Säugetiere
Die Wildtiere der Karpaten sind Wölfe, Luchse, Wildkatzen sowie Braunbären in der Hohen und Niederen Tatra.
Braunbären gehören zur Familie der Echten Bären und sind auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Es gibt allerdings auch zahlreiche Unterarten des Braunbärs. Der in der Slowakei vorkommende Europäische Braunbär lebt zudem in den Alpen, den Pyrenäen, in Ost- und Südeuropa und in Skandinavien. Sie bewohnen Bergregionen und baumarme sowie baumlose Gebiete. Das Raubtier ist ein Allesfresser, wobei der pflanzliche Teil der überwiegende ist. Dazu gehören reife Beeren, Früchte und Wurzeln. Den tierischen Teil stellen Insekten, bodenbrütende Vögel, kleine Nager, Huftiere und auch Aas.
Zwischen Oktober und April hält der Braunbär Winterruhe. In dieser Zeit kommen auch die Jungtiere zur Welt. Ein ausgewachsenes Männchen kann eine Größe von 2,30 m und ein Gewicht von 350 kg erreichen. Dem Menschen kann der Braunbär gefährlich werden, wenn er überrascht wird oder wenn das Muttertier das Gefühl, ihr Junges verteidigen zu müssen.
Die Tatra-Gämse ist wie das Tatra-Murmeltier ein Symbol des Tatra-Nationalparks. Sie entwickelte sich nach dem Ende der letzten Eiszeit als eine Unterart der Gämsen und ist vorwiegend auf alpinen Wiesen und auf Bergsteilhängen in Höhen über 1.700 m zu Hause.
Sie wird bis zu 75 - 85 cm lang und 70 - 90 cm hoch. Das gekrümmte Horn ist sowohl bei den Männchen wie auch bei den Weibchen vorhanden. Die Tatra-Gämse ist als stark bedroht eingestuft.
Weitere Tiere der Hohen Tatra sind Rehe, Hirsche, Wildschweine, Füchse, Eichhörnchen und Schneemäuse.
Der Fischotter ist ebenfalls heimisch in der Slowakei.
In dem Nationalpark Muránska planina kann man 18 Fledermausarten bewundern.
Reptilien, Amphibien
Die Smaragdeidechse ist eine der in der Slowakei vorkommenden Echsen, allerdings ist sie hier nicht sehr häufig.
Mit einer Körperlänge von rund 50 cm ist es eine der vier größten Eidechsen weltweit, auch wenn 2/3 davon auf den Schwanz entfallen. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Würmern und Schnecken. Eine besondere Eigenschaft, die sie mit einigen anderen Eidechsenarten gemein hat, ist dass sie in einer Gefahrensituation ihren Schwanz aktiv von ihrem Körper lösen kann. Dieser zappelt noch für rund 20 Minuten und lenkt so den Räuber von der flüchtenden Eidechse ab. Nach einer Weile wächst der Schwanz nach, allerdings kann er dann nicht mehr abgetrennt werden. Die Smaragdeidechse bewohnt überwiegend trockenes Gelände mit viel Sonneneinstrahlung, Wiesen mit Büschen, Geröllhalden, lichte Hecken und Felshänge.Eine weitere Eidechsenart ist die Mauereidechse, die u.a. auch im Nationalpark Slowakischer Kars lebt. Sie hat kräftige Beine, einen langen Schwanz und erreicht eine Gesamtlänge von 22 cm. Durch ihre hohe Wärmebedürftigkeit ist sie überwiegend tagaktiv und man kann sie oft in der Sonne liegend beobachten. Sie bewohnt hauptsächlich trockene und steinige Hänge, Felswände, Mauern und Ufer. Die Oberseite ist graubraun oder rötlich mit schwarzen Flecken, die oft ein Netzmuster bilden.
Unter den hiesigen Reptilien gehören außerden die ungiftigen Ringelnattern, Äskulapnattern und Schlingnattern.
Zu den Gifttieren gehören u.a. Feuersalamander, die bei Bedrohung ein Gift absondern, das nicht mit Schleimhäuten, offenen Wunden oder Speichel in Berührung kommen darf, da es sonst zu schweren Vergiftungserscheinungen kommt.
In der Slowakei kommt nur die Kreuzotter als Giftschlange vor.
Zu den Amphibien gehören der Feuersalamander und der Grasfrosch. Der Feuersalamander gehört zu den Schwanzlurchen, wird zwischen 15 und 20 cm groß und ist an seiner schwarzen Färbung mit gelber oder rötlicher Fleckung deutlich zu erkennen. Am liebsten hält er sich in feuchten Laub-Nadel-Mischwäldern oder reinen Buchenwäldern in der Nähe von Fließgewässern auf. Seine Nahrung besteht u.a. aus Schnecken, Regenwürmern, Spinnen und Schmetterlingen.
