Portugal: Pflanzen

Bäume

Je nach Region unterscheidet sich der Baumbestand Portugals teilweise ganz erheblich. Im Norden des Landes überwiegen laubabwerfende Baumarten wie Kastanien, Stiel- und Steineichen, Ebereschen und einzelne Erdbeerbäume.

Im Süden dominiert eine mediterrane Vegetation mit immergrünen Hartlaubgewächsen, zu denen Lorbeerbäume, einige Eichenarten und Strandkiefern gehören.

Am weitesten verbreitet ist jedoch die Korkeiche, die wirtschaftlich eine sehr wichtige Rolle spielt. In höheren Lagen kann man durch Nadelwälder aus Kiefern und Pinien spazieren gehen. In den südlichen Küstenregionen bieten verschiedene Palmenarten ein beinahe tropisches Bild, allerdings gehört nur die Zwergpalme zu den einheimischen Arten.

Die meisten hier wachsenden Bäume sind einst von den Römern nach Portugal eingeführt worden, so auch die Johannisbrot-, Lorbeer-, Mandel-, Feigen- und Granatbäume.

Einige Bäume im Detail

Ebereschen
Die Eberesche (Sorbus aucuparia) - auch als Vogelbeere bezeichnet - ist eine sommergrüne Pflanzenart in der Gattung Mehlbeeren (Sorbus) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Pflanze kommt in großen Teilen Europas vor und erreicht eine Höhe von etwa 15 m. Der Baum ist für Insekten, Vögel und auch für einige Säugetiere eine wichtige Nahrungsquelle. Ihre Früchte sind auch für den Menschen
ungiftig

Eichen
Die Eichen (Quercus) sind eine Gattung in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae), von der Gattung gibt es weltweit ca. 450 verschiedene Arten. Die sommergrünen Laubbäume erreichen eine Höhe von teilweise über 30 m. Eichen bilden viele verzweigte Äste mit einem dichten Blätterdach und besitzen eine raue Borke Die Eicheln, ihre Früchte sind ein beliebtes Futter z.B. von Wildschweinen.

  • Korkeichen

Korkeichen (Quercus suber) ist ein immergrüner wenig anspruchsvoller Laubbaum. Die Rinde des Bäumes dient zur Herstellung von Korken, z.B. von Weinflaschen. Man kann von einem Baum während seines Lebens bis zu 200 kg Kork gewinnen. Im Jahr 2018 war die Korkeiche zum Europäischen Baum des Jahres gewählt worden.

  • Stieleichen

Die Stieleiche (Quercus robur) ist ein sommergrüner Laubbaum, der Höhen bis zu 40 m erreichen kann. In der Regel sind die Bäume jedoch niedriger. Von dem Baum gibt es fünf Unterarten.
Die Borke des Baumes ist bei älteren Bäumen graubraun, dick, mit Längsrissen. Es gibt Stileichen mit einem Alter um 1.000 Jahre. Im Jahr 1989 war die Stieleiche Baum des Jahres.

  • Steineichen

Die Steineiche (Quercus ilex) ist eine Art in der Gattung der Eichen (Quercus)
in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Die Steineiche ist ein immergrüner Baum, der Höhen zwischen 5 und 20 m erreicht. Sie kann ein Alter zwischen 200 bis 500 Jahren erreichen.
Ihre Krone ist breit gewölbt und oft mehrstämmig. Die bräunlich-schwarze bis schwarze Borke ist in kleine Platten zerrissen. Man findet die Bäume vor allem im Mittelmeerraum.

Eukalyptusbäume
Die Eukalyptusbäume ((Eucalyptus),) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie sind immergrüne Bäume, wobei einige Arten mit zu den höchsten Bäumen weltweit zählen. So erreichte der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans)) eine Höhe um 100 m. Bekannt die Bäume in Australien, wo sie das Futter des Koalas und einiger anderer Beuteltiere darstellt. Von mehr als 50 der insgesamt 600 Arten des Baumes werden die Blätter und Zweige zur Gewinnung stark riechender ätherischer Öle mit Hilfe der Wasserdampfdestillation verwendet.

Feigenbäume
Der Feigenbaum (Ficus carica), kurz Feige, ist ein eher kleiner sommergrüner Laubbaum, der eine
Höhe bis zu etwa 10 m erreicht. Man findet ihn aber auch als Strauch. Es gibt drei Unterarten von der Pflanze. Ursprünglich stammt die Feige Kleinasien und gehört zu den ältesten Kultur- und Nutzpflanzen. Die essbaren Früchte sind süß und besitzen eine grüne oder violetten Farbe.

