Ukraine: Interessante Personen

Dichter und Philopsophen

Hrihorij Sawowytsch Skoworoda (1722-1794)
Hrihorij Sawowytsch Skoworoda ein bedeutender ukrainischer Philosoph, Musiker und Dichter und Musiker. Er wurde und wird gerne als„Wandernder Philosophen“ bezeichnet,da er in den letzten Jahrzehnten seines Lebens als Pilger und Lehrer im Land umherreiste. Seine philosophischen Schriften waren stark von den Schriften der Neuplatoniker, dem Stoizismus sowie dem Mystizismus beeiflusst, wobei er selber sich vorwiegend mit biblischen Themen befasste.

Jurij Ihorewytsch Andruchowytsch (geb. 1960)
Die Werke dieses Schriftstellers, Dichters, Essayisten und Übersetzers wurden in mehrere Sprachen übersetzt und er gilt als einer der bedeutendsten Intellektuellen der Ukraine. Zu seinen Werken zählen die Gedichtbände "Himmel und Plätze", "Downtown", "Exotische Pflanzen und Vögel" sowie mehrere Romane und Essays. Er wurde mit mehreren nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.

Michail Afanasjewitsch Bulgakow (1891 - 1940)
Dieser Schriftsteller aus Kiew gehört zu den großen Satirikern der russischen Literatur.

Iwan Franko (1856 - 1916)
Dieser ukrainische Dichter und Schriftsteller zählt zu den bekanntesten seines Landes. Er übersetzte unter anderem Goethes "Faust" und Heines "Deutschland" ins Ukrainische. Er arbeitete für mehrere Zeitschriften und beschäftigte sich mit der National- und Literaturgeschichte der galizischen Ukraine. In Wien verteidigte er seine Dissertation "Über Barlaam und Josaphat und die Einhornparabel".

Ljubko Deresch
(geb. 1984)
Der junge Lemberger hat bereits vier Romane und zahlreiche Erzählungen veröffentlicht. Im Oktober 2005 erschien sein Roman "Kult" in der deutschen Übersetzung im Suhrkamp Verlag. Deresch studiert Wirtschaftswissenschaften in Lemberg.

Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg
(1891 - 1967)
Der Schriftsteller und Journalist wurde in Kiew geboren und kam aus einer jüdisch-deutschen Familie. Seit 1909 lebte er in Paris und Berlin. In der Sowjetunion konnte er sich als Jude und Intellektueller nicht sicher fühlen und wurde wiederholt mit dem Verschwinden von Menschen aus seinem Umfeld konfrontiert. Er schrieb für die Armeepresse, berichtete von der Front. Zwischenzeitlich hatte er Schreibverbot, 1952 bekam er den internationalen Lenin-Friedenspreis.

Nikolai Wassiljewitsch Gogol (1809 - 1852)
Dieser russische Schriftsteller ukrainischer Herkunft beschäftigte sich mit der humorvollen Darstellung von Teufel und Hexen, später wurden seine Werke jedoch zunehmend dämonischer. Er war außerdem Professor am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte an der Universität Sankt Petersburg.

Heorhij Ruslanowytsch Gongadse (1969 - 2000)
Dieser georgisch-ukrainische Journalist gründete die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda". Im September 2000 verschwand er, im November fand man seinen enthaupteten Körper in der Nähe der Stadt Taraschtscha.

Michail Jefimowitsch Kolzow (1898 - 1940)
Der ältere Bruder des Karikaturisten Boris Jefimowitsch Jefimow war Feuilletonist und Journalist, der vor allem für seine Berichte über den spanischen Bürgerkrieg bekannt wurde. Er war Hofjournalist Stalins, wurde aber 1940 vom stalinistischen Apparat hingericht wegen angeblicher Sympathien für Trotzki.

Lew Sinowjewitsch Kopelew (1912 - 1997)
Der Germanist und Schriftsteller wurde in Kiew geboren und unter Stalin zu Lagerhaft verurteilt. Nach Stalins Tod kam er frei und begann, als Literaturwissenschaftler zu arbeiten. Während einer Auslandsreise nach Deutschland wurden er und seine Frau ausgebürgert, sie lebten fortan in Köln. Kopelew setzte sich für die Völkerverständigung ein und kämpfte gegen Menschenrechtsverletzungen.

Alexander Kostinskij (geb. 1946)
Der ukrainisch-jüdische Dichter, Schriftsteller und Illustrator schrieb Kinderbücher, entwickelte Zeichentrickfilme und arbeitete als Rundfunksprecher. Zu seinen bedeutenden Kinderbüchern gehören "Der Wind umarmt mich", "Mein Jiddisches Glück" und "Der Sternenverkäufer".

Iwan Petrowytsch Kotljarewskyj (1769 - 1838)
Dieser ukrainische Dichter erneuerte die ukrainische Schriftsprache. Zu seinen Themen zählte beispielsweise die Übertragung griechischer Klassiker auf die Lebenswirklichkeit des ukrainischen Volkes. Ihm zu Ehren wurde die staatliche Universität in Charkiw " Kharkiv State Kotljarewskyj University of the Arts (Staatliche Universität der Künste in Charkiw)" benannt.

Ilja Jefimowitsch Repin (1844-1930)
Ilja Jefimowitsch Repin (ukrainisch: Ілля Юхимович Рєпін) war als Maler einer der bedeutendsten Vertreter des ukrainischen und russischen Realismus. In seinen früheren Bildern stellt er vor allem das Leben des ukrainischen und russischen Volkes dar und prangert darin diesozialen Missstände der damaligen Zeit an. Später widmete er sich mehr den Portraits berühmter russischer Schriftsteller und Komponisten.
Eine Reise an die Wolga im Jahr 1870 inspirierte ihn zu seinem wunderbaren Gemälde: "Die Wolgatreidler".

Taras Hryhorowytsch Schewtschenko (Shevchenko) (1814 - 1861)
Dieser Dichter wurde zwar zunächst durch seine Malerei berühmt, ab 1840 veröffentlichte er aber nur noch seine literarischen Arbeiten und wurde zu einer Art "Stimme des Volkes", etwas später zu "dem" ukrainischen Romantiker.

Hryhorij Sawowytsch Skoworoda (1722-1794)
Hryhorij Sawowytsch Skoworoda (ukrainisch Григорій Савович Сковорода) war Philosoph, Dichter und Musiker. Man nannte ihn auch den „Wandernden Philosophen“, weil er die letzten Jahrzehnte seines Lebens als umherreisender Pilger und Lehrer verbrachte
Zwischen 1741 bis 1744 war er wegen seiner hervorragenden Stimme als Sänger im Hofchor am Zarenhof in St. Petersburg.

Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828 - 1910)
Die Hauptwerke dieses russischen Schriftstellers sind "Krieg und Frieden" und "Anna Karenina". Durch diese Werke wurde die Literaturgattung des historischen Romans entscheidend geprägt. Entsprechend des enormen Bekanntheitsgrades Tolstois in Russland wurde ihm ein moderne russische Münze gewidmet.

Lesja Ukrainka (1871 - 1913)
Diese Ukrainerin war eine bekannte Dichterin, Dramaturgin und Übersetzerin. Ihre Lyrik war folkloristisch, traditionell, impressionistisch sowie historisch und wird als wichtiger Beitrag zur Neuromantik betrachtet.

