Expo-2010

Allgemeine Informationen

Es war ein gigantisches halbstündiges Feuerwerk, mit dem da am 30. April 2010 in Chinas Supermetropole Shanghai die Expo-2010 eröffnet worden ist. Große Namen aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren natürlich zugegen. "Die Expo ist wie ein Schaufenster durch das die Welt Cnina betrachten kann - und gleichzeitig China im eigenen Land die Welt von draußen!", so die Äußerungen eines hochrangigen Funktionärs zum erklärten Ziel der Expo. Ob man wirklich das authentische China wird betrachten können, sei einmal dahingestellt, denn gleich zum Auftakt der Expo hat der Parteichef von Shanghai, Yu Zhengsheng, zahlreiche unerwünschte Personen aus Shanghai hat entfernen lassen. Darunter waren solche "Störenfriede" wie Bettler, Prostituierte und Kleinkriminelle. Übrigens wurde zum Schutz der Expo eine Spezialeinheit der Staatssicherheit in die Stadt verlegt und speziell für den Einsatz ausgebildet.

Die Ausstellungsräume und -flächen breiten sich auf einem etwa 3,28 km² großem Gelände aus, das sich sowohl auf der linken als auch der rechten Seite des Huangpu-Flusses entlangzieht. Rechnet man das Flussareal hinzu, sind es sogar 5,28 km². An der Ausstellung, die dem Publikum seit dem 1. Mai und bis Ende Oktober 2010 offen steht, beteiligen sich rund 240 Nationen und internationale Organisationen wie u.a. das Rote Kreuz. Unter dem Thema "Better City - Better Life"(dt. Bessere Stadt - Besseres Leben) wurden über 100 verschiedene Pavillions errichtet, die das Thema auf eine sehr individuelle Art und Weise variieren. Für das Selbstbewusstsein der chinesischen Gastgeber spricht nicht zuletzt die Tatsache, dass deren Pavillon mit einer Höhe von rund 60 m der größte und höchste ist und alle anderen nicht höher als 20 m sein dürfen. Insgesamt dürfte diese Weltausstellung ca. 40 Mrd. € gekostet haben. Am 31. Oktober 2010 schlossen sich die Tore der Ausstellung, die von rund 73 Mio. Menschen besucht wurde.
Es sei erwähnt, dass der Pavillon Deutschlands den 1. Preis für seine Umsetzung des Ausstellungsmottos "Better city - Better life" erhalten hatte.

Geschichte der Expo`s bzw. Weltausstellungen

Geschichte der Weltausstellungen
Die erste Weltausstellung - wie die Veranstaltung damals hieß - fand im Jahre 1851 in London eher als Jahrmarkt und Volksfest statt. Jedoch präsentierten sich die teilnehmenden Länder seit der Weltausstellung 1867 in Paris mit ihren technischen Errungenschaften und Produkte in Nationenpavillons - im Prinzip so wie heute noch. Heutzutage werden aber weniger Produkte oder technische Errungenschaften ausgestellt, stattdessen werden globale Probleme, wie Klimakatastrophen, Überbevölkerung oder Wasserkappheit künstlerisch überhöht vorgestellt und meist mit zukunftsorientierten Lösungsansätzen aufgezeigt.
Seit dem Jahr 1928 werden die Weltausstellungen vom "Bureau International des Expositions (B.I.E.)" in Paris verwaltet. So entscheiden deren Mitglieder zu denen auch Deutschland gehört, u.a.über die Veranstaltungsorte. Im Jahr 2012 findet die nächste die EXPO im koreanischen Yeosu statt und 2015 in Mailand.
Die letzten vier Weltaustellungen waren:

EXPO 2008
Ort und Land: Zaragoza, Spanien
Ausstellungsdauer: 14. Juni – 14. Sept. 2008
Austellungsthma: Wasser und nachhaltige Entwicklung
Teilnehmerzahl: 105
Besucher: 5,5 Mio.
Ausstellungsfläche: 25 ha = 0,25 km²

EXPO 2005
Ort und Land: Aichi, Japan
Ausstellungsdauer: 25. März – 25. Sept. 2005
Austellungsthema: Weisheit der Natur
Teilnehmerzahl: 121
Besucher: 22 Mio.
Ausstellungsfläche: 173 ha = 1,73 km²

