Kurzinfos zur Insel
Juist gehört zu den Ostfriesischen Inseln und liegt im Wattenmeer zwischen Borkum (7,8 km) und Norderney (4 km) in der Nordsee. Zu den Ostfriesischen Inseln gehören: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Von den Einheimischen wird die Insel Töwerland (Zauberland) genannt.
Die Insel gehört zum Landkreis Aurich in Niedersachsen. Teile der Insel gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der 2009 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingeschrieben worden ist´. Die Insel umfasst eine Fläche von 16,4 km² - bei rund 1.150 Einwohnern.
Die schmale Insel erstreckt sich auf einer Länge von rund 17 km fast in Ost-Westrichtung. An ihrer schmalsten Stelle ist die Insel 500 m und an der breitesten 900 m breit. Am westlichen Ende befindet sich eine große Sandbank, das Billriff. In einer Entfernung von rund 0,8 km befindet sich eine ca. 1,7 km² große Sandbank - die unbewohnte Kachelotplate, die nur per Boot erreichbar ist. Südlich von Juist liegt die 5,2 km² große Vogelinsel Memmert, auf der in der Regel nur ein Vogelwart lebt.
Im Westen, Norden und Osten befinden sich große Sandflächen und Dünen. Auf der höchsten Düne mit einer Höhe von 22 m befindet sich der Wasserturm der Insel. Der Hauptort (Dorf) Juist ist in die beiden Ortsteile Westdorf und Ostdorf unterteilt. Eine weitere Ortschaft auf der Insel ist Loog.
Badefrau
Diese ca. 50 cm hohe Bronzefigur stellt ein nacktes Mädchen dar, das unter Aufsicht einer älteren Frau ihren Fuß ins Meer setzt. Die Figur des Bildhauers Karl-Ludwig Böke wurde 2003 vor dem städtischen Standesamt aufgestellt.
Dree Water Uitkiek
Diese Ausguck am Strandzugang "Loog“ ermöglicht es, seiner Bezeichnung entsprechend (= Dreigewässerausblick) von hier die Nordsee im Norden, das Wattenmeer im Süden und den Hammersee im Westen zu überblicken.
Hammersee
Der Hammersee ist der größte Süßwassersee auf den Inseln der Nordsee. Er umfasst heutzutage offene Wasserfläche von rund 17,3 ha = 0,173 km². Die mittlere Tiefe des Sees beträgt rund 1 m.
Haus Siebje
Dieses historische Haus von 1811 befindet sich am Janusplatz im Hauptort der Insel und ist Teil einer Reihe weiterer Inselhäuser. Das Gebäude wurde vom Heimatverein Juist e.V. von 1983 bis 1986 liebevoll restauriert. Hier finden kunsthandwerkliche Ausstellungen und Vernissagen von heimischen Künstlern statt. Im Obergeschoss des Hauses befindet sich das Archiv des Heimatvereins.
Historisches Kurhaus
Das historische Kurhaus wurde am 1. Juli 1898 unter der Bezeichnung Strandhotel "Kurhaus Juist“ eröffnet. Die Bedeutung des Hauses zeigte sich nicht zuletzt darin, dass 1984 wurden die Fassade und der „Weiße Saal“ 1984 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ab 1994 wurde das Gebäude umfassend saniert und konnte danach zum 100-jährigen Bestehen des Hauses im Jahr 1998 neu eröffnet werden. Bei der Renovierung erhielt das Kurhaus eine Glaskuppel, die dem Reichstagsgebäude in Berlin nachempfunden wurde.
Evangelische Kirche
Die heutigeevangelische Kirche (Inselkirche) wurde im Jahr 1964 erbaut und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. So wurden fünf Vorgängerkirchen errichtet, wobei die erste - westlich von ihr gelegene Kirche - um 1400 erbaut wurde und im Jahr 1651 bei der Petriflut so stark beschädigt wurde, dass sie abgerissen wurde. Auffallend ist der Turm der Kirche, ein Campanile, der wegen seiner Form als Rakete bezeichnet wird.
Seenot-Rettungskreuzer
Auf der Insel ist seit 2007 ein Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) stationiert.
