Schloss Jever
Das Schloss entstand aus einer früheren Wehranlage aus dem 14. Jahrhunderts. Der Häuptling Hayo Harlda (1405-1441) baute ab 1428 das bei früheren kriegerischen Auseinandersetzungen zerstörte Schloss wieder auf.
Unter dem Sohn von Hayo Harldas - Tanno Düren (1424-1468) - und später von Edo Wiemken (1454-1511) wurde das Schloss weiter ausgebaut.
Die letzte Regentin der Herrschaft von Jever - "Maria von Jever" (Fräulein Maria) ließ zwischen 1560 und 1564 das Schloss teilweise im Stil der Renaissance zu einem repräsentativen Vierflügelschloss umbauen. Es diente ab 1433 der Herrschaft Jever als Regierungssitz.
Der Bergfried überragt und dominiert das Schloss. Über 105 Stufen kann er erklommen werden und belohnt von oben mit einem fantastischen Blick über die Stadt.
Seit 1921 hat das Schlossmuseum hier seinen Sitz. Der Besucher findet hier Exponate der Kulturgeschichte und Archäologie des Jeverlandes.
Friesisches Brauhaus
Das Friesische Brauhaus zu Jever wurde 1848 von Diedrich König (1789-1869) gegründet. Im Jahr 1867 übernahm Theodor Fetköter, Sohn eines Gastwirts aus Jever, die Brauerei.
Fetköter gelang es, mit Hilfe zahlreicher Innovationen und Investitionen eine führende Rolle unter den hiesigen rund 20 Brauereien einzunehmen.
So errichtete er 1892 ein eigenes Elektrizitätswerk für die Brauerei und installierte 1898 eine Eismaschine
Heutzutage wird hier das bekannte Jever-Pilsener Bier und bis 1990 wurde das Exportbier der Marke „Jever Export“ gebraut.
Seit 1994 gehört die Brauerei zur Dortmunder Brau-&-Brunnen-Gruppe, die seit 2004 zur Radeberger-Gruppe innerhalb des Oetker-Konzerns gehört.
Heutzutage sind in der Brauerei rund 270 Menschen beschäftigt. In den im Verlauf der 1980er Jahren errichteten Türmen befinden sich drei mal fünf Gärtanks mit einem Inhalt von jeweils 240.000 Liter, in denen die Würze zum Jungbier vergoren wird. In der Brauerei werden stündlich ca. 60.000 Flaschen abgefüllt.
Nach einer Voranmeldung kann der Produktionsbetrieb mit Hilfe einer fachkundigen Führung besichtigt werden. Im Verlauf der Führung wird auch das historische Brauereimuseum besucht.
Elisabethufer 18
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 130
www.jever.de
Besondere Gebäude und Bauwerke
Amtsgericht
Das Amtsgericht von Jever befindet sich in einem Gebäude, das aus mehreren Teilen besteht, die aus verschiedenen Zeiten stammen:
- Dem Richthaus dessen Untergeschoss über eine Freitreppe zu erreichen ist. Dieser Teil wurde zwischen 1703 und 1704 unter Fürst Carl Wilhelm von Anhalt-Zerbst errichtet. Interessant ist zu erwähnen ist, dass Gerichtssitzungen danach nicht mehr in den Privathäusern der Richter abgehalten werden durften.
- Dem Obergeschoss des Gebäudes, das 1827 unter Herzog Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg aufgestockt wurde.
- Dem im Jahr 1884 errichteten einen Anbau.
- Dem ältesten Teil des Gerichts, der frühere Marstall", der etwa um 1620 errichtet wurde. Bis 1993 wurde dieser Gebäudeteil als Büro- und Abstellraum sowie als Hausmeisterwohnung genutzt.
Der hintere Teil des Marstalls, der 1882 abgebrochen worden war ist 1997 neu aufgebaut worden und verfügt über mehrere Sitzungssäle - im Erdgeschoss hat zudem das Grundbuchamt seinen Sitz.
Schlossplatz 1
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 945- 0
Blaudruckerei
In der Blaudruckerei von Jever wird noch die traditionelle ostfriesische und norddeutsche Blaudruckerei betrieben.
Blaudruck ist ein altes Färbeverfahren für Stoffe aus Leinen- oder Baumwolle. Dabei wird der Stoff mit einer Schutzmaske bedruckt und anschließend mit Indigo eingefärbt.
Der Blaudruck wurde im 18. Jahrhundert, der Hochzeit dieses Färbeverfahrens, auch als Porzellandruck bezeichnet.
Die so gefärbten Stoffe wurden dann vorwiegend zur Herstellung von Bettwäsche, Vorhängen und Frauenbekleidung verwendet.