EXPO 2000
Ort und Land: Hannover, Deutschland
Ausstellungsdauer: 01. Juni – 31. Okt. 2000
Austellungsthema: Mensch – Natur – Technik
Teilnehmerzahl: 155
Besucher: 18 Mio.
Ausstellungsfläche: 160 ha = 1,60 km

EXPO 1998
Ort und Land: Lissabon, Portugal
Ausstellungsdauer: 22. Mai – 30. Sept. 1998
Austellungsthema: Die Ozeane, ein Erbe für die Zukunft
Teilnehmerzahl: 155
Besucher: 10 Mio.
Ausstellungsfläche: 50 ha = 0,5 km

Deutscher Pavillon

Etwas Formales

Der Deutschen Pavillons präsentierte sich auf einer Grundstücksfläche von rund 6.000 m² und einer Pavillon-Ausstellungsfläche von 5.750 m² - bei einer Höhe von 20 m unter dem Titel: Balancity


Täglich konnten maximal 46.000 Menschen den Pavillon bei einer Verweildauer von 15 Minuten besuchen. Die Verantwortung für für die Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland lag beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Die Kosten für den Pavillon dürften ca. 50 Mio. € gewesen sein.

Idee des Pavillons
Der Name "balancity" ist zusammengesetzt aus "Balance" und "City", und passte sich daher gut dem Motto der Expo "Better City, Better Life" an. Dabei sollte der Pavillon kein Gebäude im alten Sinne darstellen, sondern vielmehr eine begehbare Skulptur repräsentieren, die nicht in einen Innen- und Außenraum getrent ist, sondern unmerklich und fließend in die umgebende Landschaft übergeht.
Die Besucher des Pavillons bewegten sich während ihres Aufenthalts - zu Fuß, auf Rollbändern oder über Rolltreppen oder Kinder über Rutschen - durch Räume, die unterschiedliche städtische Themen vorstellen. Ein Zuschauermagnet war eine 3 m große (Durchmesser) und 1.300 kg schwere Kugel, die in der Mitte einer der Ausstellungsräume - der Energiezentrale - hingund im Rhythmus der Lautstärke der Rufe der in zwei Gruppen eingetelten Zuschauer schwang und mit ihren Ausschlägen auch ihre Farbe veränderte.
Folgende virtuelle Stadt-Räume konnten begangen werden:

Energiezentrale
Zentrum
Oper
Depot
Garten
Planbüro
Landschaft
Hafen
Tunnel
Fabrik
Park
Hinter den Kulissen

Chinesischer Pavillon

Der in auffallendem Rot gestaltete chinesische Pavillon überragte allein mit seiner Höhe von etwas mehr als 60 Metern bei weitem alle anderen Gebäude der Expo 2010. Die wichtigste Struktur des als "Krone des Osten" (engl. Crown of the East) bezeichneten Pavillons war die traditionelle, über 2.500 Jahre alte Bauweise des Dougong. Diese Art zu bauen war besonders in der Zeit zwischen 770 bis 467 v. Chr. - der Zeit der so genannten Frühlings- und Herbstannalen - in China weit verbreitet. Die zentrale Aussage des gesamten Pavillons war, die Leistungen Chinas in der städtischen Entwicklung von der Vergangenheit bis in die moderne Zeit. Der Pavillon bestand und besteht aus drei Ausstellungsflächen, die sich über drei Stockwerke ziehen. Die Ausstellungsfläche zieht sich über eine Fläche von 160.000 m². Der Pavillon blieb auch nach dem Ende der Expo erhalten und kann weiterhin besucht werden.

Highlight 1 - Erforschung des "Oriental Footprint" (Orientalische Quellen)
Die Klugheit, mit der die "alten" Chinesen bereits ihre Städte entwickelten, wird anhand von Schaukästen mit Programmen in verschiedenen Darstellungen erlebbar gemacht. Mit Hilfe einer Multimedia-Show wird die Geschichte der letzten 30 Jahre dargestellt, die von einer gewaltigen Abwanderung vom Land in die Stadt geprägt worden ist und auch noch wird. Gezeigt werden sollen der Enthusiasmus der Menschen, bessere Städte zu errichten, und die damit verbundenen Hoffnungen für eine bessere Zukunft. Das berühmte Bild “Riverside Scene at Qingming Festival” soll den Charme der alten chinesischen Städte aufleben lassen.

Highlight 2 - The Experience Trip (Erfahrungsweg)
In diesem Teil des Pavillons sollen dem Besucher Eindrücke über die Weisheit und Erfolge bei der Entwicklung städtischer Strukturen von früher bis heute vermittelt werden.

