Besonderheiten der Stadt
Grünkohlkönige
In Oldenburg wird jährlich der Grünkohlkönig bzw. die Grünkohlkönigin gekürt. Die Königswürde ist dabei ein Zepter, das aus einem Strauß aus Kohlblättern besteht.
Zur Inthronisierung des neuen Grünkohlkönigs bzw. der Grünkohlkönigin lädt die Stadt Oldenburg jedes Jahr in die niedersächsische Landesvertretung in Berlin ein. Hier gibt es dann ein “Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ - also Grünkohl, Pinkel, Kochwurst, Kasseler und Speck.
Politiker aus Berlin treffen dabei mit Oldenburger Bürgern zusammen.
Den Oldenburger Grünkohlkönig gibt es seit 1956. Es sei erwähnt, dass u.a. die Bundeskanzler Merkel, Schröder, Schmidt und Kohl Grünkohlkönige waren und Frau Merkel Grünkohlkönigin!
Plattdeutsch
An der Polizeischule von Oldenburg wird den angehenden Polzisten auch Plattdeutsch vermittelt
Pferdezucht
Die Zucht des Oldenburger Pferdes erfolgt getrennt von der Zucht des Oldenburger Springpferdes.
Den Grundstein für die erfolgreiche Oldenburger Pferdezucht legte Graf Anton Günther (1583–1667), dessen Apfelschimmel "Kranich" bis heute unvergessen ist.
Durch Kreuzungen mit Vollblütern, Hannoveranern und Holsteinern hat sich die Rasse etwa seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer erfolgreichen Sportpferderasse weiterentwickelt.
Zur Erinnerung an den international erfolgreichen Oldenburger Dressur- und Deckhengst "Donnerhall" (1981-2002) wurde in der Oldenburger Innenstadt eine Statue errichtet. Die ca. 700 kg schwere Bronzestatue wurde im Juni 2007 nach Plänen des Dresdner Bildhauers Walter Hilpert in der Oldenburger Fußgängerzone nahe dem Lappan aufgestellt.
Im Dezember 2011 wurde von zwei bestehenden Pferdezucht-Verbänden ein gemeinsamer Dachverband gegründet - der Oldenburger Pferdezuchtverband e.V.! Der Verband hat seinen Sitz in Vechta, das ca. km von Oldenburg
Oldenburger Pferdezuchtverband e.V.
Grafenhorststr. 5
49377 Vechta
Tel.: 0049 - (0)4441 - 9355-0
E-Mail info@oldenburger-pferde.com
Feste und Veranstaltungen
Im Folgenden finden Sie, alphabetisch geordnet, eine Reihe von interessanten Festen und Veranstaltungen in Oldenburg:
Filmfestival Oldenburg
Das Filmfestival findet jährlich in der 2. Septemberwoche statt. Die Aufführungen kann man an verschiedenen Orten genießen, so u.a. in den Weser-Ems-Hallen (EWE ARENA) oder sogar in der Justizvollzugsanstalt (JVA)
Das Festival widmet sich dem internationalen Filmschaffen, wobei sowohl internationale Spielfilme als auch Dokumentarfilme und Kurzfilme zur Aufführung kommen.
Dabei stehen vorwiegend die Werke junger Filmemacher aus dem In- und Ausland im Mittelpunkt. Aber auch international bekannte Regisseure prägen das Festival.
Hafenlust Oldenburg
Die Hafenlust Oldenburg findet jährlich Anfang Juni statt
Im Mittelpunkt stehen dabei Angebote im Bereich von Kultur und Kulinarischem - am und auf dem Wasser. Freunde von Shantychören, Bands sowie historischer Schiffe kommen hier auf ihre Kosten.
An den Ständen entlang des Wassers werden zudem maritimes Handwerk und Kunstgewerbe angeboten. Eines der Höhepunkte der Feierlichkeiten ist am Eröffnungstag ein großes Feuerwerk.
info@hafenlust-ol.de
Internationaler Töpfermarkt
Dieser Töpfermarkt findet jährlich am ersten Augustwochenende in der Werkschule statt.
Hochheider Weg 169
Tel.: 0049 - (0)441 - 382930
KIBUM
Die Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM) wird von der Stadt Oldenburg zusammen mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg veranstaltet.
Diese nicht kommerzielle Messe ist die größte ihrer Art in Deutschland.