Architekten und Baumeister

Grigorij Iwanowitsch Kotoff (1859-1942)
Rrussischer Architekt, Restaurator, Kunsthistoriker und Wissenschaftler. Er besuchte ab 1878 die Petersburger Kunstakademie. Nach seinem Abschluss studierte er als Stipendiat vier Jahre im Ausland, um dann ab 1888 eine Lehrtätigkeit an seiner Abschlussakademie in Sankt Petersburg anzunehmen. Ab 1889 unterrichtete er Kunstgeschichte, wurde Leiter der Renovierung des Akademiegebäudes von 1891 bis 1893 und erhielt schließlich 1894 den Lehrstuhl für Architektur. Bereits im Alter von 35 Jahren war er Professor an der Akademie der Künste in Sankt Petersburg, an der er kurz zuvor noch seinen akademischen Abschluss gemacht hatte. Kurz darauf wurde Kotoff noch Direktor der Baron Stieglitzschen Zeichenschule. Bekannt ist Kotoff für seine Leistungen als Restaurator (er restaurierte u. a. die Sophienkathedrale in Kiew, die Wladimiro-Wolynskij-Kathedrale in Moskau und die Christi-Verklärungs-Kathedrale in Pereslawl-Salesski), als Generalkonservator für zahlreiche Sakralbauten und auch als Architekt (Bau der Moskauer Stadtduma mit Preobrashenskij, Entwurf für eine Botschaftskirche in Wien, die von 1839 bis 1899 errichtet wurde). Er starb im Alter von 83 Jahren.

Bildende Künstler

Ilja Jefimowitsch Repin
(geboren 1844 in der Ukraine, gestorben 1930 in Kuokkala in Finnland; heute: Repino bei Petersburg in Russland) studierte an der Akademie in Petersburg von 1864 bis 1871.
1870 fand er bei einer Reise an der Wolga sein wohl wichtigstes Motiv - das Motiv für das 1870-73 entstandene Gemälde "Burlaken an der Wolga" oder auch "Wolgatreidler". Das Gemälde wird Programmbild der Künstlergruppe Peredwischniki (Wanderer), denen sich Repin 1878 anschließt. In seinen Bildern prangert Repin, der als der bedeutendste Vertreter der russischen Realisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt, die sozialen Missstände an. Kennzeichen seiner Werke sind kräftige Farben, dramatische Szenen, psychologische Einblicke und historische Darstellungen. Sie gelten als das Vorbild des sowjetischen Realismus.

Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch (1879-1935)
Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch wurde am 23. Februar 1878 in Kiew geboren. Erstudierte an den Kunsthochschulen in Moskau und Sankt Petersburg. Am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn orientierte sich Malewitsch an den Fauves, Kubisten und Futuristen, besonders aber an deren ländlichen Szenen. 1915 definierte er in dem Manifest "Vom Kubismus zum Suprematismus" den Begriff Suprematismus (die reine Gegenstandslosigkeit) und trieb die vom Kubismus begonnene Abstraktion auf die Spitze. Seine abstrakte Kunstsprache basierte auf geometrischen Formen und reinen Farben. 1929 kehrte er endgültig in die UdSSR zurück. Wie andere russische Maler widmete er sich (wahrscheinlich) unter politischem Druck der figurativen Malerei, seine Werke dieser Zeit waren Bauernbilder und Porträts. Bis in die 80er Jahre wurden seine abstrakten Bilder in der UdSSR nicht geschätzt. Seine wohl bekanntesten Werke sind das "Schwarze Quadrat" (1912) und "Acht rote Rechtecke" (1914). Er verstarb am 15. Mai 1935 in Leningrad.

Boris Jefimowitsch Jefimow (1900- )
Boris Jefimowitsch Jefimow wurde am 11. Oktober 1900 in Kiew geboren. Der Künstler und Karikaturist entwarf zunächst Plakate für die KPdSU Propagandaorganisation Agitprop in Kiew und Odessa, dann zog er nach Moskau. Als Cartoonist arbeitete er für mehrere Zeitungen und kooperierte mit seinem Bruder, der Redakteur war. Seine Karikaturen waren kritisch und kritisierten häufig die westliche Welt. Er ist am 1. Oktober 2008 in Moskau verstorben.

Musiker

  • Anatoly Solovyanenko (1791 - 1844)
    Operntenor, Volkskünstler der UdSSR. Solovianenko in Donezk geboren , und hier begann seine künstlerische Laufbahn.
  • Franz Xaver Wolfgang Mozart (1791 - 1844)
    Der Sohn des Wolfgang Amadeus Mozart war ebenfalls Komponist und Klaviervirtuose, konnte aber den Ansprüchen an ihn nie gerecht werden. Er heiratete nicht und hinterließ keine Nachkommen.
  • Reinhold Moritzewitsch Gliére (1875 - 1956)
    Der russische Komponist stammte aus Kiew. Er schrieb Orchesterwerke (auch für Blasorchester), Ballettmusik und Kammermusik.
  • Swatoslaw Richter (1915 - 1997)
    Der sowjetische Pianist ist vor allem durch seine legendären Schallplattenaufnahmen berühmt geworden: Er spielte Werke von Tschaikowsky, Schumann, Liszt, Bach und Rachmaninoff.
  • Ilja Jefimowitsch Repin (1844 - 1930)
    Der russische Maler ist zum Vorbild des sowjetischen, sozialistischen Realismus geworden. Er malte das Leben des ukrainischen Volkes und prangerte die sozialen Missstände an.
  • Igor Markevitch (1912 - 1983)
    Der Komponist und Dirigent ging 1914 nach Frankreich und wurde in den 30er Jahren dort zu einem der bedeutendsten russischen Komponisten. Er komponierte Orchesterstücke, kammermusikalische Werke, Chorwerke, Klavierstücke sowie ein Klavierkonzert und eine Sinfonietta.
  • Misha Mengelberg (geb. 1935)
    Der in Kiew geborene niederländische Pianist leitet das Instant Composers Pool Orchestra, das Europäische Musik mit Elementen des Free Jazz kombiniert.
  • Ruslana Lyschytschko (geb. 1973)
    Die ukrainische Sängerin, Tänzerin, Produzentin und Komponistin sang schon als Kind in einer Musikgruppe und studierte an der Dirigenten-Fakultät des Konservatoriums in Lemberg. Sie schreibt Texte und Musik ihrer Stücke selbst und produziert diese auch, im Jahr 2000 wurde sie zur Persönlichkeit des Jahres gewählt. 2003 erhielt "Wild Dances" als erstes ukrainisches Album Platin. 2004 gewann sie den Eurovision Song Contest in Istanbul. Im selben Jahr wurde sie zur Symbolfigur der modernen Ukraine und der Orangenen Revolution, als sie sich für Wiktor Juschtschenko einsetzte. Bei den ukrainischen Parlamentswahlen 2006 kandidiert sie für Juschtschenkos Partei.

Naturwissenschaftler

  • Ilja Iljitsch Metschnikow (1845 - 1916)
    Der Ukrainer war Zoologe, Anatom und Bakteriologe. Er wurde berühmt durch die Entdeckung von Immunabwehrmechanismen und die Bekämpfung der Cholera. Für die Entdeckung der Phagozytose erhielt er 1908 zusammen mit Paul Ehrlich den Nobel-Preis für Medizin und Physiologie.
  • George Bogdan Kistiakowsky (1900 - 1982)
    Der Chemiker wurde in Kiew geboren und war während des Zweiten Weltkriegs Leiter der Explosionsabteilung im "Los Alamos National Laboratory". Unter Dwight D. Eisenhower war er am Bau der ersten Atombombe beteiligt. Ab 1977 war er Vorsitzender des "Council for a Livable World", eine Gesellschaft die sich gegen den Atomkrieg engagiert.
  • Jewgeni Oskarowitsch Paton (1870 - 1953)
    Der ukrainische Wissenschaftler erfand das Lichtbogenschweißen und war außerdem als Ingenieur im Brückenbau tätig. Seine Methode des elektrischen Schweißens, die so genannte "Paton-Methode", machte ihn zum Experten für Stahlbrücken. Er erbaute in Kiew eine 1.492 km lange Brücke über den Dnepr, die 1953 eingeweiht wurde.
  • Lucja Frey (1889 - 1942)
    Nach dieser jüdischen Physikerin und Medizinerin aus Lemberg wurde das Frey-Syndrom benannt. Von 1941 bis 1942 arbeitete sie in der damals so genannten Ghettopoliklinik in Lemberg, 1942 wurde sie in Lemberg aus politischen Gründen hingerichtet.
  • Stefan Banach (1892 - 1945)
    Der polnische Mathematiker wurde im ukrainischen Lemberg geboren und studierte dort am Polytechnikum. Danach studierte er Mathematik und arbeitete schließlich mit dem Mathematiker Hugo Steinhaus zusammen, der ihm eine Assistenzstelle am Lehrstuhl für Mathematik besorgte. Seine Dissertation beschäftigte sich mit der Funktionalanalysis, mit der Banach ein neues gebiet der Mathematik schuf. Er wurde 1924 Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften, 1930 auch der Akademie der Wissenschaften der Ukrainischen Sowjetrepublik. Er wird als mathematisches Genie betrachtet.

