UNESCO-Welterbestätten
Felsschnitzereien von Twyfelfontein
Auf der früheren Farm von Twyfelfontein - im Damaraland im Nodwesten Namibia gelegen - findet der Besucher über 2.500 gut erhaltene Felszeichnungen bzw. Felsgravuren auf den dortigen Sandsteinfelsen. Diese - je nach Wissenschaftler - zwischen 2.000 bis 10.0000 Jahre alte und gut erhaltene Zeichnungen stellen zum größten Teil Tiere - so Antilopen, Giraffen, Strauße, Zebras und Nashörner sowie deren Fußspuren- dar. Aber auch recht detaillierte Darstellungen des Menschen findet man.
Die Zeichnungen stammen wahrscheinlich vom Volk der San. Die Felsschnitzereien von Twyfelfontein wurden im Jahr 2007 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Namid-Wüste
Die Namib-Wüste liegt in Namibia im Südwesten Afrikas und zieht sich auf einer Länge von rund 2.000 km entlang der Atlantikküste. Sie beginnt im Süden am Fluss Oranje an der Grenze zu Südafrika und endet hinter der Grenze zu Angola an der Ortschaft Benguela.
In Norden zum Grenzfluss Kunene hin bildet sie die als Schiffsfriedhof bekannte Skelettküste, in der zahlreiche Schiffwracks geisterhaft aus dem Dünensand ragen.
Im Süden liegt das Diamantenperrgebiet. Die Breite der Wüste beträgt bis zu etwa 160 km und wird durch das Hochland begrenzt, das schroff bis zu 1.000 m hoch ansteigt. Dieser Küstenstreifen ist besonders trocken, weil küstennah kalte Meeresströmungen zu finden sind. Einige der Sanddünen ändern je nach Sonnenstand und Feuchtigkeit ihre Farbe.
In diesen Küstenstreifen wurden inzwischen Lodges gebaut, in denen Touristen beherbergt werden. Das Wildern wurde durch die Bewachung der Lodges stark eingeschränkt und die Wüstentiere vermehren sich wieder, wie z. B. der Sandgecko, das Spitzmaulnashorn, der Wüstenelefant und dem Klima angepasste Wildpferde. Viele der Tiere leben unter dem Sand und sind nachtaktiv, wie die Seitenwinder-Schlange oder der Wüstenmull.
Auch gibt es hier interessante Pflanzen wie die Welwitschie, die ein biblisches Alter erreichen kann - nämlich bis zu 2.000 Jahre. Sie hat nur zwei Blätter, die bis zu 8 m lang werden können. Weiterhin gibt es den Nara-Strauch, dessen melonenartigen Früchte für viele Tiere als Nahrung dienen.
Der Benguelastrom im Atlantik ist sehr kalt, das Meer ist fischreich und auch große Tiere halten sich dort auf wie der Seebär, und der Strandlöwe. In dem kalten Meer gibt es sogar Pinguine. Seit dem 20. Juni 2013 gehören große Teile der Namib-Wüste zum“ UNESCO-Weltnaturerbe.
Städte
Katima Mulilo
Katima Mulilo ist das Zentrum der Region Caprivi, die sich im äußersten Nordosten von Namibia ausbreitet. Die Stadt erstreckt sich am südlichen Ufer des Sambesi und bildet mit dem an der nördlichen Fluss-Seite gelegenen Ort Sesheke in Sambia eine Partnerstadt, mit der sie über die Katima Mulilo-Brücke verbunden ist. Etwa 28.000 Einwohner leben in Katima Mulilo, einer mehr afrikanischen Stadt als etwa Windhoek. Aus dem niedergehenden Tourismus im benachbarten Simbabwe konnte und kann Katima Mulilo Nutzen ziehen, kommen doch jetzt zahlreiche Besuchergruppen der nicht weit entfernten Victoriafälle in die sichereren Unterkünfte auf namibischer Seite.
