Ärzte und Naturwissenschaftler
Klaus von Klitzing (geb. 1943)
Klaus-Olaf von Klitzing wurde am 28. Juni 1943 in Schroda, Reichsgau Wartheland geboren. Er erhielt 1985 den Nobelpreis für Physik "für die Entdeckung des quantisierten Hall-Effekts".
Mit seiner Familie kam er im Jahr 1945 las Flüchtling nach Lutten (Landkreis Vechta) und lebte anschließend von 1948 bis 1951 mit seiner Familie in Oldenburg.
Lothar Meyer (1830- 1895)
Julius Lothar Meyer wurde am 19. August 1830 in Varel geboren und 1892 geadelt. Varel gehörte seinerzeit zur Grafschaft Oldenburg, liegt aber heutzutage im Landkreis Friesland am Jadebusen und ist mit etwas weniger als 24.000 Einwohnern die größte Stadt des Landkreises.
Meyer ist neben Dmitri Mendelejew der Mitentdecker des Periodensystems der chemischen Elemente.
Er verstarb am 11. April 1895 in Tübingen, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand.
Carl Ramsauer (1879-1955)
Carl Wilhelm Ramsauer wurde am 6. Februar 1879 in Oldenburg geboren. Der 1920 von ihm entdeckte und nach ihm benannte Ramsauer-Effekt gilt als erster experimenteller Hinweis auf die Wellennatur des Elektrons. Der Effekt besaß eine große Bedeutung für die Entwicklung der Quantenmechanik.
Ramsauer stammte aus einer alteingesessenen Oldenburger Pfarrers- und Pädagogenfamilie und besuchte bis zum Abitur das hiesige Alte Gymnasium. Anschließend studierte er in München, Tübingen, Berlin und zuletzt in Kiel Mathematik und Physik, wo er 1903 seinen Doktor machte. Von 1902 bis 1906 war er am kaiserlichen Laboratorium für Torpedotechnik in Kiel tätig - wechselte aber anschließend ans Radiologische Institut in Heidelberg. Hier habilitierte er sich 1909 und wurde 1915 zum außerordentlichen Professor ernannt.
Im Jahr 1921 wurde er Professor und Lehrstuhlinhaber am Institut für Experimentalphysik an der Technischen Hochschule Danzig. Von dort wechselte er 1928 an das zentrale AEG-Forschungslaboratorium in Berlin. Sein Schüler Ernst Brüche leitete hier das physikalische Laboratorium und entwickelte hier 1939 das Elektronenmikroskop. Unter Ramsauer wurde das Institut während des Krieges führend in der Infrarot- und Lenkwaffen-Technik.
1941 wurde er Vorsitzender der Deutschen Physikalische Gesellschaft zu ihrem Vorsitzenden. Im Jahr 1945 erhielt er an der Technischen Hochschule - heute Technische Universität (TU) einen Lehrstuhl für Physik.
Er verstarb am 24. Dezember 1955 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte befindet sich in der Gemeinde Paulinenaue im brandenburgischen Landkreis Havelland.
Johann Schütte (1873-1940)
Heinrich Karl (Jan) Schütte wurde am 26. Februar 1873 in Osternburg bei Oldenburg geboren. Er war ein bedeutender Professor für Schiffbau, Luftschiffkonstrukteur sowie Unternehmer.
Ab 1879 besuchte er die Oberrealschule Oldenburg, die er 1892 mit dem Abitur abschloss. Danach studierte er Schiffbau an der Technischen Hochschule in Berlin, das er 1902 als Diplomingenieur abschloss. Von1904 bis 1922 war er als Hochschullehrer in Danzig tätig. Später ging er als Hochschullehrer an die TU-Berlin und lehrte und forschte hier bis zu seiner Emeritierung 1938 zu Fragen des Schiffbaus. In den letzten Jahren seines Lebens war er darum bemüht eine Dauerausstellung im Landesmuseum Oldenburg einzurichten, in der seine Lebensleistung gewürdigt und der Nachwelt erhalten bleiben sollte.
Er verstarb am 29. März 1940 in Dresden.
Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898)
Wilhelm Heinrich Schüßler wurde am 21. August 1821 in Bad Zwischenahn im heutigen Landkreis Ammerland geboren. Bad Zwischenahn liegt rund 15 km (Luftlinie) nordwestlich von Oldenburg.