Politiker und Herrscher

Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj (geb. 1978)
Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj wurde am 25. Januar 1978 in Krywyj Rih in der damaligen Ukrainische SSR der Sowjetunion geboren. Seit dem Mai 2019 ist er Präsident der Ukraine. Trotz Lebensgefahr verlieb er nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 im Land und wurde nicht zuletzt dadurch auch international zu einem Helden. Nach seinem Jurastudium wurde er in der Ukraine, aber auch in Russland, als Schauspieler, Komiker, Fernsehmoderator, Filmproduzent und Drehbuchautor populär. Nachdem Selenskyj am 31. März 2019 den ersten Wahlgang und am 21. April die Stichwahl zur Präsidentschaftswahl in der Ukraine mit etwa 73% der abgegebenen Stimmen eindeutig vor dem amtierenden Präsidenten Petro Poroschenko gewonnen hatte, wurde er am 20. Mai 2019 in Kiew in das Amt des Präsidenten eingeführt.

Iwan Stepanowitsch Maseppa (1644 - 1709)
Dieser Hauptmann der ukrainischen Kosaken war unter Peter I. ein wichtiger Gefolgsmann im Kampf gegen die Türken. Bald darauf ging er jedoch unabhängige Wege, woraufhin Peter I. sein Bildnis am Galgen aufhängen ließ und Maseppa aus der Russisch-Orthodoxen Kirche exkommuniziert wurde.

Isaac Mazepa (1884 – 1952)
Isaac Mazepa wurde am 16. August 1884 in Kostobobriv geboren. Isaac Mazepa war ein Staatsmann, der ukrainischen sozialdemokratischen Arbeiterpartei Er studierte in Sankt Petersburg und arbeitete nach seinem Studium in Nowgorod als Landwirtschaftsberater. Er war überzeugter Sozialdemokrat und wurde Mitglied der Dnipropetrowsk-Duma in Nowgorod. Später arbeitete er mit an der sozialdemokratischen Zeitung „Nacha Sprava“. Im Jahr 1919 wurde er Innenminister der Volksrepublik Ukraine und wurde dann Leiter des des Nationalen Ministerrats. Die Regierung wurde nach dem Unterzeichnen des Warschauer Vertrags aufgelöst. Mazepa stand immer für eine unabhängige Ukraine. So befürchtete er bereits damals eine Russifizierung seines Landes. Er musste aus der Ukraine fliehen und erhielt im Jahr 1946 eine Professur in München. Sein Interesse galt nicht nur der Politik, sondern er schrieb wissenschaftliche Bücher über Pflanzenmorphologie. Er starb am 18. März 1952 in Augsburg.

Michail Sergejewitsch Gorbatschow (geb. 1939)
Regierungszeit: 1985-1991) Gorbatschow wurde am 1931 in Priwolnoje geboren. E trat 1952 als studierter Jurist der KPdSU bei. Innerhalb der Partei machte er eine rasche Karriere und wurde 1971 Mitglied des ZKs, 1978 Sekretär des ZKs und 1980 Mitglied des Politbüros. 1985 stand er an der Spitze der Sowjetunion, er wurde Generalsekretär der Partei. Mit seiner Wahl vollzog sich nicht nur ein Generationswechsel an der Spitze der KPdSU, sondern auch ein Stilwechsel in der sowjetischen Politik. Gorbatschow wechselte Funktionärskader aus und ernannte neue Mitglieder des Politbüros. Er leitete auch seit seiner Ernennung zum Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets 1988 ein Reformprogramm ein, das die politischen Strukturen auflockern und der Wirtschaftstätigkeit innerhalb der UdSSR eine partielle Eigenständigkeit zuschreiben sollte. Entscheidungen der machthabenden Gremien sollten in ihrem Entscheidungsprozess der Bevölkerung näher gebracht werden.

Die führende Rolle der Partei sollte aber innerhalb dieser Reformbewegung, die mit den Schlagworten "Perestrojka" (Umbau) und "Glasnost" (Transparenz und Offenheit) in die Geschichte einging, unangetastet bleiben. Gorbatschows gelenkte "Revolution von oben" führte zu einer bisher unmöglichen gesellschaftspolitischen Meinungsvielfalt, aber auch zu einer Radikalisierung dieser. Nichtrussische Völker und Völkerschaften strebten an, die Sowjetunion zu verlassen, der Geist von "Perestrojka" und "Glasnost" wehte auch in die kommunistischen Länder Europas. Besonders in der DDR entwickelte der sowjetische Reformgedanke eine Eigendynamik, die letztlich 1989 mit zur Wende beitrug. Ohne Gorbatschows politisches Umdenken wäre diese schnelle Wende in der deutsch-deutschen Frage nicht möglich gewesen. Gorbatschows Reformbewegung wurde eine eigengesetzliche "Revolution von unten", die im Dezember 1991 zur Auflösung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und zum Rücktritt Gorbatschows führte.

Leonid Breschnew
(Regierungszeit: 1964-1982. Leonid Breschnew wurde am 1906 in Kamenskoje, heute Dnjeprodserschinsk geboren. Er ist am gestorben 1982 in Moskau verstorben. Erc war von Hause aus Ingenieur und wurde nach dem Sturz Chruschtschows (1964) Generalsekretär (ab 1966) der KPdSU. Breschnew war seit 1931 Mitglied der KPdSU und nahm, nachdem er als Anhänger von N.S. Chruschtschow in der ukrainischen KP-Organisation aufgestiegen war, als politischer Kommissar am Zweiten Weltkrieg teil. Breschnews politischer Aufstieg beschleunigte sich mit seiner Mitgliedschaft im ZK ab 1952. Breschnew war Sekretär des ZKs der KPdSU in den Jahren 1950 bis 1952, 1956 bis 1960 und 1963 bis 1964. Ab 1957 war er Mitglied des Präsidiums, 1966 des Politbüros der KPdSU und ab 1960 stand er als Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjet zum ersten Mal an der Spitze des Sowjetregimes. Bedeutend für Breschnew war seine Beteiligung am Sturz Chruschtschows 1964, dessen Nachfolge er als Erster Sekretär und später ab 1966 als Generalsekretär der KPdSU übernahm. Breschnew baute in dem folgenden Jahrzehnt seine innenpolitische Machtstellung aus, so dass er 1976 den Titel eines Marschalls der Sowjetunion erhielt und im darauf folgenden Jahr neben der Parteiführung als Vorsitzender des Obersten Sowjets zum zweiten Mal das Amt des sowjetischen Staatsoberhaupts besetzte.

Während seiner Regierungszeit bewirkte Breschnew innenpolitisch wie einst Stalin eine verschärfte Reglementierung des kulturellen Lebens und suchte, die durch die Schlussakte von Helsinki (1975) entstandene und durch die in Helsinki eingeläutete Wende zur partiellen Kooperation zwischen Ost und West ermutigte sowjetische Bürgerrechtsbewegung zu unterdrücken. Die seit 1936 gültige "Stalin-Verfassung" wurde 1977 durch die "Breschnew-Verfassung" abgelöst. In ihr wurden u. a. die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Sowjetunion neu definiert. Ein weiteres (persönliches) innenpolitisches Ziel war die vorsichtige Rehabilitierung Stalins in der Sowjetunion, nicht zuletzt da Breschnew schon bei Stalin zur engeren Führungsriege gehörte. Außenpolitisch verstärkte Breschnew den politischen Einfluss auf die inneren Angelegenheiten der kommunistischen Satellitenstaaten, besonders in Europa. Das gewaltsame Beenden des Prager Frühlings durch die Warschauer Pakt-Truppen wurde durch die so genannte Breschnew-Doktrin gerechtfertigt. Diese Doktrin hebt im Grunde genommen die Souveränität der sozialistischen Länder auf, sobald "Gefahr für die Sicherheit der ganzen sozialistischen Gemeinschaft" bestehe. Breschnew marschierte auch 1979 in Afghanistan ein, was das Ansehen der Sowjetunion in der Welt langfristig schädigte. Im Ost-West-Konflikt strebte Breschnew durch eine Entspannungs- und Abrüstungspolitik die Macht der Sowjetunion auf der politischen Weltbühne zu halten, indem er die Bundesrepublik Deutschland und die bestehenden Grenzen in Europa im Moskauer Vertrag 1970 anerkannte. Ein Jahr später wurde im Vier-Mächte-Abkommen von 1971 West-Berlin als Teil der Bundesrepublik bestätigt. Am Ende der Breschnew-Ära (1964-1982) war die Sowjetunion von den verschärften politischen und sozialen Gegensätzen und der allgemeinen Stagnation gezeichnet.

