Chişinău: Sehenswürdigkeiten

Highlights der Stadt

Die etwa 500 Jahre alte moldawische Hauptstadt Chişinău bietet ihren Besuchern ein kleines architektonisches Sammelsurium, das sich v.a. aus russischen, italienischen und sowjetischen Elementen zusammensetzt. Da die Stadt leider nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges komplett erneuert werden musste, wurde sie im Stil sozialistischer Bauweise und mit vielen Parks und Gärten angelegt. Trotz des vielen Grüns aber hat man es mit einer typisch kommunistischen Stadt zu tun. Nach 1991 kamen zwar viele moderne Einkaufszentren, Wohn- und Bürogebäude hinzu, die gigantischen Blocks und Hochhäuser aus sowjetischen Tagen prägen die Stadt aber am meisten.

Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt
Der von Nordwesten nach Südosten verlaufende Boulevard für Stefan den Großen und Heiligen führt durch das Zentrum von Chişinău. Am Boulevard stehen eigentlich fast alle bedeutenden Gebäude der moldawischen Hauptstadt.

Triumphbogen (rumän. Porţile Sfinte, Arcul de Triumf oder Arcul Biruinţei)
Der „Heilige Bogen“ von Chişinău erhebt sich im Stadtbezirk Centru im Parcul Catedralei. Er erhebt sich als Triumphbogen 13 Meter hoch am Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt und steht dem Gebäude der Nationalversammlung gegenüber.

Kathedrale der Geburt des Herrn (rumän. Catedrala Naşterea Domnului)
Diese Kathedrale von Chişinău fungiert als Metropolitansitz der Moldauisch-Orthodoxen Kirche und entstand zwischen 1830 und 1836 auf Wunsch des bessarabischen Metropoliten Gavril Bănulescu-Bodoni.

Besondere Viertel, Plätze und Straßen

Allee der Herrscher Moldawiens
Diese Allee am Verteidigungsministerium in Chişinău wurde am 27. August 2004 eingeweiht und wird bestimmt von zehn Bronzebüsten, die folgende historische Persönlichkeiten ehren:

Alexander den Guten (Alexandru cel Bun)
Alexandru Lăpuşneanu
Bogdan I.
Bogdan III. cel Orb
Dimitrie Cantemir
Fürst Johann den Schrecklichen
(Ioan Vodă cel Cumplit)
Petru I. Musat
Petru Rareş
Stefan den Großen und Heiligen
(Ştefan cel Mare şi Sfînt)
Vasile Lupu.

Bulevardul Dacia
Die angeblich längste Straße Europas führt stadtauswärts bis hin zum Flughafen sowie in umliegende Dörfer. Das laternenlose Straßenmonstrum wird gesäumt von riesigen Werbeplakaten.

Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt
Der von Nordwesten nach Südosten verlaufende Boulevard für Stefan den Großen und Heiligen führt durch das Zentrum von Chişinău. Die großzügig angelegte Straße ist dominierendes Element eines Straßennetzes, dessen übrige Elemente an ihr ausgerichtet sind. Am Boulevard stehen eigentlich fast alle bedeutenden Gebäude der moldawischen Hauptstadt. Zu diesen gehören u.a. das recht schöne Rathaus, die Moldawische Akademie der Wissenschaften, das Mihai Eminescu Nationaltheater sowie das Ministerium für Telekommunikation.

Centru
Der Stadtbezirk Centru markiert den alten Stadtkern von Chişinău. Im ehemaligen Lenin-Bezirk haben sich einige der wichtigsten städtischen Institutionen niedergelassen. Sie reihen sich am Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt auf, der bedeutendsten Straße der Stadt. Aber auch die Strada Mitropolit Varlaam, die Strada Alexei Şciusev sowie die Strada Pantelimon Halippa sind wichtige Straßen des Viertels.

Negruzzi-Platz (rumän. Piaţa Negruzzi)
Die Piaţa Negruzzi ist ein großer Knotenpunkt für den öffentlichen Personennahverkehr. Prägende Bauten dort sind ein bisher (Stand 12/2008) noch nicht fertig gestellter Betonriese ohne Fensterbeglasung, ein Einkaufszentrum sowie das wenig anheimelnde Hotel Cosmos.