Lüderitz
In der 12.500 Einwohner zählenden Lüderitz bewegt man sich auf den Spuren der deutschen Kolonialzeit. Ihren Namen erhielt die Stadt nach dem in Bremen geborenen Großkaufmann Adolf Lüderitz (1834-1886). Die Stadt besticht besonders durch wunderschöne, im Jugendstil errichtete Häuser, die den Reichtum und Luxus infolge des damaligen Diamantenbooms bezeugen. Das Wahrzeichen der Stadt und ein nationales Denkmal ist die am 4. August 1912 eingeweihte evangelisch-lutherische Felsenkirche, von der aus man eine schöne Aussicht auf die Stadt hat. Sehenswert auch sind die Häuser der Industriellen und Kolonialhäuser, wie z. B. das 1910 fertiggestellte Goerkehaus, das ebenfalls zu den Nationalen Denkmälern des Landes zählt. Weiterhin ist das 1907 errichtete Deutsche-Afrika-Bank-Gebäude einen Besuch wert. Das Gebäude wurde am 7. Februar 1980 zum Nationalen Denkmal erklärt. Ein empfehlenswertes Ausflugsziel ist die rund 32 ha große Haifischinsel, die durch Aufschüttungen im Jahr 1906 zur Halbinsel wurde.
Oshakati
Die in Nordzentralnamibia gelegene Hauptstadt der Region Oshana gehört zu den größten Städten Namibias. Derzeit leben dort etwa 39.700 Menschen. Oshakati war zu Zeiten des fast 30jährigen Bürgerkrieges in Angola ein wichtiger Stützpunkt für die Armee Südafrikas, die von Oshakati aus aktiv in den Krieg eingegriffen hat. Oshakati ist daher nicht frei von Einflüssen aus dieser Zeit, in der eine zivile Entwicklung sehr erschwert war. Doch entwickelte sich die Stadt, die immer mehr zu einem Refugium vieler Flüchtlinge wurde, wirtschaftlich in den Bereichen, die für das Militär Bedeutung hatten.
Rundu
Die Hauptstadt und das ökonomische Zentrum der Region Kavango breitet sich in Namibias Nordosten aus und ist mit ihren etwa 81.500 Einwohnern nach Windhoek die zweitgrößte Stadt des Landes. Lebensader der Stadt ist der Okavango, der auch als Grenzfluss zur nahe gelegenen Republik Angola fungiert. Für die Kavangos, ein vom Fischfang und von der Landwirtschaft lebendes Volk, ist der Okavango von größter Bedeutung. Rundu hat aber auch touristisch und auf dem Bildungssektor Fortschritte gemacht.
Swakopmund
Die Hauptstadt der namibischen Region Erongo wird von 34.300 Einwohnern bewohnt und befindet sich in der Namib-Wüste, unmittelbar am Atlantik. Der beliebte Fremdenverkehrsort verzeichnet insbesondere im Dezember und im Januar hohe Touristenzahlen. Neben dem Tourismus profitiert die Stadt wirtschaftlich von den vielen Ruheständlern, welche die günstigen klimatischen Bedingungen in Swakopmund denen vom restlichen Namibia vorziehen. Sehenswerte Bauwerke in der Stadt sind u.a. das „Kristallgalerie” genannte Mineralienmuseum, das so genannte Hohenzollernhaus und der alte Bahnhof.
Walvis Bay
Die zu deutsch auch Walfischbucht genannte Kreisstadt an der Walfischbucht der Region Erongo ist nicht nur der wichtigste Seehafen Namibias, sondern mit ihren etwa 67.200 Einwohnern auch die drittgrößte Stadt des Landes. In Walvis Bay beginnt und endet auch der Trans Kalahari Highway, eine Autobahn, die von Mosambik aus den ganzen Kontinent durchkreuzt. Walvis Bay steckt touristisch noch in den Kinderschuhen, auch wenn die Walfischbucht ihrer Aktivitäten wegen bereits nicht mehr nur als Geheimtipp gilt. Von der Stadt aus kann man zudem herrliche Touren ins Umland unternehmen wie z.B. zur Guano-Plattform Bird Island, die rund 9 km von Walvis Bay entfernt liegt.
Windhoek (Windhuk)
Etwa 400.000 Menschen, also 20% der namibischen Gesamtbevölkerung, leben derzeit in Namibias Hauptstadt Windhoek (afrikaans: Windecke), dem wirtschaftlichen und politischen Zentrum des Landes. Die von Bergen eingerahmte Stadt besteht seit mindestens 1840 und ist (Haupt-)Sitz aller wichtigen Institutionen und Unternehmen im Lande wie der Bank von Namibia, der Nationalen Rundfunkgesellschaft NBC usw. Die Stadt ist aber auch der Hauptverkehrsknotenpunkt des Straßen-, Schienen- und Luftfahrtnetzes. Das zu den saubersten Hauptstädten Afrikas gezählte Windhoek weist zahlreiche europäische und afrikanische Einflüsse auf, die nebeneinander existieren. Interessant ist das vielerorts einer mitteleuropäischen Stadt ähnelnde beschauliche Stadtbild. Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten gehören der Uhrturm der früheren Deutschen Afrikabank, die Marien-Kathedrale aus dem Jahre 1908, der Tintenpalast sowie die Christuskirche, ein Kind von 1911. Windhoek ist aber auch Veranstaltungsort vieler Großereignisse wie etwa des Wild Cinema-Windhoek International Film Festivals, des Windhoek Karnevals, der Namibia Travel Expo im Mai und des Windhoeker Oktoberfestes.
