Ungarn: Pflanzen

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Bäume

In den Mittelgebirgen wachsen Laubwälder mit überwiegend Linden. Kiefern und Eiben sind hier nur stellenweise heimisch. In höheren Lagen der Mittelgebirge und in niederschlagsreichen Regionen Westungarns gibt es Buchenwälder, in den niedrigen Regionen Eichen und Eschen. Dabei ist die Zerr-Eiche besonders häufig vertreten. In den Hügelländern Transdanubiens sind neben Edelkastanien auch andere Baumarten des Mittelmeergebiets vertreten. Grünerlen gedeihen im Günser Bergland und im Ödenburger Gebirge. In den Tiefebenen wachsen auf den Sand- und Salzböden neben Eichen und Eschen auch Ulmen sowie einige Pappelarten. In den Kalk- und Dolomitgebieten wachsen Hainbuchen und Eschen. Typisch für das Zémplen-Gebirge ist die Traubeneiche.

Die Robinie, auch als Falsche Akazie bekannt, ist in Ungarn ein weitverbreiteter Baum. Sie wird häufig an Straßen gepflanzt, da sie sehr widerstandsfähig ist. Allerdings ist sie auch giftig.

Nutzpflanzen

Es gibt zahlreiche Getreidefelder in Ungarn. Auch Sonnenblumen, Raps, Mais, Kartoffeln und Zuckerrüben gehören zu den Nutzpflanzen. In der Region um Tokaj gibt es Weinbaugebiete, die weltberühmt sind. Von der Schlehe, auch als Schwarzdorn bekannt, können die schwarzbläulichen Früchte zur Zubereitung von Marmeladen, Gelees, Sirups und Liköre verwendet werden.

Allerdings haben sie eine leicht zusammenzeihende Wirkung. Die Blüten können als Tee zubereitet werden. Dieser 3 m hoher Strauch wächst an Wegrändern, Gebüschen und in lichten Laubwäldern. Verbreitet ist er in ganz Europa und in Westasien.

Heilpflanzen

Eine der bekanntesten Heilpflanzen ist die Kamille, die in freier Natur leider nur noch selten wächst. In Ungarn gedeiht sie als Teil einer noch natürlichen Vegetation auf Sodaböden. Die charakteristische Blüte der 10 - 50 cm großen Pflanze, aus der auch Tees und Tinkturen hergestellt werden, besteht aus gelben Röhrenblüten und weißen Zungenblüten und duftet sehr stark. Die Kamille wirkt entzündungshemmend, beruhigend, wundheilend, krampfstillen, austrocknend und blähungswidrig. Sie wird weiterhin auch bei Menstruationsbeschwerden angewandt. Man sollte allerdings niemals mit der Kamille in die Nähe der Augen kommen, da die feinen Härchen der Blüte die Augen sehr stark reizen können.
Die giftige Pfingstrose wurde früher als krampflösendes Mittel und gegen Epilepsie genutzt. Allerdings ist dieser Effekt nicht nachgewiesen worden. Sie kann angeblich auch bei Haut- und Schleimhautentzündungen, Fissuren, Gicht, Rheuma und Erkrankungen der Atemwege verwendet werden. In der Homöopathie wird sie bei Hämorrhoiden eingesetzt.
Der Grüne Nieswurz ist nicht nur giftig, sondern wird auch homöopathisch bei Hirnhautentzündung, Kreislaufschwäche, Nierenentzündung und Epilepsie angewandt.
Interessant ist die Verbreitungsstrategie des Feldmannstreu. Die fruchttragenden Stängel lösen sich von der Wurzel und werden vom Wind weitergetragen. Die 20 - 50 cm große Pflanze wirkt appetitanregend, harntreibend und wird auch als Nahrungsmittel und Gewürz verwendet.
Das Andorn kommt ursprünglich aus Südeuropa und war bereits im alten Griechenland als Heilpflanze bekannt, geschätzt und wurde auch angebaut. Die Pflanze wächst meist auf Kalkböden, ist mehrjährig und verzweigt. Verwendet wird das blühende Kraut, welches zwischen Juni und August gesammelt wird. Das Andorn findet vielfache Verwendung, u.a. bei chronischer Bronchitis, Magen-Darmentzündungen, bei schlecht heilenden Wunden und dient der Steigerung des Immunsystems. Weiterhin wird es bei nervösen Herzstörungen und als Lungenmittel angewandt. Man kann ihn als Tee oder als Tinktur zubereiten.
Ebenso ist die Schwarznessel, auch als Schwarzer Andorn bekannt, eine Heilpflanze. Die bis zu 90 cm groß werdende Pflanze enthält Diterpene, die eine beruhigende und krampflösende Wirkung haben. Daher wird sie bei Depressionen, Erbrechen und Übelkeit angewandt. Sie findet auch bei der Maniere-Krnakheit, Arthritis und Gicht Verwendung.
In der Homöopathie findet eine Essenz aus der Rinde der Robinie bei Magenübersäuerung und Migräne Anwendung.
Der Salbei verringert die Schweißbildung, lindert den Husten, wirkt antiseptisch, wundheilend und wird auch bei Unterleibserkrankungen angewandt.
Des weiteren lindert er Durchfall und Verdauungsbeschwerden und verringert die Milchbildung (z.B. beim Abstillen).