In der Druckerei wird dem Besucher ein guter Einblick in die Abläufe dieser alten Technik gewährt.
Kattrepel 3
26441 Jever
Tel.:0049 - (0)4461 - 71388
Frühere Löwenapotheke
Das Gebäude geht in seiner heutigen Form auf das Jahr 1798 zurück, obwohl es im Kern sogar noch älter ist. Der Apotheker Johann Carl Christian Sprenge kaufte seinerzeit das Gebäude und verband es mit dem benachbarten Haus und richtete hier eine Apotheke ein.
Heutzutage
Apothekerstraße 1
Gasthaus Schwarzer Bär
Dieses Gebäude, in dem sich eine Gaststätte befindet, stammt aus dem Jahr 1562 und gehört damit zu den ältesten Gebäuden von Jever.
Bei dem zur Zeit von Maria von Jever (1500-1575) erbauten Haus handelt es sich um einen zweigeschossigen Backsteinbau.
Am Kirchplatz 14
26441 Jever.
Tel.: 0049 - (0)4461 - 917 00 88
Haus der Getreuen
Die Getreuen von Jever sind eine Gruppe von Honoratioren und Verehrer von Bismarck, die sich zur Zeit Bismarcks zum Stammtisch in der damaligen Gaststätte Rudolphis trafen.
Um ihre besondere Verehrung von Bismarck zu Ausdruck zu bringen, schickten sie ihm von 1871 bis 1898 jährlich zu seinem Geburtstag am 1. April eine Kiste mit 101 Kiebitzeiern und unterzeichneten das Geschenkpaket mit:
"Die Getreuen von Jever".
Noch heute treffen sie sich in der Gaststätte "Haus der Getreuen" gegenüber dem Bismarckmuseum zu einem Kommers, bei dem der von Bismarck gestiftete Kiebitzbecher die Runde macht.
Die Anfänge dieses Gebäudes reichen bis ins Jahr 1731 zurück, obwohl erst 1836 die Konzession für den Ausschank von Bier und Wein erteilt worden war.
Schlachtstraße 1
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 748 5949
Hof von Oldenburg
Das auffallende Gebäude ist eine historische Gaststätte aus dem Jahr 1798.
Heutzutage befindet sich in dem Gebäude ein Restaurant und Café. Eine Besonderheit ist das im April 1983 eingeweihtes Glockenspiel mit 16 Glocken. Mehrmals täglich erscheinen die wichtigsten früheren Herrscher des Jeverlands:
- Edo Wiemken der Jüngere (1454-1511)
- Maria von Jever (1500-1575),
- Graf Anton Günther (1583-1667),
- Fürst Johann August von Anhalt-Zerbst (1677-1742) sowie
- die Zarin Katharina II. von Russland (1729-1796).
Dazu erklingen verschiedene Volksweisen. Das Glockenspiel wurde seinerzeit von der Turmuhrenfabrik Korfhage in Melle - im Landkreis Osnabrück gelegen - erstellt.
Das Glockenspiel wurde von Jacobus Eden gestiftet, der das heruntergekommene Gebäude in den 1960er Jahren erworben hatte.
Er wurde 1991 Ehrenbürger der Stadt.
Am Alten Markt 14
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 3081
info@hof-von-oldenburg-jever.de
Kreisamt
Das Kreisamt von Jever ist Sitz der Verwaltung des Landkreises Friesland. Das Gebäude
Lindenallee 1
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 919-0
E-Mail: landkreis@friesland.de
www.friesland.de
Mariengymnasium
Die Ursprünge der Schule gehen auf eine im Jahr 1573 von Maria von Jever gegründete Lateinschule zurück. Im Jahr 1667 - mit der Übernahme der Herrschaft in Jever durch das Fürstentum Anhalt-Zerbst - erhielt die Schule den Namen Provinzialschule.
Ihren heutigen Namen erhielt das Gymnasium im Jahr 1873 anlässlich seines 300-jährigen Bestehens. Von 1593 bis 1818 fand der Unterricht in einem nicht mehr existierenden Gebäude auf der östlichen Seite des Kirchplatzes statt. Ab 1818 wurde der Schule von Herzog Peter Friedrich Ludwid (1755-1829) das damalige Drostenhaus zur Verfügung gestellt. Das Dostenhaus wurde übrigens 1975 abgerissen. Seit dem Jahr 1900 befindet sich das Gymnasium in einem im Stil der Neorenaissance damals errichteten Neubau. Im Jahr 1969 wurde ein Neubau in Waschbetonverkleidung angebaut. Vor dem Eingang des Gymnasiums befindet sich ein riesiger Findling der 1973 hier aufgestellt wurde. Auf ihm sind die beiden Jahreszahlen 1573 und 1973 eingeritzt.