Besondere Bauwerke
Alte Feste in Windhoek
An der Robert Mugabe Avenue in der namibischen Hauptstadt Windhoek erhebt sich die Alte Feste, eine Festung, die ab 1890 von der deutschen Schutztruppe unter ihrem Hauptmann Curt von François erbaut worden war, um den Frieden zwischen Nama und Herero zu gewährleisten. Die Grundsteinlegung für den Burgbau gilt auch als Geburtsstunde Windhoeks, denn im Zusammenhang mit dem Festungsbau siedelten sich natürlich viele Menschen an und schufen so mit den Jahren eine städtische Struktur. Der Alten Feste von Windhoek kommt heutzutage ein musealer Charakter zu; außerdem ist in ihr das Nationalmuseum von Namibia beheimatet.
Bahnhof Windhoek
Der Bahnhof von Windhoek wird von einem imposanten Empfangsgebäude dominiert, welches im Jahre 1912 eingeweiht werden konnte. Gestaltet wurde es im wilhelminischen Baustil, wobei auch vereinzelte Jugendstilkomponenten zu finden sind. Etabliert wurde es von der deutschen Kolonialmacht, die damals in Deutsch-Südwestafrika das Sagen hattte. Vor dem Bauwerk steht die Schmalspurlokomotive Old Joe; sie stammt noch aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. In der ersten Etage ist das TransNamib-Museum untergebracht.
Heinitzburg in Windhoek
Das korrekt als Heynitzburg zu bezeichnende Bauwerk gehört zu den drei Schlössern von Windhoek-Luxushügel. Erbaut wurde es vom Architekten Wilhelm Sander, der es 1914 fertig stellte und zunächst für sich selbst nutzte. Aber 1916 schon verkaufte er es an Hans Bogislav Graf von Schwerin, nach dessen Ehefrau es von nun an Heynitzburg hieß. Das sehenswerte Schloss mit seinen auffälligen Burgenstrukturen ist heute atmosphärischer Rahmen eines Luxushotels und eines Restaurants.
Kaiserliches Postamt in Keetmanshoop
Das wunderhübsche kaiserliche Postamt der Stadt Keetmanshoop ist ein architektonisches Kind des Jahres 1910 und ein Nationales Denkmal Namibias. Derzeit ist im Bauwerk die städtische Touristeninformation untergebracht.
Sanderburg in Windhoek
Das kleinste der drei Schlösser von Windhoek-Luxushügel entstand in den Jahren zwischen 1917 und 1919 und verdankt sich dem Architekten Wilhelm Sander, der nicht nur der Erbauer und Namensgeber, sondern auch der erste Eigentümer des Hauses war. Auffällig am Schloss ist die Burgenbauweise mit ihrer mittelalterlichen Optik. Die Sanderburg ist heute in Privatbesitz.
Schmelen-Haus in Bethanien
In Bethanien steht das Schmelen-Haus, eine 1814 von Johann Heinrich Schmelen erbaute Missionsstation. Das Haus ist das älteste, jemals von Weißen errichtete Gebäude in Namibia.
Schwerinsburg in Windhoek
Die größte der drei Burgen des Windhoeker Stadtteils Luxushügel erhebt sich charaktervoll auf einem Bergrücken. Ihre Entstehung geht auf das Jahr 1890 und einen Signalturm zurück, der früher an ihrer Stelle gestanden hat. Ein sehr auffälliges Element der Burg dürfte das 104 Meter tiefe Bohrloch im Burghof sein, das auf der Suche nach Wasser in den Boden gebohrt wurde. Momentan lebt der italienische Botschafter von Namibia im Schloss.
