Salzwedel: Sehenswürdigkeiten

Allgemeiner Hinweis

Die Altstadt von Salzwedel blieb weitgehend von den Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs verschont, sodass man hier zahlreiche gut erhaltene alte (Fachwerk) Häuser findet. Eine große Anzahl der Gebäude sind als Kulturdenkmäler ausgewiesen.
Eine Reihe von besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt werden in den folgenden Abschnitten - meist bebildert - vorgestellt.

Alte Stadtmauer

Die Stadtmauer von Salzwedel wurde im 14. Jahrhundert gemeinsam mit den Stadttoren zum Schutz der Stadt errichtet. Von den ursprünglich vorhandenen Stadttoren sind noch das Steintor und das Neuperver Tor erhalten geblieben.
Ursprünglich hatte die Mauer eine Länge von 2.900 m bei einer Höhe von 5 m.
Heutzutage sind noch rund 1.850 m der früheren Stadtmauer erhalten.

Besondere Gebäude und Bauwerke

Alte Münze
In diesem Gebäude wurden im Verlauf des 15. Jahrhunderts die städtischen Münzen geprägt. Das Münzrecht besaß die Stadt sogar bereits seit dem Jahr 1314.Zwischen 1970 von 1990 stand das Gebäude leer und wurde anschließend denkmalgerecht umgebaut. Dabei wurde der Brunnen freigelegt, der seinerzeit zur Wasserversorgung diente und später zugeschüttet worden war. Zudem wurde die Feuerstelle rekonstruiert, in der das Rohmaterial für die Herstellung der Münzen geschmolzen wurde.
Heutzutage befindet sich hier die Industrie- und Handelskammer Magdeburg, während im Erdgeschoss wechselnde Ausstellungen stattfinden.

Amtsgericht
Das heutige Amtsgericht wurde im Jahr 1509 als Rathaus der Altstadt errichtet. Bis zum Jahr 1713 blieb es das Rathaus der Stadt. Da Salzwedel von 1247 bis 1713 aus den beiden unabhängigen Städten - der Altstadt und der Neustadt - bestand, wurden im 16. Jahrhundert zwei Rathäuser erbaut. Das hier abgebildete wurde im norddeutschen Backsteinstil errichtet und verfügt über Elemente der Gotik und der Renaissance und besitzt noch weitgehend sein ursprüngliches Aussehen.
Nach der Vereinigung beider Städte wurde das Rathaus der Neustadt zum Rathaus der vereinigten Stadt.
Auf dem Ostgiebel des Gebäudes befindet sich die Madonna im Strahlenkranz sowie der Heilige Christopherus.
Burgstraße 68
29410 Salzwedel
Tel.: 0049 - (0)3901 - 8440

Jenny-Marx-Haus
In diesem Gebäude wurde Jenny Marx (1814-1881) - die spätere Ehefrau von Karl Marx - als Johanna Bertha Julie Jenny von Westphalen geboren.
Das Gebäude wurde im Jahr 1737 vom Bürgermeister Joachim Valentin Ludolph Niedt (1701–1768) als zweigeschossiges Wohnhaus errichtet.
Heutzutage befindet sich die Kreismusikschule in dem Haus - mit Ausnahme von zwei Räumen im Erdgeschoss, in der man sich über das Leben von Jenny und Karl Marx informieren kann.
Diese Ausstellung wurde im Jahr 2015 neu gestaltet.
Jenny-Marx-Straße 20
29410 Salzwedel

Löwenapotheke
Die Löwenapotheke befindet sich in der Burgstraße gegenüber dem Amtsgericht. Das Gebäude wurde im Jahr 1689 errichtet und beherbergt die älteste Apotheke der Altmark.
Zwischen 1847 und 1890 wurde die Apotheke von den beiden bedeutenden Heimatforschern und Apothekern Theodor Zechlin (1818-1895) und Konrad Zechlin (1854-1936), dem Sohn von Theodor, geleitet.
Im Jahr 1900 wurde das Gebäude umfassend renoviert.
Nachdem die Apotheke zur Zeit der DDR 1955 verstaatlicht worden war, gelangte sie 1991 nach der Wende wieder in Privatbesitz.
Burgstraße 73
29410 Salzwedel
Tel.: 0049 - (0) 3901 - 4220190049 - (0) 3901 - 422019

