Egon Bahr (1922-2015)
SPD-Politiker, Vater der Ostverträge. Egon Karl-Heinz Bahr wurde am 18. März 1922 in Treffurt im heutigen Wartburgkreis in Thüringen geboren. Bis zum 6. Lebensjahr lebt er hier, bevor er nach Torgau im heutigen Landkreis Nordsachsen im Bundesland Sachsen umzog.
Als er sechzehn war, wurde sein Vater als Lehrer entlassen, weil er sich weigerte, sich von seiner (halb-)jüdischen Ehefrau zu trennen. Bahr ging dann mit seinen Eltern nach Berlin, wo er 1941 am Helmholtz-Gymnasium in Berlin-Friedenau sein Abitur machte. Sein Ziel, Musik zu studieren, konnte er nicht erreichen, da er wegen seiner (halb-) jüdischen Mutter keinen Studienplatz bekam. Daher machte er - ohne große Begeisterung - eine Lehre als Industriekaufmann bei Rheinmetall-Borsig in Berlin. 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, jedoch 1944 wegen seiner jüdischen Abstammung aus der Wehrmacht entlassen und als Rüstungsarbeiter bei Rheinmetall-Borsig dienstverpflichtet.
Nach dem Krieg begann er in Berlin als Journalist zu arbeiten, u.a. bei der Berliner Zeitung und dem Tagesspiegel. Die längste und wichtigste Zeit seines Lebens hat Bahr in Bonn verbracht. Von 1950 bis 1960 arbeitete er hier zunächst als Chefkommentator und Leiter des Bonner Büros des RIAS. 1956 wurde er Mitglied der SPD. 1960 holte ihn Willy Brandt, damals Regierender Bürgermeister von Berlin, als Sprecher und Leiter des Presse- und Informationsamtes des Senats nach Berlin zurück. Hier entwickelte er gemeinsam mit Willy Brandt die Grundlagen der "Neuen Ostpolitik" zur Beendigung des Kalten Krieges, die er 1963 in einer Rede bei der Evangelischen Akademie in Tutzing unter der Devise "Wandel durch Annäherung" erstmals öffentlich vorstellte.
Als Willy Brandt 1966 Außenminister wurde, ging Bahr mit ihm wieder nach Bonn, zunächst als Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt. Hier konzipierte und initiierte er die Grundlagen und die Umsetzung der Neuen Ostpolitik. Als Brandt 1969 zum Bundeskanzler gewählt wurde, wurde Bahr Staatssekretär im Kanzleramt und Bevollmächtigter der Bundesregierung für die Verhandlungen mit Moskau. Von 1972 bis 1974 war Bahr Minister für besondere Aufgaben und von 1974 bis 1976 - unter Bundeskanzler Helmut Schmidt - Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit..
Es sei daraufhingewiesen, dass er während dieser Zeit maßgeblich am Zustandekommen des Moskauer Vertrags, des Warschauer Vertrags, dem neuen Transitabkommen sowie dem Grundlagenvertrag beteiligt war. Daher wurde und wird Bahr auch als „Architekt bzw. Vater der Ostverträge“ bezeichnet.
Danach war er im Kabinett von Brandt zwischen 1972 bis 1974 Bundesminister für besondere Aufgaben und nach dem Rücktritt Brandts von 1974 bis 1976 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Kabinett von Bundeskanzler Helmut Schmidt. Zudem war er von 1972 bis 1990 Abgeordneter des Deutschen Bundestages und von 1976 bis 1981 war er Bundesgeschäftsführer der SPD. 1945 hatte er Dorothea Grob geheiratet – aus der Ehe waren zwei Kinder hervorgegangen.
Ein weiteres Kind hatte aus der Beziehung zu der Journalistin Karena Niehoff (1920–1992). Von 1977 bis 2002 lebte er mit Christiane Leonhardt (geb. 1941) zusammen. Und 2011 hatte er die Professorin Adelheid Bonnemann (geb. 1935) geheiratet, mit der er vorher bereits längere Zeit liiert war.
