km der Emajõgi. Der Fluss entsteht als Väike Emajõgi am Pühajärv in Estland in der Nähe des Wintersportortes Otepää (Est-and) und wird aus verschiedenen Bächen im Kreis Tartu und Kreis Võru (Estland) gespeist. Er durchfließt die estnische Stadt Tartu und mündet in den Peipussee, aus dem im Norden die Narva austritt und nach ca. 60 km in die Ostsee mündet.

Võhandu
Der Võhandu besitzt eine Länge von 162 km. Er entspringt bei Saverna in der estnischen Gemeinde Valgjärve und mündet in den Peipussee, der zu Estland und Russland gehört.

Pärnu
Der Pärnu besitzt eine Länge von 145 km. Er entspringt bei Roosna-Alliku in Estland und mündet in die Bucht von Pärnu am Rigaischen Meerbusen.

Seen

In Estland gibt es über 1.400 kleinere und größere Seen. Eine kleine Auswahl:

Peipsi See (Peipus See)
Der größte See ist der Peipsi See (Peipussee) mit einer Fläche von 3.555 km², davon liegen in Estland 1.533 km² und der Rest in der Russischen Föderation. Im Norden des Sees tritt die Narva aus und mündet nach ca. 60 km in die Ostsee.
Er besitzt eine maximale Tiefe von 15,3 m. Der Peipsi See ist der viertgrößte See in Europa.

Pseikov See
Der Pseikov See besitzt eine Fläche von 710 km². Durch seine Mitte geht die Grenze zu Russ-land.

Kaali See
Der Kaali See entstand durch einen Meteoriteneinschlag. Er befindet sich im gleichnamigen Ort Kaali auf Saarema.
Er hat eine Durchmesser von ca. 110 m und ist 16 m tief.

Inseln

Dem Land sind 1.521 Inseln vorgelagert, wobei die meisten von ihnen unbewohnt sind. Erwähnenswert ist, dass kürzlich nahe der Insel Hiiumaa das britische U-Boot "HMS E18" gefunden wurde, das während des 1. Weltkriegs im Jahr 1916 hier versenkt wurde - nachdem es vorher den deutschen Zerstörer V 100 torpediert hatte. Die wichtigsten Inseln sind:

Saaremaa (Ösel)
Saaremaa (Ösel) ist eine 2.675 km² große Insel mit rund 36.000 Einwohnern, die man mit der Fähre über die 198 km² große Insel Muhu erreichen kann. Muhu und Saarema sind über einen Auto-Damm miteinander verbunden. Saaremaaist damit nach Seeland, Gotland und Fünen die viergrößte Insel in der Ostsee und die größte von Estland. Der Hauptort ist mit etwa 13.500 Einwohnern Kuressaare (Arensburg). Die Insel hat eine lange Küste zum Meer und wird durch große Halbinseln und vorgelagerte kleinere Inseln geprägt, wobei sich die Halbinsel Sõrve (deutsch Sworbe) bis zu 30 km in den Rigaischen Meerbusen erstreckt. In den Gewässern der Küste findet man u.a. Kegelrobben. Zusammen mit den Inseln Muhu, Hiiumaa und Vormsi sowie einer Vielzahl kleinerer Inseln ist Saaremaa Teil eines Biosphärenreservats der UNESCO. Das Reservat umfasst eine Landfläche von ca. 4.040 km², bei einer Wasserfläche von ca. 11.150 km².

Leuchtturm der Halbinsel Sörve
An der Spitze der Halbinsel Sörve von Saaremaa befindet der 56 m hohe Sörve-Leuchtturm, der 1960 anstelle einige Vorgängerbauten errichtet wurde und bestiegen werden kann. Besucher können das hiesige moderne Restaurant besuchen, das u.a. einen weiten Blick über die See ermöglicht. Camper finden zudem einen größeren Parkplatz zum Übernachten

Mühlenberg von Angla
Der Mühlenberg von Angla (estnisch: Angla Tuulikumägi) ist eines der Wahrzeichen von Saaremaa. Früher gab es mehr als 800 Mühlen auf der Insel und 1925 waren es auf dem Mühlenberg noch neun Mühlen. Vier der heutzutage hiesigen fünf Mühle sind für die Insel typische Bockwindmühlen, die am Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurden. In der Mitte steht die etwas höhere, im Jahre 1927 errichtete Holländerwindmühle. Der Corpus dieser Mühle ist jedoch nicht aus Stein, wie es für Holländermühlen charakteristisch ist, sondern ein achteckiger Holzbau. In den Jahren 1984/1985 wurden die hiesigen fünf Mühlen restauriert. Heute kann man zeitweise eine der Mühlen betreten, und der Arbeit des Müllers zusehen.