Nikita Sergejewitsch Chruschtschow 1894- 1971)
(Regierungszeit: 1954-1964) Er wurde am 1894 in Kalinowka geboren.
war ursprünglich gelernter Schlosser und später Ingenieur. Der aus bäuerlich-proletarischen Verhältnissen stammende sowjetische Politiker begann seine politische Karriere als Mitglied des ZKs 1934. Es folgten Mitgliedschaften des Politbüros (1939 bis 1952), des Präsidiums der KPdSU (1952 bis 1964), gefolgt von Ämtern wie Erster Sekretär der Moskauer (1935 bis 1937) und der ukrainischen Parteiorganisation (1938 bis 1945 und 1947 bis 1949). Während des Zweiten Weltkriegs war Chruschtschow politischer Kommissar an verschiedenen Frontabschnitten (1941 bis 1945). Nach dem Tod Stalins (05. 03. 1953) hob sich Chruschtschow nach einer kurzen Phase der kollektiven Führung hervor und wurde Erster Sekretär der KPdSU. Durch seine Übernahme der entscheidenden Ämter in Partei und Staat konnte er auf dem XX. Parteitag der KPdSU von 1956 - zwar äußerst vorsichtig - Stalins Herrschaftsmethoden und den um ihn entstandenen Personenkult kritisieren und dem entgegenwirken. Er leitete mit seiner offenen Kritik die Entstalinisierung ein - die von Stalin praktizierte Alleinherrschaft sollte zu Gunsten einer kollektiven Führung abgebaut werden - die letztlich zu Veränderungen im wirtschaftlichen und kulturpolitischen Bereich führte.

Ab 1958 übernahm Chruschtschow auch die Führung der Regierung. Er hatte kontinuierlich seine innerparteilichen Kritiker aus der Parteispitze entfernt und konnte somit seine politischen Ziele, u. a. die Reform der Wirtschaftsverwaltung und den Ausbau der Rüstungsindustrie, in Angriff nehmen.
Außenpolitisch und besonders in der ost-westlichen Konfrontation galt unter der Regierung Chruschtschow die These der friedlichen Koexistenz von Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung. Diese Entspannungspolitik führte neben anderen politischen Fehlentscheidungen in den Augen seiner Kritiker 1964 zu Chruschtschows Entmachtung. Nach seiner Entmachtung wurde Chruschtschow als "Unperson" von der sowjetischen Öffentlichkeit ignoriert. Er ist am 1971 in Moskau verstorben

Jossif Wissarionowitsch Stalin (18979-1953)
(Regierungszeit: 1924-1953). Er wurde am geboren 1879 in Gori/Georgien geboren. Er hieß ursprünglich nicht der "Stählerne", sondern J. W. Dschugaschwili und war georgischer Herkunft. Während seiner Zeit im orthodoxen Priesterseminar (ab 1894) befasste der junge Stalin sich auch mit revolutionärer Literatur (u. a. mit den Schriften von Karl Marx), was letztlich zu seinem Beitritt in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands 1898 führte. Seine Beihilfe zur Organisation von Streiks und Demonstrationen gab 1899 Anlass zum Ausschluss aus dem Priesterseminar. Stalin, den Bolschewiki zugetan, wurde 1903 nach Sibirien verbannt. Nach seiner Flucht (Januar 1904) lernte er auf dem Parteitag der Bolschewiki 1905 den Delegierten Lenin kennen, der ihn als Organisator schätzte und Stalins Aufnahme in das Zentralkomitee der Bolschewiki 1912 bewirkte. Stalins Einfluss in der Partei wuchs, u. a. durch Veröffentlichung seiner Schrift "Nationalitätenfrage und Sozialdemokratie" (1913), in der die Lösung der Nationalitätenfrage im Gebiet des Russischen Reiches auf der Grundlage des revolutionären Konzepts der Bolschewiki erörtert wurde. Im Zuge von Lenins zielstrebigen Vorbereitungen einer proletarischen Revolution wurde Stalin 1917 Mitglied des Büros für die politische Leitung des Aufstands. Nach der erfolgreichen Oktoberrevolution war Stalin als Volkskommissar der Regierung Lenins zuständig für Nationalitätenfragen (1917 bis 1923) und für die Arbeiter- und Bauerninspektion (1917 bis 1924).

Mit der Umbenennung der Partei in Kommunistische Partei Russlands (Bolschewiki) und ihrer Neuorganisation (1919) steigerte Stalin seine politische Macht, die 1922 in der Übernahme des neugeschaffenen Amtes des Generalsekretärs der Partei gipfelte. Obwohl dieses Amt ursprünglich nur organisatorisch vorbereitende Aufgaben beinhaltete, wurde es unter Stalins Einfluss zu einer Schlüsselstellung in der Partei und zu seinem persönlichen Kampfinstrument in der Auseinandersetzung mit innerpolitischen Gegnern. Nach dem Tod Lenins konnte Stalin seine politische Vormachtstellung halten und schaltete zwischen 1924 und 1929 seine politischen Gegner wie Trotzki und verbundene Strömungen aus. Stalin nutzte seine Macht, um seine These vom "Aufbau des Sozialismus in einem Land" sowohl in der Partei (ab 1925 KPdSU) als auch im Staat durchzusetzen. Ab 1929 hatte er die kollektive Führung des Landes gegen seine persönliche Diktatur über Partei und Staat ausgetauscht. Die Folgen waren Exzesse des Staats- bzw. Parteipatriotismus durch eine blutige Säuberung (Große Tschistka) in den 30er Jahren, der vermutlich mehr als 15 Millionen Menschen durch das Strafsystem des GULag (Hauptverwaltung der Lager) zum Opfer fielen. Des Weiteren folgte eine konsequente Russifizierung, die die national-kulturelle Eigenständigkeit der nicht-russischen Völkerschaften in die Folklore abdrängte und der Aufbau des Sozialismus auch im kulturellen Bereich, was zu einer Vereinheitlichung der Kunst als Mittel der Volkserziehung führte. Kunst durfte nur noch den Sowjetpatriotismus thematisieren.

Auf dem Wirtschaftsektor forcierte Stalin seit 1928 mit den Fünfjahresplänen eine Industrialisierung des Landes. Gleichzeitig wurden auch im Agrarsektor ideologisch bedingte Veränderungen vorgenommen; zwischen 1930 bis 1933 wurden die Bauern einer Zwangkollektivierung unterzogen, in deren Folge langjährige Ernährungskrisen und millionenfache Hungeropfer folgten. Allein in der Ukraine waren Millionen verhungert. Außenpolitisch führte Stalin in den dreißiger Jahren eine vorsichtige Gleichgewichts- und Vertragspolitik. Allerdings wurde diese Politik mit dem Einfall Hitler-Deutschlands 1941 beendet.