State House in Windhoek
Das Staatshaus von Namibia befindet sich natürlich in der Hauptstadt Windhoek. Eigentlich aber handelt es sich beim Statehouse um ein ganzes Gebäudeensemble, das unter anderem dem Präsidenten von Namibia und der namibischen Regierung als Sitz dient. Zu finden ist das Ensemble in der Robert Mugabe Avenue im Windhoeker Stadtteil Auasblick. Das Statehouse wurde 2008 eröffnete und ersetzte das Alte Statehouse, das man heute noch im Stadtteil Windhoek-Central besuchen kann.
Tintenpalast in Windhoek
Der prachtvolle, unter deutscher Kolonialherrschaft erbaute Tintenpalast von Windhoek dient nach wie vor als Sitz des Parlaments von Namibia, also der Nationalversammlung. Zu finden ist der Palast im historischen Stadtteil Windhoek-Central. Die Entwürfe für den Tintenpalast lieferte der Architekt Gottlieb Redecker, dessen Skizzen dann in den Jahren 1912 und 1913 verwirklicht wurden. Der Name des deutschen Kolonialbaus bezieht sich auf die vielen dort tätigen Beamten und Schreiberlinge und wurde von der deutschen Bevölkerung spöttisch Tintenpalast genannt. Umgeben ist der Palast von den hübschen, weitläufigen Parlamentsgärten.
Museen
Bushman-Art-Gallery in Windhoek
Die Bushman-Art-Gallery ist eine der größten Kunstgalerien in der namibischen Hauptstadt Windhoek. Sie wird privat betrieben und begeistert mit einer sehr umfangreichen Sammlung an Exponaten zur afrikanischen Kunst.
Namibisches Nationalmuseum in Windhoek
Namibias größtes Museum ist eine staatlich finanzierte Kultur- und Forschungseinrichtung, die aber auch mit privaten Forschungsaufträgen bedacht wird. Das Nationalmuseum teilt sich auf zwei Standorte auf, nämlich die Alte Feste sowie das Owela-Museum. Während in der Alten Feste eine geschichtlich und nationalkundlich orientierte Ausstellung zu finden ist, richtet das Owela Museum seinen Schwerpunkt auf naturwissenschaftliche und zoologische Aspekte.
Swakopmund Museum
Dieses Museum in Swakopmund hat sich der Heimatkunde Namibias verschrieben. Das privat unterhaltene Museum wurde im Jahre 1951 vom Zahnarzt Dr. Alfons Weber ins Leben gerufen und fokussiert sich auf die Geschichte sowie die Natur der Küstenregionen Namibias und natürlich auch auf die Heimatgeschichte Swakopmunds.
TransNamib Eisenbahnmuseum in Windhoek
Namibias zentrales Verkehrsmuseum wurde im recht imposanten Empfangsgebäude des Windhoeker Bahnhofs untergebracht und richtet sein Augenmerk auf die Geschichte des Schienenverkehrs Namibias.
Unabhängigkeits-Gedenkmuseum in Windhoek
Das multimediale Unabhängigkeitsmuseum befindet sich in Namibias Hauptstadt Windhoek. Untergebracht wurde es in einem dreieckigen Glasbau, der fünf Etagen und etwa 40 Meter hoch ist. Das jüngste Museum des Landes wurde im Jahre 2011 fertig gestellt.
Kirchen
Christuskirche in Windhoek
Zwischen 1907 und 1910 entstand in Namibias Hauptstadt Windhoek die sehenswerte evangelisch-lutherische Kirche, die auch als ein Wahrzeichen der Stadt gilt.
Angeregt wurde der nach Entwürfen des Architekten Gottlieb Redecker gestaltete Bau 1896 vom Pfarrer Wilhelm Anz, der eine Friedenskirche bauen wollte, mit der dem Kriegsende zwischen Kolonial-Deutschen und den Völkern der Nama, Herero sowie Ovambo gedacht werde.
Gebaut wurde die Kirche im neoromanischen Stil, wobei sich an ihr auch zahlreiche Elemente des Jugendstil finden lassen. Mit ihrem 24 Meter hohen Kirchturm steht das christliche Sakralbauwerk im historischen Stadtteil Windhoek-Central.
Kirche der Rheinischen Mission in Keetmanshoop
Im Jahre 1895 wurde die Kirche der Rheinischen Mission im namibischen Keetmanshoop vom Missionaren Tobias Fenchel erbaut. In der aus Granit gefertigten Kirche wurde später das Heimatmuseum untergebracht, das einen guten Abriss der Stadtgeschichte liefert.
