Übersicht
Die Würzburger Residenz fasst die Ergebnisse der großen abendländischen Architekturströmungen des 18. Jahrhunderts - französische Schlossarchitektur, Wiener Barock und oberitalienischer Palast- und Sakralbau - zu einem Gesamtkunstwerk von erstaunlicher Universalität zusammen. Die Baumeister und Künstler unter dem leitenden Architekten Balthasar Neumann schufen eine unvergleichliche Raumfolge und statteten diese in kongenialer Weise aus.
Diese Gemeinschaftsleistung, die als “Würzburger Rokoko“ bekannt wurde, gilt als die temperamentvollste von allen Varianten dieses Stils in Deutschland. Gleichzeitig ist die Würzburger Residenz ein großartiges Ergebnis des passionierten Mäzenatentums der Familie Schönborn. Bis zur Säkularisation diente die Residenz als Sitz der Würzburger Fürstbischöfe, seit 1921 ist sie touristisch erschlossen.
1981 wurde die Würzburger Residenz, der Residenzplatz und der Hofgarten in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Standort | Würzburg im Bundesland Bayern |
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Bauzeit | 1720-1780 |
Leitender Baumeister | Balthasar Neumann |
Besonderheiten | Gilt als einer der schönsten Residenzbauten des Spätbarocks in Deutschland. Das Deckenfresko von G.B. Tiepolo im Treppenhaus der Residenz gilt als das größte zusammenhängende Deckenfresko weltweit. |
Nutzung | Einstige Fürstbischofsresidenz; heute Museum und Kulturdenkmal |
Adresse/Telefon |
Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg Residenzplatz 2/ Tor B 97070 Würzburg Telefon: 0049 - (0)9 31 - 355 170 E-mail: sgvwuerzburg@bsv.bayern.de |
Öffnungszeiten |
Geschichte der Residenz
Die Würzburger Residenz gilt als eine der anmutigsten Schlossanlagen Europas und als ein bedeutendes, architektonisches Zeugnis spätbarocker Baukunst.
Begonnen wurde der Bau unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn im Jahr 1720. Er übertrug die Planung und Gesamtleitung dem damals 33-jährigen, noch unbekannten Architekten Balthasar Neumann. Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn verstarb bereits vier Jahre nach Baubeginn, Neumann führte die Arbeiten jedoch unter der Leitung des Bruders seines Bauherrn, Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn, weiter.
Balthasar Neumann hatte für das Großprojekt nicht nur führende Architekten wie Lucas von Hildebrandt, Maximilian von Welsch sowie Robert de Cotte und Germain Boffrand um sich geschart, sondern auch die bedeutendsten Dekorationskünstler Europas. So war beispielsweise Antonio Giuseppe Bossi, der seinerzeit als “ornamentales“ Genie galt, mit der Innenausstattung des Weißen Saals betraut, während Giovanni Battista Tiepolo den Kaisersaal und gemeinsam mit Lucas von Hildebrandt die Hofkirche ausgestaltete. Das Deckenfresko im Treppenhaus gilt als eines von Tiepolos größten Meisterwerken.
Zwischen 1720 und 1740 wurden Süd-, Nord- und Mittelbau vollendet und die Gartenfront fertiggestellt.
Bereits 1743 konnte die Hofkirche eingeweiht werden, im darauf folgenden Jahr galt der Rohbau als vollendet.
Zwischen 1740 und 1745 fand auch die Ausgestaltung der wichtigsten Räumlichkeiten der Bischofsresidenz statt, wie beispielsweise die der beiden südlichen Kaiserzimmer, des Spiegelkabinetts sowie der Deckenwölbungen und Stuckaturen im Kaisersaal, im Weißen Saal und im Treppenhaus.
Nach der Vollendung des Rohbaus ruhten die Arbeiten an der Residenz für einige Jahre – Balthasar Neumann war bei Friedrich Carl von Schönborns Nachfolger, dem Fürstbischof Anselm Franz von Ingelheim, in Ungnade gefallen. Jedoch nach dem Tod des dritten Bauherrn im Jahr 1749 ließ dessen Nachfolger, der neue Fürstbischof Carl Philipp von Greiffenklau, die Arbeiten jedoch unmittelbar wieder aufnehmen. Unter ihm entstanden bedeutende Malereien wie beispielsweise das Deckengemälde im Gartensaal von Johann Zick und die Freskierung des Kaisersaals durch Giovanni Battista Tiepolo.