Granatapfelbäume
Der Granatapfelbaum(Punica granatum) ist eine Pflanzenart in der Gattung Granatäpfel (Punica) in der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Er ist ein sommergrüner Baum mit Höhen bis zu etwa 5 m. Er wird aber auch als Strauch gezüchtet. Ihre apfelähnlichen Früchte haben einen Durchmseer zwischen 5 bis 12 cm, bei einem Gewicht von 150 bis etwa 300 g. Ihre Farbe reicht von orangerot, rot bis gelb-grün oder gelblich-braun.

Kastanien
Kastanien (Castanea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae).
In den gemäßigten nördlichen Zonen findet man zwölf Baum- und Straucharten. In Europa ist die
Gewöhnlichen Rosskastanie ((Aesculus hippocastanum) als Park- und Alleebaum verbreitet.

  • Esskastanien

Erwähnenswert sind auch die Esskastanien (Castanea sativa), deren Früchte, die Kastanien, für den Menschen essbar sind.

Kiefern
Die Kiefern (Pinus), auch als Föhren bezeichnet, eine Gattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) in der Nadelholzgewächse (Pinophyta). Sie sind immergrüne Nadelbäume, die in Nordeuropa eine Höhe von über 30 m erreichen. Es sei erwähnt, dass die Waldkiefer (Pinus sylvestris) eine der am häufigsten angepflanzten Baumarten Deutschlands ist und über 40 m hoch werden und ein Alter von ca. 600 Jahren erreichen kann.

  • See-Kiefern

Die See-Kiefer (Pinus pinaster), auch als Strand-Kiefer bezeichnet, ist eine Pflanzenart in der Gattung der Kiefern (Pinus) in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Der Baum ist immergrün und erreicht in der Regel Höhen zwischen 20 und 30 m, selten mehr. Der größte untere Teil der Bäume weist keine oder nur wenig Äste auf. Ihre Pfahlwurzeln reichen tief in den Boden ein. Ihre männlichen Zapfen erreichen eine Länge zwischen 2 bis 3 cm, während die weiblichen mit einer Länge von 10 bis 12 cm erheblich länger sind. Die Seekiefer kann leicht mit der Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis) verwechselt werden, die jedoch nicht in Portugal vorkommt.

Lorbeerbäume
Der Lorbeerbaum (Laurus nobilis), echter Lorbeer, ist ein immergrüner Baum, der eine Höhe bis zu etwa 10 m erreicht. Seine etwa 5 bis 10 cm langen Blätter werden gerne und auch häufig - meist als ganzes Blatt – zum Würzen von Suppen, Eintöpfen, Fleischgerichten, aber auch von Fisch verwendet.
In Deutschland ist das Silberne Lorbeerblatt die höchste vom Bundespräsidenten vergebene sportliche Auszeichnung. Sie wurde vom früheren Bundespräsidenten von Theodor Heuss (1884-1963) im Jahr 1950 gestiftet.


Mandelbäume
Der Mandelbaum (Prunus dulcis) ist eine Pflanzenart in der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Mandelbäume sind sommergrün und können eine Höhe bis zu etwa 10 m erreichen, sie kommt aber auch als Strauch vor. Die Pflanze kommt in folgen drei Unterarten vor: Süßmandel (Prunus dulcis dulcis), Krachmandel (Prunu dulcis fragilis) und der Bittermandel (Prunus dulcis amara), e Früchte die sehr giftige Blausäure enthalten. Ihre Samen, die Mandeln, werden als Nahrungsmittel aber auch als Kosmetikum genutzt. Ihre Blüten sind weiß- rosa


Palmen
Palmen (Arecaceae ) sind eine Familie in der Ordnung der Palmenartigen (Arecales)Verwandt. Die Familie umfasst 183 Gattungen mit etwa 2.600 Arten. Dabei gibt es kleine, mittelgroße oder große Arten geben, die eine Höhe bis zu 60 m erreichen können. Sie können mehrmals oder nur einmal in ihrem Leben blühen. Bekannt sind u.a. Dattelpalmen, Kokospalmen oder Ölpalmen, wobei die Früchte von rund 100 Palmenarten essbar sind. Im indo-malayischen Raum besitzt die Sagopalme als Stärkelieferant eine große Bedeutung. Der Saft von einer Reihe von Palmen – besonders der
Zuckerpalme – wird zur Herstellung von Getränken benutzt, zudem kann aus dem Saft Zucker
gewonnen werden. Die Rotangpalmen dienen zur Herstellung von Rattan-Möbeln In zahlreichen Ländern wird das Holz der Palmen zum Hausbau und deren Blätter werden als Dachmaterial verwendet. Auch als reine Zierpflanzen dienen Palmen

  • Zwergpalme

Die Zwergpalme (Chamaerops humilis) ist die einzige Art der Gattung Chamaerops in der Familie der Palmengewächse (Arecaceae). Sie besitzt meist mehrere StämmenIhre Höhe beträgt – dem Namen entsprechend – bis zu etwa 6 m. Von der Art gibt es folgende zwei Unterarten: (Chamaerops humilis argentea) und (Chamaerops humilis humilis).

