Säugetiere
In bestimmten Regionen Portugals kann man auf wilde Ziegen, Rotwild, Wölfe, Füchse, und Luchse treffen. Bemerkenswert sind die beiden Raubtierarten, der Ichneumon als einzige europäische Mangustenart und die Ginsterkatze. Letztere wurde schon im alten Ägypten als katzenartige Gottheit verehrt. Die Kleinfleck-Ginsterkatze ist die einzige europäische Art, welche es neben Portugal auch in Frankreich gibt. Bei einer durchschnittlichen Körpergröße von etwa 100 cm entfallen allein 45 cm auf den buschigen und geringelten Schwanz. Das Fell ist grau oder braun mit einem schwarzen Fleckenmuster. Typisch ist die zugespitzte Schnauze. Zu ihrer Beute gehören neben Mäusen und Vögeln auch Insekten und Früchte.
Auf den Inseln sind Fledermäuse die einzigen einheimischen Säugetiere, andere Tiere wie Hunde, Katzen und Kühe sind eingeführt worden.
Reptilien
Geckos und Agamen wird man in Portugal am häufigsten über den Weg laufen, aber auch die leuchtend grüne Smaragdeidechse ist kaum zu übersehen. Mit einer Körperlänge von rund 50 cm ist die Smaragdeidechse eine der vier größten Eidechsen weltweit, auch wenn 2/3 davon auf den Schwanz entfallen. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Würmern und Schnecken.
Eine besondere Eigenschaft, die sie mit einigen anderen Eidechsenarten gemein hat, ist dass sie in einer Gefahrensituation ihren Schwanz aktiv von ihrem Körper lösen kann. Dieser zappelt noch für rund 20 Minuten und lenkt so den Räuber von der flüchtenden Eidechse ab. Nach einer Weile wächst der Schwanz nach, allerdings kann er dann nicht mehr abgetrennt werden. Die Smaragdeidechse bewohnt überwiegend trockenes Gelände mit viel Sonneneinstrahlung, Wiesen mit Büschen, Geröllhalden, lichte Hecken und Felshänge.
Das Europäische Chamäleon dagegen ist auf Grund seiner unauffälligen Tarnfarbe kaum von seiner Umwelt zu unterscheiden, und man muss schon einen ganz genauen Blick haben, um ihn auf einem Ast erkennen zu können.
Eine Besonderheit sind auch die Meeresschildkröten an den Küsten Portugals.
Gironndische Glattnatter
Die Gironndische Glattnatter (Coronella girondica) gehört zur Gattung der Glattnattern. Sie wird etwa zwischen 60 bis 80 cm lang. Von dieser Schlangenart gibt es keine Unterarten
Ihre Färbung variiert von grau über lehmfarben bis rotbraun, wobei der Rücken von unregelmäßigen Querbinden überzogen ist. Neben Portugal kommt die Schlange noch in Spanien, im südlichen Frankreich sowie in Italien, Marokko, Algerien und Tunesien vor.
Hufeisennatter
Die Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis) besitzt eine Länge von etwa 1,70 m. Ein besonderes Kennzeichen sind eine Reihe kleiner Schildchen, die das Auge von den Oberlippenschildern trennen.
Ihre Oberseite ist schwarz und schimmert etwas bläulich. Eine Reihe von regelmäßig angeordneten gelben oder kastanienbraunen Flecken bilden eine Art Kettenmuster.
Auf dem Kopf befinden sich zwei schwarze Querbinden, eine zwischen den Augen und eine hufeisenförmige dahinter, was der Art ihren Namen gegeben hatte. Ihre Unterseite ist gelblich oder orangefarben mit je einer Reihe schwarzer Flecken an der Seite und hin und wieder einer weiteren auch in der Mitte.
Es gibt von der Schlange folgende Unterarten Hemorrhois hippocrepis hippocrepis und Hemorrhois hippocrepis nigrescens. Die Hufeisennatter findet man neben Portugal auch in Spanien. Außerdem lebt sie Italien Marokko, Algerien und Tunesien.
Ringelnatter
Die Ringelnatter (Natrix natrix) ist auch für den Laien gut an zwei gelben bis orangenen halbmondförmigen Flecken erkennbar. Bei Bedrohung stellt sie sich mit heraushängender Zunge tot.
Die Schlange findet man bis auf Irland und einige Inseln fast in ganz Europa bis hoch nach Norwegen, Schweden und Finnland. In Asien kommt sie bis ins südliche Sibirien Kasachstan und die Mongolei vor. Zudem im Iran und der Türkei. In Nordwest-Afrika kommt sie in Marokko und Algerien vor. Es gibt von der Art Natrix natrix 15 Unterarten.