Hier werden jährlich im November 11 Tage lang die Neuerscheinungen der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur präsentiert.
Das Ganze ist eingebettet in Autorenlesungen, Vorträge sowie Theater- und Filmvorführungen. Die Veranstaltung findet im Kulturzentrum Peter-Friedrich statt.
Pressebüro der Stadt Oldenburg
Tel.: 0049 - (0)441 - 235-2692
presse@stadt-oldenburg.de
Kramermarkt
Dieses Volksfest entstand unter dem Grafen Anton Günther im Jahr 1608.
Heutzutage wird mit Autoscottern, Karussells, einem Riesenrad und zahlreichen Imbissbuden an den Grafen erinnert. Der Graf erscheint dabei "leibhaftig" auf seinem Apfelschimmel - so wie er auf einem Kupferstich aus dem Jahr 1671 dargestellt ist.
Das Fest beginnt jährlich am Freitag zwischen dem 26. September und 2. Oktober auf dem Freigeländer der Weser-Ems-Hallen (EWE ARENA) und endet zehn Tage später.
Kultursommer
Der oldenburger Kultursommer findet jährlich in den Sommerferien Mitte Juli statt! Einer der Veranstaltungsorte ist u.a. der Schlossplatz.
Dem Besucher werden dabei internationale Musik, dramatisches Schauspiel, sommerliches Open-Air-Kino oder auch Lesungen geboten.
Lambertimarkt
Der Lambertimarkt ist ein vierwöchiger Weihnachtsmarkt. Dabei findet der Besucher ca. 120 Hütten zwischen Rathausmarkt und Schlossplatz.
Man kann hier u.a. heißen Glühwein und Kinderpunsch trinken und viele Leckereien essen. Außerdem findet man hier zahlreiche handgefertigte Waren z.B. als Geschenke zu Weihnachten.
Nikolaimarkt
Bei dem traditionellen Nikolaimarkt werden an den zahlreiche Ständen Schmuck, Textilien, Metall- und Keramikwaren angeboten - aber auch Kleidung, und Möbel findet man hier.
Dabei bietet der Oldenburger Schlossplatz eine besonders schöne Umgebung für den Markt
Der Markt findet jährlich über Pfingsten statt und wird vom "Nikolaimarkt Oldenburg" und der "Gruppe Angewandte Kunst Oldenburg AKO e.V. " veranstaltet
Oldenburger Promenade
Die Oldenburger Promenade ist ein Musikfestival mit Klassik, Jazz sowie Rezitationen und Vokalkunst.
Die Konzerte werden jährlich Anfang Juni in einer Reihe von Sälen der Stadt veranstaltet - so im Oldenburger Schloss, in der Lambertikirche, im Prinzen-Palais, im Oldenburgischen Staatstheater oder im Landesmuseum für Natur und Mensch.
Mit ihrer Eintrittskarte können sich die Besucher der Oldenburger Promenade drei 45-minütige Konzerte anhören
Die Oldenburger Promenade gibt es seit 1997 - und sie ist mittlerweile weit über Oldenburgs Grenzen hinaus bekannt und anerkannt
Oldenburg kocht
Diesen kulinarischen Höhepunkt in Oldenburg gibt es seit 2011. An dem Kochfestival beteiligen sich rund 20 renommierte Restaurants. Dabei wird in Pagodenzelten vor dem Oldenburger Schloss das Essen vor den Besuchern frisch zubereitet.
Der Schlossplatz ist dafür mit einem großen Zeltdach vor Regen geschützt, unter dem die Gäste an einem der hiesigen Tische Platz nehmen und speisen können.
Stadtfest
Das dreitägige Oldenburger Stadtfest beginnt immer am letzten Donnerstag im August
Rund 250 Stände, 20 Bühnen, 70 Bands erfreuen die Besucher des Festes drei Tage unter freiem Himmel.
Dabei wird In den Straßen und Gassen der Innenstadt Live-Musik gespielt - gepaart mit einer verlockenden Gastronomie. Neben den Speisen- und Getränkeangeboten findet man aber auch Stände mit Schmuck, Textilien und anderen Dingen.
Weinfest
Nicht nur Weinfreunde kommen hier voll auf ihre Kosten, es gibt auch andere edle Tropfen oder feine Brände zu probieren. Auf dem Fest findet man Winzer aus den großen deutschen Anbaugebieten.