Im Jahr 2002 wurde er Ehrenbürger von Berlin. Bereits zu seinen Lebzeiten im Jahr 2004 wurde in seiner Geburtsstadt die Straße nach ihm benannt, in der sein Geburtshaus steht.
Egon Bahr verstarb am 19. August 2015 in Berlin an den Folgen eines Herzinfarkts.
Ludwig van Beethoven (1770 -1827 )
Komponist,. Ludwig van Beethoven wurde am 16. Dezember 1770 in Bonn geboren. Seine Laufbahn als 14-jähriger als Akkompagnist und Bratschist in der Bonner Kurfürstlichen Kapelle, 1785 Hoforganist in Bonn. Er gilt neben Bach und Mozart wohl als einer der bedeutendsten Musiker aller Zeiten. Tragischerweise wurde er im Alter nahezu taub. Er war am 26. März 1827 in Wien verstorben. Sein bekanntestes Werk ist die neunte Sinfonie mit dem Chor "Freude schöner Götterfunken".
Hermann Josef Abs (1901)
Banker. Hermann Josef Abs wurde am 15. Oktober 1901 in Bonn geboren. Er war 1953 Leiter der deutschen Delegation beim Londoner Schuldenabkommen sowie 1957 - 1976 Vorstandssprecher bzw. Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank. Abs galt lange Zeit als als einer der einflussreichsten Finanz- und Wirtschaftsführer nach dem Zweiten Weltkrieg unter Bundeskanzler Adenauer und dessen Nachfolgern. Abs war am 5. Februar 1994 in Bad Soden am Taunus verstorben.
Ernst Moritz Arndt (1769-1860)
Erns Moritz Arndt wurde am 26. Dezember 1769 in Garz auf der Insel Rügen im heutigen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern geboren. Er war Historiker, Politiker und Dichter ("Der Rhein, Deutschlands Strom, aber nicht Deutschlands Grenze") lehrte ab 1818 als Professor in Bonn.Zeitweilig war als "Demagoge" amtsenthoben worden und wurde 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Er lebte bis zu seinem Tod in Bonn, wo er am 29. Januar 1860 verstorben war. Im Zuge einer Säuberungsaktion wurde die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald im Jahr 2018 in Universität Greifswald umbenannt
Konrad Beikircher ( geb. 1945)
Kabarettist und Musiker. Konrad Beikircher wurde am 22. Dezember 1945 in in Bruneck/Südtirol geboren.
Derzeit lebt er in Bonn-Bad Godesberg.
Norbert Blüm (1935-2020)
Politiker der CDU. Norbert Sebastian Blüm wurde am 21. Juli 1935 in Rüsselsheim. Er war von 1972 bis 1981 sowie von 1983 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestags. Von 1982 bis 1998 - also die gesamte Regierungszeit von Helmut Kohl - war Blüm Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. Berühmt wurde er mit seiner Aussage: Die Rente ist sicher“ Er war am 23. April 2020 in Bonn verstorben.
Bärbel Dieckmann ( geb. 1949)
Politikerin. Bärbel Dieckmann wurde am 26. März 1949 in Leverkusen geboren.
Von 1994 bis 2009 war sie Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn und von 2001 bis 2009 Mitglied im Parteivorstand der SPD und von 2005 bis 2009 stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD. Ihr Ehemann ist Jochen Dieckmann, geboren im September 1943 in Bonn-Bad Godesberg. Er war von 1999 bis zum Juni 2005 Minister in verschiedenen Ressorts des Landes NRW und von 2005 bis April 2007 Landesvorsitzender der SPD in Nordrhein-Westfalen. Das Ehepaar hat vier Kinder (zweimal Zwillinge). Die Zwillingsbrüder Christoph und Markus Dieckmann, geb. 07.01.1976 in Bonn sind international bekannte Beach-Volleyballspieler (beide Deutsche und Europa-Meister).