Heutzutage (2014) werden an der Schule rund 1.500 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5 bis 12 von ca. 120 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.
Terrasse 3
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 93130
E-Mail:timmermann@mariengymnasium.eu
Landesbank
Das Gebäude, in dem sich heutzutage die Oldenburgische Landesbank befindet, wurde um 1850 als Wohnhaus des Kaufmanns Diesendorf im Stil des Klassizismus errichtet
Mühlenstraße 1
Packhaus
Das frühere Packhaus entstand um 1650. Auffallend sind die mittig befindlichen Ladeluken. Heutzutage
Wangerstraße 8
Portal des früheren Drostenhauses
Früher befand sich hier das Drostenhaus, das aber 1975 einer Sanierungsmaßnahme zum Opfer fiel. Von dem alten Gebäude ist nur noch das Portal aus dem Jahr 1756 erhalten geblieben, das in den hier befindlichen Neubau integriert wurde.
Hopfenstraße 2
Stadtwaage
Das Gebäude wurde 1823 auf dem zugeschütteten Stadtgraben als Stadtwaage und Schankwirtschaft errichtet. Heutzutage hat hier der Verlag Brune-Mettcker seinen Sitz.
Wangerstraße 14
Interessante Museen
Bismarckmuseum
Das Bismarck-Museum der Vereinigung "der Getreuen von Jever" befindet sich seit dem Dezember 2004 in der Wangerstraße in Jever. Das Museum beherbergt rund 400 Exponate des Reichskanzlers Otto von Bismarck sowie der preußischen Geschichte.
Unter den Ausstellungsstücken sind Exponate aus dem persönlichen Besitz Bismarcks sowie weitere Gegenstände, die mir Bismarck und seinem Leben in einem Zusammenhang stehen.
Die Getreuen von Jever führen mit dem Museum eine Tradition der Getreuen fort, die als Stammtischtreffen im Gasthof „Haus der Getreuen“ begann und deren Mitglieder Bismarck zum Geburtstag 101 Kiebitzeier schickte.
Die Getreuen treffen sich heutzutage jedes Jahr am 1. April, dem Geburtstag von Bismarck, im Gasthof „Haus der Getreuen“ - gegenüber dem Bismarckmuseum
Wangerstraße 15
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 717 27 / 2878
Brauereimuseum
In dem Historischen Brauereimuseum, das dem Friesischen Brauhaus zu Jever (siehe oben) angeschlossen ist, kann man die Geschichte der Bierbrauereikunst hautnah erleben. Bei dem dazu gehörigen Rundgang unter fachkundiger Führung durch den Produktionsbetrieb lernt man manches über die Art, wie früher Bier gebraut wurde. Die rund zweistündige Besichtigung ist jedoch nur nach einer vorherigen Anmeldung möglich.
Elisabethufer 18
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 130
www.jever.de
Feuerwehrmuseum
Das Feuerwehrmuseum findet man in der Nähe des Bahnhofs in dem früheren Bahnfrachtgebäude der Bundesbahn.
Neben Exponaten aus der Feuerwehrgeschichte von Jever, in dessen Mittelpunkt ein Feuerwehr-Oldtimer zu sehen ist, werden jährlich wechselnde Ausstellungen zu verschiedenen Themen der Brandbekämpfung gezeigt.
Florianstraße
Tel.: 0049 - (0)4461 - 914848
Schlachtmühle, Landwirtschaftsmuseum
Diese 1847errichtete Mühle ist ein zweistöckiger Galerieholländer mit Windrose. Bereits 1722 stand hier eine Mühle, die aber im Oktober 1732 abbrannte und1733 wieder aufgebaut wurde. Wegen Baufälligkeit wurde sie1846 abgebrochen und 1847 an ihrem heutigen Standort neu errichtet. Die Mühle ist eine Pell- und Mahlmühle mit zwei Pellgängen und je einen Roggen- und einen Weizenmahlgang.
Im Jahr 2004 wurden die Flügel und die Kappe erneuert und nach weiteren Renovierungsarbeiten können sich die Flügel seit dem Jahr 2010 wieder drehen.
In der Mühlenscheune befindet sich ein Landwirtschaftsmuseum, in dem man den Weg des Getreides von der Aussaat bis zur Ernte verfolgen kann.
In der historischen Schlosserwerkstatt findet man zahlreiche Werkzeuge.