Eine ausführliche Beschreibung der Schlange finden Sie bei Goruma hier >>>
Treppennatter
Die Treppennatter (Rhinechis scalaris) ist gut an ihren dunklen Rückenlängsstreifen zu erkennen. Sie erreicht eine Länge zwischen 1m bis maximal 1,60 m. Sie kommt in ganz Portugal sowie in Spanien und im Süden von Frankreich vor. Von der Schlangenart gibt es keine Unterarten.
Vipernatter
Die Vipernatter (Natrix maura) erreicht eine Länge von etwa 70 bis 90 cm - in seltenen Fällen auch von 100 cm. Von der Schlangenart gibt es keine Unterarten. Ihr relativ breiter Kopf setzt sich erkennbar vom Rumpf ab. Ihr Körper besitzt eine bräunliche oder auch graue Grundfärbung mit einer gelben, rötlichen oder olivgrünen Tönung.
Auf dem Rücken befinden sich zwei Reihen versetzt angeordneter dunkler Flecken, die zu Barren oder einem Zickzackstreifen verschmelzen können. Die Schlange kann leicht mit der Kreuzotter verwechselt werden. Aber wer genau hinschaut, wird erkennen, dass die Vipernatter im Gegensatz zur Kreuzotter runde Pupillen hat.
Man findet sie neben Portugal in Spanien, Frankreich, Italien sowie in Marokko, Algerien und Tunesien.
Europäische Eidechsennatter
Die Europäische Eidechsennatter (Malpolon monspessulanus) erreicht eine Länge zwischen 130 und 180 cm - sie wir selten länger. Die Weibchen sind mit einer Länge zwischen 90 und 130 cm deutlich kleiner.
Da ihre Giftzähne weit hinten liegen, kommt es bei einem Biss normalerweise nicht zu einer Giftinjektion.
Sie kommt neben Portugal auch in Spanien und den Küstenregionen Frankreichs, in Nordwest-Italien, sowie in Marokko vor. Eine ausführliche Beschreibung der Schlange finden Sie bei Goruma hier >>>
Kapuzennatter
Die Kapuzennatter (Macroprotodon cucullatus) ist eine eher kleine Schlänge mit einer Länge zwischen etwa 40 bis 50 cm - selten auch 60 cm. Sie ist hellgrau, graubraun oder rötlichbraun mit unscharfen dunklen Flecken auf dem Rücken und der Flanke, die auch Streifen bilden können. Im Nacken befindet sich ein auffälliger dunkler Fleck ("Kapuzenfleck“), der nach vorn und hinten spitz ausläuft und einen großen Teil des Nackens oder des Kopfes einnehmen kann. Neben Portugal kommt die Schlange in Südspanien, Italien, Marokko, der Westsahara, Algerien, Tunesien, Libyen und Ägypten sowie in Israel vor. Da ihre Giftzähne weit hinten liegen, kommt es bei einem Biss normalerweise nicht zu einer Giftinjektion. Für den Menschen ist ihr Gift zudem relativ ungefährlich.
Nordiberische Kreuzotter
Trotz ihres Namens ist die Nordiberische Kreuzotter (Vipera seoanei) keine Kreuzotter, sondern bildet eine eigene Art aus der Gattung Vipera. Man findet die Schlange im Norden Portugals über nördliche Teile Spaniens bis in den äußeren Südwestzipfel Frankreichs vor. Ihr Biss ist in seiner Wirkung dem einer Kreuzotter vergleichbar.
Es gibt von dieser Schlange die folgenden Unterarten: Vipera seoanei seoanei und Vipera seoanei cantabrica.
Das Tier wird zwischen 50 bis maximal 70 cm lang und ähnelt mit ihrem Zick-Zackmuster (Wellenband) auf dem Rücken der Kreuzotter. Auch ihr Gift besitzt in etwa die Wirkung der Kreuzotter.
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Stülpnasenotter
Die Stülpnasenotter (Vipera latastei) wird etwa zwischen 40 bis 60 cm lang - selten auch länger. Sie besitzt wie die Kreuzotter ein ein Zick-Zackmuster (Wellenband) auf dem Rücken.
Sie kommt neben Portugal in Spanien, in Nord- Marokko, dem nördlichen Algerien und dem nordwestlichen Tunesien vor. Von der Schlange gibt es die beiden folgenden Unterarten: Vipera latastei Latastei und die Vipera latastei gaditana. Ihre Giftwirkung ist mit der der Kreuzotter vergleichbar.
Eine ausführliche Beschreibung der Schlange finden Sie bei Goruma hier >>>
Weitere Gifttiere
Skorpione kommen besonders im Landesinneren häufiger vor und sind nicht zu unterschätzen, auch wenn ihr Biss nicht lebensgefährlich ist.
