San Marino: Sehenswürdigkeiten

UNESCO-Welterbestätten

Città di San Marino
Die auf dem Westhang des Monte Titano gelegene Hauptstadt des Zwergstaates San Marino ist ein beliebtes Touristenziel. Die Altstadt ist auf drei Seiten von mittelalterlichen Stadtmauern mit eingebauten Toren, Türmen, Wehrgängen, Kirchen und Häusern umgeben. Man betritt sie durch den aus dem 14. Jahrhundert stammenden Torturm “Porta San Francesco“.
Auf den drei Gipfeln des Monte Titano, Rocca Guaita, Rocca della Fratta und Rocca Montale, wurden im Mittelalter Festungen errichtet, deren durch Gänge miteinander verbundene Wehrtürme einen besonderen Ausblick bieten. Eine Seilbahn verbindet San Marino mit dem nahe gelegenen Ort Borgo Maggiore.
Die Stadt San Marino und der Monte Titano wurden im Jahre 2008 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Die Stadt entkam übigens bedingt durch ihre abgelegene Lage auf dem Berg städtebaulichen Veränderungen, die andere Sädte im Rahmen der Industrialisierung durchliefen.

Kastelle bzw. Ortschaften

Das Staatsgebiet von San Marino setzt sich mit der Hauptstadt Citta San Marino insgesamt aus neun Kastellen bzw. Ortschaften zusammen. Diese Zentren entstanden infolge der Urbanisierung des Landes. Der motorisierte Besucher kann sie über gut ausgebaute Straßen in einer wunderschönen Umgebung durchaus innerhalb eines Tages abfahren.

Città di San Marino
Die Stadt San Marino liegt fast in der Mitte des Staates. Die Stadt hat rund 4.500 Einwohner und ist der politische, kulturelle und ökonomische Mittelpunkt von San Marino. Von hier aus gibt es gute Verbindungen u.a. nach Rimini.
Die Ursprünge von San Marino gehen einer Legende nach auf den Heiligen Marino zurück, der im Jahr 301 n. Chr. auf den Monte Titano flüchtete. Näheres siehe oben unter UNESCO-Welterbestätte.

Borgo Maggiore
Der kleine Ort Borgo Maggiore liegt ca. 1,5 km in nord-nordwestlicher Richtung von der Stadt San Marino entfernt, mit der es über eine Seilbahn verbunden ist. Bereits seit dem Jahr 1244 ist hier der der antike Markt, der heutzutage jeweils an einem Donnerstagmorgen stattfindet. Hier endet die Autobahn Richtung Rimini.

Kastell Serravalle

Das Kastell Serravalle liegt im Nordwesten des Landes. Das Kastell wurde bereits im Jahr 962 unter der Regentschaft von Kaiser Otto I. (912-972) erwähnt. Dieser malatestianische Vorposten wurde im Jahr 1463 Teil der Republik San Marino. Der Ort verfügt über eine schöne Altstadt, zu der das antike Kastell und einige charakteristische Contraden (= Nachbarschaftsgemeinschaften) gehören. Einige Restaurants und Hotels ermöglichen einen angenehmen Aufenthalt in dem Ort.

Kastell Faetano
Das Kastell Faetano liegt im Osten an der Grenze zu Italien. Das Kastell gehörte lange Zeit zum Herrschaftsbereich der Malatesta di Rimini - einer adeligen Familie in der Romagna/Italien, die zum ersten Mal im 12. Jahrhundert erwähnt wurde. Das Kastell kam erst im Jahr 1463 als eines der letzten zur Republik San Marino. Hier findet man eine Kirche, die aus dem vorigen Jahrhundert stammt sowie das Kastells. Sportangler finden hier einen See zum Angeln und im Naturpark entlang des Marano-Flusses lässt es sich wunderbar wandern..

Domagnano

Domagnano mit ca. 3.000 Einwohnern liegt im oberen Drittel des Landes und dort mitten drin. Die Ortschaft gab bereits im 14. Jahrhundert. Im Jahr 1463 wurden die Befestigungsanlagen des Montelupo dem Gebiet angegliedert, die von den San-Marinesern nach dem Krieg gegen das Adelsgeschlecht der Malatesta di Rimini erobert worden war.
Entlang der Straße von Domagnano findet der Besucher zahlreiche Restaurants, Trattorien sowie Hotels. Außerdem bietet sich von hier aus ein fantastischer Blick bis zum Meer sowie zum Titano

Chiesanuova

Chiesanuova liegt weit im Südwesten des Landes. Seine Ursprünge gehen auf das mittelalterliche Kastell von Busignano zurück. Es bietet eine Umgebung besonderer Anmut. Hier beginnen die Ausläufer der Apenninen, einem ca. 1.500 km langen Gebirgszugs, der Italien in Nordwest-Südost-Richtung durchzieht. Nach ihm hat die Halbinsel ihren Namen - Apenninen-Halbinsel.