Platz der Befreiung (rumän. Piaţa Libertăţii)
Wer am Bulevardul Negruzzi entlanggeht, gelangt unweigerlich zur Piaţa Libertăţii, dem Platz der Befreiung. Dominiert wird dieser von einem großen Denkmal, aber auch von der typisch sozialistischen Architektur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Strada Mitropolit Varlaam
Als berühmtestes Bauwerk an dieser Straße im historischen Centru von Chişinău erhebt sich das Gebäude der Nationalen Philharmonie. Diese Philharmonie war im Jahre 1940 gegründet worden und dient auch als Veranstaltungsort von Musikfestivals.

Strada Pantelimon Halippa
Diese Straße, ebenfalls im historischen Centru gelegen, wird umsäumt von einem Kinderkrankenhaus und einem militärischen Ehrenmal für Menschen, die während des Transnistrien-Konflikts getötet worden waren.

Besondere Bauwerke

Denkmal für Ştefan cel Mare şi Sfînt
1927 wurde im Gradina Publica Ştefan cel Mare şi Sfînt dieses Bronze-Denkmal für Stefan den Großen und Heiligen (um 1433-1504) aufgestellt. Für seine Konzeption zeichneten sich Alexandru Plămădeală und Eugen Bernardazzi aus. Die Statue erinnert an den berühmten Fürst von Moldau, der zu den größten Herrschern der Vorläuferstaaten des heutigen Rumänien gehört hatte. In Europa verehrte man Stefan v.a. als langjährigen Kämpfer gegen das Osmanische Reich.

Eternitate (dt. Ewigkeit)
Hierbei handelt es sich um einen Gedenk-Komplex in Chişinău, der den Soldaten der Roten Armee gewidmet worden ist, die während der so genannten Operation Jassy-Kischinjow im Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren haben. Diese Offensive meint übrigens den sowjetischen Großangriff vom 20. August 1944, der sich zwischen den Städten Iaşi und eben Chişinău abgespielt hat. Durch diese Aktion konnten sowjetische Truppen in nur wenigen Tagen große Teile Rumäniens erobern und die gegnerische deutsche Armee in diesen Regionen aufreiben. Die Schlacht war für die deutschen Gegner ebenso verheerend wie die Niederlage vor Stalingrad.

Rathaus von Chişinău
Das recht schöne, weiß-gelbe Rathaus von Chişinău steht direkt am Bulevardul Ştefan cel Mare im alten Stadtbezirk Centru.

Regierungsgebäude
Das Regierungsgebäude von Chişinău erhebt sich etwa einen Kilometer vom Bahnhof der Stadt entfernt. Es ist nicht besonders schön, sondern nur lang, gigantomanisch und unpersönlich. Vor dem Bauwerk liegt ein Paradeplatz.

Triumphbogen (rumän. Porţile Sfinte, Arcul de Triumf oder Arcul Biruinţei)
Der „Heilige Bogen“ von Chişinău erhebt sich im Stadtbezirk Centru im Parcul Catedralei. Er erhebt sich als Triumphbogen 13 Meter hoch am Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt und steht dem Gebäude der Nationalversammlung gegenüber. Im Jahre 1840 ist er entstanden, wobei sein Bau unter der Leitung des Architekten Luca Zauşkevici gestanden hat. Errichtet wurde er zum ehrenvollen Gedenken an den Sieg der Russen im Russisch-Türkischen Krieg von 1828/1829. Wichtigster Bestandteil des 1973 restaurierten Bogens ist die etwa 6,4 Tonnen schwere Glocke, die einst aus türkischen Kanonen gegossen worden war.

Museen, Ausstellungsorte

Moldexpo
Unweit vom Parcul Valea Morilor findet man die Moldexpo, eine Ausstellungsplattform für (inter)nationale Veranstaltungen aller Art. Zudem kann man einigen kommunistischen Relikten die Ehre erweisen. Dazu zählen Statuen von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin

Museum der Schönen Künste
Das den Schönen Künsten gewidmete Museum von Chişinău beherbergt Sammlungen moldawischer, russischer wie westeuropäischer Skulpturen und Gemälde.

Nationalmuseum für Völkerkunde und Naturgeschichte (rumänisch: Muzeul Naţional de etnografie şi istorie naturală)
Das Nationalmuseum von Chişinău, in einem 1905 vollendeten Gebäude gelegen, lässt Einblicke in die Natur und Kultur von Bessarabien zu. Es gehört zu den bedeutendsten Zentren des Landes für Wissenschaft und Kultur. Zum Museum gehört auch ein Botanischer Garten, der bereits im Jahre 1906 angelegt worden ist.