Highlight 3 - Focus on low-carbon future (Die kohlenstoffarme Zukunft)
Man zeigt hier, wie die Chinesen die zukünftigen Herausforderungen durch die zunehmende Verstädterung dauerhaft und umweltfreundlich bewältigen werden - und zwar mit kohlenstofffreien bzw. kohlenstoffarmen Technologien.

Pavillon der USA

Der Pavillon der USA umfasste eine Fläche von rund 6.000 m². Die Austellung des Pavillons stand unter dem Motto:

"Den Herausforderungen entgegentreten"

Der Pavillon war in die folgenden vier Räume unterteilt:

1. Raum
Hier wurden die geografischen Highlights des Landes gezeigt sowie Ausschnitte der amerikanische Kultur gegeben.

2. Raum
In diesem Raum, der immerhin ein Fassungsvermögen von ca. 500 Menschen aufwies, wurden Videos gezeigt, in denen u.a. die Besucher auf Chinesisch begrüßt wurden.

3. Raum

In diesem Raum konnte man sich an einen Film mit 4D-Effekten erfreuen.

4. Raum
Im 4. und letzten Raum der Ausstellung kann man erleben, wie in den USA Wohnsiedlungen nachhaltig gestaltet werden.

Schweizer Pavillon

Der Pavillon der Schweiz umfasste eine Fläche von rund 4.000 m². Das Konzept für den Pavillon und die thematische Ausstellung wurde von der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Buchner Bründler Architekten und Element GmbH erarbeitet. Der Pavillon sollte die Symbiose der Architektur von Stadt und Land verkörpern und stand daher unter dem Motto:

Rural- Urban Interaction
(Interaktion von Land und Stadt)

Die Struktur des Gebäudes bildete ein großes begrüntes Dach zusammen mit zwei tragenden Säulen. Das Dach symbolisierte dabei eine offene, ruhige, besinnliche und helle Landschaft - das "Yang", während zwei Zylinder im Innern des Pavillons und die Dachuntersicht den urbanen Raum umfassten. Mit den harten und kantigen Bodenoberflächen und den lauten, schattigen und eher aktiven Merkmalen entsprach er dem komplementären "Yin". Die beiden sich ergänzende "Welten" wurden mittels einer Sesselbahn verbunden. Der Pavillon wurde von einer Fassade aus Aluminiumgeflecht ungeben, die wie eine Art Vorhang wirkte. Nach dem Passieren trat man in den urbanen Teil der Ausstellung ein. In der Fassade waren rund 10.000 rot erscheinende tellerartige Elemente integriert, die Energie erzeugten, speicherten und über LED`s als Licht abgeben konnten. Der Pavillon verdeutlichte sein obiges Motto u.a wie folgt:

Ministorys
Mit Hilfe von 50 an der Rampe angebrachten Ferngläsern wurden den Besuchenden dreidimensionale Ausblicke auf innovative, nachhaltige und konkrete schweizer Lösungen zum Thema Luft- und Wasserqualität, nachhaltigem Bauen und zum öffentlichen Verkehr vermittelt.

The Alps (Die Alpen)
Hier wurde eine gekürzte Fassung des IMAX-Films "The Alps“ gezeigt - einer Koproduktion von Holcim sowie von Schweiz Tourismus. Der Film wurde speziell für die sehr große Projektionsfläche im Pavillon zugeschnitten und zeigte dem Besucher die ständige Gegenwart der Schweizer Alpen, die neben ihrer Schönheit insbesondere in früheren Zeiten einen harten und oft entbehrungsreichen Lebensraum darstellen.

Persönliche Begegnungen
Auf Bildschirmen traten in Lebensgröße zwölf SchweizerInnen den Besuchern gegenüber. Sie berichteten von ihren Träumen, Visionen und Hoffnungen. Auf diese Weise stand hier der Mensch unmittelbar im Mittelpunkt und nicht die Natur oder die Technik.

Sesselbahn
Mit Hilfe einer Sesselbahn konnten die Besuchenden aus der Stadt hinaus in die Natur fahren, also über das begrünte Dach mit seinen Pflanzen und Blumen. Die rund vierminütige Fahrt wurde akustisch untermalt.

Restaurant
Das Restaurant der Ausstellung bot allerlei schweizer Köstlichkeiten. Es verfügte sowohl über einen Innen- wie auch einen Außenbereich. Etwa 100 Personen fanden hier gleichzeitig Platz.

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