Ehrenbürger von Jever
Die Verleihung der Ehrenbürgerschaft ist die höchste Auszeichnung, die Jever zu vergeben hat. Sie wird Personen verliehen, die sich in besonderer Weise um das Wohl oder Ansehen der Stadt verdient gemacht haben.
Fritz Blume (geb. 1928)
Fritz Blume wurde am 17. Februar 1928 in Rathenow an der Havel geboren. Er studierte in Göttingen Jura und promovierte im Völkerrecht über den Status von Jerusalem. Er war Verleger und ein großer Mäzen der Stadt. So unterstützte er den Neubau der hiesigen Jugendherberge mit einer Spende von 1,5 Millionen Euro. Seit 1971 lebt er mit seiner Frau in Jever. Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm am 17. Februar 2003 verliehen.
Jacobus Eden (1911-2001)
Jacobus Eden wurde am 20. April 1911 in Jever geboren. Im Jahr 1937 hatte er von seinem Vater die Bäckerei. am Kirchplatz übernommen Der Bäcker- und Konditormeister war ein großer Mäzen seiner Heimatstadt. So kaufte er in den 1960er Jahren den runtergekommenen" Hof von Oldenburg", um ihn zu einer Sehenswürdigkeit am Alten Markt von Jever zu machen. Das hiesige Glockenspiel wurde von ihm gestiftet. Eine Gedenktafel an dem Gebäude erinnert seit 2011 an ihn. bAuch eine neue Bibliothek verdankt ihr Zustandekommen seinem Mäzenatentum. Die von ihm ins Leben gerufene Jacobus Eden-Stiftung dient der Erhaltung des historischen Stadtbildes sowie der Förderung des Schlossmuseums sowie der Kunst und Kultur.
Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm 1991 verliehen. Er verstarb im Juni 2001.
Karl-Heinz (Hein) Bredendiek (1906-2001)
Hein Bredendiek wurde am 18. September 1906 in Jever geboren. Von 1940 bis 1945 war er als Soldat bei der Marine. Nach dem Krieg war er als Dozent an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg tätig, dann von 1949 bis 1952 als Studienrat in Jever und von 1952 bis 1972 in Oldenburg, wo er Studiendirektor wurde. Er war als Lehrer und Maler mit einer Reihe von Ausstellungen in Jever und Oldenburg bekannt geworden Aber besonders populär wurde er als plattdeutscher Schriftsteller sowie durch Rundfunksendungen auf Plattdeutsch
Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm 1986 verliehen. Hein Bredendiek verstarb am in 24. April 2001 in Oldenburg.
Karl Fissen (1885-1978)
Karl Fissen wurde am 9. Februar 1885 in Jever geboren. Er machte 1906 in Jever sein Abitur und studierte danach zunächst Architektur und anschließend Philologie in Stuttgart, Berlin, Dijon und Göttingen. Sein Staatsexamen bestand er 1913. Von 1914 bis 1916 war er als Reserveoffizier im Ersten Weltkrieg. Im Jahr 1921 promovierte er und wurde als Studienrat Lehrer für Deutsch, Latein und Französisch.
Er tat sich besonders als Heimatforscher hervor und machte sich um die plattdeutsche Sprache verdient. Er veröffentlichte eine Reihe von Büchern zur Thematik der Heimatgeschichte, des Plattdeutschen sowie zur Volkskunde in seiner Region. Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm am 04. Juli 1968 verliehen. Karl Fissen verstarb am 12. Januar 1978 in Oldenburg.
Paul von Hindenburg (1847-1934)
Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von Hindenburg wurde 2. Oktober 1847 in Posen im heutigen Polen geboren. Berühmt wurde er durch seinen Sieg in der "Schlacht von Tannenberg "zwischen dem 26. und 30. August 1914, wo er die russischen Truppen vernichtend schlug. Jedoch fanden die Kämpfe tatsächlich bei Allenstein in Ostpreußen statt. Die spätere Bezeichnung als Schlacht von Tannenberg diente als Wiedergutmachung der Niederlage der Ritter des Deutschen Ordens gegen die Polnisch-Litauische Union im Jahre 1410. Von 1916 bis 1918 war er dann Chef der obersten Heeresleitung. Im Jahr 1925 wurde er zum Nachfolger von Friedrich Ebert ins Amt des Reichspräsidenten gewählt und 1932 wurde er wiedergewählt. Am 30. Januar 1933 ernannte er - trotz Bedenken - Adolf Hitler zum Reichskanzler. Nach dem Tod von Hindenburg übernahm Hitler auch das Amt des Reichspräsiden und wurde zum "Führer von Deutschland und des deutschen Volkes." Die Ehrenbürgerschaft wurde Paul von Hindenburg am 31. März 1933 verliehen.