Küstenmuseum
Dieses Museum in der Ortschaft Loog zeigt auf einer Flächen von 500 m² Exponate zur Geschichte der Insel und seine Entwicklung zu einem Seebad, zur Siedlungsgeschichte im Küstenraum sowie zur Natur auf der Insel. Auch über den Küstenschutz kann man sich hier informieren.
Kurplatz
Der Kurplatz wurde Anfang der 1930er Jahre errichtet und 2005 neu gestaltet. Auf dem Platz befindet sich der Musikpavillon, der 2004 eingeweiht wurde. Ein Highlight, nicht nur für Kinder, ist der so genannte Schiffchenteich - ein früheres flaches Springbrunnenbecken, auf dem man Modellschiffe fahren lassen kann.
Kurpromenade
Die ca. 1,5 km lange Kurpromenade verläuft durch die Dünen oberhalb des Hauptstrandes vom westlichen Strandzugang "Schoolpad“ bis zum östlichen Strandzugang "Karl-Wagner-Straße“ im Osten. Es sei erwähnt, dass sich seit 2010 Promenade drei Aussichtsplattformen befinden, die einen weiten Blick über den Strand und die Nordsee gewähren.
Kutschenmuseum
In diesem Museum im historischen Rettungsschuppen an der Karl-Wagner-Straße findet man viele Informationen zu Pferden und Pferdekutschen. Die Ausstellung ist jedoch nur während der Sommersaison zweimal die Woche für einige Stunden geöffnet.
Memmertfeuer
Das Memmertfeuer ist ein früherer Leuchtturm, der 1992 an dieser Stelle eröffnet wurde. Der alte viereckige Leuchtturm stand von 1939 bis 1986 auf der Vogelinsel Memmert, wo er jedoch infolge der Erosion der Dünen im Wasser stand und nicht mehr nutzbar war. Daher war er an dem heutigen Standort ein neuer runder Turm errichtet worden. Er dient jedoch für die Schifffahrt nicht mehr als Leuchtturm sondern strahlt – als ein Wahrzeichen von Juist - sein Feuer in der Längsrichtung der Insel über das Land aus. Die Höhe des Feuers beträgt 15 m.
Nationalpark-Haus
Das Nationalpark-Haus wurde 1990 im alten Inselbahnhof eröffnet. Der Besucher findet hier zahlreiche Informationen zum Nationalpark Wattenmeer. Ein Highlight ist sicherlich mit einer Länge von 9 m das Skelett eines 2001 auf Juist gestrandeten Zwergwals. Aber auch die hiesige Fauna und Flora kommt hier nicht zu kurz. In den Mehrwasseraquarien findet man viele Hinweise zur Unterwasserwelt der Nordsee. Spannend ist zudem die 2,50 m hohe Gezeitensäule, die im Maßstab 1:3 den aktuellen Wasserstand im Watt um Juist anzeigt.
Otto-Leege-Pfad
Dieser rund 1.000 m langer ökologisch-künstlerischer Lehrpfad entstand zwischen 2009 und 2011. Er ist dem Naturwissenschaftler Otto Leege (1862–1951) aus Juist gewidmet. Man findet den Pfad in den Ostdünen von Juist zwischen dem Hauptort der Insel und der Wilhelmshöhe. Hier wird dem Besucher die Natur der Insel mit ihren ökologischen Zusammenhängen verdeutlicht.
Strandläufer
Diese vier kleinen Bronzefiguren des Bildhauers Wolfgang Lamché aus Ennigerloh schmücken die Strandstraße des Hauptortes. Sie wurden 2002 aufgestellt und stellen in vier Szenen den Weg eines Badegastes vom Strand ins Meer dar.
Wasserturm
Der zwischen 1927 und 1928 erbaute Wasserturm mit seinem 250 m³ großen Wasserbehälter dient noch heute der Wasserversorgung auf der Insel.
Er besitzt eine Höhe von 13 m über Grund und steht auf der mit 22,1 m höchsten Düne. Damit hat er eine Höhe von 35,1 m über NN.
Der Turm gilt als Wahrzeichen der Insel, er kann aber nicht als Aussichtsturm bestiegen werden. Wegen seiner Form wird er von den Bewohnern der Insel als „Doornkaatbuddel“ (Doornkaatflasche) bezeichnet.
