Von den Anfängen zum 14. Jahrhundert
Erste Besiedlungen um Salzburg gab es bereits während der Steinzeit. Der Bereich zwischen dem Mönchsberg und der Salzburg wurde erstmals um das Jahr 10 n. Chr. von den Römern besiedelt. Die entstandene Siedlung Iuvavum entstand an der Stelle des heutigen Gebiets der Salzburger Altstadt. Das Stadtrecht erhielt die Siedlung im Jahre 45 n. Chr. von Kaiser Claudius verliehen. Während des 1. und des 2. Jahrhunderts legten die Römer ein weit ausgebautes Straßennetz an, mit Iuvavum als Verkehrsknotenpunkt. Die Römer wurde im 5. Jahrhundert von den Ostgoten verdrängt.
Ende des 7. Jahrhunderts schenkte der Bayernherzog Theodo dem Heiligen Rupert, welcher ihn zum christlichen Glauben bekehrt hatte, das Gebiet um Salzburg sowie die Reste der ehemaligen Römerstadt. Im Jahre 696 entstanden hier unter Rupert eine Kirche und ein Kloster. 739 wurde Salzburg Bischofsstadt und Ende des 8. Jahrhunderts Erzbistum und Metropole der der Kirchenprovinz Bayern. Erste Erwähnung als Salzpurch fand die Stadt im Jahre 755.
Die Blütezeit Salzburgs begann 996 mit der Erlaubnis Kaiser Ottos III., in Salzburg einen täglichen Markt einrichten und Münzen prägen zu dürfen. Im Zuge der Auseinandersetzungen des Investiturstreites zwischen Papst Gregor VII. und König (später Kaiser) Heinrich IV. im Jahre 1077 wurde begonnen, unter Erzbischof Gebhard, der auf der Seite von Papst Gregor stand, die Festungsanlagen Hohensalzburg zu errichten. Unter Erzbischof Konrad I. wurde das Erzbistum Anfang des 12. Jahrhunderts wieder gefestigt. Die Festung wurde erweitert und eine Stadtmauer errichtet.
1167 ließ Kaiser Friedrich Barbarossa die Stadt niederbrennen, nachdem er die Reichsacht, eine Ächtung, über sie verhängt hatte. Unter Konrad III. wurde 1181 mit dem Neubau des romanischen Doms begonnen, unter Erzbischof Adalbert III. wurde er 1198 fertig gestellt. Ab Anfang des 13. Jahrhunderts gelangte Salzburg unter Erzbischof Eberhard II. durch Salzgewinnung zu Wohlstand. Ab 1280 begann man mit der Ummauerung der Stadt. Erzbischof war zu dieser Zeit Friedrich II. von Walchen.
Vom 14. zum 17. Jahrhundert
Mitte des 14. Jahrhunderts kam es auch in Salzburg zum Ausbruch der Pest, der etwa ein Drittel der Bevölkerung zum Opfer fiel. Anfang des 15. Jahrhunderts nahmen die Streitigkeiten des Adels zu und die Stadt musste einen Niedergang verkraften. Salzburg gelang jedoch bereits ab dem Ende des 15. Jahrhunderts wieder zu neuer Blüte unter Leonhard von Keutschach, der u. a. das Münzwesen reorganisiert und die Festungsanlagen zur Erzbischöflichen Residenz ausgebaut hatte. Durch ihn wurden 1511 allerdings auch Salzburgs Privilegien zurückgenommen, die der Stadt 1481 von Kaiser Friedrich III. mit dem Großen Ratsbrief verliehen worden waren. Darin war u. a. die Freie Wahl des Stadtrats und des Bürgermeisters verbrieft worden. Unter Leonard von Keutschach wurden nun erneut die Voraussetzungen für eine absolutistische Herrschaft der Erzbischöfe geschaffen.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert erhielt auch in Salzburg reformatorisches Gedankengut Einzug. Die Bürger wollten die geistliche Herrschaft abschaffen, was zur dreimonatigen Belagerung der Festung Hohensalzburg führte. 1587 wurde Wolf Dietrich von Raitenau Erzbischof. Unter ihm entstand zu einem großen Teil die heutige Gestalt Salzburgs. Er ließ u. a. den Bezirk um den 1598 abgebrannten Dom abreißen, begann mit dem Bau der Residenz und errichtete das Lustschloss Altenau, das heutige Schloss Mirabell, für seine Geliebte Salome Alt. 1611 kam es zu einem Konflikt mit Bayern aufgrund des Salzes. Von Raitenau wurde festgenommen und in der Festung Hohensalzburg inhaftiert. Dort starb er 1617. Sein Nachfolger Markus Sittikus führte die Politik von Raitenaus fort. Unter ihm entstand u. a. der Neubau des Doms sowie das Schloss Hellbrunn.
Vom Dreißigjährigen Krieg zur Gegenwart
Während des Dreißigjährigen Krieges blieb Salzburg verschont, was an der Politik des Erzbischofs Paris Lodrons und an den starken Befestigungsanlagen lag. 1622 wurde unter ihm die Universität gegründet, 1628 der Dom eingeweiht. Dieser wurde jedoch erst unter Erzbischof Guidobald Graf Thun mit dem Bau der Türme und der Dombögen vollendet. Dessen Nachfolger Erzbischof Max Gandolf von Kuenburg startete in den 80er Jahren des 17. Jahrhunderts die erste große Protestantenvertreibung, etwa die 1000 Protestanten mussten das Land verlassen. Bei der zweiten Vertreibungswelle unter Erzbischof Firmian wurden mehr als 20.000 Protestanten vertrieben, die sich in Ostpreußen, Holland und den USA niederließen.