Paul von Hindenburg verstarb am 2. August 1934 auf Gut Neudeck in Ostpreußen.
Theodor Hillmer (1881-1963)
Theodor Hillmer wurde 1928 in Cloppenburg geboren. Der Jurist Hillmer wurde im Jahr 1906 Regierungsassessor und war ab 1914 Amtshauptmann in Rüstringen und ab 1919 in Jever.
Von 1922 bis 1933 war er Präsident des Landesfinanzamtes Oldenburg und ab 1933 von Schleswig Holstein. Von 1936 bis 1945 war er dann Oberfinanzpräsident von Thüringen und Mitteldeutschland.
Im Jahr 1928 sorgte er mit dafür, dass Jever an das öffentliche Wassernetz angeschlossen wurde.
Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm am 31. Mai 1929 verliehen. Theodor Hillmer verstarb am 20. Juni 1963 in Jever.
Peter W. Janßen (1821-1903)
Peter W. Janßen wurde 1821 auf der Nordseeinsel Wangerooge geboren. Er lebte in den Niederlanden, wo er zu einem beträchtlichen Vermögen kam. Da er sich der friesischen Sprache verbunden fühlte, gründete er dort eine Stiftung. die heutige P. - W. - Janssen - Stiftung.
Im Jahr 1896 wurde in Jever ein von ihm gestiftetes Jugendheim eingeweiht. Die Ehrenbürgerschaft wurde ihm am 24. Juni 1895 verliehen. Peter W. Janßen verstarb 1903 in Amsterdam.
Herrscher in Jever
Hermann Billung (909-973)
Hermann Billung war der erste Stammesherzog von Sachsen, der auch in Jever regierte. Er wurde um 900 in Hams bei der Gemeinde Hermannsburg im heutigen Landkreis Celle (Niedersachsen) geboren. Er stammte aus dem sächsischen Adelsgeschlecht der Billunger. Hermann Billung verstarb am 27. März 973 in Quedlinburg im heutigen Sachsen-Anhalt.
Edo Wiemken der Jüngere (1454-1511)
Edo Wiemken der Jüngere wurde um 1454 in Jever geboren. Er war der letzte männliche Herrscher der "Herrschaft Jever" aus dem Geschlecht der Wiemkens.
Interessant ist, dass während seiner Regentschaft zwischen 1495 und 1497 Graf Edzard I. () aus dem Geschlecht der Cirksena in das Jeverland eindrang und dabei Jever belagerte. Allerdings verhinderter das Eingreifen des Bischofs von Münster die Einnahme der Stadt und ihre Einverleibung in die Grafschaft Ostfriesland. Allerdings kam es dennoch zu einigen Gebietsverlusten der Herrschaft von Jever Edo Wiemken der Jüngere verstarb am 19. April 1511 in Jever. Rund ein halbes Jahrhundert später ließ seine Tochter Maria von Jever ihn in der Stadtkirche von Jever beisetzen.
Maria von Jever - Fräulein Maria - (1500-1575)
Maria von Jever wurde am 5. September 1500 in Jever als Tochter des Häuptlings Edo Wiemken des Jüngeren geboren. Sie war die letzte Herrscherin der "Herrschaft Jever" aus dem Geschlecht der Wiemkens.
Im Jahr verlieh sie Jever das Stadtrecht. Daraufhin nannte und nennt sich Jever ihr zu Ehren auch Marienstadt.
Sie verstarb am 20. Februar 1575 in ihrer Geburtsstadt Jever. Sie hatte 1573 testamentarisch verfügt, dass Graf Johann VI. von Oldenburg ihre Herrschaft erben sollte. Ihr Tod wurde eine zeitlang geheim gehalten, damit der Oldenburger Graf mit seinen Gefolgsleuten Jever zu erreichen, ohne dass ihnen die ostriesischen Herrscher - mit denen sie geradezu ein richtiger Hass verband - dabei zuvorkommen konnten. Diese Geheimhaltung war sicherlich der Grund dafür, dass sich der Glaube verbreitete, Maria wäre durch einen Geheimgang im Schloss weggegangen und würde irgendwann wiederkommen.