Er war Arzt auf dem Gebiet der Homöopathie und Begründer der "Biochemischen Heilweise“ - einer Therapieform mit den so genannten Schüßler-Salzen.
Seine Ausbildung bzw. sein Werdegang zum Arzt muss als kurios angesehen werden.
So will er seinen Angaben zufolge seit 1852 in Paris, Berlin sowie in Gießen Medizi studiert haben. Im März 1855 wurde er daraufhin von der Gießener Universität ohne eine Dissertation, ohne irgendwelche Leistungsnachweise und zudem in Abwesenheit zum Doktor der Medizin promoviert. Anschließend studierte er in Prag, wo er unter anderem Vorlesungen über Homöopathie besuchte.
Sein Gesuch auf Zulassung zur medizinischen Staatsprüfung zur Erlangung für die Berufserlaubnis als Arzt wurde 1855 abgelehnt, da er weder ordentlichen Studienbelege noch das Abitur besaß.
Aus diesem Grund holte er die im Alter von 36 Jahren im Jahr 1857 am Alten Gymnasium in Oldenburg nach. Danach wurde er zur Staatsprüfung zugelassen, die er im August 1857 bestand.
Am 2. Januar 1858 erhielt er die Genehmigung, sich in Oldenburg als Arzt für Homöopathie niederzulassen.
Er verstarb am 30. März 1898 in Oldenburg, wo er auf dem Gertruden-Friedhof seine letzte Ruhe fand
Carl Ramsauer (1879-1955)
Physiker. Carl Wilhelm Ramsauer wurde 1879 in Oldenburg als Nachfahre von Pädagogen geboren und studierte Mathematik sowie Physik in u.a. Tübingen und Berlin. Besonders auf dem Gebiet der Quantenmechanik leistete er Großes und erfand den nach ihm benannten Ramsauer-Effekt, der sich mit der Durchlässigkeit von Elektronen bei Gasen beschäftigt. Ramsauer, der zudem als Professor in Berlin lehrte, war ab 1941 Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Er starb 1955 in Berlin.
Wilhelm Heinrich Schüßler (1821-1898)
Homöopathischer Arzt. Wilhelm Heinrich Schüßler wurde 1821 in Bad Zwischenahn geboren, ging aber in Oldenburg aufs Gymnasium und wird ganz als Oldenburger betrachtet. Der Begründer der "biochemischen Heilweise", also der Therapie mit den nach ihm benannten Schüßler-Salzen, starb 1898 auch in Oldenburg. Seine Entdeckung und Überzeugung brachte dem studierten Mediziner viel Kritik ein. Er ging nämlich davon aus, dass Krankheiten ein Mangel an diversen Mineralsalzen seien, die man durch verschiedene Dosierungen heilen könne. Noch heute findet seine Methode Anklang in der Alternativmedizin.
Architekten, Künstler, Mäzen
Jean Robert Charton (1881-1963)
Jean Robert Charton wurde am 5. Februar 1881 in Berlin geboren.
Oldenburg verdankt Charton mitten in den Wohngebieten eine Reihe von Grünanlagen, so die Dobbenteiche oder den Volkspark Großer Bürgerbusch. Der Architekt wirkte von 1922 bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1938 in Oldenburg. Aber er baute auch eine Reihe von öffentlichen Gebäuden, wie z.B. den Zentralviehmarkt, das Elektrizitätswerk und einigen Schulen. Zudem förderte Charton den Bau von Kleinsiedlungen durch die Stadt bzw. durch die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Oldenburg, so dass auch Menschen mit einem eher geringerem Einkommen an ein eigenes Heim kommen konnten.
Er verstarb am 26. Februar 1963 in Oldenburg.
Haus Georg Wilhelm Degode (1862-1931)
Georg Wilhelm Degode wurde am 6. Februar 1862 im gleichnamigen Haus - Am Markt 24 - in Oldenburg geboren. Er galt viele Jahre vor und nach 1900 als einer der bekanntesten Landschaftsmaler der Düsseldorfer Malerschule.
Eines seiner bekanntesten Bilder ist das Gemälde Ginstergold.
Er verstarb am 26. November 1931 in Düsseldorf-Kaiserswert
Theodor Francksen (1875-1914)
Theodor Francksen wurde am 2. April 1875 in Oldenburg geboren. Er war ein Kunstsammler, Mäzen und Stifter des Stadtmuseums Oldenburg.