Kirche von Swakopmund
Die Kirche der Deutschen Lutherischen Gemeinde von Swakopmund ist ein Kind des Jahres 1911. Sie wurde im neobarocken Stil verwirklicht. Immer sonntags finden in ihre Gottesdienste in deutscher Sprache statt.
Rheinische Missionskirche von Walvis Bay
In der Hage Geingob Street in Walvis Bay steht mit der Rheinischen Missionskirche ein Nationales Denkmal von Namibia. Das wohl älteste historische Gebäude der Stadt entstand interessanterweise 1879 in Hamburg und wurde auf dem Seeweg nach Walvis Bay gebracht.
Sankt Marien-Kathedrale in Windhoek
Der Dom des Erzbischofs von Windhoek ist zugleich die Hauptkirche der Römisch-katholischen Kirche in Namibia. Entstanden ist das neo-romanische Sakralbauwerk in den Jahren zwischen 1906 und 1908. Es erhebt sich an der Karl-Werner-List-Street und ist durch einen Vorplatz mit Treppe leicht erhöht. Die recht imposante Eingangsfassade wird von zwei Ecktürmen eingefasst, die jeweils etwa 30 Meter hoch sind.
Die Marien-Kathedrale wurde von der Historischen Denkmalskommission zum Nationalen Denkmal erklärt und ist seit ihrer Fertigstellung ein Wahrzeichen der namibischen Hauptstadt. An jedem Abend (außer Montag) finden in ihr Gottesdienste statt.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Gobabeb
Südöstlich von der Hafenstadt Walvis Bay entfernt liegt die einzige Wüstenforschungsstation der Welt, die ganzjährig besetzt ist.
Sie befindet sich in der Namibwüste und besteht seit 1962. Die Station versteht sich heute als Forschungs-, Ausbildungs- und Trainingszentrum für das ganze südliche Afrika. Wissenschaftler aus zahlreichen Ländern arbeiten daran, Antworten auf die Fragen der Wüstenbildung, der Wassergewinnung und Adaption der Flora und Fauna an die Lebensbedingungen in der Wüste zu finden.
Henties Bay (auch Hentiesbucht)
Dieser Küstenort am Atlantik befindet sich etwa 70 km nördlich von Swakopmund entfernt und war einst ein reiner Ferienort. Mittlerweile fungiert die Stadt auch als beliebter Wohnort, in dem ungefähr 5.000 Menschen dauerhaft leben. Insbesondere um Weihnachten und Neujahr herum ist es aber nicht ungewöhnlich, wenn sich die Einwohnerzahl verzehnfach.
Der in den 1950ern entstandene Ort wurde nach Major Henty von der Merwe benannt, dem „Gründer“ der Kleinstadt.
HESS-Observatorium im Khomas-Hochland
HESS ist die Abkürzung von High Energy Stereoscopic System. Dieses Observatorium dient vor allem der Messung bzw. Registrierung extrem hochenergetischer Gammastrahlung - oberhalb von 100 GeV - die aus dem All kommend die Erde trifft. Die Anlage besteht aus vier Teleskopen, die jeweils einen Durchmesser von rund 12 m besitzen. Das Observatorium befindet sich im Khomas-Hochland in der Nähe des 2.347 m hohen Gamsbergs.
Rössing-Mine
Die Rössing-Mine ist ein gigantischer Urantagebau, der sich in den Klanbergen nahe des Khan-Riviers befindet. Etwa 9 % der Uran-Weltproduktion werden dort gewonnen und machen die Mine zum größten Urantagebau der Erde. Es ist möglich, den Tagebau zu besichtigen. Dabei muss man sich aber einer der beiden Touren anschließen, die das Swakopmund Museum zweimal in jedem Monat anbietet. Während dieser Touren erhält man detaillierte Informationen über die Prozesse der Uran-Gewinnung.
Sandwich Harbour
Die am Südatlantik gelegene Lagune ist etwa 10 km lang und als riesige Vogelkolonie bekannt, in der bis zu 200.000 Tiere leben. Sandwich Harbour ist demnach ein Naturschutzgebiet und gehört zum Namib-Naukluft-Park. Eine Besichtigung der Lagune ist nur tagsüber und von Walvis Bay aus möglich. Dann nämlich fahren Boote oder Allradfahrzeuge zur Bucht.