Das Weinfest findet vom Donnerstag bis Samstag in der 2. Septemberwoche auf dem Schlossplatz statt
Bei dem Fest gibt es Live-Musik und neben den Getränken auch etwas zu essen. Besonders beliebt ist der Jazz-Frühshoppen am Sonntagmorgen.
Oldenburger Sagen
Oft lernt man über Sagen und Legenden eine Stadt oder Region besser kennen als durch "nackte" Zahlen und Fakten. Um das Oldenburger Land ranken sich zahlreiche Sagen und Geschichten, die von Göttern, Dämonen, Fürsten aber auch vom einfachen Volk handeln.
Eine kleine Auswahl sei hier dargestellt.
Wer sich ausführlich über die Sagen der Region informieren möchte, dem sei das 1969 im Oldenburger Heinz-Holzberg-Verlag erschienene Buch "Oldenburgische Sagen - ausgewählt und neu erzählt von Hermann Lübbing“ empfohlen. In dem Buch stellt der Autor über 250 oldenburgische Sagen vor. Das Buch ist aber nur noch über Amazon oder antiquarisch erhältlich.
Wie das Oldenburger Wappen entstand
Im Jahr wurde von Kaiser Heinrich IV. (1050-1106) eine Fürstenversammlung in Goslar einberufen. Brisant war, dass eine Reihe von Fürsten in Opposition zum Kaiser standen.
Zu dieser Zeit regierte Graf Kuno in Ostfriesland und musste sich mit Aufständischen in seiner Grafschaft herumschlagen. Daher konnte und wollte er an der Fürstenversammlung in Goslar nicht teilnehmen.
Der Kaiser sah das Fernbleiben als Verrat an ihm an und forderte Kuno zu einem Gottesurteil auf. Er sollte dafür einen Kämpfer aufbieten, der um sein Leben kämpfen sollte. Graf Kuno benannte seinen Sohn Graf Friedrich mit der Aufgabe.
Auf Befehl des Kaisers war sein Gegner ein wilder Löwe, gegen den er kaum eine Chance hatte. Aber der junge Graf griff zu einer List. Er nahm eine Figur aus Stroh mit auf den Kampfplatz, die wie ein Kämpfer ausstaffiert war und zusätzlich mit Tierblut beschmiert war. Der Löwe stürzte sich wie erhofft tatsächlich zuerst auf die Figur und verbiss sich in ihr. Da war es für den Grafen ein Leichtes, das Tier mit seinem Schwert zu töten.
Danach traten der Vater und der siegreiche Sohn vor den Kaiser, der den Kampf beobachtet hatte.
Der Kaiser beglückwünschte den Grafen und schenkte ihm einen Ring und einen Rittergurt. Dann tauchte er seinen Finger in das Blut des Löwen und strich damit zweimal über den goldfarbenen Schild des Grafen.
Auf diese Weise soll der gelb-rote Balkenschild der Grafen von Oldenburg entstanden sein.
Wie das Oldenburger Wappen entstand
Im Jahr wurde von Kaiser Heinrich IV. (1050-1106) eine Fürstenversammlung in Goslar einberufen. Brisant war, dass eine Reihe von Fürsten in Opposition zum Kaiser standen.
Zu dieser Zeit regierte Graf Kuno in Ostfriesland und musste sich mit Aufständischen in seiner Grafschaft herumschlagen. Daher konnte und wollte er an der Fürstenversammlung in Goslar nicht teilnehmen.
Der Kaiser sah das Fernbleiben als Verrat an ihm an und forderte Kuno zu einem Gottesurteil auf. Er sollte dafür einen Kämpfer aufbieten, der um sein Leben kämpfen sollte. Graf Kuno benannte seinen Sohn Graf Friedrich mit der Aufgabe.
Auf Befehl des Kaisers war sein Gegner ein wilder Löwe, gegen den er kaum eine Chance hatte. Aber der junge Graf griff zu einer List. Er nahm eine Figur aus Stroh mit auf den Kampfplatz, die wie ein Kämpfer ausstaffiert war und zusätzlich mit Tierblut beschmiert war. Der Löwe stürzte sich wie erhofft tatsächlich zuerst auf die Figur und verbiss sich in ihr. Da war es für den Grafen ein Leichtes, das Tier mit seinem Schwert zu töten.