1753 verstarb Balthasar Neumann und im darauf folgenden Jahr Fürstbischof Carl Philipp von Greiffenklau. Mit diesen beiden Todesfällen galt die Epoche des Würzburger Rokoko als beendet.
Unter Greiffenklaus Nachfolger, dem Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim, erfolgte eine schlichtere Ausgestaltung der Residenz im Stil des Louis-Seize. Das so genannte Ingelheimzimmer und das Grünlackierte Zimmer sind die wichtigsten Raumgestaltungen aus jener Epoche des Früh-Klassizismus. Mit ihnen schließen um 1780 die 60-jährigen Baumaßnahmen an der Fürstbischofs-Residenz ab. Vor allem Materno und Ludovico Bossi prägten den dekorativen Stil der späten Bauphase unter Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal. Die Baukosten für das beeindruckende Rokoko-Bauwerk betrugen insgesamt etwa 1,5 Millionen Gulden – eine damals gewaltige Summe. Zum Vergleich - ein Tagelöhner erhielt seinerzeit einen Wochenlohn von gerade einmal einem Gulden.
Nach Abschluss der Bauarbeiten an der Residenz begann die Ausgestaltung des Hofgartens. Der Bauherr Adam Friedrich von Seinsheim ließ unter Hinzuziehung erstklassiger Fachleute nahezu alle Gärten seiner Haupt- und Nebenresidenzen neu anlegen oder umgestalten, neben dem Würzburger Hofgarten auch den Schlossgarten in Seehof bei Bamberg und den Hofgarten in Veitshöchheim. Er ernannte den in Böhmen geborenen Gartenkünstler Johann Prokop Mayer zum Hofgärtner der Würzburger Residenz, wo dieser auch bis zu seinem Tod im Jahr 1804 amtierte. Dennoch konnte Mayer nicht alle seine ambitionierten Pläne für die Hofgärten Seinsheims in die Realität umsetzen.
Mayer teilte das kompliziert geschnittene und stark ansteigende Gartengelände in einzelne, symmetrisch gegliederte und in sich geschlossene Gartenpartien auf. So entstanden der Ostgarten, der Südgarten und das Gärtnereiareal. Die Gartenpartien wurden mit einer Fülle von geschnittenen Formobstbäumen, Hecken, Spalieren, Kübelpflanzen und Laubengängen ausgestattet.
Der Ostgarten verläuft als Verlängerung der zentralen Mittelachse der Residenz, beginnend mit einem großen, kreisrunden Broderieparterre.
Der Südgarten erstreckt sich wiederum auf ebener Fläche. Sein Zentrum wird von einem runden Wasserbassin gebildet, welches von acht großen Eiben umringt wird.
In seiner "Pomona Franconica", einem dreibändigen Lehrbuch zur Obstsortenkunde, beschrieb Johann Prokop Mayer in seinen letzten Lebensjahren alle im Hofgarten kultivierten Obstsorten sowie seine langjährigen Erfahrungen in der Obstbaumzucht. Auf ganzseitigen Abbildungstafeln zeigt dieses Werk kunstvoll geschnittene Formobstbäume und auf handkolorierten Kupferstichen über 500 reife Früchte. Der fränkische Bildhauer Johann Peter Wagner stattete den Hofgarten mit zahlreichen Skulpturen und Vasen aus. Die kunstvolle Toranlage des Hofgartens schufen der in Tirol geborene Hofschlosser Johann Georg Oegg und in seiner Nachfolge sein Sohn Johann Anton Oegg.
Mit der Säkularisation endete im frühen 19. Jahrhundert die Geschichte des Fürstenbistums Würzburg. Nach einem achtjährigen Interregnum des Großherzogs Ferdinand von Toskana fiel Würzburg im Jahr 1814 letztendlich an das Königreich Bayern. 1821 entfernte man das schmiedeeiserne Ehrenhofgitter, durch welches bis dahin der innere Bezirk vom großen Residenzplatz abgetrennt war und errichtete später an derselben Stelle den Frankoniabrunnen. Dieser war 1894 als Huldigung der Stadt Würzburg an den 1821 in der Residenz Würzburg geborenen Prinzregenten Luitpold enthüllt worden. 1921 wurde die Residenz schließlich für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und dient seither als Museum und baugeschichtliches Denkmal.