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Neustädter Rathaus
Nach der Vereinigung der Altstadt und der Neustadt wurde das 1618 erbaute Gebäude zum Rathaus der vereinigten Stadt. Es behielt bis diese Funktion bis 1895, als es infolge eines Großbrands zerstört wurde.
Von diesem im gotischen Stil erbauten Rathaus ist leider nur noch der Turm erhalten geblieben, der bestiegen werden kann und einen tollen Blick auf die Stadt ermöglicht.
Unterhalb des Turmes befindet sich die Tourismusinformation der Hansestadt Salzwedel.
Das umliegende historische Stadtgebiet mit seinen Gaststätten und Straßencafés ist bei Touristen aber auch bei den Einheimischen sehr beliebt und wird oft besucht

Rathaus
Das Rathaus der Stadt befindet sich seit der Zerstörung durch einen Brand des Neustädter Rathauses im Jahr 1895 nördlich der Mönchskirche am Marktplatz.
An der Mönchskirche 5
29410 Salzwedel
Tel..: 0049 - (0)3901 - 650
E-Mail: rathaus@salzwedel.de
www.salzwedel.de

Ritterhaus
Das so genannte Ritterhaus ist ein Gebäude mit einer Fachwerkfassade und wurde 1596 errichtet.
Im Eingangsportal sieht man die Darstellung eines jungen sowie eines alten geharnischten Ritter. Heutzutage dient das Gebäude als Wohnhaus.
Radestraße 9 in der Altstadt

Speicherhaus
Dieses frühere Speicherhaus wurde am Beginn des 19. Jahrhunderts zur Lagerung von Getreide errichtet. Im Jahr 1822 wurde hier eine Lömühle eingerichtet.
Das Gebäude wurde bis 1991 als Lagerhaus genutzt.

Stadtbibliothek, Freydancksche Villa
Die Stadtbibliothek von Salzwedel befindet sich in der früheren Freydanckschen Villa, die 1904 von dem Brauereibesitzer Herrmann Freydanck im Jugendstil errichtet worden ist.
Später lebte hier sein Sohn Walter Freydanck.
Von 1960 bis 1989 war hier eine Kinderkrippe untergebracht.
Nach einer umfangreichen Renovierung zog hier 1996 die Stadt- und Kreisbibliothek ein.

Wollmagazin
Dieses Gebäude war zwischen 1792 und 1794 als Putzbau im Stil des Spätbarocks errichtet worden.
In diesem früheren königlich-preußischen Wollmagazin wurde der An- und Verkauf von Wolle geregelt.
Heutzutage befindet sich hier ein

Stadttore und Türme

Neuperver Tor
Das Neuperver Tor ist das älteste der beiden noch erhaltenen Stadttore von Salzwedel. Das andere noch erhaltene Tor ist das Steintor.
Das Tor wurde zwischen 1460 und 1470 im Stil der Norddeutschen Backsteingotik errichtet. Es war das innere Tor des damaligen Neustädter Perver Tores, das nicht mehr existiert.
Es führte in die ab 1247 errichte Neustadt und war als Doppeltoranlage ausgeführt.

Steintor
Das Steintor wurde um 1530 errichtet. Mit seinen spätgotischen Ornamenten aus der Zeit der Spätgotik ist das Steintor ein besonderes Schmuckstück, das den früheren Reichtum der Hansestadt Salzwedel dokumentiert.
In der Nähe des Steintors fließt die Dumme

Bismarckturm
Der Bismarckturm befindet sich auf dem 76 m hohen Scharzen Berg - rund 4,5 km südwestlich von Salzwedel. Er wurde im Jahr 1900 eingeweiht.
Die Entwürfe zu dem aus Spenden errichteten Turm stammten von dem Kreisbaumeister Karl Hartmann aus Salzwedel, der auch die Bauleitung inne hatte.
Ausgeführt wurden die Arbeiten von dem Maurermeister und Architekten Albert Strauchenbruch aus Salzwedel. Als Baumaterial wurden rote Backsteinziegel verwendet.
Der Turm hat eine Höhe von 20,50 m – bei einer Grundfläche von 4,40 m x 4,40 m. Über dem Eingang befindet sich eine 1,26 m x 0,26 m große Tafel mit der Inschrift:

"DEM FUERSTEN BISMARCK, DES GROSSEN KAISERS BIS IN DEN TOD GETREUEN DIENER"