Danach traten der Vater und der siegreiche Sohn vor den Kaiser, der den Kampf beobachtet hatte.
Der Kaiser beglückwünschte den Grafen und schenkte ihm einen Ring und einen Rittergurt. Dann tauchte er seinen Finger in das Blut des Löwen und strich damit zweimal über den goldfarbenen Schild des Grafen.
Auf diese Weise soll der gelb-rote Balkenschild der Grafen von Oldenburg entstanden sein.
Fluch des Oldenburger Schlosses
Graf Anton Günther ließ das Oldenburger Schloss unter der Leitung eines Baumeisters aus Italien neu errichten. Aber wegen des sumpfigen Untergrunds kam es immer wieder zu Schwierigkeiten, sodass die Mauern des Gebäudes immer wieder aus dem Lot gerieten, was natürlich die Stabilität des Gebäudes erheblich beeinträchtigte. Das führte dazu, dass der Baumeister hinwarf und nach Italien entschwand. Da war guter Rat teuer und die die Handwerker mussten jetzt allein mit den Problemen umgehen.
Da kam von einem der Altgesellen der Rat, ein Lebewesen einzumauern. Da sich gerade ein Kind in der Nähe befand, wurde es ergriffen und lebendig eingemauert. Die verzweifelte und entsetzte Mutter belegte deswegen das Schloss mit einem Fluch.
So sollte bis zur fünften Generation kein Kind, das auf dem Schloss geboren wird, seine Mutter kennenlernen. Der Fluch sollte nur dann ungültig werde, sofern eine Landesherrscherin von ihrem Bräutigam mit einer von sechs Schimmeln gezogenen Hochzeitskutsche nebst einem Vorreiter eingeholt wird. Und der Fluch begann sich zu erfüllen. So blieb die Ehe des bedeutenden Grafen Anton Günther mit der Herzogin Sophie von Schleswig-Holstein kinderlos.
Die Ehefrau des Herzogs Peter von Oldenburg starb bereits im Alter von 20 Jahren, sodass ihre beiden Söhne ihre Mutter kaum kennen lernen konnten Einer der Söhne, Erbprinz Paul Friedrich August wurde dreimal Witwer. Seine einzige Tochter die Prinzessin Amalie heiratete König Otto von Griechenland und blieb kinderlos! Sein Sohn Nikolaus Friedrich Peter war gerade ein Jahr alt, als seine Mutter starb.
Wie der Teufel Oldenburg vernichten wollte
Als Oldenburg immer größer geworden war, wollten die Einwohner hier auch eine Kirche errichten. Dazu steckten sie in der Nähe des Marktplatzes ein geeignetes Gelände ab. Das Vorhaben missfiel aber dem Teufel und er beschloss, den Kirchbau zu verhindern.
Dazu riss er nächtens zwischen den Ortschaften Zwischenahn und Elmendorf eine große Menge Erdreich aus dem Boden, erhob sich damit in die Luft und begab sich auf den Weg nach Oldenburg. Auf seinem Weg begann es aber zu dämmern und er hörte einen ersten Hahnenschrei. Aber er flog rasch weiter, bis der zweite Hahnenschrei zu hören war. Um sein Ziel noch zu erreichen, ließ er einen Teil des Erdreichs fallen. Das ist heute der "Kleine Wildenloh. Aber er erreichte sein Ziel nicht mehr vor dem dritten Hahnschrei. Seine Macht war mit dem ersten Sonnenstrahl erloschen, sodass er auch den Rest abwerfen musste. Daraus entstand der "Große Wildenloh". Aber Oldenburg blieb seitdem vom Teufel verschont. An der Stelle, an der der Teufel das Erdreich herausgerissen hatte, befindet sich heute das 5,5 km² große Zwischenahner Meer.
Der in zornigem Plattdeutsch gerufene Fluch des Teufels, bevor der seine restliche Last abwarf, lautete:
Swarte Hahn swart
Du dreppst mi in`t Hart
O, wo mi dar smart.
Schwarzer Hahn du schwarzer
du triffst mir ins Herz
O, wie mich das schmerzt.