Im zweiten Weltkrieg wurden bei einem verheerenden Luftangriff am 16. März 1945 ca. 90 Prozent der Würzburger Altstadt zerstört. Dabei brannte auch die Residenz nahezu vollständig aus. Der Brand fraß sich vom Dachstuhl abwärts und nur der Mittelbau mit Vestibül, Gartensaal, Treppenhaus, Weißem Saal und Kaisersaal blieben bis auf die zerstörten Dachflächen weitestgehend verschont - Neumanns Steinwölbungen trotzten dem brennend herabstürzenden Dachstuhl.
Auch ein großer Teil der Einrichtung und wandfesten Ausstattungen der Stilräume konnten noch rechtzeitig ausgelagert und gerettet werden. Wegen der fehlenden Dächer richtete die Feuchtigkeit allerdings in der Folgezeit weitere erhebliche Schäden an. Der Wiederaufbau der Residenz begann bereits 1945 und bis 1950 waren die meisten Dächer wieder hergestellt worden. Die schwer beschädigte Hofkirche, deren Deckenfresko besonders unter den Folgen der Feuchtigkeit gelitten hatte, konnte 1963 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. In den 1970er Jahren erfolgte die Restauration der wichtigen Stilzimmer wie der beiden Kaiserzimmer, des Ingelheimzimmer und des Fürstensaals.
Rund 20 Millionen Euro kostete der mühsame Wiederaufbau der Würzburger Residenz, der eine kunsthandwerkliche Meisterleistung darstellt. 1987 wurde der Öffentlichkeit schließlich als Abschluss der Restaurationsarbeiten das aufwändig in seiner besonderen Hinterglas-Maltechnik rekonstruierte Spiegelkabinett in neuem Glanze präsentiert.
Beschreibung der Residenz
Die Würzburger Residenz vereinigt in genialer Weise die verschiedenen Strömungen nicht nur des deutschen Barock, sondern auch der französischen Klassik und des Wiener Reichsstils. Formal handelt es sich um eine mehrhöfige Anlage auf einer rechteckigen Grundfläche von ca. 165 m2, ein gewaltiges Ausmaß, wie beispielsweise die 167 m lange Gartenfront zeigt. Der einheitliche Bauplan Balthasar Neumanns führte selbst die verschiedensten Entwürfe seiner zahlreichen Baumeister in einer wunderbaren architektonischen Synthese zusammen. Er reagierte sowohl auf die divergierenden Wünsche der Familie Schönborn als auch auf die Anregungen und Korrekturen seiner Mitstreiter. Dabei gelang ihm ein Gesamtkunstwerk, welches absolut in sich geschlossen wirkt. Die Baumeister Gabriel Germain Boffrand und Johann Lucas von Hildebrandt, aber auch Maximilian von Welsch und Robert de Cotte waren bereits am Entwurfsprozess maßgeblich beteiligt. So prägte Hildebrandt beispielsweise insbesondere die charakteristischen Mittelrisalite der Garten- und Hoffassade, während Boffrand die Nebenflügel der Stadtfassade entwarf. Die Würzburger Residenz stellt eine architektonische Variation auf Dreiflügelanlagen, wie sie beispielsweise in Schloss Weißenstein in Pommersfelden vorhanden ist, und den vielhöfigen Stadtresidenzen, wie zum Beispiel in München oder Wien, dar.
Die innere Ausstattung der Würzburger Residenz gilt als unübertroffen in ihrer Epoche. Neben der Hofkirche mit ihrer prächtigen Ausstattung existieren insgesamt 40 Stilräume, die über eine reiche Fülle an Möbeln, Teppichen, Gemälden und weiteren Kunstschätzen des 18. Jahrhunderts verfügen. Die repräsentative Raumfolge sowie die Bedeutung des Treppenhauses zeigt eine gewisse architektonische Verwandtschaft der Residenz mit Schloss Weißenstein.