Friedrich August von Schleswig-Holstein-Gottorf (1711-1785)
Friedrich August von Schleswig-Holstein-Gottorf wurde am 20. September 1711 in Schloss Gottorf in Schleswig geboren. Er war seit 1750 Fürstbischof von Lübeck und später Herzog von Oldenburg aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf. Im Jahr 1773 wurde Oldenburg durch Kaiser Joseph II. zum Herzogtum erhoben. Damit endete die 106-jährige dänische Herrschaft über Oldenburg. Er verstarb am 6. Juli 1785 in Oldenburg.
Friedrich August von Oldenburg (1734-1793)
Friedrich August war der letzte Herrscher des Fürstentums Anhalt-Zerbst war Fürst Friedrich August (1734-1793).
Er war der Bruder von Katharina der Großen (1729-1793) und herrschte in dem Fürstentum und auch in Jever von 1747 bis zu seinem Tod 1793.
Peter I. Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829)
Friedrich Ludwig von Oldenburg wurde am 17. Januar 1755 in Riesenburg in geboren. Er ar langjähriger Herrscher und schließlich selbst Großherzog des Landes Oldenburg aus dem Hause der Gottorfschen Oldenburger.
Er verstarb am 21. Mai 1829 in Wiesbaden
Friedrich August von Oldenburg (1852-1931)
Friedrich August von Oldenburg wurde am 16. November 1852 in Oldenburg geboren und war als August II. der letzte Großherzog und adelige Herrscher von Oldenburg. Nach seiner Abdankung am 11. November 1918 zog er sich auf das Schloss Rastede zurück, wo er am 24. Februar 1931 verstarb
Sonstige Personen
Oswald Andrae (1926–1997)
Oswald Andrae wurde am 26. Juni 1926 in Jever geboren, wo er das Mariengymnasium besuchte und 1946 sein Abitur machte. Er war ein plattdeutscher Schriftsteller und Friedensaktivist. Nach dem Abitur begann er eine Ausbildung zum Augenoptiker und erhielt 1948 den Gesellenbrief. Von 1950 bis 1951 besuchte er den Meisterkurs der Optikerschule im thüringischen Jena. Seine "Karriere" als Schriftsteller begann 1957 mit Episoden auf plattdeutsch "De Sünn schient jeden Dag"! Bundesweites Aufsehen erregte er 1973 mit dem Gedicht "De Fahn" - ein antimilitaristisches und antinationalistisches Werk. Er verstarb am 19. Februar 1997 in Sanderbusch im Landkreis Friesland.
Auf dem Stadtfriedhof in Jever erinnert eine Steinstele in Form eines Bleistifts an ihn.
Dietrich Christian von Buttel (1801–1878)
Dietrich Christian von Buttel wurde am 5. Dezember 1801 in Jever geboren.
Buttel studierte nach dem Abitur von 1819 bis 1824 Rechtswissenschaften und Philosophie in Heidelberg, Göttingen und später in Berlin. Seine juristische Karriere begann 1824, als er Sekretär und Depositar beim Landgericht in Jever wurde.
1829 wurde er Landgerichtsassessor in Ovelgönne, 1841 Hofrat bei der Justizkanzlei in Oldenburg. Er war Mitbegründer der „Neuen Blätter für Stadt und Land in Oldenburg. Von 1847 bis Dezember 1849 amtierte er als Landvogt beim Stadt- und Landgericht in Oldenburg. Im Dezember 1849 wurde er Ministerialrat und damit Vorsitzender des Departements der Justiz, der Schulen und geistlichen Angelegenheiten. Von 1852 bis 1858 war er Vorsteher des Militärkollegiums in Oldenburg, von 1858 bis 1860 Obergerichtsdirektor und ab 1860 sogar Obergerichtspräsident. Er war Verfasser zahlreicher juristischer Schriften. Er verstarb am 1. Januar 1878 in Oldenburg.
Carl Julius Dannenberg (1813–1875)
Carl Julius Dannenberg wurde am 15. Dezember 1813 in Jever geboren.