Das Oldenburger Wunderhorn
Das Oldenburger Wunderhorn - ein Jägerhorn - befand sich beweisbar seit 1592 im Eigentum der Grafen von Oldenburg. Es wurde aber von dem späteren dänischen Landesherrn von Oldenburg 1689 nach Kopenhagen verbracht. Heutzutage kann man es im Schloss Kronborg in Helsingør auf der dänischen Insel Seeland besichtigen. Eine Nachbildung davon befindet sich im Schloss Oldenburg. Diese Nachbildung kam als Geschenk von Wilhelm I. von Preußen dem späteren Kaiser - nach Oldenburg.
Um das Horn, das wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Rheinland aus Silber gefertigt wurde, ranken sich zahlreiche Sagen, eine sei hier vorgestellt:
Graf Otto von Oldenburg (1175-1251) kam im Verlauf eines Jagdausflugs in die sandigen Osenberge in der Nähe von Oldenburg. Da er sehr durstig war rief er aus: "Ach, wenn ich doch etwas Gutes zu trinken hätte!" Kaum hatte er geendet, öffnete sich die Erde und ein schönes Mädchen in prächtigen Kleidern erschien. Sie reichte dem Grafen ein prächtiges Jagdhorn, das mit dem erwünschten Getränk gefüllt war. Sie forderte den Grafen auf, daraus zu trinken, was dieser aber nach einer Zeit des Überlegens verweigerte.
Aber das Mädchen redete ihm gut zu und versprach, dass es dem Grafen und der Stadt zum Besten gereichen würde. Andererseits würde das Grafengeschlecht in Zwietracht geraten. Aber dennoch trank der Graf nicht aus dem Gefäß sondern schüttete ein wenig hinter sich.
Einige Tropfen davon gelangten auf den Rücken seines Pferdes und versengten dort das Haar des Tieres. Das Mädchen verlangte daraufhin das Gefäß zurück, aber der Graf ritt mit dem wertvollen Gefäß davon. Kurz darauf war das Mädchen wieder in der Erde verschwunden.
Der Graf verbrachte das Horn auf sein Schloss in Oldenburg. Dort wurde es in großen Ehren gehalten, aber aus dem Gefäß mochte niemand trinken, da jedes Getränk einen unangenehmen Beigeschmack hatte. Trotz des Testaments des letzten Oldenburger Grafen - Anton Günther - in dem bestimmt wurde, das Gefäß in Oldenburg zu belassen, kam es danach in die Hände des dänischen Königs.
Ick mutt erst mal mien Sophie fragen
Graf Anton Günther von Oldenburg und Delmenhorst (1583-1667) besuchte einst einer seiner Meierhöfe im Oldenburger Land. Die Meier waren keine freien Menschen und hatten stets den Wunsch, sich freikaufen zu können.
Der Graf traf den Meier beim Pflügen des Ackers mit zwei besonders prächtigen Ochsen an. Da ihm die Ochsen besonders gut gefielen, bot er dem Meier an, ihm die Ochsen abzukaufen und ihm dafür als Lohn einen Freibrief auszustellen. Aber der Mann erbat sich mit den Worten "Ick mutt erst mal mien Sophie fragen" Bedenkzeit bis zum nächsten Tag aus. Am nächsten Tag trieb er seine Ochsen bereits früh am Morgen zum Schloss, um den Handel abzuschließen. Dort trat er demütig vor den Grafen, um ihm zu erklären, dass seine Frau mit dem Handel einverstanden sei. Daraufhin gab ihm der Graf zur Antwort: "Aus dem Handel wird leider nichts mehr, auch ich habe mittlerweile meine Frau Sophie gefragt und sie war dagegen!"
Graf Anton Günther und sein Pferd Kranich
Graf Anton Günther von Oldenburg und Delmenhorst (1583-1667), besaß eine ganze Reihe von Pferden, die er züchtete. Aber eines war ihm bei weitem das liebste. Es war ein Apfelschimmel namens Kranich. Über die Tatsache, wie er an das Tier gelangte, gibt es die folgende schöne Fabel:
Auf seinem Weg nach Dänemark versuchte er in einem Dorf in Holstein ein Quartier für die Nacht zu bekommen. Aber im dörflichen Wirtshaus war kein adäquates Zimmer vorhanden. Aber der Wirt empfahl ihm ein Zimmer in einem verlassenen Schloss, in dem es aber spuken soll.