Der so genannte "Große Vaterländische Krieg", der Abwehrkampf gegen die Deutschen, einte die bisher zersplitterte sowjetische Bevölkerung, da nicht der Bolschewismus, sondern "Mütterchen Russland" verteidigt werden sollte. 20 bis 30 Millionen Menschenleben forderte der Krieg auf sowjetischer Seite. Stalin nutze den Kriegsbeginn zur Deportation ganzer Völkerschaften und Bevölkerungsgruppen wegen tatsächlicher oder angeblicher Kollaboration mit Hitler-Deutschland.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und der territorialen Erweiterung der UdSSR kam es zur Entfremdung zwischen der Regierung unter Stalin und den Westmächten - nicht zuletzt wegen der "Zwei-Welten-Theorie", die eine friedliche Auseinandersetzung zwischen sozialistischen und kapitalistischen Lagern ausschloss. Der Kalte Krieg begann.
1953 starb Stalin. Er hinterließ ein von Repression und Stagnation geprägtes Land. Die territoriale Vergrößerung des Landes und der Status der Weltmacht ließen viele über die Gewaltverbrechen Stalins hinwegsehen.

Wladimir Iljitsch Lenin (1870-192)
(Regierungszeit: 1917-1924). Lenin wurde am 1870 in Simbirsk geboren
Er hatte den politischen Decknamens Wladimir Iljitsch Uljanow geführt. Lenin stammte aus dem Bildungsbürgertum und konnte neben russischen auch auf jüdische, deutsche und tatarische Vorfahren zurückblicken. Der junge Intellektuelle kam früh mit der revolutionären Bewegung in Kontakt, an dessen Spitze er bald als einer der führenden Köpfe stand.
1895 reiste Lenin in die Schweiz und wurde nach seiner Rückkehr wegen politischer Agitationen unter Arbeitern verhaftet. 1897 wurde er dafür nach Sibirien verbannt. Er verbracht einige Jahre seines Lebens in der Verbannung und später in Deutschland und der Schweiz im Exil. Während dieser Zeit schrieb er einige seiner grundlegenden Arbeiten. So stellte er 1899 in seinem Buch "Die Entwicklung des Kapitalismus" fest, dass Russland sich schon in den Händen der Kapitalisten befinde und dass keine bürgerlich-liberale, sondern nur eine proletarische Revolution diesen Zustand ändern könnte.
Im Exil entstand ab 1900 Lenins Konzept der revolutionären Kaderpartei, die als Avantgarde des Proletariats im Kampf um die Schaffung einer sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung bestehen sollte. 1903 erzielte Lenin mit seiner Parteikonzeption eine Spaltung der russischen Sozialdemokratie in zwei Lager: In das von ihm geführte Lager der Bolschewiki und in das Lager der Menschewiki.

In der Revolution von 1905 versuchte Lenin, die russische Regierung mit allen Mitteln zu entmachten. Sein gescheiterter Putschversuch zwang ihn erneut ins Exil, aus dem er 1917 nach der Februarrevolution wieder nach Russland zurückkehrte. In dieser Revolution sah er seine Chance zum Handeln und arbeitete zielstrebig auf die proletarische Revolution hin. Seine Aprilthesen, ein revolutionäres, kompromissloses Aktionsprogramm, fanden immer mehr Anklang in der russischen Bevölkerung, so dass es im Juli 1917 erneut zu einem von den Bolschewiki mitgetragenen, allerdings missglückten Aufstand von Arbeitern und Bauern kam. Lenin floh nach Finnland. Dort bereitete er sich auf einen weiteren bewaffneten Aufstand in Russland vor und verfasste seine Grundsatzschrift über Form und Methodik einer bolschewistischen Herrschaft ("Staat und Revolution" 1917).

Unterstützt von Trotzki und Stalin errichtete Lenin nach einem erfolgreichen und gewaltsamen Machtwechsel in Russland am 25. 10. 1917 ein diktatorisches Regierungssystem nach seinen politischen Idealen, zu dessen Durchsetzung auch der Einsatz gewaltsamer Mittel und brutaler Härte legitim war. Außenpolitisch verfolgte Lenin eine langfristige Politik der Weltrevolution und versuchte über die im März 1919 gegründete "Kommunistische Internationale" (Komintern) die revolutionären Bewegungen in Europa und die nationalen Strömungen in Asien für seine politischen Ziele zu gewinnen. Seine unangefochtene Autorität durch die genaue Kenntnis der Schriften von Marx und dessen Weiterentwicklung (Marxismus-Leninismus) ermöglichte es ihm, innenpolitisch die widerstrebenden Kräfte der Partei zusammenzuhalten und den Aufbau des Partei-, Staats- und Wirtschaftsapparates anzugehen.

Mit der Errichtung des Politbüros und des Sekretariats 1919 und dem Verbot der Fraktionsbildung 1921 zentralisierte er die politische Macht in den Händen seines Führungskaders und schuf entscheidende Vorraussetzungen für die Bürokratisierung der Partei. Durch diese Zentralisierung ebnete er Stalin, vor dessen Machtübernahme er gewarnt hatte, den Weg.
Lenin war zwei Mal Opfer eines Attentats: 1918 und 1920. Im Mai 1922 und 1923 erlitt er zwei Schlaganfälle und erlag dessen Folgen. Vor seinem Tod hat er die Ablösung Stalins in dem 1922 neugeschaffenen Amt des Generalsekretärs nicht mehr durchsetzen können, so dass Stalin bei der Trauerfeier für Lenin im Januar 1924 zum ersten Mal im Namen der Parteiführung auftrat. Nach Lenins Tod stellte sich Stalin an die Spitze der bereits am 30. Dezember 1922 proklamierten "Union der Sozialistischen Sowjetunion" (UdSSR) - bestehend aus den vier bolschewistisch regierten Einzelrepubliken RSFSR, Ukrainische, Weißrussische und Transkaukasische Republik. Er ist am 1924 in Gorki bei Moskau gestorben.

Peter I., der Große
(1672-1725)
Er befreite während seiner Regentschaft das Zarenreich aus der Selbstisolation und erreichte eine vorsichtige Öffnung gegenüber dem Westen und seinen technischen Neuerungen, die vor allem dem Militär, dem Handwerk und der Manufaktur zugute kamen. Geprägt durch seine von hofinternen Auseinandersetzungen belastete Jugend, wandte sich der junge Zar von der alten Moskauer Gesellschaft ab und reiste - was noch kein Zar vor ihm getan hat - zu Studienzwecken "inkognito" ins Ausland. In der Oper "Zar und Zimmermann" von Albert Lortzing wird seine Inkognito-Reise in die Niederlande besungen. Nach seinem Regierungsantritt setzte er sein Wissen und seine Erfahrungen von seinen Reisen in Russland um, wobei er viele Lebensbereiche völlig umstrukturierte. Eine der wichtigen Errungenschaften war, dass Karrieren in staatlichen Diensten nicht mehr an die Herkunft, sondern an die Leistung des Anwärters geknüpft wurden. Auch sollten die oberen Dienstränge des Lesens, Schreibens und Rechnens mächtig sein. Auf kultureller Ebene schuf er das erste russische Museum, die Kunstkammer, und gründete 1725 die erste Akademie der Wissenschaften.

Seine innere und äußere Erneuerung Russlands unter einer weltlich-pragmatischen Perspektive machte auch nicht vor der russisch-orthodoxen Kirche halt. Er unterbrach die Tradition, dass nach dem Tod eines Patriarchen die Neubesetzung des Patriarchenthrons erfolgte. Seinem neu begründeten höchsten kirchlichen Organ, dem "Heiligen Regierenden Synod", gab er eine weltliche Person zur Kontrolle bei und machte die russisch-orthodoxe Kirche faktisch zu einer Staatskirche. Auch der kirchliche Besitz und die Finanzen unterlagen der staatlichen Kontrolle. Aufgabe der Kirche war es von nun an, im absolutistisch-aufklärerischen Sinne als Institution zur Volkserziehung und zur Pflege einer der Gesellschaft nützlichen Ethik aufzutreten. Diese so genannte "Synodalperiode" der russisch-orthodoxen Kirche dauerte bis 1917.