Öffnungszeiten
Von Ostern bis Mitte Oktober sonntags von 14:00 - 17:00 Uhr
Von Pfingsten an zusätzlich auch samstags unter fachkundiger Begleitung.
Das Landwirtschaftsmuseum ist sonntags von 11:00 - 17:00 Uhr geöffnet.
Nähere Auskünfte beim Schlossmuseum
Hooksweg 9
26441 Jever
Tel.: 0049 - (0)4461 - 9693
Schlossmuseum
Seit 1921 befindet sich das Schlossmuseum im Schloss von Jever (Siehe oben). Der Besucher findet hier Exponate aus der Geschichte des Schlosses einschließlich seiner Herrscher und Bewohner
sowie der Kultur- und Landesgeschichte des Jeverlandes.
Schlossplatz
26435 Jever
Öffnungszeiten
Di. bis So. von 10:00 bis 18:00 Uhr
Sehenswerte Denkmäler
Bismarckeiche
Anlässlich des 80sten Geburtstags von Bismarck am 1. April 1890 wurde ihm zu Ehren eine Eiche gepflanzt. Ein Jahr danach wurde um die Eiche ein dekoratives Gitter errichtet. Das von Georg Hermann Narten aus Oldenburg gestaltete Gitter wurde am 10. Mai 1896 eingeweiht
Aber im Jahre der Zeit verrottete das Gitter so stark, dass es 1954 entsorgt wurde. Die nicht gekennzeichnete Eiche befindet sich auf dem Kirchplatz.
Bronzebulle
Diese bronzene Figur eines Bullen erinnert seit 1999 an die früheren hier stattfindenden Viehmärkte. Der liegende Bulle wurde von dem Bildhauer Curt Lehmann aus Großkneten in erstellt. Von ihm stammen zudem der Kiebitzbrunnen sowie die Figur der Wasserträgerin (Theda und Lumpi). Die Figur befindet sich am Alten Markt.
Friedenseiche
Diese im Frühjahr 1871 auf dem heutigen Schlossplatz gepflanzte Eiche soll an das siegreiche Ende des deutsch-französischen Kriegs erinnern.
Der Krieg begann am 19. Juli 1870 und endete mit dem Friedensschluss von Frankfurt am 10. Mai 1871. In Deutschland herrschte König Wilhelm I. und in Frankreich Napoleon III.
Denkmal von Fräulein Maria
Das Denkmal soll an Maria von Jever (1500-1575), der letzten Regentin der Herrschaft von Jever erinnern. Das ca. 2,20 m hohe und rund 550 kg schwere Denkmal von ihr wurde von dem Berliner Bildhauer Harro Magnussen (1861–1908) entworfen und in der Gießerei Gladenbeck in Friedrichshagen gegossen. Anlässlich des 400. Geburtstags von Maria wurde es am 5. September 1900 eingeweiht.
Mit Blick auf das Schloss hält sie in der rechten Hand die Urkunde zur Verleihung der Stadtrechte an Jever, während die linke auf dem Kopf eines Windhundes ruht. Ihr Kopf wird von einem großen Hut bedeckt.
Das Denkmal befindet sich vor dem Schloss von Jever.
Eine Provinzposse
Nach Auffassung von einigen Bürgern der Stadt hatten sich die hiesigen Krähen so stark vermehrt, dass sie nach deren Meinung zu einer Plage für Einwohner und Touristen geworden waren. Daher wurde das Denkmal an Maria im Juli 2007 für 14 Tage verhüllt.
Das Verhüllungskünstlerpaar Christo und Jeanne-Claude ließen grüßen
Kriegsdenkmäler
Erwähnenswert sind die Mahnmale des Krieges gegen Frankreich von 1870/1871, des Ersten Weltkriegs von 1914–1918 und des Zweiten Weltkriegs von 1939–1945.
- Das Denkmal zur Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg zwischen 1870 und 1871 wurde am 10. Mai 1873 eingeweiht.
Das Denkmal besteht aus Sandstein und Marmor und stammt von dem Steinhauer Hülskötter aus Jever. - Das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs wurde am 22. November 1925 eingeweiht.
Der Entwurf zu dem Denkmal stammte von dem Wilhelmshavener Baumeister Stock und wurde von Handwerkern aus Jever erstellt
- Dieses Mahnmal in Form einer liegenden Bronzeplatte mit den Maßen von 1,30 mal 1,30 m erinnert an die Toten des Zweiten Weltkriegs.
Der Entwurf zu der Gedenktafel stammte von dem Kirchenmaler Hermann Oetken aus Delmenhorst. Das Mahnmal wurde am 18. November 1962 eingeweiht
Die drei Denkmäler befinden sich vor dem Schloss von Jever.