Der Graf aber war ein unterschrockener Mann und bezog ein prächtiges Zimmer in dem Schloss. Der Graf war gerade dabei mit seinem Diener sein Abendmahl einzunehmen. als es an der Tür klopfte. Er rief herein und eine Gestalt kam und stürzte sich auf den Grafen. Der aber konnte den Angreifer mit seinem Degen in die Flucht schlagen. Der Graf verfolgte den Angreifer, der über eine halbverfallene Treppe in den Keller des Schlosses flüchtete. Hier flüchtete er durch eine schwere Tür und sah sich von sechswild aussehenden Männern umringt, die ihn töten wollten.
Der Graf wollte die Männer einschüchtern, indem er ihnen zurief, dass er der Graf der Region sei und sein Tod zu schweren Strafen führen würde. Nach einer kurzen Beratung machten sie ihm das Angebot ihn freizulassen, wenn er nicht verraten würde, dass sie hier eine Fälscherwerkstatt betreiben würden. Der Graf sicherte es zu und konnte den Ort unversehrt verlassen.
Einige Jahre später saß der Graf in seinem Schloss beim Abendbrot, als es an der Tür klopfte. Nachdem der Graf herein gerufen hatte, betrat ein sehr elegant gekleideter Mann den Raum. Er sprach zu dem Grafen: Ihr habt euer Wort von damals in dem Schloss in Holstein gehalten. Dafür möchte Euch belohnen. Im Blauen Haus am Damm steht ein wunderbares Pferd, das euch gehören soll". Und in der Tat fand er dort ein edles und wunderschönes Tier vor, das ihn schon lange zu kennen schien. Es war der Apfelschimmel Kranich.
Der taubstumme norddeutsche Barockmaler Wolfgang Heimbach (1613-1678) hatte den Grafen auf seinem Pferd Kranich gemalt.
Die Gertrudenlinde zu Oldenburg
In der Stadt Oldenburg lebte ein reicher Kaufmann, der durch seinen Handel und seine Schiffe, die bis Island und Livland fuhren, immer reicher wurde. Er und seine Frau hatten einen Sohn, der das Geld seines Vaters in den Wirtshäusern unters Volk brachte. Seine Eltern wollten, dass er heiratet und daher vermittelten sie ihm zahlreiche sittsame junge Frauen. Aber keine gefiel ihm längerfristig. In dieser Zeit stellte seine Mutter ein hübsches und sittsames Waisenmädchen als Magd ein. Sie hieß Gerlinde. Dem Sohn begann das Mädchen zu gefallen, aber sie spürte, dass er es nicht ehrlich meinte. Da sie sich ihm verweigerte, griff er eines Tages zur Gewalt, ließ sie aber los, da sie begonnen hatte, laut zu schreien. Für diese Schmach beschloss er, sich zu rächen.
Er nahm einige kostbare Stücke des Silberbestecks seiner Eltern an sich und versteckte sie unbemerkt in ihrem Schrank. Anlässlich eines festlichen Abendmahls bemerkte die Mutter das Fehlen der Silberteile.
Es wurde überall gesucht und zuletzt - auf Wunsch des Sohnes - auch im Zimmer von Gerlinde. Dort wurden die gesuchten Silberstücke natürlich gefunden. Trotz ihrer Beteuerungen, unschuldig zu sein, wurde sie vom Gericht der Stadt zum Tode verurteilt.
Bereits am nächsten Tag wurde sie zum Richtplatz geführt und dabei von zahlreichen Menschen begleitet. Auf ihrem Weg zum Richtplatz erblickte sie am Wegesrand einen verdorrten Lindenzweig. An der St. Gertrauden-Kapelle kniete sie nieder und steckte den Zweig hier in die Erde. Dabei versprach sie folgendes: Ich bin unschuldig und zum Beweis wird dieser Zweig zu einer großen blühenden Linde heranwachsen. Bereits enige Tage nach ihrem Tod begann der Baum zu wachsen und zu blühen und wuchs im Laufe der Jahre zu einer gewaltigen Linde heran.
Der "böse" Sohn bekannte später auf seinem Totenbett seine Tat und ließ als Zeichen der Reue an der Eingangspforte des Gertrudenfriedhofs einen Stein errichten, auf dem zu lesen ist:
"O ewich is so lanck" (O, ewig ist so lange
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