Nach dem Abitur am Mariengymnasium in Jever begann er 1834 Rechtswissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zu studieren Danach durchlief er eine für die Zeit typische Karriere. So war er ab 1841 Amtsauditor und ab 1844 Sekretär der Justizkanzlei Oldenburg. Im Jahr 1847 wurde er Gerichtsassessor beim Landgericht Neuenburg in Friesland,1850 beim Landgericht Oldenburg und ab 1852 Hilfsrichter. Im Jahr 1855 wurde er Obergerichtsassessor und 1858 Appellationsgerichtsrat und 1866 Obergerichtsdirektor in Birkenfeld. Als Politiker war er von 1848 bis 1851 und von 1860 bis 1866 Mitglied des Oldenburgischen Landtags, 1861 dessen Vizepräsident und 1862/1863 und 1866 sogar dessen Präsident. Zudem war er 1867 Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes.
Er verstarb am 20. April 1875 in Birkenfeld - im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz.
Friedrich „Fritz“ Levy (1901-1982)
Friedrich Levy wurde am 6. Mai 1901 in Jever geboren. Er war vor der Zeit des Nationalsozialismus Viehhändler in seiner Heimatstadt. Nach seinem Tod wurde sein Schicksal und Leben Gegenstand eines Romans, eines Films sowie von einer Reihe von Veröffentlichungen. Er verstarb am 25. Oktober 1982 in seiner Heimatstadt Jever.
Heinrich Theodor Fetköter (1839-1908)
Im Jahr 1867 übernahm Theodor Fetköter, Sohn eines Gastwirts aus Jever, die 1848 von Diedrich König gegründete Brauerei in Jever. Fetköter gelang es, sich durch zahlreiche Innovationen und Investitionen, sich eine führende Position hiesigen rund 20 ansässigen Brauereien zu erkämpfen. So errichtete er 1892 ein eigenes Elektrizitätswerk für die Brauerei und installierte 1898 eine Eismaschine
Wiebke Eden (geb. 1968)
Wiebke Eden wurde am 1968 in Jever geboren
Ihre Karriere begann sie 1988 als Volontärin beim Jeverschen Wochenblatt. Danach war sie anderthalb Jahre lang als Redakteurin tätig. Von 1991 bis 1996 studierte sie Germanistik und Pädagogik an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg, was sie mit der Magisterprüfung abschloss. Daneben arbeitete sie als freie Journalistin und hielt Vorträge und Seminare. Von ihr stammen folgende Werke:
- Keine Angst vor großen Gefühlen - Elf Porträts deutscher Schriftstellerinnen von 2001
- Die Zeit der roten Früchte - Roman von 2008
Johann Ludwig Hinrichs (1818–1901)
Johann Ludwig Hinrichs wurde am
Mitbegründer der deutschen Baptistengemeinden
Joachim Kayser (-1720)
Das Geburtsdatum und der Geburtsort von Joachim Kayser sind nicht bekannt. Der Orgelbauer Kayser lebte von 1674 bis zu seinem Tod in Jever. Er erbaute zahlreiche Orgeln in Ostfriesland, im Oldenburger Land und im Jeverland.
Seine Tätigkeit als Orgelbauer begann Kayser im Jahr 1674 als er einen Umbau der Orgel in der Lambertikirche in Aurich ausführte. Er verstarb im Jahr 1720 in Jever.
Diedrich König (1789-1869)
Der Brauereimeister Diedrich König gründete 1848 sein Brauhaus – den Ursprung des heutigen Friesischen Brauhaus zu Jever. König wurde am 31. Dezember 1789 in Loga in Ostfriesland geboren.
Im Jahr 1867 wurde die Brauerei von Theodor Fetköter, dem Sohn eines Gastwirts aus Jever aufgekauft.
Durch eine Reihe von Innovationen und Investitionen gelang es ihm unter den damals 20 hiesigen Brauereien eine Führungsposition einzunehmen. Heutzutage wird hier das Jever-Pilsener Bier gebraut.
König verstarb im Alter von 80 Jahren in Jever.
Jessica Kreuzer (geb. 1989)
Jessica Kreuzer wurde am 1. Februar 1989 in Jever geboren. Mit dem Fußballspielen begann sie 1996 in der Jugendabteilung des VfL Kommerns, wo sie bis 2006 verblieb. Beim FFC Brauweiler Pulheim 2000 spielte sie dann in der 1. Bundesliga. Zudem hat sie drei Spiele in der U15-Nationalmannschaft bestritten.
Hajo van Lengen (1940-2024)
Hajo van Lengen wurde am 25. April 1940 in Jever geboren. Der Historiker war von 1979 bis 2005 Direktor der "Ostfriesischen Landschaft" mit Sitz in Aurich. Beliebt und bekannt wurde er besonders durch zahlreiche Veröffentlichungen über die mittelalterliche Geschichte von Ostfriesland.Er ist am 4. November 2024 in Aurich verstorben.