Sehr giftig ist der Kugelfisch (Fugu), der in den Gewässern um die Azoren herum zu finden ist. Er hat eine gedrungene, runde Köperform und keine Schuppen. Das Nervengift entsteht durch die von ihm verzehrten Mikroorganismen, die Pseudomonas-Bakterien, die dann ihrerseits das Gift produzieren.
Gefährlich wird er nur, wenn man ihn falsch zubereitet, da das Gift zu einer Lähmung der Nerven führt und man an einem dadurch bedingten Atem- oder Herzstillstand stirbt. Da das Gehirn dabei nicht angegriffen wird, bleibt man die gesamte Zeit über bei Bewusstsein. In Japan gilt er als Delikatesse und wird in Restaurants nur von extra dafür ausgebildeten Köchen zubereitet.
Im Wasser gibt es die Portugiesische Galeere, eine Quallenart, deren sehr lange Tentakel ein sehr starkes Gift beinhalten, das sogar zum Tode führen kann
Vögel
Zugvögel kommen in Portugal vermehrt vor, besonders auf den Azoren sind sie sehr häufig.
Es gibt zahlreiche Adler- und Geierarten wie z.B. die Steinadler in Küstengebieten, weitere Vögel sind die etwas blassen Rosaflamingos, Bienenfresser, Blauracken und Wiedehopfe.
Die in Portugal ebenfalls vertretenen Großtrappen gehören zur Ordnung der Kranichvögel und sind sehr scheue und störungsempfindliche Vögel. Sie leben in ursprünglich gebliebenen Steppengebieten oder in landwirtschaftlich genutzten Gegenden. Doch trotz dieser Nähe zum Menschen kriegt man sie sehr selten zur Gesicht, nicht zuletzt auch wegen der unauffälligen Färbung außerhalb der Balz. Da haben Männchen wie Weibchen ein braun-schwarz gemustertes Gefieder und einen hellgrauen Kopf und Hals. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden besteht in der Größe. Die Männchen bringen 8 – 16 kg auf die Waage, während es bei den Weibchen gerade mal 3 – 5 kg sind. Während der Balz verändert sich das Männchen jedoch wesentlich. Seine Unterseite ist weiß gefärbt, und diese wird von unten nach oben gekehrt, so dass er sich schließlich in einen weißen Federhaufen verwandelt. Zur Nahrung der Großtrappe gehören Knospen, Triebe, Blätter, Samen, aber auch Mäuse, Eidechsen, Heuschrecken und andere Kleintiere. Trotz einer relativen weiten Verbreitung steht die Großtrappe auf der Roten Liste. Ein Hauptgrund für den massiven Rückgang ist die Industrialisierung der Landwirtschaft.
Besonders zahlreich kommen die Vögel in der Algarve im Süden Portugals vor. Hier leben Kormorane und verschiedene Möwenarten, u.a. auch die Lachmöwe. Diese sieht man häufig an Küsten, wo sie an "Lachen“ brüten, was ihnen auch ihren Namen eingebracht hat. In der Brutzeit im Frühjahr bis zum Sommer kann man sie sehr gut an der schwarzen Kapuze am Kopf erkennen, die sonst durch einen schwarzen Fleck am Ohr ersetzt ist. Der Schnabel und die Beine der kleinsten von den häufigsten Möwen sind rot. Lachmöwen brüten in Kolonien im Schilf oder an ruhigen, stehenden Gewässern, man kann sie auch häufig auf frisch gemähten oder gepflügten Feldern bei der Nahrungssuche beobachten. Dabei suchen sie nach Regenwürmern, Käfern und Larven. Sie ernähren sich aber auch von Krebsen und kleinen Fischen. Die Lachmöwe ist fast überall verbreitet und fehlt nur in der Antarktis.
Sandregenpfeifer mit den zwei charakteristischen schwarzen Bändern an seinem Hals überwintert hier und ist ein eher unauffälliger Vogel. Weitere Arten sind die Seiden- und Graureiher, der Stelzenläufer, Uferschnepfen und Weißstörche. Und natürlich leben hier u.a. zahlreiche Sing- sowie Rabenvögel
Wasserwelt
Die Azoren, die zu Portugal gehören, gelten als die fischreichsten Gebiete der Welt. Barrakudas, Zackenbarsche und Kugelfische sind hier keine Seltenheit. In den Seen und Flüssen gibt es Hechte, Forellen, Barsche und Karpfen.
Delphine und Wale, vor allem der Pottwale, können ebenfalls gelegentlich beobachtet werden.
Zudem leben hier Kraken und Muränen. Gefährlich ist die oben erwähnte Portugiesische Galeere - eine Quallenart.
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