Katharina II. (1729-1796),
auch Katharina die Große genannt, wurde nach dem Tod ihres Gemahlen Zar Peter III. (Großfürst Peter Fjodorowitsch) 1726 zur Zarin von Russland gekrönt. Geboren wurde sie am 1729 als deutsche Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg in Stettin. Sie galt als intelligente, vielseitig interessierte, zielstrebige und machtorientierte Zarin, die zum Ausgleich ihrer ausländischen Herkunft sich "russischer" und konsequenter in der Durchsetzung der Interessen ihres Reiches zeigte als die meisten ihrer Vorgänger und Nachfolger. Sie starb 1796 in Zarskoje Selo.

Nikolaus II.,
Gebürtig Nikolaj Alexandrowitsch wurde 1868 in Zarskoje Selo geboren und erlag den Folgen eines Angriffs der Bolschewiken 1918 in Jekaterinburg. Der älteste Sohn des Zaren Alexander III. und der Zarin Marja Fjodorowna stammte aus der Romanow-Dynastie, dem Hause Romanow-Holstein-Gottrop. Durch seine Heirat mit Alexandra Fedorowna 1894, einer Deutschen aus dem Hause Hessen-Darmstadt, war er mit der Königin Viktoria I. von England, dem Deutschen Kaiser Wilhelm II. und dem britischen Königs George V. verwandt. Seine Regierungszeit (1894-1917) ist von zwei symbolträchtigen Ereignissen markiert. Während seiner festlichen Krönung in Moskau kam es zu einer Massenpanik, die mehreren hundert Menschen das Leben kostete. Bis zu seinem Lebensende wurde sein Sohn, der Thronfolger, der an einer Blutkrankheit litt, von dem Mönch Grigori Rasputin in nahezu schwärmerischer Frömmigkeit begleitet. Die Verbindung zum Mönch und dessen Einfluss brachten die Umgebung der Zarenfamilie und auch die Bevölkerung zur Zeit des Ersten Weltkrieges gegen das Zarenpaar und seine fünf Kinder auf.

Nach der Februarrevolution 1917 lebte die Zarenfamilie in Gefangenschaft, wo sie 1918 von den Bolschewiken in Jekaterinburg ermordet wurden. Die Gebeine der Ermordeten wurden erst im Juli 1998 unter der Regierung Boris Jelzins feierlich in Sankt Petersburg in der Familiengruft beigesetzt. Die russisch-orthodoxe Kirche sprach den letzten Zaren im August 2000 heilig, fortan kann man seine Ikonen in jeder russisch-orthodoxen Kirche bewundern.

Lew Dawidowitsch Trotzki 1879 - 1940)
Trotzki war marxistischer Revolutionär und sowjetischer Politiker. Er war neben Marx und Engels einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Sozialisten. Er begründete den Trotzkismus und gilt als Gründer der Roten Armee.

Golda Meïr (1898 - 1978)
Die israelische Politikerin wurde in Kiew geboren und wurde, nachdem sie lange Jahre Außenministerin Israels gewesen war, 1969 die erste Premierministerin Israels. Während ihrer Kindheit musste die Familie nach Amerika fliehen, wo Golda Meïr Lehrerin wurde; erst 1921 zog sie mit ihrem Mann nach Palästina, wo die beiden zunächst in einem Kibbuz lebten. Sie lebten danach in Tel Aviv und Jerusalem, wo das Ehepaar zwei Kinder bekam.
Golda Meïr engagierte sich ab 1923 in der israelischen Politik, ab 1946 leitete sie die politische Abteilung der Jewish Agency. Sie war ab 1948 Botschafterin Israels in Moskau und ab 1949 Abgeordnete in der Knesset. 1969 wurde sie zur israelischen Ministerpräsidentin gewählt, gegen Ende des Jom-Kippur-Krieges trat sie 1973 wegen heftiger innenpolitischer Kritik zurück.

Leonid Krawtschuk (geb. 1934)
Der erste Präsident der Ukraine nach der Unabhängigkeit des Landes von der UdSSR studierte Wirtschaftswissenschaften in Kiew. Seit 1960 arbeitete er für die KPdSU, 1990 wurde er Kandidat auf die Mitgliedschaft im Politbüro der Partei. Als sich die Ukraine von der Sowjetunion loszulösen begann war Krawtschuk Parlamentspräsident der Ukrainischen Sowjetrepublik und später der Ukraine. Im Dezember 1991 wurde er zum ersten Präsidenten der unabhängigen Ukraine gewählt und wurde 1994 durch Leonid Kutschma abgelöst.Leonid Kutschma (geb. 1938)
Der Nachfolger von Leonid Krawtschuk im Amt des Präsidenten der Ukraine studierte Raketentechnik in Dnepropetrowsk. Er war zwischen 1990 und 1992 Mitglied des ukrainischen Parlaments und ab 1992 Premierminister. Von diesem Amt trat er 1993 zurück, um für das des Präsidenten zu kandidieren. Er gewann die Wahlen und wurde 1999 wiedergewählt. Im Jahre 2004 konnte er verfassungsgemäß kein drittes Mal gewählt werden, weshalb seine Amtszeit nach zehn Jahren endete. Außerdem war er von seinen politischen Gegnern der Beteiligung an der Ermordung des Journalisten Heorhij Gongadse und der Beschneidung der Pressefreiheit beschuldigt worden. Bei den Präsidentschaftswahlen 2004 unterstütze er den Premierminister Wiktor Janukowytsch.Jurij Iwanowytsch Jechanurow (geb. 1948)
Der ukrainische Politiker war ab September 2005 Premierminister des Landes. Das Parlament sprach ihm und seiner Regierung jedoch schon im Januar 2006 das Misstrauen aus. Er hatte zunächst kommissarisch das Amt von Julija Tymoschenko übernommen.

Wiktor Fedorowytsch Janukowytsch (geb. 1950)
Von 2002 bis 2005 war dieser ukrainische Politiker aus Donezk Premierminister des Landes. Im jungen Erwachsenenalter wurde er mehrfach wegen Diebstahls und Körperverletzung zu jeweils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Seine Vorstrafen wurden zwar 1978 gestrichen, seine politischen Gegner verwendeten seine Vergangenheit jedoch häufig gegen ihn. Er startete zwischenzeitlich als Rennfahrer für sein Land und leitete seinen eigenen Fuhrpark. Ab 1996 war Janukowytsch Vorsitzender der Verwaltung von Donezk und ab 2002 Abgeordneter im Parlament von Donezk. 2002 wurde er zum Premierminister der Ukraine gewählt, am 31. Dezember kündigte er seinen Rücktritt an, der fünf Tage später von Präsident Kutschma angenommen wurde. Janukowytsch hatte 2004 für das Amt des Präsidenten kandidiert und die Wahlen zunächst knapp gewonnen. Jedoch gab es aufgrund der Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen massive Wahlbetrugsvorwürfe gegen ihn und es wurden Neuwahlen gefordert, zudem gab es über Wochen Massenproteste der ukrainischen Bevölkerung, was als Orangene Revolution in die Geschichte eingegangen ist. Der Oberste Gerichtshof in Kiew erklärte die Stichwahl für ungültig und ordnete eine Wiederholung an, die Wiktor Juschtschenko mit 51,99% für sich entscheiden konnte. Janukowytsch akzeptierte den Wahlausgang.

Wiktor Andrijowytsch Juschtschenko (geb. 1954)
Von Januar 2005 bis war dieser ukrainische Politiker Präsident der Ukraine. Er hatte in Ternopil sein Studium beendet und in der Abteilung für Marxismus und Leninismus gearbeitet. Mit 21 Jahren trat er in die Kommunistische Partei der Sowjetunion ein. Ab 1997 war Juschtschenko Vorsitzender der ukrainischen Nationalbank und wurde bekannt für seine erfolgreiche Bekämpfung der Inflation im Land, für die er auch den "Global Finance Award" bekam. Zwischen 1999 und 2001 war er Premierminister der Ukraine und stieß marktwirtschaftliche Reformen an und kämpfte gegen die Korruption. 2002 wurde ein Misstrauensvotum gegen ihn gestellt und er musste sein Amt niederlegen. Ab 2002 war er Parlamentsabgeordneter und Mitglied des Komitees für Bürgerangelegenheiten, nationale Minderheitsfragen und internationale Beziehungen. Für die Oppositionspartei "Unsere Ukraine" kandidierte Juschtschenko 2004 für das Amt des Präsidenten. Er verlor zunächst gegen Wiktor Janukowytsch, die Wahlen wurden jedoch wiederholt und Juschtschenko konnte die zweite Stichwahl für sich entscheiden. Es hatte wochenlange friedliche Proteste der ukrainischen Bevölkerung gegeben ("Orangene Revolution"), woraufhin die Wiederholung beschlossen worden war.