Bei einem Rundgang durch die Residenz beginnt der Besucher im Erdgeschoss mit dem Vestibül und dem Gartensaal. Von dort aus gelangt man in das stützenfrei überwölbte Treppenhaus, welches über gigantische Ausmaße verfügt. Auf dem Wendepodest teilt sich die einläufige Treppe nach oben hin zur Belletage in zwei parallele Läufe. Ein Umgang umgibt die dreischiffige Treppe, die überwölbt wird von dem größten zusammenhängenden, Deckenfresko der Welt. Der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo, der als einer der bedeutendsten Freskenmaler seiner Zeit gilt, schuf ein imposantes Fresko, welches auf einer Fläche von 30 x 18 m die vier Erdteile zeigt. Diese Darstellung galt seinerzeit als eine absolute Verherrlichung des Hausherrn, des Fürstbischofs, der wiederum eine Ölskizze des Gemäldes für seinen Privatbesitz erhielt. Die Wände des Treppenhauses wurden weiß in dezenten, frühklassizistischen Formen stuckiert, wodurch das Deckenfresko optimal zur Geltung gelangt. Über die Treppe gelangt man in das Obergeschoss, wo man schließlich durch den Weißen Saal in zwei der bedeutendsten Räume der Residenz, Kaisersaal und Spiegelkabinett, gelangt. Der Kaisersaal wurde noch zu Lebzeiten Neumanns vollendet und demonstriert wahrscheinlich Neumanns dekoratives Gestaltungskonzept am adäquatesten. Auch hier ziert ein Deckenfresko Tiepolos das Gewölbe. Das Spiegelkabinett gilt als eine nicht zu übertreffende, für das 18. Jahrhundert einmalige Raumkomposition. Doch auch der Weiße Saal, das grüne Kabinett sowie das Venezianische Zimmer stellen bemerkenswerte Stilräume des temperamentvollen, fränkischen Rokoko dar. Die Galerie wiederum zeigt beeindruckende Kunstwerke der Venezianischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts.
Die Ausstattung der Hofkirche gilt als ein Höhepunkt sakraler Kunst im Würzburger Raum. Neumann hatte seinen Bauherren Johann Philipp Franz von Schönborn überzeugen können, die Hofkirche im südwestlichen Ecktrakt der Residenz zu errichten und zeichnete für die Kirche weitestgehend selbst verantwortlich. Es ergab sich dabei vor allem die Schwierigkeit, eine einheitliche Außenerscheinung der Residenz zu wahren und die Einteilung der Fassade mit ihren Fenstern und Stockwerken zu berücksichtigen. Neumann gliederte den Raum mit Säulen, die sowohl die Längen als auch die Höhen der fensterreichen Außenmauer aufnahmen und bildete so mehrere Kolonnaden, auf denen die Emporen ruhen. Durch die Kolonnaden wirkt die schmale Länge des Raumes aufgelockert; die Farbgebung der Kirche in Altrosa und Gold sowie die Stuckmarmor-Verzierungen bestechen durch ihre betörende Exquisität. Ein Großteil der Ausstattung der Hofkirche geht ebenfalls auf Tiepolo zurück. Er gestaltete unter anderem die beiden Seitenaltäre, auf der rechten Seite mit einer Darstellung der Himmelfahrt Mariens, der linke Altar zeigt den Sturz des Erzengel Luzifers. Des weiteren findet sich in der Hofkirche eine Vielzahl von Marmorskulpturen Johann Wolfgang van der Auweras und bemerkenswerte Stuckskulpturen Antonio Bossis, wie beispielsweise eine Maria mit der Weltkugel auf dem oberen Altar, welcher direkt mit der Wohnung des Fürstbischofs verbunden war.