Welwitschia-Drive (auch: Welwitschia-Route)
Bei der Welwitschia-Route handelt es sich um eine etwa 50 km lange Piste, die südöstlich von Swakopmund durch die Namibwüste verläuft. Die Piste wird von vielen Welwitschia-Pflanzen umrahmt, die ihr auch ihren Namen gaben.
Die Piste endet an der Welwitschia-Fläche, wo sich die älteste bekannte Welwitschia der Erde erhebt. Ihr Alter wird auf ungefähr 1.500 Jahre geschätzt.
Zoo Park in Windhoek
Der öffentlich zugängliche Stadtpark an der Independence Avenue in Windhoeks historischem Stadtteil Central ist abgesehen vom Parlamentsgarten die einzige größere Parkanlage der namibischen Hauptstadt. Wichtige Bestandteile des Parks sind das noch auf die Kolonialzeit zurückgehende Café Zoo, eine Freilichtbühne sowie ein Kinderspielplatz. Interessanterweise hat man im Jahre 1961 auf dem Zoo-Gelände die Überreste eines Elefanten gefunden, der vor mindestens 5.000 Jahren gelebt hat. Der Name des Parks verweist noch auf einen früheren Zoo, der auf dem Gelände der heutigen Anlage bis 1953 bestanden hatte.
Naturschönheiten
Bogenfels
Der besonders geformte Felsen befindet in der Nähe der Elisabethbucht südlich von Lüderitz im Diamantensperrgebiet.
Brandbergmassiv
Inmitten einer Halbwüste liegt der 2.573 m hohe Königstein - der höchste Berg Namibias. In seinen vielen Schluchten und Höhlen sind zahlreiche sehenswerte Felszeichnungen und
Steingravierungen angebracht worden.
Damaraland südlich des Kaokolandes
Im Damaraland befindet sich unter anderen Namibias höchster Berg der Königstein (2.573 m). Weitere spektakuläre Naturschönheiten sind die verwitterte Spitzkoppe, die versteinerten Wälder, die Vingerklip sowie die Felsmalereien und Steinritzungen der San bei Twyfelfontein.
Die Region ist mit weniger als 100 mm jährlichem Niederschlag extrem trocken. Dennoch leben hier Elefanten, die sich an die hiesigen Gegebenheiten recht gut angepasst haben.
Etosha-Nationalpark
Fast ein Viertel des 22.270 km² großen Parks wird in 1.065 m Höhe von der weißen Etosha-Tonpfanne bedeckt, die sich nach jahrelanger Trockenheit mitunter in einen großen See verwandelt, der Hunderttausende von Flamingos anlockt. Im Park leben große Herden von Elefanten, Löwen, Zebras, Giraffen und Springböcken.
Fish River Canyon
Der zweitgrößte Canyon der Welt, südlich von Keetmanshoop gelegen, hat eine Länge von 160 km, ist zwischen 457 und 549 m tief und bis zu 27 km breit. Seine untersten Gesteinsschichten sind teilweise über eine Milliarde Jahre alt.
Am wichtigsten Aussichtspunkt, in der Nähe von Hobas, beginnt der 86 km lange Wanderweg am Fluss bis nach Ai-Ais.
Giant's Playground bei Keetmanshoop
Riesige Felsbrocken liegen in der Landschaft wie von Riesenhand verstreut.
Hoba Meteorit
Der bislang größte auf der Erde gefundene Meteorit befindet sich auf dem Gelände der "Hoba"-Farm bei Grootfontein.
Sein Gewicht beträgt etwa 50 Tonnen, das Volumen etwa neun Kubikmeter. Er schlug vor ca. 80.000 Jahren auf der Erde ein und hat ein geschätztes Alter von 190 bis 410 Millionen Jahren.
Khaudum-Nationalpark
Dieser 4.000 km² große Nationalpark, ganz im Nordosten des Landes gelegen, ist Teil des fünf Länder umfassenden Kavango-Sambesi-Naturschutzgebietes (siehe weiter unten). In dem Park leben u.a. ca. 2.500 Elefanten, dazuLöwen, Leoparden, Geparden, Hyänen, Schakale sowie 220 verschiedene Vogelarten. Zur Zeit gibt es allerdings nur wenige Touristen, die sich zudem auf den ca. 100 km langen miserablen "Straßen" mit Geländewagen "durchquälen" müssen.
Der Park besteht vor allem aus ausgedehnten Trockenwäldern auf einem überwiegend sandigen Boden. Er wurde im Jahr 1989 errichtet.