Hans-Dietrich Genscher (1927-2016)
Der Politiker der FDP war von 1969 bis 1974 Bundesinnenminister und danach bis 1992 Bundesaußenminister und zudem von 1974 bis 1985 Vorsitzender der FDP. Sein Auftritt in der deutschen Botschaft in Prag ist bis heute unvergessen. Hier hatte er am 30. September 1989 den rund 4.000 hierher geflüchteten DDR-Bürgern folgendes mitgeteilt:
"Liebe Landsleute, wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland möglich geworden ist" Nicht lange danach war die DDR Geschichte geworden.
Genscher war am 1. April 2016 in Bonn verstorben. Am 17. April 2016 fand ihm zu Ehren im früheren Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Bonn ein Staatsakt statt.
Johanna Kinkel (geb. 08.07.1810 in Bonn) und Gottfried Kinkel (geb. 11.08.1815 in Oberkassel bei Bonn , heute Stadtteil von Bonn) Kinkel. J. und G. Kinkel gehörten in der Zeit der 1848'er Bewegung zu den wichtigsten Führern und Hoffnungsträgern der Demokratie-Bewegung in Deutschland. Gottfried Kinkel war u. a. Prof. für Kunst u. Kulturgeschichte in Bonn, vertrat in der Preussischen Zweiten Kammer die republikanische Linke, wegen Teilnahme am sog. "Badischen Aufstand" in Köln zu lebenslanger Festungshaft verurteilt, konnte jedoch fliehen.
Johannes B. Kerner ( geb. 1964)
Fernseh-Moderator und -Talkmaster. Kerner wurde am 9. Dezember 1964 in Bonn geboren. Früher war er als Fußballkommentator tätig.Er war zudem beim ZDF, bei SAT 1 sowie der ARD als Moderator tätig.
Peter Joseph Lenné ( 1789- 1866)
Lenné wurde am 29. September 1789 in Bonn geboren. Er warbedeutender Landschaftsarchitekt des 19. Jahrhunderts, ab 1854 Generaldirektor der Königl. Gärten in Preussen, Schöpfer vieler bekannter Parks und Schlossgärten, u. a. Parkerweiterung Schloss Sanssouci in Potsdam, Tiergarten in Berlin.
Lenné war am 23. Januar 1866 in Potsdam verstorben.
Heinrich Lützeler (1902 -1988)
Heinrich Lützeler wurde am 27. Januar 1902 in Bonn geboren. Er war Profossor an der Universität in Bonn und einer der bedeutenden deutschen Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts. Zudem hatte er sich stark im Bonner Karneval engagiert. Lützeler war am 13. Juni 1988 in Bonn verstorben.
August Macke (1887-1914)
August Macke wurde am 3. Januar 1887 in Meschede im Hochsauerland im heutigen Nordrhein-Westfalen geboren. Macke war ein expressionistischer Maler und gehörte zu der von Kandinsky und Franz Marc gegründeten Gruppe "Blauer Reiter". Er hatte einige Jahre in Bonnn gelebt und gearbeitet. (Macke-Haus in Bonn siehe: Sehenswürdigkeiten/Museen). Er war am 26. September 1914 bei Perthes-lès-Hurlus in der Champagne als Soldat gefallen. Seine letzte Ruhestätte hatte er auf dem Soldatenfriedhof von Souain im Department Marne in einem Sammelgrab gefunden.
Rita Maiburg (1952-1977)
Rita Maiburg wurde am 23. Juni 1952 in Bonn geboren. Sie war der erste weibliche Flugkapitän der westlichen Welt im regulären Liniendienst (ab 1976 bei einer deutschen Regional-Fluggesellschaft). Bei den Borddurchsagen wurde stets verschwiegen, dass die Maschine von einer Frau geflogen wurde. Rita Maiburg musste nicht nur (im Gegensatz z. B. zu Lufthansa-Piloten) ihre Ausbildung selbst bezahlen, sondern verdiente auch erheblich weniger als ihre männlichen Kollegen. Sie war am 9. September 1977 in Greven in Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zum Flugplatz infolge eines Autounfalls verstorben.