Die Anlage des Hofgartens war - wie auch der Residenzbau selbst - durch die bestehende barocke Stadtmauer begrenzt. Bereits Balthasar Neumann hatte konkrete Vorstellungen für die Gartengestaltung. Zwei symmetrische, rahmende Rampen- und Treppenanlagen führen zur hohen Befestigungsmauer hinauf; auf halber Höhe wurde eine Terrasse eingefügt. Der Ostgarten schließt an den Gartensaal im Mittelbau der Residenz an. Früher zierte eine unglaubliche Vielzahl an beschnittenen Obstbäumen den Ostgarten, heute sind hier hunderte von alten Rosensorten angepflanzt. In den sich anschließenden, aus Kornelkirschen und Lärchen geformten Laubengängen tummeln sich 12 der berühmten Putten des Bildhauers Johann Peter Wagner.
Der Südgarten schließt als rechteckiger, flacher Garten an die Residenz an und wird von der Orangerie abgeschlossen. Wagner stattete diesen Gartenteil mit Faunen, Panen und Allegorien auf die Jahreszeiten aus. Jenseits der Orangerie befindet sich der ehemalige Küchengarten; auch heute wachsen dort noch Apfel- und Birnensorten sowie Beeren, Kräuter und Lavendel. Des Weiteren lädt ein englischer Garten zum Lustwandeln auf gewundenen Wegen zwischen wilden Hecken ein.
Nutzung
Die Würzburger Residenz und der Hofgarten zählen mit zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten im fränkischen Raum und sind weitestgehend touristisch erschlossen.
Die Residenz ist von April bis Oktober täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, Kassenschluss ist um 17:30 Uhr.
Von November bis März ist die Residenz täglich von 10:00 bis 16:30 Uhr geöffnet, Kassenschluss ist um 16:00 Uhr.
Der Eintrittspreis beträgt 5,- € oder 4,- € ermäßigt.
Im Eintrittspreis ist eine Führung durch die Haupträume der Residenz inbegriffen.
Täglich um 11:00 und 15:00 Uhr finden zusätzliche Führungen in englischer Sprache statt, auf Anfrage sind auch Abendführungen möglich.
Die meisten Räume der Residenz können jedoch auch ohne Führung besichtigt werden. Das Gebäude ist behindertengerecht mit Fahrstühlen und Rampen ausgestattet.
Der Hofgarten ist bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet, der Eintritt ist frei.
Die Residenz kann aufgrund von Veranstaltungen punktuell für die Öffentlichkeit geschlossen werden, daher empfiehlt es sich, vor einem Besuch zu klären, ob alle Räume zum Besuchszeitpunkt zugänglich sind und ob die Führungen plangemäß stattfinden.
Informationen zur Würzburger Residenz, zu Führungen und weiteren touristischen Angeboten erteilt die Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg am
Residenzplatz 2, Tor B in 97070 Würzburg
telef: 09 31/ 355 170
e-mail: sgvwuerzburg@bsv.bayern.de
Im Südblock der Residenz befindet sich das Martin-von-Wagner-Museum der Universität Würzburg mit einer Antikensammlung, der Gemäldegalerie und einer graphischen Sammlung.
Das Martin-von-Wagner Museum ist über den Südflügel zugänglich.
Informationen zu Öffnungszeiten und Veranstaltungsterminen erteilt die Universität Würzburg:
telef: 09 31/ 31 28 66
oder 0049 - (0)9 31- 31 22 83.
Die Residenz ist bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, so beispielsweise mit den Buslinien 14 und 18, Haltestelle Stadttheater, oder den Tram-Linien 1 und 2, Haltestelle Dom.
Zwischen April und Oktober steht zusätzlich die Buslinie 9 zur Verfügung, Haltestelle Residenz. Der Fußweg vom Bahnhof zur Residenz beträgt zu Fuß etwa 20 Minuten.
Vor der Residenz stehen 400 kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung; 15 Busstellplätze befinden sich in unmittelbarer Residenznähe.
Es können mehrere Räume der Würzburger Residenz für Feste und Veranstaltungen gemietet werden.
Der Fürstensaal bietet eine Platzkapazität von bis zu 300 Personen und ist geeignet für Konzerte, Vorträge und Bankette.
Das Foyer des Fürstensaals bietet Platz für maximal 200 Personen und lädt zu ähnlichen Nutzungen ein.
Die Küche des Fürstensaals kann für eine Bewirtung angemietet werden.
Das Vestibül im Erdgeschoss verfügt über eine Platzkapazität von bis zu 300 Personen und bietet sich an für Stehempfänge und kulturelle Veranstaltungen.