Kastell Acquaviva
Das Kastell liegt im Westen etwa am Beginn des südlichen Drittel des Landes.
Der Ursprung des Namens stammt von einer Quellet, die aus einem Fels entspringt. Der in das sich harmonischin die umgebende Landschaft einschmiegende Ort beherbergt zahlreiche Handwerksbetriebe und Verkaufsstellen von Molkereiprodukten. Der Naturpark Montecerreto lädt zu Wanderungen und anderen sportlichen Aktivitäten ein.

Kastell Fiorentino
Das Kastell Fiorentino liegt weit im Süden in etwa auf der Mitte einer gedachten Linie von Ost nach West.
Es ist eine alte Befestigung der Malatesta di Rimini - einer adeligen Familie in der Romagna/Italien, die zum ersten Mal im 12. Jahrhundert erwähnt wurde. Das Kastell wurde im Jahr 1463 der Republik San Marino angeschlossen. Es ist eine an historischen Funden reiche Zone. Besucher finden hier izahlreiche Bars, Pizzerien und andere Lokale, die sich entlang der Straße im Ortszentrum erstrecken.

Kastell Montegiardino
Der Ursprung von Montegiardino lässt sich bis in die Zeit der Langobarden - um 568 n. Chr. unter König Alboin - zurückverfolgen. Das Kastell befindet sich im Südosten wenige Kilometer von der italienischen Grenze entfernt.
Das Kastell wurde 1463 der Republik angeschlossen. Man findet hier u.a. das antike Kastell und eine Kirche aus dem Jahr 1865, in der man Tafelbilder aus dem 18. Jahrhundet finden kann.

Interessante Plätze

Piazza della Libertà
Dieser entzückende mittelalterliche Platz in der Hauptstadt San Marino wird vom Palazzo Pubblico dominiert, dem neugotischen Regierungspalast des Landes.

Piazza Grande
Mitten im Zentrum von Borgo Maggiore liegt dieser wundervolle Hauptplatz, auf dem immer donnerstags ein großer traditioneller Markt abgehalten wird. Der Platz wird dominiert von einem Palast aus dem 17. Jahrhundert, wobei der Glockenturm des Monumentalbauwerks 1896 von Francesco Azzurri 1896 gestaltet worden ist. An der Piazza Grande steht auch die Chiesa del suffragio aus dem 18. Jahrhundert.

Interessante Bauten

Palazzo Pubblico
Der neugotische Regierungspalast erstreckt sich in der Hauptstadt San Marino an der Piazza della Libertà. Er wurde 1894 erbaut und enthält u.a. ein Gemälde von Guercino, das den heiligen Marinus darstellt. Die tägliche Wachablösung und die zweimal jährlich stattfindende Militärparade zur Einführung der neuen Capitani reggenti stellen beliebte Touristenattraktionen dar. Wer sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen will, sollte sich entweder zu Beginn des Aprils oder Anfang Oktober in der Stadt aufhalten.

Tre Monti di San Marino
Bei den drei Festungstürmen von San Marino handelt es sich um eine Gruppe von Türmen, die auf den drei Spitzen des Monte Titano der Hauptstadt des Landes liegen. Die Türme wurden auch nach diesen Gipfeln - Rocca Guaita, Rocca della Fratta und Rocca Montale – benannt.
Der erste Turm, die Guaita, ist der älteste der drei und zugleich der bekannteste. Er entstand im 11. Jahrhundert und diente im Laufe seiner langen Geschichte kurzzeitig auch mal als Gefängnis.
Die Fratta, im 13. Jahrhundert erbaut, ist der zweite Turm. Sie erstreckt sich auf dem höchsten Punkt des Monte Titano und enthält ein Museum, das zu Ehren des „Staats“gründers San Marino 1956 angelegt worden ist.
Dritter und am tiefesten gelegener Turm ist der Montale, erbaut im 14. Jahrhundert. Im Gegensatz zu den anderen beiden Türmen ist er für die Öffentlichkeit leider nicht zugänglich.
Wer sich das Wappen San Marinos genauer angesehen hat, wird feststellen, dass die drei gerade beschriebenen Festungstürme auf dem Landeswappen verewigt wurden.