Karlsturm
Der Karlsturm wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts als Teil der Stadtbefestigung errichtet. Das Tor gehörte zum Vortor des Altperver Tores, das nicht mehr existiert. Der Turm wurde aus roten Backsteinen errichtet.
Der umlaufende Fries aus Sandstein an dem Turm zeigt die Wappen des deutschen Kaisers sowie der sieben Kurfürsten und der damaligen beiden Städte Salzwedel (Alt- und Neustadt)

Wasserturm
Dieser rund 44 m hohe Turm wurde 1903 von Albert Strauchenbruch im neugotischen Klinkerbaustil errichtet. Nach der Inbetriebnahme des Wasserturms konnte die Wasserversorgung der Stadt anstelle über die alten Holzleitungen mittels eiserner Rohre sicher gestellt werden. Bis 1981 war der Turm für die Wasserversorgung noch in Betrieb. Heutzutage wird der Turm als Wohnung genutzt. Der Turm befindet sich vor dem Neuperver Tor

Museen und Galerien

Danneil-Museum
Das Museum befindet sich seit das Danneil- Museum. Der Renaissancebau an an der St. Marienkirche wurde im Jahr 1578 für den Ritter Werner von der Schulenburg erbaut. Das Haus mit seinen Nebengebäuden wird als Propstei bezeichnet, da hier bis zur Reformation der Propst der Marienkirche seinen Amtssitz hatte.
Das Museum bekam seinen Namen zur Erinnerung an den Gymnasialdirektor, Prähistoriker und Stadtchronist Johann Friedrich Danneil (1783-1868), von dem u.a. die Einteilung der Vorgeschichte in Stein-, Bronze- und Eisenzeit stammt.
In dem Museum werden neben den archäologischen Fundstücken von Danneil auch Exponate aus der Geschichte der Stadt und der Altmark ausgestellt. Besondere Attraktionen sind die Salzwedeler Madonna und der Weinbergaltar von Lucas Cranach dem Jüngeren.

Marienkirche

Die evangelische Marienkirche ist die größte und älteste Kirche von Salzwedel. Die Kirche ist eine fünfschiffige Basilika. Ihre Ursprünge gehen auf die Romanik zurück, aber dennoch zählt sie zur Stilrichtung der Backsteingotik.
Auffallend ist ihr leicht gekrümmter Turm mit einer Höhe von 80,3 m, der auf einem romanischen Turmsockel aus Feldsteinen mit einer Dicke von 3 m steht.
Die erste Marienkirche entstand um 1150 als romanische Saalkirche und wurde aus Feldsteinen gebaut. Nach dem Jahr 1200 wurde diese Kirche abgebrochen und eine neue Kirche als dreischiffige Backsteinbasilika errichtet.
Diese Marienkirche war ab dem Jahr 1233 Archidiakonatskirche und die Hauptpfarrkirche der Altstadt.
Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde damit begonnen, die Kirche zu einer fünfschiffigen Basilika im Stil der Gotik umzubauen, wobei die Umbauarbeiten über 200 Jahre lang andauerten.
Radestraße
29410 Salzwedel
Tel.: 0049 – (0)3901- 4231890049 – (0)3901- 423189

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Weitere Gotteshäuser der Stadt

Annenkapelle
Die Annenkapelle zählt zusammen mit dem Bergfried im Burggarten und der Stadtmauer zu den ältesten Gebäuden bzw. Bauwerken der Stadt.

Mönchskirche
Die Mönchskirche dient heutzutage als Konzertsaal.
Die Mönchskirche ist eine zweischiffige Hallenkirche aus Backstein im Stil der Gotik. Die Mönchskirche wurde um das Jahr 1250 als Klosterkirche der Franziskaner errichtet.
Im Jahr 1345 wurde ein gewölbter Chors und ein Seitenschiff auf der Südseite angebaut. Haupt- und Seitenschiff wurden eingewölbt.
Zwischen 1435 bis 1500 wurde die Kirche erweitert und ein Hallenlettner eingebaut. Nach der Reformation ging das Kloster in das Eigentum von Salzwedel.
Das Gotteshaus wurde zwischen1575 bis 1581 zu einer protestantischen Kirche umgestaltet wurde.
1582 wurde ein aus der Werkstatt von Lucas Cranachs des Jüngeren stammender Altar in der Kirche aufgestellt. Im 19. Jahrhundert befand sich das hiesige Gymnasium in der ehemaligen Klausur und seit 1895 das Rathaus.
Bis 1920 wurde die Kirche als Garnisonkirche genutzt und bis 1964 wurden hier Gottesdienste abgehalten.
Danach begann die Kirche zu verfallen, wurde aber zwischen 1984 und 1986 zur Konzerthalle umgebaut, wobei die Kanzel von 1582 entfernt wurde.
Am Marktplatz