Maria Clementine Martin (1775-1843)
Maria Clementine Martin wurde am am 5. Mai 1775 in Brüssel geboren.
Bekannt ist sie durch ihr Produkt Klosterfrau Melissengeist. Aber 1783 zogen ihre Eltern nach Jever. Dort verlebte sie ihre weitere Kindheit. Mit 17 Jahren trat sie in das Annuntiatinnen-Kloster Sankt Anna in Coesfeld als Nonne ein, wo sie zwischen 1792 und1802 in der Krankenpflege tätig war. In der hiesigen Klosterapotheke erwarb sie sich Kenntnisse in der Pflanzenheilkunde. Dabei verbesserte sie bestehende Heilmittel und entwickelte neue. Nach der Auflösung des Klosters im Verlauf der Säkularisation verließ sie auch den Orden. 1815 war sie als Krankenschwester auf dem Schlachtfeld von Waterloo im Enisatz, wofür sie als Belohnung von König Friedrich Wilhelm III. eine jährliche Rente erhielt.
Von 1821 bis 1825 wohnte sie im Domkapitel in Münster und kam anschließend nach Köln. Hier gründete sie 1826 in der Nähe des Doms ein Unternehmen, das im Handelsregister unter der Bezeichnung "Maria Clementine Martin Klosterfrau“ eingetragen wurde. Im Jahr 1829 erhielt sie von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen die Genehmigung zur Verwendung des preußischen Wappens auf ihren Produkten. Sie verstarb am 9. August 1843 in Köln
Joseph Mendelssohn (1817–1856)
Joseph Mendelssohn wurde am 10. Oktober 1817 in Jever geboren. Sein älterer Bruder war Salomon Mendelssohn.
Der Angehörige einer deutsch-jüdischen Familie war als Autor und Publizist tätig. So verfasste er 1842 über den französischen Thronfolger Ferdinand Philipp, Herzog von Orleans, eine Biografie.
Auch porträtierte er neben Hamburg-Harburg und Bremen ausführlich das Land und die Stadt Oldenburg sowie seine Geburtsstadt Jever. Er verstarb am 4. April 1856 in Hamburg
Salomon Mendelssohn (1813–1892)
Salomon Mendelssohn wurde am 4. Juni 1813 in Jever geboren. Sein jüngerer Bruder war Joseph Mendelssohn.
Seinen Dienst bei der Armee quittierte er 1840 mit dem Rang eines Sergeanten. Danach wurde er Inspekteur der Festungsstrafanstalt in Jever. Neben seinem Beruf widmete er sich intensiv der Förderung des Turnwesens und organisierte mit der Unterstützung des Großherzogs von Oldenburg August I. (1783–1853) 1841 die Einrichtung eines Turnplatzes in Jever - es war der erste Turnplatz im Herzogtum. Mendelssohn sah das Turnen als geschlechter- und altersgruppenübergreifende Aktivität zur Erlangung körperlichen Wohlbefindens. Anfangs waren auch militärische Übungen Teil seines Unterrichts, aber in späteren Veröffentlichungen sprach er sich gegen einen Turnunterricht als Vorbereitung für zukünftige Soldaten aus. Er verstarb am 11. Mai 1892 in Braunschweig
Eilhard Mitscherlich (1794-1863)
Eilhard Mitscherlich wurde am 7. Januar 1794 in Neuende, das heute zu Wilhelmshaven gehört, geboren. Neuende gehörte seinerzeit zur Herrschaft Jever. Mitscherlich war ein bedeutender Chemiker und Mineraloge.
Ihm zu Ehren wurde am 6. September 2006 in Jever ein Denkmal eingeweiht, das jedoch eine Nachbildung des Denkmals ist, das 1894 zum 100. Geburtstags des Naturwissenschaftlers von Carl Ferdinand Hartzer errichtet wurde und 1919 vor dem des Ostflügels der Humboldt-Universität in Berlin aufgestellt wurde. Es sei erwähnt, dass hier in Jever von 1896 bis 1954 bereits ein Denkmal stand, das aber 1954 wegen Baufälligkeit entfernt wurde. Es bestand aus einem Gipskern mit einem dünnen Metallüberzug, in den im Laufe der Jahre Feuchtigkeit eingedrungen war und das Denkmal zerstört hatte. Das Denkmal findet man in den Wallanlagen an der St. Annen Straße. Er verstarb am 28. August 1863 in Berlin.