Sein Vater war ein begüterter Großhandelskaufmann, der seinem Sohn den Aufbau der Francksen-Sammlungen ermöglichte. Er war Schüler des Alten Gymnasiums in Oldenburg. Noch vor dem Ende seiner Schulzeit verstarben beide Eltern.
Nach dem Abitur 1896 studierte er Jura in Lausanne, Berlin, Heidelberg und Göttingen, was er aber wegen seiner Tb-Erkrankung aber 1900 aufgeben musste. Stattdessen unternahm er 1902 und 1906 eine Reihe von Italienreisen, auf denen er seine kulturellen Interessen vertiefen konnte. Da seine Erkrankung weitere Reisen unmöglich machte, widmete er sich ganz seiner Sammlung - darunter antike Vasen und Terrakottagefäße, japanische Farbholzschnitte und chinesisches Porzellan, europäische Druckgrafik vom 16. Jahrhundert bis in seine Gegenwart.
Außerdem sammelte er kunstgewerbliche und kulturgeschichtliche Objekte des 17. bis 20. Jahrhunderts, die einen Bezug zur Stadt und dem Land Oldenburg hatten.
Für seine Sammlungen baute er zuerst die ererbte "Francksen-Villa“ um und erwarb 1908 zudem ein Nachbarhaus - die "Jürgensche Villa“. Die beiden Gebäude ließ er Verbindungsgang verbinden - sie sind heutzutage Teil des Stadtmuseums Oldenburg.
Er verstarb am 17. Juni 1914 in seiner Heimatstadt Oldenburg und vermachte seinen Besitz testamentarisch der Stadt, die mit dem Erbe ein städtisches Museum gründen sollte, was auch geschah.
Auf dem Gelände liegt neben dem Stadtmuseum das Horst-Janssen-Museum.
Horst Janssen (1929-1995)
Horst Janssen wurde am14. November 1929 in Hamburg geboren. Janssen war ein Zeichner und Grafiker. Zu seinen Ehren wurde im November 2000 das Horst-Janssen-Museum in Oldenburg eröffnet.
Janssen wuchs in Oldenburg als unehelicher Sohn seiner Mutter Martha Janssen auf.
Er verstarb am 31. August 1995 in Hamburg
Bernhard Winter (1871-1964)
Bernhard Winter wurde am 14. März 1871 in Neuenbrok an der Unterweser geboren. Winter war Maler, Graphiker und auch Fotograf.
Von 1887 bis 1891 besuchte er die Kunstakademie in Dresden. Und bereits 1903 erhielt er aufgrund seiner hervorragenden künstlerischen Leistungen den Professorentitel.
Bekannt und beliebt ist er besonders wegen seiner Bilder über das bäuerliche Leben der Region Oldenburg mit denen er das Leben und Arbeiten der bäuerlichen Bevölkerung dokumentieren und bewahren wollte. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Heimatbewegung im Oldenburger Land. Winter fertigte darüber hinaus auch viele Porträts von Oldenburger Bürgern an.
Neben zahlreichen Ehrungen wurde er 1961 Ehrenbürgerwürde der Stadt Oldenburg.
In einer von insgesamt drei Villen zeigt das Oldenburger Stadtmuseum den Nachlass dieses Oldenburger Künstlers.
Er verstarb am 6. August 1964 in Oldenburg.
Musiker und Komponisten
Klaus Baumgart (geb. 1954)
Entertainer (Klaus und Klaus). Klaus Baumgart kam 1954 in Oldenburg zur Welt, schlug sich als DJ und Animateur durch und wurde schließlich Schlagersänger. Zusammen mit Klaus Büchner hatte er das Duo Klaus und Klaus gegründet, wobei er sozusagen der große Klaus war. Sie landeten Hits wie "An der Nordseeküste" oder "Der Eiermann". 2013 spielte er im beliebten Dschungelcamp auf RTL mit, wurde jedoch schon als zweiter Kandidat von den Zuschauern rausgewählt.
Dieter Bohlen (geb. 1954)
Musiker, Produzent, Komponist. Dieter Bohlen kam 1954 in Berne zur Welt, wuchs aber in Oldenburg auf. Es scheint, als werde alles zu Gold und Geld, was Bohlen musikalisch anfasst. Sei es seine Pop-Band Modern Talking in den 1980er-Jahren mit Hits wie "You're My Heart, You're My Soul" und "Brother Louie" oder die erfolgreiche Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" auf RTL. Bohlen schrieb auch schon Hits für diverse andere Musiker wie C.C. Catch oder Andrea Berg und tat sich als Produzent hervor.