Mahnmal für Jever Juden
Das Mahnmal soll an die durch die Nationalsozialisten ermordeten 67 Juden von Jever erinnern. Vor 1933 lebten rund 100 Juden in Jever, von denen 67 von den Nazis ermordet wurden - die restlichen entkamen durch Flucht, Emigration oder wurden versteckt. Das Mahnmal wurde von dem seit 1968 in Oldenburg lebenden Udo Reimann entworfen und am September 1996 eingeweiht. Es zeigt in drei Stapeln gegliedert 68 Bücher, wobei auf 67 die Lebensdaten der ermordeten Juden dargestellt sind.
Das Mahnmal befindet sich in der Fräulein-Maria-Straße an der Mauer des Gefängnisses, in dem die Juden zuerst eingesperrt waren.
Eilhard Mitscherlich Denkmal
Das am 6. September 2006 eingeweihte Denkmal ehrt den bedeutenden Naturwissenschaftler Eilhard Mitscherlich.
Es ist jedoch eine Nachbildung des Denkmals, das 1894 zum 100. Geburtstags des Naturwissenschaftlers von Carl Ferdinand Hartzer errichtet wurde und 1919 vor dem des Ostflügels der Humboldt-Universität in Berlin aufgestellt wurde
Es sei erwähnt, dass hier von 1896 bis 1954 bereits ein Denkmal stand, das aber 1954 wegen Baufälligkeit abgebaut wurde. Es bestand aus einem Gipskern mit einem dünnen Metallüberzug, in den im Laufe der Jahre Feuchtigkeit eingedrungen war.
Das Denkmal findet man in den Wallanlagen an der St. Annen Straße
Gedenktafel an Maria Clementine Martin
Maria Clementine Martin entwickelte das heute noch bekannte "Klosterfrau Melissengeist." Sie wurde 1775 in Brüssel als Tochter eines Offiziers geboren. Im Jahr 1783 kam sie mit ihren Eltern nach Jever und lebte hier bis 1792.Im Alter von 17 Jahre trat sie in Coesfels in Westfalen in ein Kloster ein. Hier war sie bis zur Säkularisierung der Klöster bis 1803 in der Krankenpflege tätig.
Zwei Gedenktafeln
Am 3. Mai 1945 versammelten sich rund 2.000 Jever Bürger, um auf dem Schlossturm die weiße Flagge zu hissen, um damit der Stadt die drohende Zerstörung zu verhindern Zudem entwaffneten sie den NSDAP-Kreisleiter.
An dieses Ereignis erinnern sogar zwei Gedenktafeln, die sich in einigen Details im Text unterscheiden. Die ältere von 1994 steht am Dieses Mahnmal in Form einer liegenden Bronzeplatte mit den Maßen von 1,30 mal 1,30 m erinnert an die Toten des Zweiten Weltkriegs.
Der Entwurf zu der Gedenktafel stammte von dem Kirchenmaler Hermann Oetken aus Delmenhorst. Das Mahnmal wurde am 18. November 1962 eingeweiht am Alten Markt. Die andere - die offizielle städtische Tafel - wurde am 3. Mai 1995 an der Schlossmauer vor dem linken Torhäuschen angebracht
Schillerlinde
Diese Linde in den Jever Wallanlagen an der Stelle des früheren Pulvermagazins. ist ein Naturdenkmal. Der Baum wurde anlässlich des 100sten Todestag von Schiller am10. Mai 1905 hier gepflanzt.
Die Linde ist von einem Schmuckgitter umgeben auf dem sich ein Medaillon mit dem Kopf des Dichters befindet
Theda und Lumpi (Wasserträgerin mit Hund)
Bevor Jever 1928 an das öffentliche Wassernetz angeschlossen wurde, holten die Bürger ihr Wasser aus Brunnen, die als Pütten bezeichnet wurden. In der Regel waren es Frauen, die das Wasser holten und nach Hause brachten.
Den Namen Theda und Lumpi - anstelle der offiziellen Bezeichnung Wasserträgerin mit Hund - erhielt das Denkmal, da Theda ein früher häufiger friesischer Vorname war und Hunde gerne als Lumpi bezeichnet wurden.
Das Denkmal stammt von Peter Lehmann aus Großenkneten, von dem auch die Vögel auf dem Kiebitzbrunnen stammen. Großenkneten ist eine etwas mehr als 14.000 Einwohner zählende Gemeinde im Landkreis Oldenburg.
Vereinigungsdenkmal
Das Denkmal zur Wiedervereinigung von Deutschland wurde am 3. Oktober 1990 an der Prinzengraft in Jever aufgestellt. Vorher befand es sich in der Jahnstraße.