St. Katharinenkirche
Die Kirche ist eine dreischiffige Backsteinbasilika romanischen Ursprungs im Stil der Backsteingotik. Mit dem Bau der St. Katharinenkirche wurde - urkundlich belegt - im Jahr 1280 begonnen. Um 1320 wurde die Kirche im Stil der Gotik umgebaut.
Da die Kirche für die Gläubigen nicht mehr ausreichte wurde Anfang 1400 an der Ostseite des Altarraumes ein Chor angebaut, der höher als das Kirchenschiff war.
Aber im Laufe de Zeit wurden das alte Kirchenschiff, die angebauten Seitenschiffe und die Kapellen an der Nord und Südseite des alten Altarraumes auf die Höhe des neuen Chorraumes aufgestockt und mit Gewölben versehen.
Um 1460 wurde erneut damit begonnen, die Kirche zu erweitern, da man mehr Platz für den Gottesdienst und für die Fronleichnan-Prozessionen benötigte.
Das Fronleichnamsfest war der Gemeinde wichtig und so wurde die große Halle westlich vom Turm angebaut. Diese Fronleichnamskapelle wurde um 1467 fertiggestellt.
An der Südseite der Kirche wurde im späten 15. Jahrhundert der zweigeschossige Sakristeianbau errichtet – und er Turm erhielt einen Turmhelm.
Dieses Erschaunungsbild hat sich im Wesentlichen bis heute erhalten 1644 kam es durch einen Blitzeinschlag zu einem Feuer, das nur mit Mühe eingedämmt werden konnte.
Kriegsschäden hat es an der Katharinenkirche nicht gegeben. Während des Krieges wurde die Kirche kaum beschädigt. Aber die Kirche verfiel nach dem Krieg, sodass Heiligabend 1961 eine (vorerst) letzte Christvesper in der Katharinenkirche stattfand.
Aber nach 1974 begann man mit der Restaurierung der Kirche und Heiligabend 1975 konnte erstmals wieder ein Gottesdienst gefeiert werden.
Der Turm und die Kirche wurden 1992 umfassend saniert. Heutzutage werden in der Kirche wöchentlich sowie an Feiertagen Gottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde abgehalten.
Außerdem finden Ausstellungen zu religiösen Themen statt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kirchenmusik in Salzwedel“ finden in der Kirche auch Konzerte statt.

St. Lorenzkirche
Die Lorenzkirche wurde im 13. Jahrhundert als dreischiffige Basilika als Backsteinkirche erbaut und verfügt noch romanische Bestandteile.
Ein Teil der Kirche wurde jedoch im 18. Jahrhundert abgerissen, so z.B. der Turm, da das Bauwerk in dieser Zeit als Salzlager genutzt wurde.
Aber nach 1859 wurde die Kirche vom Bistum Paderborn instandgesetzt und seit dieser Zeit wieder für katholische Gottesdienste genutzt.
Holzmarktstraße

Burggarten

Der Burggarten befindet sich dort, wo sich früher die Salzwedeler Burg, die Residenz der früheren Markgrafen der Nordmark, befindet.
Der hiesige Bergfried stammt aus dem der Zeit vor 1200 und besitzt eine Höhe von 24 m. Die hiesige Ehrenhalle wurde 1923 zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten.

Jeetze und Dumme

Jeetze
Die Jeetze (auch: Jeetzel) durchließt die Stadt. Sie entspringt bei dem Dorf Altferchau bei Klötze in Sachsen-Anhalt und mündet nach rund 73 km bei Hitzacker in die Elbe.
Sie durchließt neben Salzwedel zudem die Ortschaften Wustrow, Lüchow im Wendland sowie Dannenberg

Dumme
Die Salzwedeler Dumme ist ein linker Nebenfluss der Jeetze. Die Bezeichnung des Flusses hat nicht mit dumm zu tun sondern bedeutet Eichenfluss und rührt von dem alt-slawischen Wort „dabu“ für Eiche her.
Der Fluss entspringt in der Nähe von Neuekrug-Höddelsen und mündet nach rund 28 km in Salzwedel in die Jeetze.
Zur Orientierung: Die Dumme fließt u.a. in der Nähe des Steintors.
Hinweis
Es sei erwähnt, dass es noch eine Wustrower Dumme gibt, die bei Wustrow in die Jeetze mündet.

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