Köcherbaumwald auf der Gariganus-Farm bei Keetmanshoop
Die an dieser Stelle in ungewöhnlicher Anzahl auftretenden Aloepflanzen sind teilweise über 200 Jahre alt. Sie wachsen meist zwischen schwarzen Felsformationen (Dolerit) und blühen im Juni und Juli.
Okonjina Nature Reserve
Dieses Naturschutzgebiet umfass eine Fläche von rund 20.000 ha = 200 km² und liegt westlich des Waterberg Plateaus. Das Schutzgebiet wurde 1993 auf Initiative von Privatleuten errichtet. Man findet hier als eine große Besonderheit Geparden und Leoparden
Otschikoto-See
Dieser sehr tiefe See ist besonders für Taucher attraktiv, da die deutschen Truppen nach dem Ersten Weltkrieg hier ihre Waffen versenkt hatten.
Sandwich Harbour im Namib-Naukluft-Nationalpark
Die Lagune ist eine der schönsten Stellen der namibischen Küste.
Sesriem Canyon
Die enge, einen Kilometer lange und 30 m tiefe Schlucht im Kalkstein entstand durch den Tsauchab-Fluss. Am Grund befinden sich jedoch nur noch ein paar Wassertümpel.
Skelettküstenpark
Im südlichen Teil des 16.000 km2 großen Parks befinden sich die "Röhrenden Dünen" von Terrace Bay, ein durch Wind hervorgerufenes Naturphänomen. Der Park ist die Heimat zahlreicher Kolonien des Südafrikanischen Seebären sowie der so genannten Wüstenelefanten.
Sossusvlei im Namib-Naukluft-Nationalpark
Der Namib-Naukluft-Park wurde im Jahr 1907 durch die deutschen Kolonialherren gegründet.
Die von Dünen umschlossene Salzpfanne des Sossusvleis liegt etwa in der Mitte des Namib-Naukluft-Parks und ca. 60 km vom Eingang entfernt und über eine geteerte Straße gut erreichbar. Der Begriff Namib entstammt der Nama-Sprache und bedeutet im Deutschen “Ort, wo nichts ist”. Und der Vlei bedeutet Salz-Lehm-Pfanne und Sossus gleich blinder Fluss”. Die Salzpfanne des Sossusvleis entstand aus dem ursprünglich ca. 150 km langen Tsauchab-Fluss, der im Laufe der Zeit durch die riesige Dünen blockiert wurde und danach eine rissige und trockene Oberfläche aus Salz und Lehm bildete. Im Durchschnitt führt der Fluss aber nur ca. alle 10 Jahre überhaupt Wasser. Aber sofern der Fluss dann genügend Wasser führt, füllt sich die Salzpfanne mit Wasser, das wegen des Lehmbodens nicht so schnell versickern kann und einen See bildet.
Die rund 95.000 km² große Namib-Wüste ist neben der Atacama-Wüste in Chile weltweit die einzige Küstenwüste und ist mit einer Niederschlagsmenge von ca. 20 mm pro Jahr die trockenste Wüste der Welt. Sie entstand vor rund 80 Millionen Jahren. Der geringe Niederschlag rührt daher, dass die kalte Strömung des Benguela-Stroms an die südliche Küste Afrikas gelangt. Das kalte Meerwasser führt dazu, dass es das Wasser kaum verdunstet und sich infolgedessen keine Wolken bilden können. Lediglich der feuchte Nebel sorgt für etwas Feuchtigkeit, daher wird die Namib- Wüste auch als Nebelwüste bezeichnet.
Die hiesigen Dünen entstanden dagegen erst vor etwa 5 Millionen Jahren. Einige der Dünen besitzen eigene Namen, so ist die Düne “Big Daddy” mit einer Höhe von 350 m eine der höchsten Dünen weltweit. Etwas niedriger ist die Düne "Big Mama". Die Düne 45 hat ihren Namen daher, dass sie 45 km vom Parkeingang bei Sesriem entfernt liegt. Sie besitzt die immer noch beachtliche Höhe von 170 m.
Im Jahr 1979 wurden dem Park einige Gebiete - darunter das Sossusvlei - angegliedert. Infolge weiterer Erweiterungen ist der Park mittlerweile mit einer Fläche von rund 50.000 km² der größte Nationalpark in Afrika.
Der Park darf erst nach Sonnenaufgang betreten (befahren) und muss bei Sonnenuntergang wieder verlassen werden. Eine Ausnahme besteht jedoch für Gäste, die im Park übernachten.