Auf dem viele Tonnen schweren Findlingsstein wird auf den 17. Juni und die deutsche Einheit hingewiesen.
Schlosserdenkmal
Das Schlosserdenkmal wurde am 2. September 1878 eingeweiht und ehrt den am 17. November 1776 in der Annenstraße Nr. 27 in Jever geborenen Historiker Friedrich Christoph Schlosser.
Das Denkmal besteht aus einem über 3 m hohen Sandstein Obelisken, der auf einem mehrstufigen Sockel aufgesetzt ist. Auf der Vorderseite ist ein Bronzemedaillon mit dem Kopf von Schlosser sowie mit seinen Lebensdaten angebracht.
Sehenswerte Brunnen
Brillenbrunnen
Der Brillenbrunnen wurde auf Initiative eines in der Nähe befindlichen Brillenladens - daher der Name - errichtet und am 30. Mai 1991 eingeweiht. Erwähnenswert ist, dass am Tag der Einweihung anstelle von Wasser Jever Pilsener aus dem Brunnen floss.
Er steht auf einer früheren Jeverschen Pütt, die man 1986 anlässlich von Bauarbeiten freigelegt hatte.
Der Brunnen befindet sich auf dem Klön-Hoffs - einem kleinen Platz - der sich zwischen der Schlachtstraße und dem Kattrepel befindet.
Hopfenbrunnen
Der Brunnen befindet sich im Innenhof eines Gebäudekomplexes Am Hopfengarten.
Kiebitzbrunnen
Der Brunnen befindet sich in der Nähe des Hauses der Getreuen und wurde1985 errichtet. Eine Tafel am Brunnen "erzählt" die Geschichte der "Getreuen von Jever" und setzt zudem dem Kiebitz ein Denkmal.
Die Getreuen von Jever waren und sind eine Gruppe von Honoratioren und Verehrer von Bismarck, die sich seinerzeit zum Stammtisch in der Gaststätte Rudolphis trafen.
Um ihre besondere Verehrung von Bismarck zu Ausdruck zu bringen, schickten sie ihm jährlich zu seinem Geburtstag am 1. April eine Kiste mit 101 Kiebitzeiern.
Näheres dazu finden Sie weiter oben unter "Haus der Getreuen".
Kosakenbrunnen
Der Kosakenbrunnen wurde - wie der Sagenbrunnen acht Jahre zuvor - von dem Bildhauer Bonifatius Stirnberg errichtet und im Jahr 2003 eingeweiht.
Der Brunnen stellt drei berittene und uniformierte Kosaken dar und soll an die Befreiung des Jeverlands von den Franzosen und Niederländern mit Hilfe russischer Kosakenregimenter im Jahr 1813 erinnern. Die Franzosen und Niederländer hatten das Jeverland von 1806 bis 1813 während der napoleonischen Kriege besetzt gehalten.
Die Herrschaft der Russen begann mit dem Tod von Friedrich August von Anhalt-Zerbst (1734-1797) im Jahre 1793. Da Friedrich August keinen männlichen Erben hatte, fiel das Fürstentum und damit das Jeverland an seine Schwester, die inzwischen als Katharina II. ((1709-1762) - die Große - Kaiserin bzw. Zarin von Russland war.
Die Herrschaft von Russland ging im Jahr 1818 mit dem Übereignung des Jeverlandes an das Großherzogtum Oldenburg zu Ende.
Der Brunnen liegt an der Ecke Große Burgstraße / Albanistraße
Ratspütt
Unter einer Pütt verstand und versteht man Brunnen, aus denen früher Wasser entnommen wurde.
Davon gab es früher etwa ein Dutzend in der Stadt, die teilweise einige Jahrhunderte lang genutzt wurden.
Hier trafen sich die Frauen eines Stadtbezirks zum Wasserholen und konnten dabei untereinander die neuesten Nachrichten austauschen.
Der Brunnen wurde 1621 errichtet, während die Brunnensäule aus dem Jahr 1882 stammt.
Der Brunnen wurde 1965 und zuletzt 2007 erneuert.
Die Ratspütt befindet sich gegenüber dem Rathaus.
Sagenbrunnen
Der Brunnen wurde von dem Bildhauer Bonifatius Stirnberg aus Aachen entworfen und auch errichtet und wurde im Jahr 1995 eingeweiht.
Die Figuren des Brunnens sollen fünf in der Region bekannte Sagen symbolisieren. So wird Maria von Jever dargestellt, die der Sage nach nicht gestorben sein soll, sondern durch einen unterirdischen Gang beim Schloss verschwand und irgendwann wiederkehren soll.