Für größere Veranstaltungen bietet der Weiße Saal Platz für ca. 400 Personen, der Gartensaal sowie der Kaisersaal bieten Platzkapazitäten für rund 500 Gäste. Auch die Hofkirche kann für Konzerte, Andachten und Trauungen gemietet werden und bietet Platz für rund 70 Personen.
Weitere Informationen zu den Mietmodalitäten sowie der technischen Ausstattung der Räume erteilt die Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg:
am Residenzplatz 2, Tor B
97070 Würzburg
tel: 0049 - (0)9 31 -355 170
sgvwuerzburg@bsv.bayern.de.
Besonderheiten
Im Jahr 1981 wurde die Würzburger Residenz, der Residenzplatz sowie der Hofgarten in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Würzburger Residenz gilt als das einheitlichste und außergewöhnlichste aller Barockschlösser, einzigartig in ihrer Originalität und ihrem ehrgeizigen Bauprogramm. Dank der internationalen Zusammensetzung des Baubüros entstand mit der Residenz eine einmalige architektonische Synthese des europäischen Barock. Zudem gilt das zwischen 1979 und 1987 rekonstruierte Spiegelkabinett als eines der vollkommensten Raumkunstwerke des Rokoko, welches keinerlei Zweifel an der Berechtigung dieser Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes der Menschheit lässt.
Balthasar Neumann
Johann Balthasar Neumann wurde am 27. Januar 1687 in Eger geboren. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging er nach Würzburg, um dort bei Sebald Koch in die Lehre zu gehen.
1711 erhielt er in Würzburg seinen Lehrbrief der “Büchsenmeister, Ernst- und Lustfeuerwerkerey.“ Im darauf folgenden Jahr trat er in die fränkische Kreis-Artillerie ein, da ihm das Ingenieursstudium nur als Militär gestattet war.
1714 trat er in den Dienst des Würzburger Hochstifts. Zwischen 1717 und 1719 erwarb er sich neue Kenntnisse auf dem Gebiet der Festungsbaukunst und schulte sein architektonisches Gespür auf mehreren Reisen durch Europa.
Im Jahr 1719 ernannte ihn Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn zum fürstbischöflichen Baudirektor in Würzburg. 1720 übernahm Neumann die Planung für die Würzburger Residenz, für die er die bedeutendsten Architekten seiner Zeit gewinnen konnte.
1723 wurde er Mitglied der bischöflichen Baukommission, die er schließlich ab 1925 leitete.
Im Jahr 1724 wurde Neumann Major und heiratete im Jahr darauf Maria Eva Engelberta Schild, wodurch er Zugang zu den einflussreichsten Beamten- und Ratsfamilien der Stadt Würzburg erhielt.
1729 avancierte er zum Oberstleutnant und wurde Baudirektor in Bamberg.
1731 erhielt er an der Universität Würzburg einen eigens für ihn eingerichteten Lehrstuhl für Zivil- und Militärbaukunst.
1741 wurde Neumann zum Oberst ernannt und erhielt so den für ihn höchstmöglichen militärischen Rang. Neumanns architektonischer Einfluss reichte bis nach Speyer, Konstanz, Trier und Köln. Neben seiner Tätigkeit als Baudirektor in Würzburg betrieb er als selbständiger Unternehmer erfolgreich im Steigerwald die Schleichacher Glashütte und in Würzburg eine Spiegelschleiferei.
Neben der Würzburger Residenz entwarf er architektonische Kleinode wie die Wallfahrtskirchen in Gößweinstein und Vierzehnheiligen, die Schlösser in Brühl, Bruchsal und Werneck, die Abtei Münsterschwarzach, die Pfarrkirchen St. Paulin in Trier und St. Cäcilia in Heusenstamm sowie die St. Michaelskirche in Hofheim im Ried. In seinen letzten Lebensjahren schuf er unter anderem den Entwurf für das großartige Treppenhaus der Wiener Hofburg sowie die gewaltigen Entwürfe für die Residenzen in Stuttgart, Karlsruhe und Schwetzingen. Balthasar Neumann verstarb am 19. August 1753 in Würzburg.
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