Wigald Boning (geb. 1967)
Komiker, Komponist, Musiker, Moderator und Journalist. Wigald Andreas Boning wurde 1967 in Wildeshausen als Sohn von Bankkaufleuten geboren, lebte jedoch bis zum Abitur in Oldenburg. Die Comedy-Sendung "RTL Samstag Nacht" machte ihn in den 1990er-Jahren deutschlandweit bekannt. Zusammen mit Olli Dietrich gründete er Mitte der 1990er-Jahre die Band Die Doofen und landete Hits wie "Mief (Nimm mich jetzt, auch wenn ich stinke)" (1995). Boning schrieb sogar schon Bücher wie "Butter, Brot und Läusespray" (2013) – meist im Genre Comedy. Er wurde außerdem mit dem Bambi und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.
Philosophen und Theologen
Marcus Nathan Adler (1803-1890)
Nathan Marcus Adler wurde am 15. Januar 1803 in Hannover geboren. Er war anfangs ein deutscher und später ein britischer Rabbiner.
Nach seinem Abitur begann er 1826 in Würzburg Theologie und Philologie zu studieren. Er schloss das Studium 1828 mit der Promotion an der Universität Erlangen ab.
Im Jahr 1828 wurde er Landesrabbiner im Herzogtum Oldenburg und übernahm 1829 das Landrabbinat Hannover von seinem Vater. Nach einer erfolglosen Bewerbung 1842 als Rabbiner in Berlin wurde er 1845 zum Chief Rabbi" von Großbritannien gewählt und zog nach London."
Er verstarb am 21. Januar 1890 in Brighton in Großbritannien.
Rudolf Bultmann (1884-1976)
Rudolf Karl Bultmann wurde am 20. August 1884 in Wiefelstede in geboren. Er war ein evangelischer Theologe und Professor für das Neue Testament. Bekannt wurde er durch sein Programm der Entmythologisierung der neutestamentlichen Verkündigung.
Er besuchte von 1895 bis 1903 das humanistische Gymnasium in Oldenburg und war während dieser Zeit Mitglied der Schülerverbindung Camera obscura Oldenburgensis. Nach dem Abitur studierte er Evangelische Theologie und Philosophie in Tübingen, wechselte aber nach drei Semestern 1904 nach Berlin. Im Sommer 1905 zog Bultmann nach Marburg, wo er sich zunehmend auf die Interpretation des Neuen Testaments konzentrierte.
In der Zeit des Nationalsozialismus war er Mitglied der Bekennenden Kirche.
Bultmann verstarb am 30. Juli 1976 in Marburg.
Hermann Hamelmann (1526-1595)
Hermann Hamelmann wurde am 1526 in Osnabrück geboren. Er war ein lutherischer Theologe und zudem Historiker.
Hamelmann besuchte das humanistische Gymnasium in Dortmund. Nach seinem Theologiestudium in Köln und Mainz erhielt er 1550 in Münster die Priesterweihe. In der Bischofsstadt fand er seine erste Anstellung als Messpriester an der Servatiuskirche. Zwei Jahre darauf ging er als Pfarrer nach Kamen. Dort wandte er sich der Reformation zu. Als er sich jedoch 1553 zum Dreifaltigkeitsfest öffentlich zum reformatorisch geprägten Verstehen des christlichen Glaubens bekannte, musste er die Stadt verlassen. Einen folgenden Aufenthalt in Wittenberg nutzte er, um sich mit Philipp Melanchthon in Fragen der Abendmahlslehre auszutauschen. Im August 1553 wurde Hermann Hamelmann Prediger an der Neustädter Marienkirche in Bielefeld, 1556 bis 1568 dann Pastor an der Marienkirche in Lemgo.
Zwischen 1564 und 1565 veröffentlichte er ein Verzeichnis der namhaften Männer Westfalens und zwischen 1586 und 1587 erschien eines seiner wichtigsten Werke, die Reformationsgeschichte Westfalens und Niedersachsens.