Büste von Giuseppe Garibaldi
Die Büste des berümten italienischen Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldis befindet sich vor der Casa Simoncini, wo der Freiheitskämpfer im Jahr 1849 mit seiner Frau Anita Zuflucht fand.

Museen

Foltermuseum
Dieses Museum in der Hauptstadt San Marino erfordert starke Nerven, denn hier werden Folterinstrumente gezeigt und Folterverfahren erklärt, mit denen über viele Jahrhunderte die Geständnisse von Verbrechern aber auch von Ketzern oder Hexen herbeigeführt worden sind. Da es seinerzeit kaum objektive Methoden zur Überführung eines Verbrechers gab, wurde für eine Verurteilung stets ein Geständnis gefordert. Auch wenn diese dann auf eine etwas unangenehme Art und Weise erreicht werden musste.

Landesmuseum
Das Landesmuseum in der Hauptstadt San Marino stellt Exponate zur Geschichte und zur Kultur des Zwergstaates aus.

Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst
Die staatliche Galerie für Moderne und Zeitgenössische Kunst stellt ca. 750 Werken aus, die von Künstlern aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit stammen. Man findet thematisch geordnet: Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle, Skulpturen sowie Fotografien.

Pinakothek San Francesco
In dem Gebäude in der Altstadt von Citta San Marino aus dem 14. Jahrhundert befindet sich in der Loggia des Kreuzgangs ein Museum für kirchliche Kunst und eine Gemäldegalerie mit Werken aus dem 15. bis zum 20. Jahrhundert.

Briefmarkenmuseum
Die Città di San Marino wird mit dem tieferliegenden Borgo Maggiore über eine Seilbahn verbunden. Und hier in Borgo Maggiore befindet sich das Briefmarken- und Münzenmuseum des Staates. Das Museum enthält sämtliche Briefmarken, die von San Marino jemals herausgegeben wurden - von der Erstausgabe im Jahre 1877 bis hin zu den neusten Ausgaben.

Museum der Naturgeschichte
Das Ziel dieser staatlichen Einrichtung ist es, u.a. bei der Verbreitung des naturwissenschaftlichen Umweltschutzes mitzuwirken. Außerdem sollen dem Besucher die natürlichen Lebensräume einschließlich der Fauna, Flora, Geologie und Paläontologie von San Marino näher gebracht werden. Sehr sehenswert ist die dreidimensionale Nachbildung des Staatsgebietes von San Marino im Maßstab von 1:8.000. Auch zahlreiche europäische Vogelarten, Säugetierarten, Reptilien, Amphibien, Fische sowie Mineralien und Fossilien werden ausgestellt
Das Museum befindet sich in der Altstadt von Borgo Maggiore

Auswanderer-Museum
Dieses Museum ist etwas Besonderes, da es die Auswanderung der Sanmarinesen dokumentiert. Das Museum befindet sich in einigen Sälen des alten Klosters der Heiligen Klara.

Kirchen

Basilica di San Marino
Dieser berühmte Sakralbau ist die bedeutendste Kirche des Staates San Marino. Sie wurde zwischen 1826 und 1838 erbaut und richtet sich in ihrer Gestaltung nach den Plänen des Architekten Antonio Serra. Die 1855 eingeweihte und 1926 von Papst Pius XI. zur Basilica minor erhobene Kirche enthält Reliquien des Schutzheiligen Marinus, Gemälde von Schülern Tizians, den alten Thron der Capitani Reggenti sowie einige wertvolle Heiligenstatuen.

Chiesa del Suffragio
Die „Kirche der Fürbitte“ befindet sich in Borgo Maggiore an der wundervollen Piazza Grande. Sie wurde im 18. Jahrhundert erbaut und heiligen Antimo, Bischof von Nicomedia gewidmet, der unter Massiminiano am 27. April 303 zum Märtyrer wurde geweiht. Der Uhrenturm stammt von Francesco Azzurri aus dem Jahr 1896.