Victoria von Preußen (1866-1929)
Victoria von Preußen wurde am 12. April 1866 als Tochter von Kaiser Friedrich und Schwester von Kaiser Wilhelm II. in Potsdam im Neuen Palais geboren. Sie lebte von 1890 bis zu ihrem Tod 1929 in Bonn, zunächst mit ihrem Gemahl Prinz Adolf zu Schaumburg-Lippe und nach dessen Tod mit dem (34 Jahre jüngeren) russischen Hochstapler Alexander Zoubkoff, der ihr komplettes Vermögen durchbrachte, im Palais Schaumburg. Viktoria von Preußen war am 13. November 1929 in Bad Godesberg, im heutigen Bonn-Bad Godesberg, verstorben.
Wolfgang Paul (1913-1993)
Wolfgang Paul wurde am 10. August 1913 in Lorenzkirch in Sachsen geboren. Er war ein deutscher Physiker und Nobelpreisträger für Physik. Seinen Doktor erhielt er 1939 an der Technischen Hochschule Berlin. Aber bereits von 1937 bis 1942 war er Wissenschaftlicher Assistent bei Hans Kopfermann (1895-1963) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach dessen Ruf an die Georg-August-Universität Göttingen folgte Paul ihm und habilitierte sich 1944 in Göttingen, wo er schließlich von 1944 bis 1952 als Professor tätig war. Einem Ruf an die Universität Bonn folgte er 1952, wo er bis 1981 lehrte und Direktor des Physikalischen Instituts in der Nußallee in Bonn-Poppelsdorf war.
Er gilt als einer der Pioniere der Teilchenphysik. Er forschte auf dem Gebiet von Atom- und Molekülstrahlen, sowie an der Massenspektrometrie, Isotopentrennung, Elektronenstreuung in Materie, der Strahlenbiologie, Dosimetrie sowie der Elektronenstrahltherapie in der Medizin. 1953 entwickelte er mit Helmut Steinwedel (1921-2004) den Quadrupolmassenfilter (Paulsches Massenfilter). Er war zudem in Projekte bei DESY in Hamburg und in CERN in der Schweiz involviert. Er wurde 1981 emeritiert. Für die Paul-Falle, eine von ihm entwickelte Ionenfalle, erhielt er 1989 zusammen mit dem Deutschamerikaner Hans Georg Dehmelt (1922-2017) den Nobelpreis für Physik. Er ist am 7. Dezember 1993 in Bonn verstorben. Seine letzte Ruhestätte fand er zusammen mit seiner Frau Lieselotte (1917-1977) auf dem Friedhof in Bonn-Poppelsdorf.
Alexander Olek (1969-2024)
Biochemiker und Unternehmer. Alexander Olek wurde am 10. August 1969 in Bonn als erster von zwei Söhnen der Diplomchemikerin Judith und dem Wissenschaftler Prof. Klaus Olek geboren. Sein Abitur hat er in Bonn gemacht. Danach erlernte er in Bonn bei seinem Vater Methoden zur Genanalyse der erblichen Lungenkrankheit Mukoviszidose. Anschließend ist er für 2 Jahre zu einem Kooperationspartner seines Vaters nach Buenos Airos gegangen, um dort beim Aufbau eines Labors zur Genanalyse der Mukoviszidose zu helfen. Nach Ablauf der zwei Jahre begann er in Bonn Chemie zu studieren. Dort lernte er seine spätere Frau Christine Reuter kennen. Beide gingen nach London, wo er sein Studium am Imperial College mit dem Examen in Biochemie abschloss. Im Jahr 1995 ist er zusammen mit Christine nach Berlin umgezogen. Hier in Berlin hat er am Max-Planck-Institut seinen Doktor zum Thema Epigenetik gemacht.