Im Jahr 1573 berief Graf Johann VII: (1540-1603) - der Deichbauer und Vater des Grafen Anton Günther - Hamelmann als Hauptpastor der Lambertikirche und Superintendent der Grafschaft Oldenburg nach Oldenburg.. Die nach ihm benannte Kirchenordnung von 1573 in der Grafschaft zählte dabei zu seinen besonderen Leistungen, zumal sie auch eine Schulordnung beinhaltete. Daher gilt er vielen Pädagogen als Begründer des Volksschulwesens.
Außerdem ist Hermann Hamelmann Verfasser der ersten gedruckten Oldenburger Chronik (Hamelmann Chronik), die er im Auftrag des Grafen verfasste, die aber erst 1599 veröffentlicht wurde.
Er verstarb am 26. Juni 1595 in Oldenburg
Johann Friedrich Herbart (1776-1841)
Johann Friedrich Herbart wurde am 4. Mai 1776 in Oldenburg geboren. Herbart war Philosoph, Psychologe und Pädagoge, der hinaus als Klassiker der Pädagogik gilt.
Von ihm wurde der Herbartianismus entwickelt. Der Herbartianismus war besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland die wichtigste wissenschaftliche Grundlage der Pädagogik.
Er verstarb am 14. August 1841 in Göttingen.
Eilert Herms (geb. 1940)
Systematischer Theologe. Eilert Herms wurde 1940 in Oldenburg geboren und studierte u.a. Evangelische Theologie sowie Philosophie an verschiedenen Universitäten wie etwa Berlin und Göttingen. Nach seiner Habilitation im Jahr 1975 lehrte er als Professor für Systematische Theologie in München, Mainz und Tübingen. In Tübingen begleitete er außerdem das Amt des Direktors am Institut für Ethik. In seinen Schriften befasste sich Herms bisher immer wieder mit Sozialethik und dem menschlichen Zusammenleben bei unterschiedlichen Glaubensrichtungen.
Karl Jaspers (1883-1969)
Karl Theodor Jaspers wurde am 23. Februar 1883 in Oldenburg als Sohn eines Bankdirektors geboren. Er gilt als einer der bedeutenden Psychiater und Philosophen. Dabei gilt er als herausragender Vertreter der Existenzphilosophie, die sich jedoch stark vom Existentialismus des Jean-Paul Sartres unterschied.
Im Jahr 1921 wurde er ordentlicher Professor an der Universität Heidelberg.
Da er 1910 die Jüdin Gertrud Mayer geheiratet hatte, wurde er im September 1937 von den Nazis in den Ruhestand versetzt und erhielt zudem ein Publikationsverbot. Nach dem Krieg war er maßgeblich am Wiederaufbau der Universität Heidelberg beteiligt.
Aber 1948 nahm er einen Ruf an die Universität von Basel an - und wurde dann im Jahr 196 Schweizer Staatsbürger. "Von der Wahrheit" (1. Bd. erschienen 1947) ist wohl sein berühmtestes Werk zur philosophischen Logik. "Wahrheit ist, was uns verbindet", lautet sein wohl bekanntester Satz.
Er verstarb am 26. Februar 1969 in Basel
Politiker, Herrscher
Albrecht Ludwig von Berger (1768-1813)
Albrecht Ludwig von Berger wurde am 5. November 1768 in Oldenburg geboren. Nach dem Abschluss seines Jurastudiums wurde er Regierungsassessor zu Eutin und 1808 herzoglicher Kanzleirat und Landvogt im Herzogtum Oldenburg.
Infolge der Tatsache, dass General Friedrich Karl von Tettenborn Anfang 1813 mit russischen Truppen gegen die Franzosen in Hamburg vorrückte, kam es im Nordwesten Deutschlands zu Aufständen gegen die französischen Besatzer - und das auch in Oldenburg.
Infolge der Aufstände verließ der französische Präfekt am 19. März 1813 Oldenburg. Mit den Regierungs- und Verwaltungsaufgaben wurde eine fünfköpfige Kommission einheimischer Beamter beauftragt - darunter und Albrecht Ludwig von Berger. und Christian Daniel von Finckh.