Sportboothafen
Der Sportboothafen der Insel verfügt über rund 212 Liegeplätzen und wird von der neuen Seebrücke mit dem Seezeichen begrenzt. Der Hafen verügt über sanitäre Anlagen. Ein Problem stellt die Tatsache dar, dass er jährlich wegen des angeschwemmten Schlicks ausgebaggert werde muss
Seezeichen
Im Juli 2008 wurde am Ende der rund 335 m langen Seebrücke ein 17 m hohes Seezeichen in Form einer im Wasser treibenden Boje eingeweiht - ein Wahrzeichen der Insel, das offiziell am 18. Juli 2008 eingeweiht wurde. Über Treppen kann man die Aussichtsplattforn erreichen.
Watt, Nationalpark
Das von der UNESCO geschützte Wattenmeer in Deutschland, in den Niederlanden und in Dänemark umfasst eine Fläche von insgesamt 15.000 km². Das Watt entsteht durch den Wechsel von Ebbe und Flut. Bei einer geführten Wattwanderung erfährt man beispielsweise, wie Ebbe und Flut zustande kommen, welche Tiere im Watt leben und warum das Wattenmeer eine sensible und schützenswerte Landschaft ist. Insgesamt leben rund 10.000 Tier- und Pflanzenarten im Watt der Nordsee. Besonders erwähnenswert ist - neben Muscheln und Krebstieren - der Wattwurm, der bis zu etwa 40 cm lang werden kann und in Röhren etwa 30 cm unter der Oberfläche des Watts lebt. Man erkennt ihn an den Wattwurmhaufen. Die Tiere fressen innerhalb eines Jahres den gesamten Sand des Nordsee-Watts bis in eine Tiefe von 25 cm und scheiden ihn danach wieder aus.
Tiere im Watt
Unter den Vögeln im Watt befinden sich Alpenstrandläufer, Austernfischer, Eiderenten, Kiebitzregenpfeifer, Nonnengänse, Ohrenlerchen, Pfuhlschnepfen, Ringelgänse, Säbelschnabler, Sanderlinge, Schneeammen, Steinwälzer. Weitere Tiere im Watt sind: Austern, Herzmuscheln, Miesmuscheln, Nordseegarnelen, Pfeffermuscheln, Schlickkrebse, Seeringelwürmer, Strandkrabben, Strandschnecken und Wattschnecken
Anreise mit Fähre, Ausflugsschiffen
Mit der Fähre erreicht man die Insel von Norddeich Mole auf dem Festland. Die Fähren fahren unabhängig von der Tide zwischen Juli und September zweimal täglich, ansonsten nur einmal.
Mit dem Ausflugsschiff "Wappen von Juist" kann man Tagesausflüge nach Borkum und Norderney unternehmen. Außerdem werden Fahrten zu den Seehundsbänken und Fahrten um die Vogelinsel Memmert herum angeboten.
Flughafen
Der Flughafen liegt 3 km westlich von der Ostspitze und 4 km vom Hauptort entfernt. Von der Fluggesellschaft FLN Frisia-Luftverkehr in Norddeich wird ein ganzjähriger einen Bedarfsflugverkehr mit festen Abflugzeiten vom Flugplatz Norden-Norddeich nach Juist angeboten.
Unter Sichtflugbedingengen wird der Linienflug Hamburg-Juist von den Fluggesellschaften Air Hamburg und der Ostfriesischen Lufttransport angeboten.
Verkehr auf der Insel
Von Ausnahmen abgesehen, ist der Kfz.-Verkehr auf der Insel verboten. Stattdessen fahren hier - ganz romantisch - Pferdekutschen. Allerdings sind sie während der Hauptsaison ofr ausgebucht. Deshalb ist es empfehlenswert, sich voher einen Platz zu reservieren.
Es heißt sicherlich, Eulen nach Athen zu tragen, wenn man ein Fahrrad empfielt. Da die Insel recht lang ist, empfielt es sich trotzdem, die Insel mit einem (Leih)Fahrrad zu erkunden. Ein Fahrrad zu leihen, ist zudem recht preiswert und völlig unbürokratisch.
Fremdenverkehrsamt Juist
Strandsraße 5
26571 Juist
Tel.: 0049 - (0)4935 - 809106
www.juist.de
info@juist.de
Neuen Kommentar hinzufügen