Dead Vlei
Das Dead Vlei liegt rund 6 km Sossusvlei entfernt. Das “Tote” Vlei war früher das Ende des Tsauchab-Flusses, aber ufgrund von Lehm- und Schlammanlagerungen suchte sich der Fluss einen neuen Weg und endet nun - sofern er Wasser führt. Im Dead Vlei prägen vor allem abgestorbene Kameldornbäume die Landschaft. Die vertrocknenden und von der Sonne gebleichten Bäume heben sich kontrasteich von dem hiesigen hellen Lehmboden und dem tiefen Blau des Himmels ab.
Thermalquellen in Ai-Ais und Groß-Barmen
Das 57° C heiße schwefelhaltige Quellwasser dringt aus einer Tiefe von etwa 1.000 m an die Oberfläche.
Versteinerter Wald (Petrified Forest) bei Khorixas
Das Alter dieser Ansammlung fossiler Baumstämme beträgt zwischen 240 und 300 Millionen Jahre. Hier findet man auch die sehr langsam wachsende Welwitschia mirabilis (Wüstenpflanze).
Waterberg nördlich von Windhuk
Auf dem Plateau des Tafelberges wurde ein Nationalpark eingerichtet, der etwa 90 verschiedene Säugetierarten beheimatet, darunter etliche seltene bzw. vom Aussterben bedrohte Spezies wie Pferde-, Rappen- und Elefantenantilopen, Streifengnus, Breit- und Spitzmaulnashörner, Büffel, Leoparden und Geparde. Ferner leben hier 20 verschiedene Fledermaus- und 13 Froscharten. In dem Park wurden 200 Vogelarten, unter ihnen die seltenen Kap-Geier, sowie insgesamt 479 verschiedene Pflanzen gezählt.
Kavango-Zambezi Naturschutzgebiet
Das Kavango-Zambezi (Sambesi) Schutzgebiet (KAZA) erstreckt sich im südlichen Afrika insgesamt über fünf Länder und zwar neben Namibia noch über Angola, Botswana, Sambia und Simbabwe. Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von rund 444.000 km² - was rund die Fläche von Deutschland und Österreich ergibt. Das Gebiet ist von Touristen bisher weitgehend verschont geblieben. Aber zunehmend entdecken Naturfreunde aus aller Welt diese grenzüberschreitende Naturattraktion mit ihrer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt. So leben hier ca. 50% der afrikanischen Elefanten. Der Khaudum-Nationalpark im Nordosten von Namibia ist Teil des Schutzgebietes.
Das Schutzgebiet dient besonders folgenden vier Zielen:Okon
- Dem Erhalt der Artenvielfalt
- Schaffung von Entwicklungschancen für die lokale Bevölkerung
- Förderung des Tourismus
- Durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit den Frieden in der Region sichern.
Universitäten
International University of Management in Windhoek
Die Internationale Universität für Management ist eine private, aber staatlich anerkannte Universität in Namibias Hauptstadt Windhoek. Neben ihrem Hauptsitz unterhält sie Außenstellen in Swakopmund, Walvis Bay und Ongwediva. Entstanden ist sie im Jahre 2002, als sie aus dem 1993 gegründeten Institut für Höhere Bildung hervorging. Die Bereiche Strategisches Management und Informationstechnologie werden am neuen Campus im Stadtteil Dorado Park unterrichtet.
Polytechnic of Namibia in Windhoek
Das Polytechnikum von Namibia gehört zu den größten Hochschulen im Lande. Der Hauptcampus befindet sich im Stadtteil Windhoek-West und breitet sich um die frühere Entbindungsstation und das Elisabethhaus aus. Gegenwärtig sind etwa 11.500 Studierende am Polytechnikum eingeschrieben.
University of Namibia in Windhoek
Die Universität von Namibia, kurz: UNAM, ist die dritte der universitären Hochschulen Namibias. Gegründet wurde sie im Jahre 1992. In der in Windhoek angesiedelten Uni wird überwiegend auf Englisch unterrichtet, wenn auch einzelne Studiengänge in Afrikaans oder sogar Deutsch angeboten werden. Seit 2009 ist die Universität auch für die Ausbildung von Ärzten zuständig, die zuvor ihr Studium in Südafrika absolvieren mussten. Im internationalen Vergleich zu den anderen Universitäten Afrikas erreichte die UNAM übrigens den 21. Platz.
Neuen Kommentar hinzufügen