Um wieder geordnete Verhältnisse in der Region herzustellen, verfasste die Kommission eine entsprechende eine Proklamation. Unbegreiflicherweise sahen die zurückgekehrten französischen Besatzer die Proklamation als Aufruf zum Aufstand an und ließen die fünf Mitglieder der Kommission verhaften. Auf Veranlassung des Generals Vandamme wurden sie daher am 9. April in Bremen vor ein Kriegsgericht gestellt. Finckh und von Berger wurden zum Tode verurteilt. Bereits am nächsten Tag wurden sie in Bremen erschossen. Von da an wurden sie von den Oldenburgern als Freiheitshelden verehrt.
Bereits 1814 ließ der aus dem Exil nach Oldenburg zurückgekehrte Herzog von Oldenburg - Peter Friedrich Ludwig - die sterblichen Überreste von Finkh und von Berger von Bremen nach Oldenburg überführen und auf dem hiesigen Gertrudenfriedhof beisetzen. Im Jahre 1824 wurde ihnen zu Ehren hier ein Denkmal aufgestellt.
Hermann Ludwig Ehlers (1904-1950)
Hermann Ludwig Ehlers wurde am 1. Oktober 1904 in Schöneberg bei Berlin geboren. Ehlers war ein deutscher Politiker der CDU. Nach dem Krieg, dessen Ende er als Leutnant erlebte, ging er am 8. Oktober 1945 als Oberkirchenrates der Evangelisch-Lutherischen Kirche nach Oldenburg. Er war von 1950 bis zu seinem Tode Präsident des Deutschen Bundestages.
Ehlers verstarb am 29. Oktober 1954 in Oldenburg.
Christian Daniel von Finckh (1766-1813)
Christian Daniel von Finckh wurde am 9. September 1766 in Zeven in geboren. Er war als Beamter des Herzogtum Oldenburg tätig.
Von Finckh hatte in Göttingen und Rostock studiert und wurde danach wurde Jurist und Procurator in Stade und 1799 Obervoigt des Landes Wursten. Im Jahr 1806 trat er indie Dienste Oldenburgs ein und wurde 1810 unter der französischen Besatzung zum Tribunalrichter des "Arrondissements Oldenburg" ernannt. Infolge der Tatsache, dass General Friedrich Karl von Tettenborn Anfang 1813 mit russischen Truppen gegen die Franzosen in Hamburg vorrückte, kam es im Nordwesten Deutschlands zu Aufständen gegen die französischen Besatzer - und das auch in Oldenburg.
Infolge der Aufstände verließ der französische Präfekt am 19. März 1813 Oldenburg. Mit den Regierungs- und Verwaltungsaufgaben wurde eine fünfköpfige Kommission einheimischer Beamter - darunter von Finckh und Albrecht Ludwig von Berger beauftragt. Um wieder geordnete Verhältnisse in der Region herzustellen, verfassten sie eine entsprechende eine Proklamation. Unbegreiflicherweise sahen die zurückgekehrten französischen Besatzer die Proklamation als Aufruf zum Aufstand an und ließen die fünf Mitglieder der Kommission verhaften. Auf Veranlassung des Generals Vandamme wurden sie daher am 9. April in Bremen vor ein Kriegsgericht gestellt. Finckh und von Berger wurden zum Tode verurteilt. Bereits am nächsten Tag wurden sie in Bremen erschossen. Von da an wurden sie von den Oldenburgern als Freiheitshelden verehrt.
Bereits 1814 ließ der aus dem Exil nach Oldenburg zurückgekehrte Herzog von Oldenburg - Peter Friedrich Ludwig - die sterblichen Überreste von Finkh und von Berger von Bremen nach Oldenburg überführen und auf dem hiesigen Gertrudenfriedhof beisetzen. Im Jahre 1824 wurde ihnen zu Ehren hier ein Denkmal aufgestellt.
Helene Lange (1848-1930)
Helene Lange wurde am 8. April 1848 in Oldenburg geboren. Sie gilt als bedeutende Vorkämpferin der deutschen Frauenbewegung. In Berlin war sie seit 1876 als Lehrerin und Leiterin der Seminarklasse einer privaten höheren Mädchenschule tätig.
Zwischen den Jahren 1919 bis 1921 war sie Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und hatte dort das Amt der Alterspräsidentin inne. Ihre Lebensgefährtin war Gertrud Bäumer (1873-1954), mit der sie in Berlin in Kontakt gekommen war.
Sie verstarb am 13. Mai 1930 in Berlin.
