Kurze Übersicht
Zypern befindet sich im Biodiversity-Hotspot der Mittelmeerregion. Nur etwa 18 bis 19% der Insel sind von Wald bedeckt. Durch Rodungen, Beweidung mit Ziegen und häufige Waldbrände hatten sich die Waldflächen verringert. Zudem wurde früher für den Bergbau Teile der Wälder gerodet, um Brennstoff für die Verhüttung von Silber und Kupfer zu erhalten. Weiteres Holz wurde für den Schiffbau verwendet.
Nur im Troodos-Gebirge findet man noch größere Waldflächen - mit Kiefern, die mit der Aleppo-Kiefer eng verwandt sind, sowie Zypressen, Zedern und Pinien. Es bestehen aber Bemühungen den Waldbestand durch Neubepflanzung zu erweitern – nicht zuletzt im Zuge des Kampfes gegen den Klimawandel. Das Gedeien der angepflanzten Bäume wird jedoch zunehmend durch Wassermangel erschwert. Zypern ist dennoch im Mittelmeerraum die waldreichste Insel. Bereits in der Antike war sie besonders bekannt für ihren guten Wein und hochwertiges Olivenöl und ihr Getreide
Bäume
Wie erwähnt findet man besonders im Troodos-Gebirge noch größere zusammenhängende Waldflächen Hier wachsen Kiefern, die mit der Aleppo-Kiefer eng verwandt sind, sowie Zypressen und Pinien, sowie die endemischen Erlenblättrigen Eichen und Zypern-Zedern. Die Schwarzkiefer und der Phönizische Wacholder halfen bei der Wiederaufgeforstung. An den Rändern des Troodos wurde die natürliche Flora größtenteils von Apfel-, Birnen-, Pfirsich-, Mandel- und Nussbäumen sowie von Weinhängen verdrängt. Auf der Insel ist die Kalabrische Kiefer der häufigste Waldbaum. Darüber hinaus wird die Insel von Zypressen, Olivenhainen und Johannisbrotbäumen geprägt. Zu den endemischen Bäumen gehört die bis zu 30 m hoheTroodoskiefer. Früher wurde sie intensiv im Bootsbau verwendet und daher auch weitgehend abgeholzt. Die letzten Exemplare wachsen noch im Cedar Valley. Storaxbäume wachsen auf den nördlichen Hügeln der Akamos-Halbinsel.
Nutzpflanzen
Bei Lemesos wachsen Orangen- und Grapefruitbäume, im Südosten Zyperns werden Auberginen, Zwiebeln und Tomaten angebaut, während im Nordwesten Feigen und Granatäpfel das Bild prägen. Bananen wachsen im Südwesten Zyperns.
In früheren Zeiten wurde der Saft des 1-3 m hohen Mastixstrauches zu kleinen Kügelchen geformt, welche heute durch handelsüblichen Kaugummi ersetzt wurden. Die Pflanze findet heute jedoch nach wie vor Verwendung, und zwar wird nicht nur Schnaps aus dem Saft gebrannt, sondern die Rinde und die Blätter werden auch als Gerbmittel verwendet. Weiterhin soll der Mastixstrauch der Herstellung von Glas und Porzellan dienlich sein.
Der auf der Halbinsel Akamas wachsende Gerbersumach aus der Familie der Sumachgewächse hat entsprechend seiner Verwendung zahlreiche andere Namen, wie Gewürzsumach oder Färberbaum, erhalten. Die Pflanze wächst sowohl als Strauch wie auch als Baum und kommt neben Zypern auch in Sizilien und der Türkei vor. Schon in der Antike wurden die Blätter zum Gerben von Leder und zum Färben von Haaren genutzt, mit der Rinde wurde Wolle gefärbt. Heute sind die gemahlenen Steinfrüchte als Gewürz sehr beliebt und werden zusammen mit den Wurzeln auch zum Schwarzfärben verwendet.
Heilpflanzen
Das Harz des Mastixstrauchs wird ausschließlich in der Volksheilkunde seiner Heimatländer als Heilmittel verwendet. Es soll bei Magenschmerzen und Geschwüren im Verdauungstrakt helfen, sowie bei Durchfall und äußerlich angewendet auch bei Gicht und Rheuma. Seine Wirkungsweise ist bis heute noch nicht nachgewiesen worden.
Die Wurzel des Weißen Affodil, welcher auf den Gipfeln um Machairas wächst, wurde in der Antike zum Schutz vor Schwangerschaft eingesetzt, da sie eine starke abtreibende Wirkung hat. Innerlich wurde sie bei Magen-Darmbeschwerden und Krämpfen angewandt und äußerlich als Brei bei Schwellungen, Infektionen und bei Dermatitis. Affodil wurde auch auf Gräber gelegt, da es auch als Nahrung der Totengeister galt und ein Symbol für das Leben nach dem Tod war.
Die Blüten des Klatschmohns sollen eine beruhigende und schmerzstillende Wirkung haben, daher werden sie auch bei Reizhusten, Asthma, Schlaflosigkeit und Heiserkeit verwendet.
Giftpflanzen
Nur gering giftig ist der Klatschmohn aus der Familie der Mohngewächse. Der bis auf die Samen in allen Pflanzenteilen enthaltene Milchsaft soll gelegentlich besonders bei Kindern Übelkeit und Magenschmerzen hervorrufen. Die bis zu 90 cm groß werdende Pflanze wächst an Weg- und Feldrändern sowie auf Äckern. Erkennbar ist der Klatschmohn an den roten Blüten, die im getrockneten Zustand oft Teemischungen beigemischt werden.
Verbreitet ist er in Europa und Nordafrika.
Weitere Pflanzen
Etwa 1.800 Blütenpflanzen wachsen hier und im Frühling sieht man hier Anemonen, Narzissen, Gladiolen, Iris, Affodill, Tulpen und Klatschmohn. Auch eine Reihe von Orchideenarten wachsen auf der Insel. Im Herbst wachsen u.a. Traubenhyazinthen und das endemische Zyprische Alpenveilchen. Die aus Brasilien eingeführte Bougainvillea blüht das ganze Jahr hindurch. Auf Zypern findet man zahlreiche Macchie, mit den typischen Terpentin-Akazien, Ginster, Erdbeerbäumen oder Myrte. Endemisch ist die immergrüne Goldeiche. Typisch für Zypern ist das gelb blühende Steinkraut. Auch Akazien und Eukalyptus wurden eingeführt
Eingeführte Pflanzen
Aus Mittelamerika stammt die überall blühende Bougainvilleae. Ebenfalls nicht einheimisch ist der Zitrusbaum aus China. Um den Wald wieder aufzuforsten, wurden Akazien, einige Fichten- und Tannenarten eingeführt.
Neuen Kommentar hinzufügen