Bis etwa zum Jahr 1000
Schon in der Mittleren Bronzezeit (um 2000 v. Chr.) siedelte sich im Donau-Karpaten-Gebiet die spezielle Kultur einer metallverarbeitenden Gemeinschaft an. Es waren höchstwahrscheinlich die indoeuropäischen Traker. Diese Bevölkerung des heutigen Südrumäniens wurde als Geten oder Daker bezeichnet. Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. gründeten milesische Seefahrer erste Stadtkolonien am Schwarzen Meer. In enger Zusammenarbeit mit den geto-dakischen Bewohnern entstand ein reger Handel zwischen dem alten Griechenland und den Völkern des Schwarzmeer-Gebietes.
Ab 29. v. Chr. gerieten die Schwarzmeerstädte und die dakischen Gebiete nördlich der Donau unter römischen Einfluss. Der Versuch der Geto-Daker die Römer zu vertreiben endete im dakisch-römischen Krieg, der zugunsten der Römer entschieden wurde. Ab dem frühen Zweiten Jahrhundert begann die Romanisierung des Landes.
Nach dem Ende der Römischen Herrschaft, übernahmen die Westgoten für kurze Zeit die Macht im Donaugebiet. Doch schon im Jahr 376 siegten die Hunnen über die Goten und herrschten lange Zeit im Donau-Karpatenraum. 395 bis 580 gehörte das Donaugebiet zum Byzantinischen Reich. Nach dem Ende der oströmischen Herrschaft siedelten sich Slawen im dako-romanischen Raum an.
Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert
Zwischen 1000 und 1241 drangen immer wieder plündernde Turkvölker in das Gebiet ein. 1241 überfielen die Mongolen das Land und herrschten um die hundert Jahre über die Region.
Im 14. Jahrhundert entstanden das Fürstentum Walachei sowie das Fürstentum Moldau. Beide Fürstentümer konnten sich wirtschaftlich und politisch behaupten. Auch in Transsilvanien konnte man sich gegenüber den Einfällen aus dem Osten erwehren. Die führende ungarische Adelsschicht holte ab 1150 Ungarn und Deutsche in das Gebiet und übergab den Siedlern große Privilegien. In relativer Autonomie sicherten die Siebenbürger Sachsen den Frieden für die Ungarnkönige.
Im 15. Jahrhundert nahmen die Fürstentümer Walachei und Moldau die Tributherrschaft der Türken an. Nur zwei Fürsten wagten es, gegen die osmanische Fremdherrschaft anzukämpfen: der Walachenherrscher Vlad III., der als Graf Dracula in die Geschichte und in die Gruselliteratur des ausgehenden 19. Jahrhunderts einging, und der Moldaufürst Stefan der Große. Beide Herrscher versuchten jedoch vergebens das Christentum gegen die muslimischen Osmanen zu verteidigen.
Erst im 16. Jahrhundert konnte der Walachenfürst Michael der Tapfere einen Sieg über die Osmanen erreichen, der schon 1601 wieder zunichte gemacht wurde.
1699 wurde Transsilvanien von den Habsburgern eingenommen. Die Walachei und Moldau standen weiterhin unter osmanischer Herrschaft.
Im 18. und 19. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert setzten die osmanischen Sultane griechische Marionettenfürsten, so genannte Fanarioten, in der Walachei und Moldau ein.
Zwischen 1711 und 1812 fanden sechs Kriege zwischen Habsburgern und Russland sowie den Osmanen statt. Russland ging aus diesen Kriegen gestärkt hervor und ab 1829 standen die Donaufürstentümer unter russischem Protektorat. Ein Aufstand der Bevölkerung 1821 wurde zwar niedergeschlagen, doch gaben nun auch die Osmanen den Fürstentümern wieder einige Souveränitätsrechte.