In Berlin gründete er im Jahr 1998 mit Freunden die Firma Epigenomics. Er brachte die Firma im Jahr 2004 an die Börse und verließ sie nach dem Börsengang. Anschließend gründete er im Jahr 2005 die bilingualen Schulen Phorms. Auch diese Firma verließ er, nachdem die Schulen sehr erfolreich waren, und wandte sich Neuem zu. Er hat sich anschließend u.a. mit seinem Vater mit Hilfe molekularbiologischer Methoden intensiv um den Artenschutz gekümmert und dafür die Firma Ark-Biodiverstity gegründet. Wegen der Corona-Pandemie ging dieses Projekt jedoch in Insolvenz. In den letzten Jahren war er bis zu seinem Tod zusammen mit seinem Vater im Artenschutz tätig. Alexander Olek hat im Jahr 2000 Christine geheiratet und mit ihr zwei Söhne und zwei Töchter bekommen. Er ist am 13. März 2024 infolge eines tragischen Unfalls verstorben.
Auszeichnungen
Von der Unternehmensberatung Ernst & Young wurde er 2001 zum Entrepreneur des Jahres gewählt Durch das Fachblatt Technology Review wurde er 2002 als einer der weltbesten Young Innovator geehrt. Er war 2006 einer der 100 Köpfe von morgen der Initiative Land der Ideen unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler.
Hans Riegel (1923-2013)
Hans Riegel und sein verstorbener Bruder Paul hatten die von ihrem Vater übernommene Firma HARIBO (Hans Riegel Bonn) in Bonn-Kessenich nach dem Krieg wieder aufgebaut und die Firma im Laufe der Jahre zu einem der größten Süßwarenhersteller Europas gemacht. Hans Riegel kam am 10. März 1923 in Bonn als erster Sohn der Eheleute Hans Riegel und Frau Gertrud, geborene Vianden zur Welt. Nach Beendigung der Grundschule besuchte er das Aloysius-Kollegs in Bonn-Bad Godesberg, wo er auch sein Abitur machte. 1944 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und geriet in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Frühjahr 1946 entlassen wurde.
Danach begann er ein Studium der Volkswirtschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelm-Universität in Bonn mit einer abschließender Doktorarbeit über das Thema "Die Entwicklung der Weltzuckerwirtschaft während und nach dem zweiten Weltkrieg". Im Jahr 1946 übernahm er im Alter von 23 Jahren als Geschäftsführer die Leitung des elterlichen Betriebes - der Firma HARIBO in Bonn-Kessenich. Er war im Wesentlichen für die Entwicklung der "Gummibärchen" verantwortlich, die das Gesicht der Süßwarensortimente bis heute stark verändert hatten. Zudem legte er großen Wert auf die Entwicklung des Kindermarktes.
Die Firma HARIBO poduziert an 15 Stätten in Deutschland, Dänemark, England, Frankreich, Belgien, Österreich und besitzt Vertriebsorganisationen in den USA, Benelux, Skandinavien. Am 19. April 1972 wurde ihm durch den Bundespräsidenten Heinemann das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Hans Riegel erwarb sich über seine unternehmerischen Tätigkeiten hinaus große Verdienste um den Sport. So gründete er 1950 den 1. Deutschen Badmintonclub in Bonn. Er selber war in dieser Sportart deutscher Meister im Mixed und Herrendoppel. Im Jahr 1970 wurde Hans Riegel Präsident der Schwimm- und Sportfreunde Bonn - ein großer Sportclub mit über 5.000 Mitgliedern - und 1974 Präsident des 1. FC Pech in Bonn Bad Godesberg, einem Fußballverein in seinem Heimatort. Er verstarb am 14. Oktober 2013 in seiner Heimat Bonn.