Meteoritenkrater von Kaali
Nicht weit vom Mühlenberg entfernt liegen die Meteoritenkrater von Kaali, von denen der größte wassergefüllte Krater einen Durchmesser von 110 m besitzt, während acht weitere zwischen 15 und 40 m groß sind.

Hiiumaa (Dagö)
Hiiumaa (Dagö) umfasst eine Fläche von rund 965 km², bei rund 11.000 Einwohnern. Damit ist sie die zweitgrößte Insel von Estland. Die sehr waldreiche Insel – rund 60% sind bewaldet – liegt in der nördlichen Ostsee, westlich von Tallinn. im Westen der Insel liegt mit der 85 ha Tihu Suurjärv größte See der Insel. Es gibt vom Anleger Heltermaa eine Fährverbindung Festland, wobei die Überfahrt etwa 90 Minuten dauert. Im Süden gibt es eine Fährverbindung zur Insel Saaremaa. Zusammen mit den Inseln Saaremaa, Muhu und Vormsi sowie einer Vielzahl kleinerer Inseln ist Hiiumaa Teil eines Biosphärenreservats der UNESCO. Das Reservat umfasst eine Landfläche von ca. 4.040 km², bei einer Wasserfläche von ca. 11.150 km²

Muhu (Mohn)
Muhu (Mohn) umfasst eine Fläche von rund 198 km², bei rund 1.500 Einwohnern. Damit ist Muhu die drittgrößte Insel von Estland. Zusammen mit den Inseln Saaremaa, Hiiumaa und Vormsi sowie einer Vielzahl kleinerer Inseln ist Muhu Teil eines Biosphärenreservats der UNESCO. Das Reservat umfasst eine Landfläche von ca. 4.040 km², bei einer Wasserfläche von ca. 11.150 km²

Vormsi (Worms)
Vormsi (Worms) umfasst eine Fläche von rund 92 km², bei rund 350 Einwohnern.
In dem Hauptort der Insel Hullo, befinden sich eine 1632 erbaute Kirche und ein Friedhof mit jahrhundertealten Steinkreuzen. In Saxby im Nordwesten der Insel steht ein 1864 errichteter Leuchtturm. Zusammen mit den Inseln Saaremaa, Hiiumaa und Muhu sowie einer Vielzahl kleinerer Inseln ist Vormsi Teil eines Biosphärenreservats der UNESCO. Das Reservat umfasst eine Land-fläche von ca. 4.040 km², bei einer Wasserfläche von ca. 11.150 km². Im Sommer verkehrt vom Dorf Sviby eine Fähre zwei- bis fünfmal täglich zum rund 10 km entfernten Hafenort Rohuküla bei Haapsalu auf dem Festland.

Name der InselFläche in km²Einwohner
Kassari (Kassargen)19,3rund 300
Naissaar (Nargen)18,6nahezu unbewohnt
Kihnu (Kühnö)16,4etwa 700
Väike-Pakri (östliche Insel)12,9Zusammen mit Suur-Pakri etwa 10
Suur-Pakri (westliche Insel)11,6Zusammen mit Väike-Pakri 10
Ruhnu (Runö)11,4weniger als 60
Vilsandi (Filsand)9um die 20
Abruka (Abro)8,8unbewohnt
Piirissaar7,8weiner als 90
Prangli (Wrangelsholm)6,4um 150
Allirahu (unbewohnt)5,6unbewohnt
Osmussaar4,7weniger als 5
Vohilaid (Wohhi)4,2unbewohnt

Mühlenberg von Angla
Der Mühlenberg von Angla (estnisch: Angla Tuulikumägi) ist eines der Wahrzeichen von Saaremaa. Früher gab es mehr als 800 Mühlen auf der Insel und 1925 waren es auf dem Mühlenberg noch neun Mühlen. Vier der heutzutage hiesigen fünf Mühle sind für die Insel typische Bockwindmühlen, die am Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurden. In der Mitte steht die etwas höhere, im Jahre 1927 errichtete Holländerwindmühle. Der Corpus dieser Mühle ist jedoch nicht aus Stein, wie es für Holländermühlen charakteristisch ist, sondern ein achteckiger Holzbau. In den Jahren 1984/1985 wurde die hiesigen fünf MühlenDie Mühlengruppe von Angla wurde in den Jahren 1984/1985 restauriert. Heute kann man zeitweise eine der Mühlen betreten, und der Arbeit des Müllers zusehen.