Nach dem Krimkrieg 1853 bis 1856 übernahmen die Westmächte die Verantwortung für die Fürstentümer. 1859 wählten die Walachei und Moldau nur einen Fürsten, was zur moldauische-walachische Personalunion führte, die auch von der Bevölkerung erwünscht war. Der gewählte Fürst Cuza proklamierte 1861 die Vereinigung der beiden Fürstentümer unter dem Namen Rumänien. Als Hauptstadt wurde Bukarest gewählt.
Transsilvanien wurde 1867 von Ungarn eingegliedert.
Unter Karl von Hohenzollern-Sigmaringen konnte Rumänien 1877 seine Unabhängigkeit erklären. 1878 wurde die Region Dobrudscha Rumänien eingegliedert.
20. Jahrhundert bis heute
1913 fiel die Region Süd-Dobrudscha an Rumänien.
Erst 1916 trat Rumänien als Bündnispartner der Entente-Mächte Frankreich, Großbritannien und Russland in den Ersten Weltkrieg ein.
1920 kamen Rumänien die Gebiete Transsilvanien, Maramuresch, das östliche Banat, Bukowina und Bessarabien zu. Damit hatte Rumänien sein Territorium und seine Einwohnerzahl verdoppelt und reichte nun von den Karpaten bis ans Schwarze Meer. Doch schon 1940 fielen Bessarabien und Nord-Bukowina an die UDSSR, Nord-Transsilvanien an Ungarn und Süd-Dobrudscha an Bulgarien.
Ab 1941 verfolgte Rumänien unter Antonescu einen eindeutigen Pro-Deutschland-Kurs und kämpfte im Zweiten Weltkrieg an der Seite Deutschlands gegen die Sowjetunion. Im Pariser Friedensvertrag ging Nord-Transsilvanien zurück an Rumänien.
1947 wurde die Volksrepublik Rumänien ausgerufen, nachdem Stalin die Kommunistische Partei im Land gestärkt und an die Macht gebracht hatte. Das Land hielt sich von da an, an das marxistisch-leninistische Weltbild. Unter Regierungschef Gheorghe Gheorghiu-Dej stand Rumänien bis in die 70er Jahre loyal an der Seite Moskaus. Ab 1965 verfolgte Nicolae Ceausescu (1918 - 1989) dann allerdings einen neuen politischen Kurs. Der Staat wurde umbenannt und hieß von da an "Sozialistische Republik Rumänien". Ab 1967 wurden diplomatische Beziehungen zu Deutschland aufgenommen. Beim Einmarsch der Ostblocktruppen in die Tschechoslowakei während des so genannten Prager Frühlings, waren keine rumänischen Truppen anwesend.
Unter Ceausescu verarmte das Land jedoch zunehmend. Auch die Freiheit der Bürger wurde weitgehend beschnitten. Rumänien isolierte sich vom Weltgeschehen und wurde zu einem der rückständigsten und ärmsten Gebiete Europas. Von 1974 bis zu seiner Hinrichtung hatte der Diktator neben zahlreichen anderen Funktionen auch das Amt des Staatspräsidenten inne.
1989 erzwangen Demonstrationen und Aufstände die Wende im Land. Es kam zur Verhaftung Ceausescus. Ceausescu wurde am 25. Dezember 1989 gemeinsam mit seiner Frau Elena standrechtlich erschossen. Die Situation des Landes änderte sich jedoch auch unter der neu gewählten Regierung nicht wesentlich. Antikommunisten hatten mit schwersten Strafen zu rechnen. Die Freiheit der Bürger war immer noch aufs Äußerste beschnitten. Erst mit der Übernahme der Konservativen 1996 begann sich der Kurs und die Situation Rumäniens zum Positiven zu ändern.
Seit 1993 ist Rumänien Vollmitglied des Europarats. Seit 2000 liefen Aufnahmeverhandlungen bzgl. einer Aufnahme in die Europäische Union, die zu einem positiven Abschluss gebracht werden konnten. Seit dem 1. Januar 2007 ist Rumänien Mitglied der EU.
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