Dieter Oesterlen (1911–1994)
Dieter Oesterlen wurde am 5. April 1911 in Heidenheim an der Brenz in Baden-Württemberg geboren. Oesterlen war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer. Von ihm stammten die Pläne für die evangelisch-lutherische Stadtkirche in Jever. Die Kirche wurde im Jahr 1964 anstelle einer 1959 abgebrannten Vorgängerkirche errichtet.. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen und war beispielsweise seit 1966 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
Er verstarb am 6. April 1994 in Hannover.
Alfred Onnen (1904-1966)
Alfred Onnen wurde am 11. Dezember 1904 in Hohenkirchen geboren. Der Jurist und FDP-Politiker Onnen war von 1946 bis 1949 Bürgermeister von Jever. Onnen war zudem Miitglied des Kreistages Friesland. Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1949 bis 1957 an. Er verstarb am 16. Mai 1966 in Jever
Sophie Prag (1895-1955)
Sophie Prag wurde am 11. Juni 1895 in Ankum im Landkreis Osnabrück geboren. Sie war die erste Schülerin, die 1915 das Abitur am Mariengymnasium in Jever bestand. Nach dem Abitur studierte sie Medizin und arbeitete als Kinderärztin. Die jüdische Kinderärztin Sophie Prag emegrierte nach Peru und entkam dadurch dem Holocaust. Im April 2011 wurde an diesem Gymnasium das hiesige Unterstufengebäude nach ihr benannt. Sie verstarb am 29. April 1955 in Miraflores - einem der Stadtbezirke von Lima in Peru.
Udo Reimann (geb.1939)
Udo Reimann wurde 1939 in Jauer in Schlesien geboren. Er studierte an der Staatlichen Kunstschule Bremen und der Kunstakademie Münster. Seit dem Jahr 1969 lebt und arbeitet er in Oldenburg. Von ihm stammt das Denkmal zur Erinnerung an die ermordeten Juden von Jever sowie die Gedenkstätte für die NS-Opfer in den Wallanlagen in Oldenburg. Es sei erwähnt, dass er 2011 den Kulturpreis der Oldenburgischen Landschaft erhalten hatte.
Friedrich Christoph Schlosser (1776–1861)
Friedrich Christoph Schlosser wurde am 17. November 1776 in Jever geboren.
Er studierte von 1794 bis 1797 in Göttingen Theologie. Nach dem Abschluss seines Studiums war er Hauslehrer und ab 1808 Konrektor in Jever. Im Herbst 1809 ging er von Jever nach Frankfurt am Main, wo er historische Schriften verfasste. 1810 bis 1819 war er Lehrer am hiesigen Städtischen Gymnasium sowie von 1812 bis 1814 zeitgleich am Lyceum Carolinum
Im Jahr 1819 wurde er Professor für Geschichte an der Universität Heidelberg, wo er sich eine im Sinne des Liberalismus engagierte und mehrere Geschichtswerke schrieb. Er verstarb am 23. September 1861 in Heidelberg.
Ludwig Strackerjan (1825–1881)
Ludwig Strackerjan wurde am 20. August 1825 in Jever geboren. Er war Schriftsteller, Jurist und Politiker und Schriftsteller
Nach dem Abschluss am Gymnasium in Oldenburg studierte er ab 1843 in Jena Theologie und Jura, wo er 1847 seinen Abschluss in Jura machte. Danach trat er in Oldenburg in den Staatsdienst ein. Im Februar 1848 wurde er Redakteur bei der "Oldenburgischen Zeitung“ und ab 1856 war er Syndikus. Zwei Jahre später wurde er Amtsrichter in Oldenburg und 1865 Justizrat. Im Jahr 1873 wurde er - nachdem der den Staatsdienst quittiert hatte - Mitglied im Direktorium der Oldenburgischen Spar- und Leihbank. Zudem war er Abgeordneter des Oldenburgischen Landtags und später sogar dessen Präsident. Strackerjan verfasste nicht nur Beiträge in Zeitungen und Zeitschriftensondern auch Geschichten rund um Oldenburg sowie Geschichten für Kinder. Er verstarb am 4. März 1881 in Oldenburg.
Neuen Kommentar hinzufügen