Puschkin-Museum (rum. Casa-Muzeu A. S. Puşkin)
Alexander S. Puschkin, der russische Nationalschriftsteller, hat ja bekanntlich die Jahre zwischen 1820 und 1823 (unfreiwillig) in Chişinău verbracht und in dieser Zeit als Übersetzer gearbeitet. Er erreichte die Stadt am 21. September 1820 und bezog Quartier im Haus des Generals Inzow, das heute als Museum fungiert. In dieser Zeit schrieb er einige Werke, zu deren bekanntesten sicherlich die erste Episode des Eugene Onegin gehörte.

Opernhäuser, Theater und Kultureinrichtungen

Jugendtheater Luceafarul
Wundervolle Abendprogramme stellt das Jugendtheater Luceafarul zusammen. Der Name des Hauses bedeutet auf Deutsch übrigens „Poetischer Stern“.

Marionettentheater Licurici
Das Puppenmuseum von Chişinău bringt neben moldawischen auch russische Stücke auf die Bühne. Ins Deutsche übersetzt heißt das Theater „Glühwürmchen“.

Mihai Eminescu Nationaltheater
Das am Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt gelegene Nationaltheater von Chişinău geht auf das 1920 ins Leben gerufene Nationaltheater von Bessarabien zurück. Es bietet oftmals kostenlose Klassikarrangements in seiner Sala cu orga (= Orgelsaal) an.

Nationale Philharmonie
Das Gebäude der Nationalen Philharmonie erhebt sich an der Strada Mitropolit Varlaam im historischen Centru von Chişinău. Die Philharmonie war im Jahre 1940 gegründet worden und dient auch als Veranstaltungsort von Musikfestivals. Als Sitz des Moldawischen Symfonieorchsters dient der Philharmonische Konzertsaal, in dem auch der folkloristische Doinachor und das Staatliche Tanzensemble Dschok auftreten.

Puschkin-Theater
Dieses nach Alexander S. Puschkin benannte Theater inszeniert insbesondere Stücke in moldawischer Sprache.

Tschechow-Theater
Die namentlich den russischen Schriftsteller Anton Tschechow ehrende Bühne von Chişinău wurde in einer früheren Synagoge untergebracht.

Kirchen

Kathedrale der Geburt des Herrn
Diese Kathedrale von Chişinău fungiert als Metropolitansitz der Moldauisch-Orthodoxen Kirche und entstand zwischen 1830 und 1836 auf Wunsch des bessarabischen Metropoliten Gavril Bănulescu-Bodoni. Der Architekt Avraam Melnikov hat die Kirche im Stil des russischen Klassizismus gehalten und aus Steinen und Ziegeln errichtet. Auffällig sind der dem Bauwerk vorgelagerte Glockenturm sowie die Tambour-Kuppel mit ihren acht hohen Fenstern. Die 1941 stark zerstörte Kirche wurde bis in die 1950er Jahre restauriert, aber seit den 1960ern nicht mehr sakral genutzt. Höhepunkt der Entweihung des Sakralbauwerks durch die Kommunisten war die Sprengung des Glockenturmes im Jahre 1962. Danach wurde die Kirche vom Ministerium für Kultur der Moldauischen SSR genutzt und erst wieder nach dem Zerfall der SU religiösen Zwecken zurückgegeben. Dazu musste sie restauriert und mit einem neuen Glockenturm ausgestattet werden. Diese Arbeiten waren bis 1997 abgeschlossen. Als der Kirche vorgelagertes Tor fungiert der Triumphbogen von Chişinău (siehe weiter oben).

Kathedrale des Hl. Tiron
Die in augenscheinlichem Hellblaub gehaltene Catedrala Sf. Tiron entstand 1858 und ist in der Nähe des Platzes der Befreiung (rumän. Piaţa Libertăţii) zu finden.
Sie wirkt etwas surreal als wundervoller Farbklecks inmitten einer Landschaft aus Beton.

Kirche zu den heiligen Konstantin und Helena
In der Nähe des Flusses Bîc liegt auf einem Hügel des Stadtteils Rîşcani diese 1777 errichtete Kirche von Chişinău.

