Lesotho: Geografie, Landkarte

Lesotho ist eines der wenigen afrikanischen Staaten, das eine homogenes Bevölkerung mit einer gemeinsamen Kultur, Identität und Tradition besitzt. Die Einwohner des Landes gehören zu etwa 98% nahezu vollständig zum südlichen Bantuvolk der Basotho, die aus vielen Einzelstämmen vereinigt wurden. Sehr kleine Minderheiten im Land sind Zulu, Xhosa, Europäern und Asiaten.

Lesotho wird vollständig von der Südafrikanischen Republik (Südafrika) umschlossen. Es ist das einzige unabhängige Land der Erde, dessen gesamtes Staatsgebiet sich auf einer Höhe von über 1.000 m befindet, wobei etwa 80% der Fläche sogar über 1.800 m hoch liegen. Der überwiegende Teil des Landes liegt auf einem Hochplateau, den "Lowlands“, von etwa 1.400 bis 1.600 m Höhe. Die östlichen Hochebenen, die "Highlands", liegen bis über 2.000 m hoch. Die Maloti-Berge (Drakensberge), die das gesamte Land durchziehen, erreichen eine Höhe von fast 3.500 m. Lesotho grenzt auf einer Länge von 909 km nur an Südafrika. Das Land umfasst eine Fläche von 30.344 km², bei rund 2,3 Millionen Einwohnern:

  • Wiesen- und Weideland
    Rund 66% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt.
  • Äcker und Felder
    Rund 11% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Mais, Weizen und anderen Getreidesorten.
  • Gebirge
    Rund 23% sind reine (ungenutzte) Gebirgslandschaft.

Lesotho hat als reines Binnenland keinen Zugang zum Meer und daher auch keine Küste.

Geografische Länge und Breite

Lesotho erstreckt sich über die folgende geografische Breite (Abk. Δφ) sowie geografische Länge (Abk. Δλ):

Δφ = von 28° 30’ bis 30° 30’ südliche Breite
Δλ = von 027° bis 029° 30’ östliche Länge

Ausführliche Informationen über diese Thematik finden Sie unter Geografische Länge und Breite.

Uhrzeit des Landes

Für Lesotho gilt gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), also der Zeit (ohne Sommerzeit) der folgende Wert. Dabei bedeutet ein Minuszeichen, dass es dort früher, ein Pluszeichen, dass es dort später als nach MEZ ist:

Δ t (MEZ) = +1 h

Weitere und ausführliche Erläuterungen zur Uhrzeit finden Sie unter Zeitzonen, Uhrzeit.

Sonnenhöchststand in Maseru

Maseru liegt auf einer südlichen Breite von rund φ = 29,5° und damit etwas außerhalb der Tropen, die sich von 23,5° Nord bis 23,5° Süd erstrecken. Sofern die Sonne, bzw. ihr Bildpunkt, am südlichen Wendekreis steht, also bei δ = 23,5°, ist in Maseru Sommerbeginn, dies ist der 21. Dezember. Dann ergibt sich für den höchsten Stand der Sonne zur Mittagszeit nach Gl. 1 (s. Sonnenstand):

-29,5° = - (90° - h) + -23,5°

also:

h = 84°

Mit 84° besitzt die Sonne somit in Maseru den höchsten Stand des gesamten Jahres über dem Horizont (präzise: über der Kimm).

Achtung
Sofern sich der Bildpunkt der Sonne und damit ihre Deklination befindet nördlich der Breite von Maseru befindet, steht die Sonne dort zur Mittagszeit nicht im Süden, so wie in unseren Breiten, sondern im Norden. Die Sonne wandert also in diesem Fall von Osten über Norden nach Westen, wo sie dann, wie bei uns, untergeht.

Gebirge, Berge

Drakensberge
Die Drakensberge (Drachenberge) sind das höchste Gebirge im südlichen Afrika und besitzen mit dem 3.482 m hohen Thabana Ntlenyana den höchsten Berg des Gebirges. Drakens-berge besitzen zahlreiche Schluchten, Kämme, Höhlen, Überhänge sowie Zinnen. Wegen der hiesigen klaren Bergluft, der zahlreichen Wasserfälle, Wildblumen, der Vogelwelt und der zahlreichen hohen Berge sind sie ein beliebtes Ziel für Touristen. Im Jahr 2000 wurde mit dem uKhahlamba-Drakensberg Park ein Teil des Gebirges in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten eingeschrieben und 2013 um den Maloti-Drakensberg-Park erweitert. Diese Bergkette schließt das südafrikanische Binnenhochland ab und ist gleichzeitig eine natürliche Grenze von Lesotho mit der südafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal. Die Bergkette erstreckt sich vom Nordosten der südafrikanische Provinz Mpumalangaan bis in die südafrikanische Provinz Ostkap über etwa 1.000 km in Nord-Süd-Richtung. Hier befinden sich beispielsweise die Quellen des 1.453 km langen Vaal-Rivers sowie des Oranje-Rivers.Maloti-