Seit dem 6. Dezember 2004 leidet Wiktor Juschtschenko unter einer Dioxinvergiftung. Die Symptome waren so schwerwiegender Natur, dass der Wahlkampf für mehrere Wochen unterbrochen werden musste. Die Ärzte Juschtschenkos gehen nach gründlichen Untersuchungen von einer Vergiftung aus, die sich Juschtschenko bei der Nahrungsaufnahme zugezogen haben muss. Seine Organe wurden lebensgefährlich verletzt und sein Gesicht entstellt. Während seiner Amtszeit als Präsident hat sich Juschtschenko gegen die Zweiteilung der Ukraine eingesetzt. Er unternahm außerdem zahlreiche Staatsbesuche und hob die Visumspflicht für EU-Bürger und Schweizer auf. Im September 2005 löste Juschtschenko seine Regierung auf, da seinen Beratern wiederholt Korruption vorgeworfen worden war. Anatolij Kyrylowytsch Kinach (geb. 1954)
Der erste Vizepräsident der unabhängigen Ukraine wurde in Moldawien geboren. Er studierte Schiffsbauwesen in Leningrad und arbeite zunächst als Schiffbauingenieur. 1990 schlugen ihn die Arbeiter seiner Werft als Abgeordneten für das ukrainische Parlament vor, er wurde gewählt und arbeitete in einer Kommission für Wirtschaftsreformen. 1999 war er bereits stellvertretender Premierminister der Ukraine, infolge des Misstrauensvotums gegen Premierminister Juschtschenko 2001 bestimmte Präsident Kutschma ihn zum Nachfolger im Amt. Während der "Orangenen Revolution" unterstützte er Wiktor Juschtschenko. Im Februar 2005 wurde er zum ersten Vizepremierminister unter der Regierung von Julija Tymoschenko ernannt.

Julija Wolodymyriwna Tymoschenko (geb. 1960)
Die Politikerin aus Dnepropetrowsk war zwischen Januar und September 2005 Premierministerin der Ukraine. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften in Dnepropetrowsk und arbeitete zunächst als Wirtschaftsingenieurin. Ab 1989 leitete sie ein Jugendzentrum. 1991 gründete sie die Firma "Ukrainisches Benzin" und war Direktorin des Unternehmens; noch heute wird sie aufgrund dessen die "Gasprinzessin" genannt. Zwischen 1995 und 1997 leitete sie zudem den Energiekonzern EESU.

1996 wurde sie ins ukrainische Parlament gewählt. Unter dem Ministerpräsidenten Juschtschenko wurde sie die Verantwortliche für den Energiebereich. Sie war an den marktwirtschaftlichen Reformen der Regierung Juschtschenko beteiligt, die für die Oligarchen unangenehm wurden. Man vermutet, dass sie aus diesem Grund aus der Regierung entlassen und von den ukrainischen Behörden verfolgt wurde. Seit den Parlamentswahlen 2002 hat ihr "Block Julija Tymoschenko" einige Sitze im Parlament. Sie gehörte neben Juschtschenko zu den bedeutendsten Oppositionsmitgliedern und wurde nach den Wahlgeschehnissen 2004 schließlich von Juschtschenko zur Premierministerin des Landes ernannt. Im September musste der Präsident aufgrund von Korruptionsvorwürfen sie und seine gesamte Regierung entlassen. Ihre Partei ist jedoch seit den Wahlen des Oberrats im März 2006 mit 129 Sitzen die zweitstärkste Fraktion im neuen Parlament.

Weitere Ministerpräsidenten der Ukraine:

  • Witalij Massol (geb. 1928)
  • Witold Fokin (geb. 1932)
  • Juchym Swjahilskyj (geb. 1933)
  • Walentin Symonenko (geb. 1940)
  • Mykola Asarow (geb. 1947)
  • Jurij Iwanowytsch Jechanurow (geb. 1948)
  • Pawlo Lassarenko (geb. 1953)

Schauspieler, Regisseure

Anatole Litvak (1902 - 1974)
Der Filmemacher aus Kiew schrieb zahlreiche Filme, drehte und produzierte später auch selbst. Vor dem Zweiten Weltkrieg nahm er Schauspielunterricht, musste dann wegen seiner jüdischen Herkunft vor den Nationalsozialisten fliehen. Er arbeitete in Frankreich und England, ab 1937 in Hollywood. Er wurde mehrfach für den Oscar nominiert, sein bekanntester Film ist "Anastasia" mit Ingrid Bergmann. Er bekam einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Andrzej Zulawski (geb. 1940)
Der polnische Filmregisseur aus Lemberg emigrierte nach Frankreich, als sein zweiter Film von der polnischen Regierung verboten worden war. Zu seinen bekanntesten Filmen gehört "Nachtblende" mit Romy Schneider und Klaus Kinski. Mit der französischen Schauspielerin Sophie Marceau bekam er 1995 seinen Sohn Vincent.

Milla Jovovich (geb. 1975)
Die gebürtige Kiewerin lebt heute in den USA. Sie ist ein bekanntes Fotomodell und arbeitet als Schauspielerin, Musikerin und Designerin.