Chiesa e Convento di San Francesco
Die Kirche und das Kloster des Heiligen Francsco (Franz von Assisi) sind das älteste Gotteshaus der Republik, dessen Bau im Jahr 1361 begann. Es ist ein Werk aus der Schule der Comacini-Meister. Die Die Magistri Comacini waren Architekten, Bauhandwerker und Steinmetze, die ursprünglich aus der Region von Como und dem Comer See stammten und wegen ihrer besonderen Fähigkeiten als "Wander-Handwerker" Aufträge im Norden Italiens und oder auch nördlich der Alpen bekamen.
Im Kreuzgang der Anlage befindet sich ein kleines Museum mit Sakralgegenständen und eine Gemäldegalerie, deren Hauptwerke Tizians “Heiliger Franziskus“ und Guercinos “Stigmatisierung des heiligen Franziskus“ sind.

Santuario della Beata Vergine della Consolazione
Das “Heiligtum unserer seligen Frau der Tröstung“ stammt aus dem Jahre 1958 und liegt an der Autobahnausfahrt von Borgo Maggiore. Das moderne Konstrukt wurde von Giacomo Michelucci gestaltet.

Chiesa San Lorenzo (Kirche San Lorenzo)
Seit Beginn der Verbreitung des Christentums steht auf dem Hügel Monte San Lorenzo eine dem Heiligen gewidmete Kirche. Sie liegt etwas außerhalb des Ortes Montegiardino - im Südosten des Landes gelegen. Die derzeitige dreischiffige Kirche wurde im neoromanischen Stil im Jahr 1865 erbaut.

Oratorio Valloni
Diese Kapelle ist dem Heiligen Giovanni Battista gewidmet. Sie ist mit Gemälden, Skulpturen und Stuck geschmückt und dient dient der Verehrung der Malteserritter.

Chiesa della Beata Vergine della Consolazione
Diese Kirche - zu Deutsch "Wallfahrtskirche der Heiligen Jungfrau des Trostes" - ist eine der bedeutendsten Kunstwerke des 20. Jahrhunders in San Marimo. Die 1967 eingeweihte Kirche befindet sich in der Ortschaft und wurde von dem Architekten Architekten Giovanni Michelucci aus Florenz entworfen.

Chiesa e Convento dei Servi di Maria
Die Kirche - im Deutschen "Kirche und Kloster der Diener der Heiligen Maria" - wurde zwischen dem 15. und 16. Jh. errichtet. In der Kirche befindet sich ein Polyptychon, das von dem Künstler Coda aus Rimini stammt

Chiesetta San Pietro
Diese Kleine Kirche - zu Deutsch Kirchlein des Heiligen Petrus - wurde auf den Resten eines antiken Gebäudes errichtet und im 19. Jahrhundert neu gestaltet. In der Kirche, in zwei in den Felsen geschlagenen Aushöhlungen sollen sich sterbliche Überreste der beiden Heiligen Marino und Papst Leo IX. (1002-1054) befinden.

Chiesa San Paolo
Die Kirche San Paolo in Faetano wurde im neoromanischen Stil von dem Kapuziner-Mönch Angelo da Cassano aus Mailand entworfen und im Jahr 1917 den Gläubigen übergeben. Die Kirche wurde nach dem 2. Weltkrieg umfassend restauriert und 1950 durch Don Amedeo Botticelli aus der italienischen Kleinstadt Camerano - in der Provinz Ancona - wunderbar ausgeschmückt.

I balestieri, die Armbrustschützen

Die "I balestieri" (die Armbrustschützen) genießen sowohl bei den Einheimischen wie den Besuchern eine große Wertschätzung. Das Armbrustschützen-Korps der Republik dessen Anfänge auf das Jahr 1295 zurückgehen und ist eine der ältesten militärischen Einheiten weltweit. Heutzutage dienen sie jedoch nur noch repräsentativen Zwecken und am 3. September - dem Nationalfeiertag von San Marino, geben die Schützen die Armbrustschützen vor den Zuschauern Beispiele ihrer Kunstfertigkeit und Treffsicherheit mit ihren "Waffen" ab. Das Schauspiel wird von den Besuchern gerne auf Videokameras oder mit Fotoapparaten aufgenommen.

Universität

Università degli Studi di San Marino
Die Universität wurde 1985 gegründet und ist derzeit in sechs Fakultäten (Facoltà) unterteilt. Für die Etablierung des Internationalen Zentrums für semiotische und kognitive Studien war kein anderer verantwortlich als Umberto Eco, der berühmte italienische Gelehrte, der v.a. durch seinen Roman „Der Name der Rose“ weltberühmt geworden ist. Bis 1995 übte er an der Universität von San Marino eine Lehrtätigkeit aus.

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