Maloti-Drakensberg-Park
Der Maloti-Drakensberg-Park umfasst eine Fläche von insgesamt 249.313 ha = km² und ist ein länderübergreifendes Schutzgebiet zwischen dem Königreich Lesotho und der Republik Südafrika. Er gehört seit 2013 zum UNESCO-Weltnaturerbe und umfasst den Sehlabathebe-Nationalpark mit einer Fläche von 6.500 ha = 65 km² in Lesotho und den 242.813 ha = 2.428,13 km² großen Ukhahlamba-Drakensberg-Park in Südafrika. Die Bergkette des Maloti-Drakensberg-Parks ist zudem wichtig für die Wasserversorgung im südlichen Afrika. Der Park ist bekannt für seine geradezu spektakuläre Landschaft und als Zufluchtsort für viele bedrohte und endemische Arten, die also nur hier vorkommen. Interessant sind auch die zahlreichen Felsma-lereien, die von der San über einen Zeitraum von 4.000 Jahren erschaffen wurden. San ist eine Bezeichnung für einige indigene Ethnien im südlichen Afrika.

Thabana Ntlenyana
Der Thabana Ntlenyana (Schöner kleiner Berg) ist der höchste Berg der Drakensberge sowie von Lesotho Er befindet sich im Osten des Königreichs Lesotho und hat eine Höhe von 3.482 m. Er besteht aus Basalt und ist von vergleichbar hohen Bergen umgeben. Seine Spitze ist wenig ausgeprägt und die höheren Gebiete sind baumlos. In der Nähe des Berges liegt das Quellgebiet des Orange River, der in Namibia in den Atlantischen Ozean mündet. Im Winter kann es schneien. Die Temperatu-ren variieren zwischen –8 °C und 32 °C. Die Erstbesteigung des Berges erfolgte wahrscheinlich schon vor langer Zeit, da Hirten den Gipfel seit vielen Jahren regelmäßig besuchen. Die erste dokumentierte Besteigung durch westliche Bergsteiger gelang im März 1951 einem südafrikanisch-englischen Team.

Mafali/Mafadi
Der Mafali/Mafadi in den Drakensbergen besitzt eine Höhe von 3.450 m. Über seinen Gipfel verläuft die Grenze zur Republik Südafrika. Der Berg ist damit der höchste Berg der Republik Südafrika Er ist Teil des uKhahlamba-Drakensberg-Park, einem südafrikanischen Nationalpark, und steht seit 2000 in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten Weitere Berge mit einer Höhe über 3.000 m sind:

Thabana Ntlenyana
Der Thabana Ntlenyana besitzt eine Höhe von 3.482 m und ist damit der höchste Berg des Königreichs Lesotho.

Mafali/Mafadi
Der Mafali/Mafadi besitzt eine Höhe von 3.450 m. Über seinen Gipfel verläuft die Grenze zu zur Republik Südafrika. Der Berg ist damit der höchste Berg von Südafrika

Makoaneng
Der Makoaneng besitzt eine Höhe von 3.416 m

Phofung/Mont-Aux-Sources
Der Phofung/Mont-Aux-Sources besitzt eine Höhe von 3.282 m

Thaba-Phafane
Der Thaba-Phafane besitzt eine Höhe von 3.250 m

Machachaneng
Der Machachaneng besitzt eine Höhe von 3.157 m

Thaba Putsoa
Der Thaba Putsoa besitzt eine Höhe von 3.095 m

KwaDuma
Der KwaDuma besitzt eine Höhe von 3.019 m

Thaba Ntšo
Der Thaba Ntšo ist mit einer Höhe von 3.015 nur unwesentlich niedriger als der KwaDuma

Flüsse

Die Flüsse Orange River, Caledon und Tugela entspringen in Lesotho.