Peter Scholze (geb. 1987)
Peter Scholze wurde am 11. Dezember 1987 in Dresden geboren. Er war jedoch in Berlin aufgewachsen, wo er am Heinrich-Hertz-Gymnasium in Berlin-Friedrichshain sein Abitur gemacht hatte. Anschließend hatte er in Bonn Mathematik studiert. Nach Abschluss seines Mathematikstudiums in Bonn wurde er dort im Alter von 24 Jahren Professor an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität und 2018 Direktor des dort ansässigen Max-Planck-Instituts für Mathematik. Ende Juli 2018 hatte er nach Gerd Faltings (geb. 1954) von 1986 als zweiter Deutscher die Fields-Medaille erhalten. Diese höchste Auszeichnung für Mathematiker unter 40 Jahren wurde von dem kanadischen Mathematiker Charles John Fields (1863-1932) gestiftet und im Jahr 1936 zum ersten Mal an zwei Mathematiker verliehen.
Robert Schumann (geb. 08.06.1810), Komponist und Clara Schumann (geb. 13.09.1819) Pianistin und Komponistin.
Sie lebten während der letzten Lebensjahre Robert Schumanns in Endenich bei Bonn (heute Bonner Stadtteil).
Im Schumann-Haus Bonn ( Sebastianstr. 182, Bonn- Endenich), damals eine psychiatrische Heilanstalt, in der Schumann lebte und behandelt wurde, gibt es zwei Gedenkzimmer. Robert Schumanns Grab befindet sich auf dem "Alten Friedhof" in Bonn (Bornheimer Strasse).
Heide Simonis (1943-2023 )
Heidi Simonis wurde am 04. Juli1943 in Bonn geboren. Sie war von 1993 bis 2005 Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, und war die erste und seinerzeit einzige Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes. Von 2005 bis 2008 war sie Bundesvorsitzende von UNICEF-Deutschland. Sie ist am 12. Juli 2023 in Kiel verstorben.
Peer Steinbrück (geb. 10.01.1947 in Hamburg)
Bundesfinanzminister und ehemaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, lebt in Bonn und Berlin
Roger Willemsen (1955-2016)
Publizist und Fernsehmoderator. Roger Willemsen wurde am 15. August 1955 in Bonn geboren. Er wuchs zusammen mit seinen Geschwistern Jan und Eva im Bonn-Oedekoven auf. In Bonn-Duisdorf machte er am Helmholtz-Gymnasium 1976 sein Abitur und studierte anschließend in Bonn Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn, Florenz, München und Wien.
Seinen Doktor machte er über die Dichtungstheorie von Robert Musil. Im Jahr 1986 erschien sein Buch zum Thema Suizid bei Kiepenheuer & Witsch. Neben dem Studium hatte er sich von 1977 bis 1981 als Nachtwächter, Reiseleiter und Museumswächter verdingt. Von 1984 bis 1986 arbeitete er als Übersetzer, Herausgeber und freier Autor und war zudem Assistent im Fach Literaturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München angestellt. 1986 veröffentlichte er sein erstes Buch mit dem Thema Suizid. 1988 führte ihn sein Weg nach London, wo er rund drei Jahre als Korrespondent für diverse Zeitungen und Rundfunksender tätig war. Im Wintersemester 1995/1996 hatte er eine Gastprofessur für Literaturwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum inne und seit 2010 war er Honorarprofessor an der Humboldt-Universität in Berlin.
Seine TV-Karriere begann er1991 bei Premiere. Ab 1992 moderierte Willemsen die Sendung im wöchentlichen Wechsel mit Sandra Maischberger, mit der er über ein Jahr lang liiert war. 1993 erhielt Willemsen für die Sendung den Adolf-Grimme-Preis mit Gold. Im Februar 1994 ging er zum ZDF, wo er von Oktober 1994 bis Juni 1998 die 60-minütige Talkshow Willemsens Woche moderiert hatte. 1996 präsentierte er im ZDF eine Porträt-Sendung unter dem Titel Willemsens Zeitgenossen.
Ab 1999 moderierte Willemsen zahlreiche Kulturveranstaltungen. Seit 2004 arbeitete Roger Willemsen regelmäßig als Moderator für das wöchentliche Literaturmagazin „SpielArt“ auf WDR 5.