Im Jahr 1732 mussten - aufgrund eines Dekrets (Emigrationspatent) des Salzburger Fürstbischofs Leopold Anton von Firmian (1679-1744) vom 31. Oktober 1731 - etwa 20.000 Protestanten die Region verlassen. Die allermeisten gingen nach Preußen.
Im Januar 1756 erblickte Wolfgang Amadeus Mozart in der Getreidegasse das Licht der Welt. Der vermutlich bekannteste Salzburger wurde durch seine außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten berühmt. Als Wunderkind bestritt er schon im Kindesalter Konzertreisen und trat mit seiner fünf Jahre älteren Schwester Maria Anna in verschiedenen europäischen Städten auf. Seine ersten Stücke komponierte er mit noch nicht einmal sechs Jahren, seine erste Oper bereits mit elf. Noch im Jugendalter wurde er Konzertmeister in Salzburg, später war er ein freier Komponist, der ganz gut von seinen Werken und Klavierstunden, die er gab, leben konnte. Nach seinem Tod hinterließ er zahlreiche Opern, Orchesterwerke und diverse andere Werke wie Klaviersonaten, Requien oder Messen für verschiedene Instrumente. Auch heute noch ist Mozart einer der meistgespielten Komponisten aller Zeiten. Sein Geburtshaus in Salzburg ist heute ein Museum.
Im 18. Jahrhundert wurde Salzburg unter Hieronymus Graf Colloredo zum Zentrum der Aufklärung im süddeutschen Raum. Colloredo, der 1803 vor den napoleonischen Truppen aus Salzburg floh, war der letzte regierende Erzbischof der Stadt. Das geistliche Fürstentum Salzburg wurde säkularisiert, und bis 1805 wurde Ferdinand III. von Toskana Kurfürst der Stadt, die im gleichen Jahr von den Franzosen besetzt wurde.
Von 1806-1809 fiel Salzburg nach dem Frieden von Pressburg erstmals an Österreich. Ab 1809 war Salzburg nach der Kriegserklärung Kaiser Franz I. an Frankreich sowohl von französischen als auch von bayerischen Truppen besetzt. Nachdem es bis 1810 unter französischer Administration stand, fiel es bis 1816 an Bayern, nach dem Wiener Kongress dann an Österreich. Salzburgs Stellung verschlechterte sich dadurch maßgeblich, da es nun als Provinzstadt dem Erzherzogtum Österreich unterstellt war und keine eigene Landesregierung mehr hatte. 1823 erfolgte eine Wiedereinrichtung des Erzbistums, die kommunale Selbstverwaltung erreichte es mit einer bürgerlichen Revolution 1848/49.
1850 wurde Salzburg selbstständiges Kronland. 1861 trat der erste gewählte Landtag zusammen. Der Anschluss an das europäische Verkehrsnetz erfolgte 1860 durch die Fertiggestellung der Kaiserin-Elisabeth-Bahn. In den folgenden Jahrzehnten wurden weitere Bahnstrecken fertig gestellt und Bahnen erbaut, darunter auch die Drahtseilbahn (1892). Während des Ersten Weltkrieges erfolgte in Salzburg die Gründung der Festspielgemeinde. 1920 fanden die ersten Festspiele statt. Die Stadt erlebte einen Aufschwung im Tourismus trotz der Weltwirtschaftskrise, die 1933 ihren Höhepunkt erreichte.
1935 wurde die Großglockner-Hochalpenstraße fertig gestellt. Drei Jahre später übernahmen die Nationalsozialisten auch in Salzburg die Macht. Die Stadt wurde ein Gau der Ostmark und die Schrecken des Krieges machten auch nicht vor Salzburg halt. Während der Reichspogromnacht brannten die Synagogen, es erfolgten Deportationen und der Dom wurde durch eine Fliegerbombe zerstört. Am 4. Mai 1945 erfolgte eine kampflose Übergabe der Stadt an die US-Truppen. Bis 1955 war Salzburg amerikanische Besatzungszone. In der Nachkriegszeit strömen zehntausende Flüchtlinge in die Stadt.
Salzburg erlebte einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. 1956 fanden die ersten Mozartfestspiele statt, drei Jahre später wurde der wiederaufgebaute Dom eingeweiht und 1962 die Universität neu gegründet. Im gleichen Jahr begann der Bau der Felbertauernstraße und des Felberntauerntunnels. Ihre Fertigstellung erfolgt 1967, im gleichen Jahr der Gründung der Osterfestspiele durch Herbert von Karajan. Des Weiteren wurde ein Altstadterhaltungsgesetz erlassen, um die historische Bausubstanz zu schützen. 1973 wurden große Teile der Altstadt zur Fußgängerzone. In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts fand ein rascher Bevölkerungszuwachs statt. 1997 wurde die Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Heute ist Salzburg als Mozart- und Festspielstadt weltweit bekannt.
Neuen Kommentar hinzufügen