Oranje-River
Der Oranje-River besitzt eine Länge von 2.160 km und ist damit nach dem Sambesi der zweitlängste Fluss im südlichen Afrika.. In Lesotho wird der Fluss Senqu genannt, in Südafrika auch Gariep. Der Oranje-River entspringt als Senqu in den Drakensbergen von Lesotho und fließt anschließend in westlicher Richtung durch die Republik Südafrika. Etwa auf der halben Strecke seines Laufes vereinigt er sich mit dem Vaal-River. Kurz vor Erreichen der Grenze zu Namibia hat sich der Oranje tief in das Gestein eingegraben und bildet dort, in der Nähe der Stadt Upington, die berühmten Augrabiesfälle, ein Zentrum des Nationalparks Augrabies Wasserfälle. Auf den weiteren 500 km Länge bildet er dann entsprechend dem Helgoland-Sansibar-Vertrag vom 1. Juli 1890 die Grenze zwischen Namibia und Südafrika. Bei Oranjemund in Namibia mündet der Oranje in den Atlantischen Ozean, wo er einen lagunenartigen Ästuar bilde – die Mündung eines Flusses an einer meist flachen Senkungsküste - der hier als "Ramsar-Schutzgebiet“ bezeichnet wird. Der Oranje-River transportiert seit Jahrtausenden große Mengen Sand aus dem Landesinneren in das Mündungsgebiet im Südatlantik. Dort wird der Sand durch den Benguelastrom und den meist hier wehenden Südwestwind an die namibische Küste getrieben. Das ist einer der Gründe für die Dünenbildung der Namibwüste.

Caledon
Der Calderon oder Mohokare, wie er in Lesotho auch genannt wird, ist ein rechter Nebenfluss des Oranje in Südafrika. Er fließt vorzugsweise in südwestlicher Richtung und bildet die nordwestliche Grenze von Lesotho mit der Republik Südafrika. Er entspringt nahe dem Ort Libono, nahezu am nördlichsten Punkt Lesothos auf einer Höhe von rund 2.700 m. Es gibt aber einen zweiten, größeren Quellfluss, der nördlich entspringt und Little Caledon heißt. Maseru, die Hauptstadt Lesothos, liegt am Caledon und weiter nördlich die südafrikanische Stadt Ficksburg. Etwa 30 km südwestlich von Wepener in Südafrika wird er durch den Welbedacht-Stausee aufgestaut. Der Caledon mündet bei Bethulie in den Oranje und speist mit diesem zusammen den 374 km² großen Gariep-Stausee. Der Caledon ist reich an Sedimenten, was in den Stauseen zu Problemen führt, da diese durch die Ablagerungen schnell an Staukapazität verlieren.

Seen

Katse-Stausee
In Lesotho liegt der Katse-Stausee. Der Stausee besitzt eine Fläche von rund 36 km², bei einer Länge von rund 45 km. Er staut hier den Malibamatšo, einem Nebenfluss des hier Senqu genannten Oranje-River. Die Staumauer besitzt eine Höhe von 185 m. Der Stausee liefert rund 30 m³ Wasser pro Sekunden durch einen Tunnel nach Südafrika, das dafür jährlich rund 5 Millionen Dollar bezahlt. Das angeschlossene Wasserkraftwerk verfügt über eine Nennleistung von 72 MW.

Mohale-Talsperre (Stausee)
Die Mohale-Talsperre (Stausee) liegt am Senqunyane, einem Nebenfluss des dort Senqu genannten Oranje. Als Teil des „Lesotho Highlands Water Project“ (LHWP) ist sie die zweite von fünf geplanten Talsperren, die vor allem bezahlt Wasser nach Südafrika liefern sollen. Die Talsperre liegt rund 80 km östlich der Hauptstadt Maseru in den Distrikten Maseru und Thaba-Tseka. Sie wurde zwischen 1998 und 2001 errichtet und ist nach dem Ort Mohale benannt, der im Zuge der Errichtung des Staudamms errichtet wurde und einige Kilometer südwestlich des Damms liegt. Der Staudamm besteht aus in der Nähe abgebautem Basalt-Steinen, die mit einer Betonschicht überzogen wurden. Über eine Überlaufrinne können bis zu 2.500 m³ Wasser pro Sekunde abgelassen werden. Der Wasserspiegel der Talsperre liegt auf einer Höhe von 2.075 m. Von Maseru aus führen asphaltierte Straßen bis hin zur Talsperre. Über kleine Buchten des Sees führen Brücken. Touristen dürfte es interessieren, dass auf dem Stausee regelmäßig Ausflugsfahrten mit einem Motorschiff stattfinden.

Kommentare

Emil II: (nicht überprüft), Mi., 22.05.2024 - 11:29

O Lesotho, o Lesotho, keiner wusste bei Günter Jauch, dass du das einzige Land weltweit bist, das mit seiner gesamten Landfäche über 1.000 m hoch liegt

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