Sportler

  • Serhij Nasarowytsch Bubka (geb. 1963)
    Der ehemalige Stabhochspringer ist seit 2005 Vorsitzender des Nationalen Olympischen Komitees der Ukraine. Er war der erfolgreichste Stabhochspringer aller Zeiten und wurde 1988 in Seoul Olympiasieger. Er stellte 34 Weltrekorde auf und überwand 43 mal die 6-Meter-Merke. Nach wie vor hält er mit 6,14 Metern den Weltrekord in seiner Disziplin.
  • Waleri Lobanowski (1939 - 2002)
    Der russische und ukrainische Fußballtrainer arbeitete nach seiner Spielerkarriere als Trainer bei Dynamo Kiew und trainierte die ukrainische sowie die sowjetische Fußballnationalmannschaft. Nach seinem Tod durch einen Schlaganfall im Jahr 2002 verlieh man ihm den Titel "Held der Ukraine", der die höchste Auszeichnung des Landes darstellt.
  • Vitali Klitschko (geb. 1971)
    Der ehemalige ukrainische Profiboxer studierte zunächst Sportwissenschaften und Philosophie, begann aber bereits mit 13 Jahren seine Boxkarriere. 1996 wurde er zum Profiboxer; 1999 gewann er den Weltmeistertitel, 2004 wurde er erneut Weltmeister im Schwergewicht, gab aber aufgrund mehrerer Knieverletzungen im November 2005 seinen Rücktritt bekannt.
  • Oleh Blochin (geb. 1952)
    Der ehemalige ukrainische Fußballspieler trainiert heute die ukrainische Fußballnationalmannschaft. 1990 beendete er seine aktive Karriere, 1975 war er zu Europas Fußballer des Jahres gewählt worden.
  • Oleh Romanischin (geb. 1952)
    Der ukrainische Schachspieler ist außerdem ausgebildeter Germanist. Er gewann zahlreiche Titel bei großen Schachturnieren, auch bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Er lebt seit seiner Geburt in Lemberg.
  • Wassyl Iwantschuk (geb. 1969)
    Der ukrainische Schachgroßmeister gewann 2004 die Europameisterschaft und wurde 2001/2002 Vizeweltmeister. Mit sechs Jahren erlernte er das Schachspielen und gewann seitdem unzählige internationale Turniere.
  • Tatjana Lebedewa (geb. 1973)
    Die ehemalige russische Ski-Rennfahrerin wurde in Kiew geboren und gewann neben weiteren Platzierungen 1992 im Super-G den Zweiten Platz. Nach einem Unfall bei der Ski-Weltmeisterschaft 1996 kehrte sie nicht wieder in den Weltcup zurück.
  • Andrej Medwedew (geb. 1974)
    Der ukrainische Tennisspieler gewann während seiner Profilaufbahn elf Turniere, davon drei Mal die German Open. Im Finale der French Open 1999 unterlag er Andre Agassi.
  • Wladimir Klitschko (geb. 1976)
    Der jüngere Bruder von Vitali Klitschko ist ebenfalls ein weltberühmter Boxer. Er promovierte, wie sein Bruder Vitali, in Sportwissenschaften und Philosophie, begann 1996 aber gemeinsam mit seinem Bruder seine Karriere als Profiboxer. Er gilt als seinem Bruder technisch überlegen, wenn er auch nie dessen Schlaghärte erreichen konnte. Im April 2006 wurde er Weltmeister in den Verbänden IBF und IBO.
  • Andrij Schewtschenko (geb. 1976)
    Der ukrainische Fußballnationalspieler gehört zu den teuersten Fußballern der Welt. Er spielte früher für Dynamo Kiew, seit 1999 beim AC Mailand. Er wurde bereits fünf Mal Ukrainischer Meister, vier Mal gewann er den Ukrainischen Pokal, wurde einmal Italienischer Meister, gewann ein Mal den Italienischen Pokal, ein Mal die UEFA Champions League, ein Mal den Europäischen Supercup, wurde Ukrainischer Torschützenkönig und Europas Fußballer des Jahres 2004.
  • Jewgeni Walerjewitsch Aldonin (geb. 1980)
    Der russische Nationalfußballspieler wurde in Kiew geboren. 2004 spielte er bei der Europameisterschaft.
  • Jana Oleksandriwna Klotschkowa (geb. 1982)
    Die Ukrainerin gehört zu den besten Lagen-Schwimmerinnen der Welt. Sie gewann1998 in Perth die Silbermedaille, in Sydney holte sie den Weltrekord auf 400 m Lagen sowie zwei Gold- und eine Silbermedaille. Bei der WM 2001 gewann sie auch die Goldmedaille über 400 m Freistil, auch 2003 in Barcelona siegte sie in allen Disziplinen. Bei den Olympischen Spielen in Athen gewann sie ebenfalls über 200 m und 400 m Lagen die Goldmedaille, somit gilt sie momentan als die herausragendste Schwimmerin der Welt.
  • Andrei Wolokitin (geb.1986)
    Der ukrainische Schachmeister war zunächst ukrainischer Jugendmeister, 1998 Jugendweltmeister und 2001 Vizemeister der Ukraine. Im gleichen Jahr wurde er mit 15 Jahren zum Großmeister ernannt.

Bekannte ukrainische Fußballspieler sind des Weiteren:

  • Serhij Beschenar
  • Olexander Holowko
  • Andrij Hussin
  • Wiktor Leonenko
  • Oleh Luschnyj
  • Jurij Maximow
  • Andrij Nesmatschnyj
  • Serhij Rebrow
  • Andrij Schewtschenko
  • Olexander Schowkowskyj
  • Wiktor Skrypnyk
  • Anatolij Tymoschtschuk
  • Wladyslaw Waschtschuk
  • Andrij Worobej
  • Andrij Woronin

Theologen

Marian Jaworski (1926-2020)
wurde am 21._August 1926 in Lemberg geboren. Der römisch-katholische Erzbischof von Lemberg ist neben Kardinal Husar der zweite Erzbischof der Stadt. Wie Husar wurde auch Jaworski 2001 zum Erzbischof und Kardinal ernannt. Er ist am 5. September 2020 in Krakau in Polen verstorben.

Ljubomyr Kardinal Husar (1933-2017)
Der am 26. Februar 1933 in Lemberg geborene Geistliche hat das Amt des Großerzbischofs der Griechisch-Katholischen Kirche der Ukraine inne, die mit Rom vereinigt ist. 1944 gingen seine Eltern mit ihm von der Ukraine in die USA, wo er 1958 zum Priester geweiht wurde. 1969 ging Husar nach Rom. Seit 2001 ist er Großerzbischof von Lemberg und Papst Johannes Paul II. erhob ihn in den Kardinalsstand. 2005 wählte Husar mit dem Konklave den neuen Papst. Er ist am 31. Mai 2017 in Kiew verstorben

Sonstige

Center for Civil Liberties
Die Gesellschaft erhiet 2022 den Friedensnobelpreis. Diese Menschenrechtsorganisation wurde im Jahr 2007 gegründet und hat ihren Sitz in Kiew. Ziel der Organisation ist es, Menschenrechte und Demokratie in der Ukraine sowie in Eurasien voranzubringen. Zur Zeit der Verleihung hatte Oleksandra Matwijtschuk (geb. 1983) den Vorsitz inne.

Igor Iwanowitsch Sikorski (1889 - 1972)
Der Luftfahrtpionier baute die ersten viermotorigen Flugzeuge, die als die Grundlagen der modernen Passagierluftfahrt gelten, außerdem hatte er bedeutende Erfolge beim Bau von Hubschraubern zu verzeichnen.

Sergei Pawlowitsch Koroljow (1906 - 1907)
Der ukrainische Konstrukteur entwickelte Raketen und Raumschiffe und war Mitbegründer der sowjetischen Raumfahrt. Seine Sojus-Rakete und das Sojus-Raumschiff werden in modernisierter Form noch heute benutzt. Friedrich Georg von

Bunge
(1802 -1897)
Der Begründer der baltischen Rechtsgeschichte war Professor an der Universität von Dorpat und zog 1865 nach Deutschland. Er verfasste Schriften über die Provinzialrechte von Estland, Kurland und Livland und über die baltische Rechtsgeschichte, außerdem erstellte er ein Zivilgesetzbuch.

Zino Davidoff (1906 - 1994)
Der ukrainisch-schweizerische Unternehmer erlernte auf Kuba die Zigarrenherstellung und wurde zur besten Zigarren-Adresse Genfs. Mittlerweile werden außer Zigarren und Zigaretten auch Lederwaren, Brillen, Parfums und Cognac von der Marke Davidoff hergestellt.

Edward Gottlieb (1898 - 1979)
wurde auch "der Mogul" genannt und war Mitbegründer des Vorgängers der NBA, der "BAA". Er wurde in die "Basketball Hall of Fame" aufgenommen.

Dimitri Pawlowitsch Grigorowitsch (1883 - 1938)
Der sowjetische Flugzeugkonstrukteur gründete 1917 seine eigene Firma, die jedoch ein Jahr später Staatseigentum wurde, so dass er landwirtschaftliche Geräte herstellen musste. Daraufhin ging er nach Sewastopol und war mit dem Aufbau der sowjetischen Luftfahrt betraut. Er konstruierte Schwimmerflugzeuge und Flugboote. Er starb 1938 an Leukämie.

Jacob Marschak (1898 - 1977)
Der amerikanische Ökonom gilt als der Begründer der Teamtheorie. Er arbeitete als Wirtschaftsjournalist, als Redakteur der Frankfurter Zeitung und als Referent für Wirtschaftspolitik beim Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund. 1977 sollte er Präsident der American Economic Association werden, starb aber kurz davor an einem Herzinfarkt.

Ludwig Fleck (1896 - 1961)
Der Vorreiter der wissenschaftspolitischen "Polnischen Schule" war Mikrobiologe, Mediziner und Wissenschaftstheoretiker. Er wurde im ukrainischen Lemberg geboren. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert, im KZ Buchenwald zwang man ihn, für die SS einen Impfstoff gegen das Fleckfieber zu entwickeln. Man sagt ihm nach, dass er an die SS eine wirkungslose Flüssigkeit auslieferte und seinen Impfstoff nur direkt an die Häftlinge weitergab. 1952 zog er mit seiner Frau nach Warschau und wurde dort Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften, wo er hauptsächlich die agglutinierenden Leukozyten erforschte.

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