Meteoritenkrater von Kaali
Nicht weit vom Mühlenberg entfernt liegen die Meteoritenkrater von Kaali, von denen der größte wassergefüllte Krater einen Durchmesser von 110 m besitzt, während acht weitere zwischen 15 und 40 m groß sind.

Finnischer Meerbusen, Rigaer Bucht, Ostsee

Estland liegt am südlichen Rand des Finnischen Meerbusens, an der Rigaer Bucht, die beide ein Teil der Ostsee sind - sowie an der "offenen" Ostsee.

Finnischer Meerbusen
Der Finnische Meerbusen (Estnisch: Soome laht) ist eine ca. 390 km lange Bucht der Ostsee, die sich in west-östlicher Richtung erstreckt. An ihrem östlichen Ende befindet sich die Mündung der Neva. Der Salzgehalt der Bucht liegt um 0,2%, das Wasser der Bucht ist damit Brackwasser. Er umfasst eine Fläche von 29.500 km². Die tiefste Stelle des Finnischen Meerbusens liegt 121 m unter der Wasseroberfläche. Diese Stelle befindet sich nordöstlich von Tallinn. Damit ist der Finnische Meerbusen wie auch die Ostsee ein eher flaches Gewässer. Neben Estland grenzen noch Finnland und Russland an den Finnischen Meerbusen. Wichtige Zuflüsse sind die Newa und Narva

Rigaer Bucht
Die Rigaer Bucht, auch als Rigaischer Meerbusen bezeichnet, liegt zwischen Lettland und Estland.
Von der Ostsee wird die Rigaer Bucht durch die estnischen Inseln Saaremaa (Ösel) und Moon begrenzt. Mit der eigentlichen Ostsee ist die Bucht über die Irben-Straße und den Moon-Sund verbunden. Der Rigaische Meerbusen hat eine maximale Meerestiefe von 67 Metern und umfasst eine Gesamtfläche von etwa 16.300 km². Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 174 km, in Ost-West-Richtung beträgt diese 137 km. Die hiesigen wichtigsten Städte sind die die estnische Hafenstadt Pärnu (Pernau und die lettische Hauptstadt Riga. In der Rigaer Bucht liegen die beiden estnischen Inseln Runö und Kühnö.


Ostsee
Die Ostsee ist erst vor etwas mehr als ca. 10.000 Jahren entstanden, als am Ende der Eiszeit das teilweise kilometerdicke Eis zu schmelzen begann und nicht schnell genug abfließen konnte. Außerdem kam es zu einer Anhebung des von den Eismassen befreiten Landes. Die Ostsee gilt als flaches Nebenmeer des Atlantischen Ozeans, wissenschaftlich ist sie ein Epikontinentalmeer. Sie umfasst einschließlich des Kattegats eine Fläche von 415.000 km², wobei das Kattegat eine Fläche von rund 25.000 km² umfasst. Die Ostsee hat eine durchschnittliche Tiefe von ca. 52 m. Sie ist damit ein eher flaches Meer. Die tiefste Stelle mit 459 m liegt bei Landsorttief zwischen der schwedischen Halbinsel Södertörn und der Insel Got-land und zwar auf 58° 25' nördliche Breite und 18° 19' östliche Länge. Der Salzgehalt der Ostsee beträgt im Gebiet des Skagerraks bis zu 3,2% und im nördlichsten Teil des Bottnischen Meerbusens nur noch bei 0,2%. Die Ostsee umfasst ein Wasservolumen von rund 22.000 km³, wobei ihr über rund 250 Flüsse etwa 500 km³ Süßwasser jährlich zugeführt wer-den. Sie wird von den folgenden Ländern begrenzt: Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Russland und Schweden. Da die Ostsee früher im Lateinischen "Mare balticum" hieß, wird sie noch heute hin und wieder auch als Baltisches Meer bezeichnet.

Kommentare

rayka (nicht überprüft), Do., 20.06.2024 - 07:25

danke vielmaals hatte ne Präsentation

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