Das Schloss der heutigen tschechischen Stadt Český Krumlov enstand
im Jahre 1250 und wurde von den Herren von Krumau im Stil der Gotik gestaltet. Nachdem die Herrscherlinie der von Krumaus geendet hatte, gingen im Jahre 1302 sowohl das Schloss als auch die Herrschaft an die Familie Rosenberg über.
1602 kaufte der Kaiser Rudolf II. Krumau und übergab es seinem nicht ganz legitimen Sohn Julius d’Austria als Residenz. Ferdinand II. schenkte Krumau schließlich 1622 seinem Hofkammerpräsidenten Hans Ulrich von Eggenberg, einem habsburgtreuen Grundherren, der 1623 in den Stand eines Reichsfürsten aufsteigen konnte. Somit wurde Krumau zum Herzogtum.
Im Jahre 1719, also nach dem Aussterben der Eggenberger, ging Krumau an die Fürsten Schwarzenberg.
Krumau hatte um das Jahr 1910 herum etwa 8.660 Einwohner, von denen 80% deutsch- und nur 20% tschechischsprachig waren.
Nachdem 1918 die Habsburgermonarchie zusammengebrochen war und tschechische Truppen die Stadt besetzt hatten, kam Krumau für die Zeit von 1918 bis 1919 zum Bundesland Oberösterreich und war mithin Bestandteil der neu gegründeten Republik Deutschösterreich.
Im Zusammenhang mit dem Münchner Abkommen (1938) kam die Stadt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zum Gau Oberdonau (= ehemals Oberösterreich). Nach 1945 wurden die deutschen Bevölkerungsteile aus der Stadt vertrieben. Die meisten von ihnen sollten in Österreich und dem westlichen Teil Deutschlands Aufnahme finden. Die Wohnungen, Geschäfte und Institutionen wurden nun von den tschechischen Neusiedlern übernommen.
Im Jahre 1992 wurde das historische Zentrum der Stadt auf die Weltkulturliste der UNESCO gesetzt.
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