Eine weitere Figurengruppe zeigt den Grafen Anton-Günther von Oldenburg mit seinem Apfelschimmel "Kranich“.
Das Hexenschiff zeigt zwei Hexen, die der Sage nach ihr Unwesen bei den Fischern des Jeverlandes getrieben haben sollen.
Der Gudrunsage aus dem 9. Jahrhundert nach soll der dänischen Sänger Horand gen "Givers“ geritten sein, was wahrscheinlich die erste Nennung von Jever gewesen war.
Standort: Alter Markt
Theater und Kultur
Landesbühne Niedersachsen Nord
In Jever befindet sich eine der Spielstätten der 1952 gegründeten Landesbühne Niedersachsen Nord GmbH. Die Gastspiele der Landesbühne finden ca. neun Mal jährlich statt, daneben gibt es aber auch andere Vorführungen, wie z.B. Ballettabende.
Heutzutage finden die Aufführungen im "Theater am Dannheim" statt - ein Anbau an eine Schule mit 352 Sitzplätzen.
Schulstraße 5
26441 Jever
Kartenservice: 0049 - (0)4461 - 939 207
Künstlerforum Jever
Das Künstlerforum Jever e. V. ist ein Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im Raum Friesland. Der Verein wurde im Jahr 1989 gegründet
Veranstaltungsorte sind ein früherer Lokschuppen und ein Stellwerk. In dem Gebäudeensemble findet man das Zil – Zimmertheater im Lokschuppen - sowie die Galerie im Lokschuppen.
Seit 2001 führt das Jever Art Ensemble im Zil Schauspiele sowie Märchen auf, wobei im Lokschuppen ein alter Bundesbahn-Baustoffwagen als Bühne dient. Im Jahr finden hier rund 80 Veranstaltungen sowie wechselnde Ausstellungen bekannter Künstler statt.
Lokschuppen und Stellwerk am Moorweg 2.
Kirchen in der Stadt
Evangelisch-lutherische Stadtkirche
Die heutige evangelisch-lutherische Stadtkirche wurde im Jahr 1964 nach Plänen des Architekten Dieter Oesterlen (1911–1994) anstelle einer 1959 abgebrannten Vorgängerkirche errichtet. Aber auch deren - unter Maria errichtete - Vorgängerkirche brannte 1728 ab, wurde aber bereits 1730 durch eine neue Kirche ersetzt. Erstaunlicherweise überstand der Chor der Kirche mit dem imposanten Grabmal von Edo-Wiemken (1454-1511) beide Brände. Auftraggeberin des Grabmals war " Maria von Jever" (1500-1575), die Tochter Edo Wiemkens, die ihrem Vater rund 50 Jahre nach seinem Tod eine dauerhafte Erinnerung stiften wollte
Das Grabmal wurde zwischen 1561 und 1564 von Schülern des Bildhauers Cornelis Floris de Vriendt (1514-1575) aus Antwerpen erschaffen und gilt als ein bedeutendes Beispiel Kunstwerk der niederländischen Renaissance.
Die Kirche befindet sich am Kirchplatz von Jever gegenüber dem Rathaus.
St.-Annen-Kapelle
Die Kapelle ist der heiligen Anna, der Mutter der Jungfrau Maria gewidmet. Heutzutage dient sie der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde von Jever vor allem als Friedhofskapelle - sie wird aber auch für Gottesdienste und sogar für Konzerte genutzt.
Die 1610 errichtete St.-Annen-Kapelle ist das älteste erhaltene sakrale Gebäude von Jever. Sie wurde etwa 50 Jahre später vollständig erneuert und erhielt in dieser Zeit den polygonalen Chorabschluss.
Der Innenraum des Gotteshauses ist ein Apsissaalbau mit einer Länge von 16 m und einer Breite von 7 m. Nach Schließung des die Stadtkirche umgebenden Friedhofs im Jahr 1803, wurde aus dem "Kapellen-Kirchacker" der heutige Friedhof der Stadt.
Bethaus der Baptisten
Das Bethaus der Baptisten in Jever - ein einfacher Hallenbau - wurde 1858 errichtet. Im Verlauf der Zeit wurde das Gebäude mehrfach umgebaut. Das Bethaus wird noch heute für Gottesdienste genutzt.
Interessant zu erwähnen ist, dass sich auf dem Parkplatz vor dem Gebäude bis in die 1950er Jahre zwei kleine Wohnhäuser befanden, die erforderlich waren, Gotteshäuser der Freikirchen im 19. Jahrhundert nur in Hinterhöfen errichtet werden durften.