Höhere Bildungseinrichtungen

Moldawische Akademie der Wissenschaften (rumän. Academia de Ştiinţe ein Moldovei)
Diese wissenschaftliche Institution in Chişinău gehört zu den führenden Zentren der moldawischen Grundlagenforschung für Natur- und Sozialwissenschaften. Sie besteht in ihrer Art seit 1961 und war aus der moldawischen Abteilung der Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion hervorgegangen. Die Akademie, welche in einem Bauwerk im alten Stadtteil Centru untergebracht wurde, hat u.a. zwischen 1970 und 1981 acht Bände der Moldawischen Sowjetischen Enzyklopädie veröffentlicht.

Parkanlagen, Friedhöfe und Gärten

Botanischer Garten (rumän. Parcul Botanica)
Der schönste und größte Garten von Chişinău wurde 1950 angelegt und gehört zur Moldawischen Akademie der Wissenschaften. Er erstreckt sich im Bezirk Buiucani.

Friedhöfe
Einen Besuch wert sind auch die alten jüdischen und armenischen Friedhöfe. Auf dem jüdischen sind viele Opfer des Pogroms von Chişinău (1903) bestattet worden.

Gradina Publica Ştefan cel Mare şi Sfînt
Im Zentrum von Chişinău liegt am Bulevardul Ştefan cel Mare şi Sfînt dieser Park, den man an der Stelle betritt, an der ein großes Denkmal für Stefan den Großen und Heiligen steht, unter dem Moldawien unabhängig gewesen ist.

Parcul Catedralei
Der neun Hektar große Park wurde im Jahr 1836 im Zentrum von Chişinău angelegt, was zeitgleich zur Einweihung der Catedrala Naşterea Domnului geschah.

Parcul La Izvor
Im Nordwesten von Chişinău breitet sich der 1972 eröffnete Parcul La Izvor aus, der auf seinen 150 Hektar zwei große Seen beheimatet. Ergänzt wird das anheimelnde Bild von einer Wasserfontäne sowie einer lauschigen Fußgängerbrücke.

Parcul Valea Morilor
Das „Tal der Mühlen“ erstreckt sich südwestlich vom Zentrum und wurde im Jahre 1951 angelegt. Zum 114 Hektar großen Gelände gehört auch ein durchaus ansehnlicher See, der weiter unten näher beschrieben wird.

Parcul Valea Trandafirilor
Im Südosten von Chişinău liegt mit dem 145 Hektar großen „Park der Rosen“ ein weiterer wundervoller Park der Stadt. Zu seinen Hauptattraktion gehören die Überreste eines alten slawischen Heiligtums, das damaligen Stammesgöttern und -angehörigen gewidmet worden war. Weiterhin breiten sich dort mehrere Seen aus, die in ihrer Gesamtheit etwa 9 Hektar des Parks bedecken. Hinzu kommen eine Bühne für etwa 1.000 Zuschauer, ein kleiner Freizeitpark mit einem Riesenrad sowie mehrere Restaurants.

Sportanlagen

Dinamo-Stadion (rumän. Stadionul Dinamo)
Das zu den größeren Fußballstadien Chişinăus gehörende Stadionul Dinamo bietet Platz für etwa 2.700 Zuschauer.

Zimbru-Stadion (rumän. Stadionul Zimbru)
Im Jahre 2006 wurde im Stadtteil Botanica das Zimbru-Stadion mit seiner Kapazität für 10.500 Besucher eröffnet, das als Heimspielstätte der moldauischen Fußballnationalmannschaft fungiert. Weiterhin spielen hier die Vereine FC Dacia Chişinău und Zimbru Chişinău. Nach letzterem wurde das Multifunktionsstadion auch benannt.

Seen und Flüsse

Bîc (rumän. Bâc)
Die ungefähr 120 Kilometer lange Bîc betritt Chişinău im Nordwesten, wo sie aufgestaut wird. Der Fluss verlässt die moldawische Hauptstadt im Südosten und mündet schließlich nördlich der Stadt Tighina in den Nistru (Dnestr oder Dnister). Er fließt aber nicht nur durch Chişinău, sondern auch durch die größeren Ortschaften Anenii Noi, Călăraşi, Străşeni sowie Sîngera.

Seen in Chişinău
In Chişinău gibt es mehrere Seen in den Parkanlagen der Stadt. Neben denen im Parcul La Izvor und im Parcul Valea Trandafirilor, wo sie sogar neun Hektar der Anlage bedecken, kann man im Parcul Valea Morilor den künstlich angelegten See Valya Morilor besuchen. Er bietet einen Lebensraum für geschätzte 20 Fischarten. Man kann sich dort Boote leihen und ihn auf diese Weise erkunden.

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