Vögel
Weit verbreitet und häufig in der Slowakei sind Störche. Dagegen eher selten zu beobachten sind Stein-, Schrei-, Seeadler und der Schwarze Storch.
Letzteren findet man in einsamen und sumpfigen Wäldern, wo er auf Bäumen nistet. Namensgebend war sein glänzend schwarzes Gefieder, wobei die Unterseite weiß und die Beine wie auch der Schnabel leuchtend rot gefärbt sind. Auf dem Speiseplan stehen kleine Wirbeltiere und größere Kerbtiere. Der Schwarzstorch ist in Mittel- und Osteuropa sowie in Teilen Asiens verbreitet, lebt allerdings sehr zurückgezogen und meidet menschliche Siedlungen. Er steht unter Naturschutz.
In den Wäldern der Slowakei ist der Königsadler zu Hause. Es ist ein sehr großer Greifvögel, bei denen die Weibchen eine Flügelspannweite von 2 m erreichen können. Ausgewachsene Tiere haben eine dunkelbraune Färbung mit rotgoldenen Reflexen auf dem Rücken und dem Kopf. Das Jagdgebiet des Königsadlers sind weite Grasflächen, wo er nach kleinen bis mittelgroßen Säugetieren Ausschau hält. Dazu gehören Hasen, Jungfüchse, Wachteln und im Winter auch Aas.
Andere Vögel sind die Großtrappe und die Weißstörche. Die Großtrappe gehört zur Ordnung der Kranichvögel und ist ein sehr scheuer und störungsempfindlicher Vogel. Sie lebt in ursprünglich gebliebenen Steppengebieten oder in landwirtschaftlich genutzten Gegenden. Doch trotz dieser Nähe zum Menschen kriegt man sie sehr selten zur Gesicht, nicht zuletzt auch wegen der unauffälligen Färbung außerhalb der Balz. Da haben Männchen wie Weibchen ein braun-schwarz gemustertes Gefieder und einen hellgrauen Kopf und Hals. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden besteht in der Größe.
Die Männchen bringen zwischen 8 und 16 kg auf die Waage, während es bei den Weibchen gerade mal 3 bis 5 kg sind.
Während der Balz verändert sich das Männchen jedoch wesentlich. Seine Unterseite ist weiß gefärbt, und diese wird von unten nach oben gekehrt, so dass er sich schließlich in einen weißen Federhaufen verwandelt. Zur Nahrung der Grosstrappe gehören Knospen, Triebe, Blätter, Samen, aber auch Mäuse, Eidechsen, Heuschrecken und andere Kleintiere. Trotz einer relativen weiten Verbreitung steht die Grosstrappe auf der Roten Liste. Ein Hauptgrund für den massiven Rückgang ist die Industrialisierung der Landwirtschaft.
Der Falke ist das Symbol des Vel'ká Fatra Nationalparks.
Und natürlich leben hier zahlreiche Singvögelarten und andere Vogelarten wie Krähen oder Tauben.
Insekten, Spinnen
Im Nationalpark Pieniny wurden mehr als 1.600 verschiedene Schmetterlinsarten gezählt, wobei der Apollofalter aus der Familie der Ritterfalter zum Symbol des Nationalparks wurde. Er hat dünn beschuppte und stellenweise durchsichtige weiße Flügel mit schwarzen Flecken und rotgefüllten Ringen. Der Tagfalter lebt an blumenreichen Magerrasen und Felsfluren. Finden kann man ihn an nektarreichen Saugpflanzen wie Disteln, Flockenblumen und Skabiosen. Mit 7 cm Flügelspannweite gehört er zu den größten Tagfaltern. Die behaarte Raupe lebt auf felsigen Hängen mit verschiedenen Fetthennen-Arten, an Geröllhalden sowie an Weinbergsmauern. Fliegend kann man den Apollofalter von Anfang Juni bis August erleben.
Häufige Insekten sind Heuschrecken. Zu den schönsten aber auch zu den gefährdetesten Käfern gehört der Alpenbockkäfer.
Er ist sehr selten geworden und gilt mittlerweile als vom Aussterben bedroht.
Wenig erfreulich sind die Zecken, die als Überträger von Borreliose und der FSME in Frage kommen.
Zudem leben hier Bienen, Wespen, Hummelm, Hornissen, Mücken, Fliegen oder Libellen
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