Otto Suhr (1894-1957)
Otto Ernst Heinrich Hermann Suhr wurde am 17. August 1894 in Oldenburg geboren. Er war Politiker der SPD und Mitglied des Parlamentarischen Rates. Vom 11. Januar 1955 bis zu seinem Tod im Jahr 1957 war er Regierender Bürgermeister von Berlin.
Ihm zu Ehren erhielt das Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin (FU-Berlin) seinen Namen. Er verstarb am 30. August 1957 in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er in einem Ehrengrab auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin-Nikolassee.
Graf Anton Günther (1583-1667)
Graf Anton Günther wurde am 10. November 1583 in Oldenburg geboren. Er war von 1603 bis 1667 Landesherr und Reichsgraf von Oldenburg sowie von 1647 bis 1667 auch von Delmenhorst – und zwar innerhalb des "Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation".
Es war ihm gelungen, seine Grafschaft einigermaßen unbeschadet aus den Wirren des Dreißigjährigen Krieges heraus zu halten.
Er verstarb am 19. Juni 1667 auf seinem Jagdschloss in Rastede, das ca. 10 km nord-nordwestlich von Oldenburg im Landkreis Ammerland liegt.
Seine letzte Ruhe fand er im Vorraum der Lambertikirche am Marktplatz von Oldenburg. Da die Ehe mit Prinzessin Sophie von Holstein kinderlos blieb, hörte die Grafschaft nach seinem Tod auf, selbstständig zu sein und fiel an die dänische Krone.
Um den Grafen ranken sich eine Reihe von Sagen und Legenden. Einige davon finden Sie bei Goruma hier >>>.
Peter I. Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829)
Peter I. Friedrich Ludwig wurde am 17. Januar in Riesenburg im heutigen geboren. Er war ab 1785 Herzog von Oldenburg, obwohl er den Herzogstitel erst 1823 erhielt.
Er war ein Ziehsohn der Zarin Katharina II. von Russland und prägte entscheidend das historische Bild der Stadt.
Er verstarb am 21. Mai 1829 in Wiesbaden
Schauspieler und Regisseure
Klaas Heufer-Umlauf (geb. 1983)
Fernsehmoderator, Comedian, Sänger und Schauspieler. Klaas Heufer-Umlauf kam 1983 in Oldenburg zur Welt und ist vor allem in Deutschland bekannt als Teil des TV-Duos "Joko und Klaas". Er absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Friseur und arbeitete als Maskenbildner. Heufer-Umlauf wirkte dann in Filmen von Matthias Schweighöfer wie "Rubbeldiekatz" oder "Vaterfreuden" mit. Auf ProSieben, Viva und MTV hatte er zudem mehrere Shows abgeliefert sowie den Deutschen Fernsehpreis und den Deutschen Comedypreis gewonnen.
Schriftsteller und Verleger
Anne Duden (geb. 1942)
Schriftstellerin. Anne Duden kam 1942 in Oldenburg zur Welt und studierte u.a. Germanistik und Philosophie in Berlin. Sie arbeitete als Buchhändlerin und lehrte als Gastprofessorin u.a. in Zürich und Paderborn. Im Jahr 2003 erhielt sie den renommierten Heinrich-Böll-Preis. Aber auch andere Literatur- und Kunstpreise wurden der Autorin von Werken wie "Der wunde Punkt im Alphabet" (1995) oder "Heimaten" (2001, zusammen mit Lutz Seiler) überreicht. Dudens Lyrik und Prosa befasst sich mit extremen Gefühlswelten, die sie im jedoch kühlen Ton beschreibt.
Peter Suhrkamp (1891-1959)
Gründer des Suhrkamp Verlages. Johann Heinrich Suhrkamp, genannt Peter Suhrkamp, wurde 1891 in Kirchhatten im Landkreis Oldenburg geboren und von seinen Freunden und Kollegen augenzwinkernd "Oldenburger Bauer" genannt. Zunächst arbeitete er als Lehrer, dann als Mitarbeiter im S. Fischer Verlag und Herausgeber der "Frankfurter Rundschau". Suhrkamp baute schließlich den wichtigsten geistigen Verlag in Deutschland auf, in dem Autoren wie Hermann Hesse, Max Frisch und Marcel Proust verlegt wurden. Suhrkamp starb 1959 in Frankfurt am Main und bestimmte Siegfried Unseld als seinen Nachfolger im Verlag, der heute fast untergegangen ist, da sein Ansehen schrumpfte.
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