Außerdem moderierte Roger Willemsen einmal im Jahr die Silvester-Sendung auf WDR 5. Nach rund zweijähriger Pause als Fernsehmoderator moderierte Willemsen vom Februar 2004 bis zum Juli 2006, als Nachfolger von Elke Heidenreich und Daniel Cohn-Bendit, den Literaturclub des Schweizer Fernsehens. In zwei Folgen der Comedyserie Pastewka hatte Willemsen 2011 und 2012 jeweils einen Gastauftritt. Von 2011 bis 2013 moderierte Roger Willemsen für den WDR 5 gemeinsam mit Martin Stankowksi die „literarischen Sommernächte“ auf Burg Wilhelmstein bei Aachen. Bei NDR Kultur hatte Roger Willemsen die wöchentliche Reihe Roger Willemsen legt auf – Klassik trifft Jazz ins Leben gerufen. Zusammen mit Anke Engelke hatte er unter dem Titel Engelke & Willemsen legen auf im Oktober 2012 in Hannover mit einer musikalischen Sendereihe begonnen. Der Regisseur Josef Rusnak verfilmte 2011 seinen Roman Kleine Lichter – mit Franka Potente in der Hauptrolle. Ein großer Erfolg war sein Buch "Das Hohe Haus" von 2014.
Dafür hatte er ein Jahr lang im Bundestag als Zuhörer das dortige Geschehen verfolgt. Roger Willemsen war bei Amnesty International, Terre des Femmes und als Botschafter von CARE International und der UN-Flüchtlingshilfe in Afghanistan engagiert.
Zudem war er Mitglied von Attac. Nachdem er im August 2015 von seiner Krebserkrankung erfahren hatte, war er öffentlich nicht mehr aufgetreten. Er war am 7. Februar 2016 in Wentorf bei Hamburg an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorben.
Guido Westerwelle (1961-2016)
Guido Westerwelle wurde am 27. Dezember 1961 in Bad Honnef bei Bonn geboren.
Sein Abitur hatte er hatte er am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (EMA) in Bonn 1980 gemacht. Zum Wehrdienst wurde er wegen seiner Homosexualität nicht eingezogen. Danach begann er an der Universität Bonn Jura zu studieren, das er 1987 mit dem ersten juristischen Staatsexamen abschloss. Nach dem Referendariat am Amts- und Landgericht Bonn legte er 1991 sein zweites juristisches Staatsexamen ab. 1994 machte er an der Fernuniversität in Hagen seinen Doktor in Jura. Von 1991 bis zu seiner Wahl zum Generalsekretär der FDP 1994 war Westerwelle als Anwalt in der Bonner Anwaltskanzlei seines Vaters tätig.
Von 1983 bis 1988 war er Vorsitzender der Jungen Liberalen, von 1994 bis 2001 Generalsekretär und von 2001 bis 2011 Bundesvorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP). Außerdem war er von 2006 bis 2009 Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag. Der Höhepunkt seiner politischen Karriere war das Amt des Außenministers zwischen 2009 bis 2013 in der CDU/CSU/FDP-Koalition unter Bundeskanzlerin Merkel. Er lebte in Bonn und Berlin uns die letzten Jahre in Köln und war mit einem Mann liiert, wozu er sich öffentlich bekannt hatte. Er war am 18. März 2016 in einem Kölner Krankenhaus an seiner akuten myeloischen Leukämie (AML) verstorben, die am 20. Juni 2014 bei ihm diagnostiziert worden war. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Kölner Melaten-Friedhof.
Vorangegangen war mit zahlreichen Freunden und Weggefährten - sowie in Anwesenheit des Bundespräsdenten Joachim Gauck und der Kanzlerin Angela Merkel - am 2. April eine bewegende Trauerfeier in der katholischen Aposteln-Kirche in Köln.
Kommentare
Ich habe Prof. Paul seinerzeit als junger Physikstudent noch in Bonn erlebt. Er war ein bescheidener, kluger und toller Mensch. Sehr schön, dass ihr ihm mit einer Biografie eine letzte Ehre erwiesen habt.
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