Giftpflanzen

Die Pfingstrose aus der Familie der Hahnenfußgewächse wird zwischen 50 und 100 cm groß und blüht von Juni bis Mai. Auffällig sind die großen roten Blüten, die einen Durchmesser von 12 cm haben und Kronblätter mit einer Länge von 5 - 8 cm. Die meisten Arten der Pfingstrose sind in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Zum Wachsen bevorzugt sie lichte und felsige Berghänge. Durch das Alkaloid Paenonin ist diese Pflanze giftig und verursacht bei übermäßiger Dosierung Magen-Darmbeschwerden und führt zu Erbrechen und Koliken. In richtiger Dosierung kann sie auch als Heilpflanze verwendet werden.
Das seltene und geschützte Feuerröschen kennt man auch unter dem Namen Adonisröschen sowie ferner auch unter der Bezeichnung "Teufelsauge". Das bis 30 cm große ausdauernde Kraut hat einen starken und dunklen Wurzelstock und eine gelbe einzelstehende Blüte, die im frühen Frühjahr zum Vorschein kommt. Man findet sie auf kalkhaltigen Böden, an sonnigen Hängen, auf Trockenwiesen und in Kiefernwäldern. Das Verbreitungsgebiet umschließt neben Europa auch Asien und Amerika. Obwohl alle Teile der Pflanze giftig sind, werden die Blätter während der stärksten Blütezeit (April - Mai) gesammelt und getrocknet, da sie auch herzwirksame Glykoside enthalten. Daher findet das Adonisröschen als Herzstärkungsmittel, aber auch als ein Beruhigungsmittel bei Reizhusten, asthmatischen und epileptischen Anfällen, Krämpfen und rheumatischen Schmerzen Verwendung. Allerdings sollte man Tees und Aufgüsse nur nach ärztlicher Verordnung zu sich nehmen, da sonst Vergiftungsgefahr besteht.
Von der aus Nordamerika eingeführten Robinie sind alle Pflanzenteile giftig, aber besonders die Rinde und die Früchte. Der Baum gehört zu den Schmetterlingsblütlern, wächst sehr schnell und kann 20 - 30 m groß werden.
Die weißlichen Blüten wachsen in Trauben an dem Baum. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Krämpfe, Sehstörungen und Schlafsucht.
Eine Vergiftung mit dem Grünen Nieswurz führt zu einer Reizung der Schleimhäute und somit zu einem Kratzen im Mund und Rachen. Ferner kann es zum Erbrechen, Durchfall, unregelmäßigen Herzschlag, zur Unruhe und zu Krämpfen kommen. Sehr viel seltener kommt es zu Lähmungen, die zu Atemstillstand führen können.
Das Wermutskraut dient der Herstellung des bekannten Absinth. Es enthält Thujon, ein starkes Nervengift, welches zu Halluzinationen, epileptischen Krampfanfällen und letztendlich zu psychischen Schäden führen kann.

Weitere Pflanzen

Hagebuttensträucher, Weißdorn und Schlehen findet man in den Kalk- und Dolomitgebieten Ungarns.
Bei Bugae im Kinskunság-Nationalpark kann man sogar auf Wachholder treffen.
Auf den Sodaböden ist noch eine natürliche Vegetation erhalten geblieben mit Rispen-Süßgräsern und Wermutskraut. Ein großes Mohnfeld kann man im Balaton-Oberland bewundern. Zu den seltenen und geschützten Blumen gehören der giftige Grüne Nieswurz, der Salbei sowie die Pfingstrose, ungarische Wildblume und das giftige Feuerröschen.
Der Berggamander ist selten und man findet ihn innerhalb Ungarns nur im Õrseg Nationalpark.
In der Puszta ist der Boden versalzen, so dass hier nur salzresistente Pflanzen wie Salzaster, Strandaster, Strandflieder, Strandflieder, Steppensalbei, der Alant und die Stundenblume gedeihen können.
Weitere Pflanzen Ungarns sind Feldmannstreu, Knolliges Mädesüß, Pannoische Nelken, Andorn und Schwarznessel.
Eine aus Amerika eingeführte Pflanzen ist die bereits mehrfach erwähnte Robinie, auch als Falsche Akazie bekannt. Sie ist in Ungarn ein weitverbreiteter Baum und wird häufig an Straßenrändern gepflanzt, da sie sehr widerstandsfähig ist. Allerdings ist sie giftig.

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