Im Jahr 2004 wurde auf dem Grundstück des Bethauses ein Bibelgarten mit rund 50 Pflanzen angelegt, die in der Bibel Erwähnung finden.
Es befindet sich am Elisabethufer in der St. Annen-Vorstadt.
St.-Marien-Kirche
Die St.-Marien-Kirche ist eine römisch-katholische Kirche. Sie ist im Stil des Kubismus errichtet. Ihr Turm mit den vier Glocken hat eine Höhe von 23 m.
In der ehemaligen Sakristei befindet sich eine kleine Kapelle, die als Raum für Werktagsmessen dient.
Wallanlagen, Graften
Wallanlagen
Während der Herrschaft von Maria versuchten die Ostfriesen - während ihrer Abwesenheit in den Niederlanden - im Jahr 1532 vergeblich Jever und die Burg zu erobern. Das misslang zwar, aber dennoch fielen große Teile der Stadt den Flammen zum Opfer.
Daraufhin wurden ab 1536 rund um die Stadt bis zu 7 m hohe Wallanlagen und Wassergräben (Graften) angelegt. Die hier befindlichen hölzernen Stadttore wurden aber 1553 Opfer eines Stadtbrandes und wurden danach durch gemauerte Tore ersetzt.
Von diesen drei gemauerten Toren (Burgtor, St.Annen-Tor, Wangertor) ist allerdings keines mehr erhalten. Da die Wallanlagen zunehmend militärisch bedeutungslos geworden waren, wurden sie der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgetragen und die Graften an den Toren zugeschüttet.
Graften
Unter Graften versteht man wassergefüllte größere Gräben - in etwa vergleichbar mit den niederländischen Grachten.
Ursprünglich wurde Jever um 1536 von nur einer ringförmigen Graft umgeben. Zusammen mit den Erdwällen diente sie dem Schutz der Stadt
In die Stadt gelangte man seinerzeit nur über drei Brücken und durch die dahinter liegenden drei hölzernen Stadttore.
Als am Beginn des 19. Jahrhunderts die Erdwälle beseitigt wurden, deckte man die Graften an den Brücken und Stadttoren mit Erde zu.
Daher wurden aus der einen Graft fünf voneinander getrennte - und zwar die Duhmsgraft, die Pferdegraft am Elisenbethufer gegenüber dem Friesischen Brauhaus, die Blankgraft am Von-Thünen-Ufer, die Prinzengraft beim Kreisamtsgebäude sowie die Schlossgraft, die eine fast ringförmige Graftanlage um das Schloss bildet Die fünf Graften mit den sie umgebenden Grünanlagen und den Jahrhunderte alten Bäumen bilden einen Ring um die historische Altstadt von Jever, auf dem man wunderbar spazieren gehen oder sich ausruhen kann.
Die längste Graft ist die Schlossgraft, die das Schloss nahezu umschließt. Das Abtragen der Wallanlagen geschah auf Befehl des Großherzogs - aber nur unter der Maßgabe, dass die Reste der Wallanlagen zu einer Promenade umgewandelt würden, was auch geschah.
Jüdischer Friedhof
Der frühere jüdische Friedhof der Jever Juden befindet sich im Stadtteil Scheunum. Der Friedhof wurde Ende des 18. Jahrhunderts angelegt und verfügt heutzutage über rund 220 Grabsteine.
Die letzten Juden, die hier beigesetzt wurden, waren Erich Levy im Jahr 1967 und Fritz Levy im Jahr 1982.
Erich Levy hatte den Holocaust überlebt und war kurz nach Kriegsende nach Jever zurückgekehrt. Er ließ auf seine Kosten1961 auf dem Friedhof zwei Mahnmale errichten. Das eine Mahnmal ist ein ca. 4 m hoher Feldstein mit dem man der wegen ihres Glaubens Gemordeten, Gehetzten und Verjagten gedenkt. Ein zweites Mahnmal dient zur Erinnerung an die alte Synagoge.
Auf der Tafel findet man die Inschrift: "Dies ist das Letzte der Jeverschen Synagoge!"
Schlosspark
Der heutige Schlosspark geht auf das Jahr 1838 zurück und wurde im Stil eines englischen Landschaftsgarten errichtet.
In dem Park wachsen neben heimischen Bäumen wie Eichen, Linden oder Rotbuchen auch exotische Bäume wie z.B. der nordamerikanische Tulpenbaum, der südostasiatische Katsurabaum oder der aus China stammende Urwelt-Mammutbaum.
Neben den Bäumen sind hier ca. 80 Vogelarten anzutreffen.
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