Pinien
Die Pinie (Pinus pinea) - auch als Schirm-Kiefer bezeichnet - ist eine Pflanzenart der Gattung der Kiefern (Pinus) in der der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Pinien erreichen eine Höhe zwischen 25 bis 30 m. Man findet den Baum im nördlichen Mittelmeerraum. Er kann bis zu ca. 250 Jahre alt werden. Ihre Samen, die Pinienkerne, werden sehr gerne gegessen.

Nutzpflanzen

Im Norden des Landes werden Kartoffeln, Reis, Mais und Roggen angebaut und im Süden der Weizen, allerdings werden all diese Produkte für den Eigenbedarf gebraucht.

Auf den eher trockenen Böden im zentralen Portugal wird Wein angebaut, aus dem der berühmte portugiesische Portwein hergestellt wird, der einer der wenigen Exportschlager des Landes ist.

Das Holz von Pinien oder Kiefern wird in erster Linie im Schiffsbau und in der Möbelherstellung eingesetzt, das aus den Bäumen gewonnene Harz wird zu Abdichten von Schiffen genutzt. Eine wesentliche Rolle in der portugiesischen Wirtschaft spielt die Korkeiche, aus deren Rinde Kork, Isoliermaterial, Bodenplatten und Tapeten gefertigt werden. Aus den Früchten der im Norden des Landes vorkommender Erdbeerbäume wird ein sehr bekannter und beliebter portugiesischer Schnaps, der Medronho, hergestellt.

Heil- und Gewürzpflanzen

Lavendel ist Teil der durch Rodungen entstandenen Macchie und wächst als stark verzweigter und teilweise verholzter 20 – 60 cm großer Strauch. Die violetten Blüten können in Juli und August gesammelt werden. Innerlich angewendet haben sie eine beruhigende Wirkung und werden oft bei Unruhezuständen und Einschlafstörungen empfohlen. Lavendel hat weiterhin auch eine harntreibende und blähungsfördernde sowie krampflösende Wirkung. Äußerlich angewendet ist es jedoch hautreizend. Es heißt auch, dass Lavendelkissen zwischen der Wäsche vor Motten schützen sollen.

Eine weitere Pflanze der Macchie ist Thymian, welcher die Verdauung fetter und schwerer Speisen unterstützt, sowie eine hustenreizstillende und schleimlösende Wirkung hat. Das ätherische Öl kann auch als Desinfektionsmittel eingesetzt werden. Schon die Ägypter sollen die Pflanze zum Einbalsamieren der Toten verwendet haben. Äußerlich wird Thymian bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut angewandt.

Rosmarin
Der Rosmarin (Salvia rosmarinus) ist eine von zahlreichen Planzenarten in der Gattung Salvia in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Bei der Pflanze handelt es sich um en immergrünen Halbstrauch. Er reicht eine Höhe von ca, 50 bis 150 cm. Als Gewürz spielt Rosmarin mittlerweile nicht nur in der mediterranen Küche eine Wichtige Rolle. Es gehört zu der
Provence-Kräutermischung. Als Grillgewürz wird Rosmarin gerne bei Fleisch (Lammfleisch), Geflügel, und Fisch verwendet. Back- oder Bratfische wie Dorade oder Forellen werden auch gerne neben anderen Gewürzen mit Rosmarin gefüllt

Eingeführte Pflanzen

Besonders im südlichen Küstenbereich wachsen zahlreiche, für Portugal nicht ursprüngliche Bäume.

Die meisten von ihnen sind einst von den Römern in das Land gebracht worden. Johannisbrot-, Mandel-, Feigen-, Lorbeer- und Granatapfelbäume gehören dazu, aber auch bei dem im Nahen Osten beheimateten Ölbaum geht man davon aus, dass er von den Römern mitgebracht wurde.

Ein anderer eingeführter Baum ist der Eukalyptus, der aus Australien nach Portugal kam. Den Bauern bereitet das schnelle Ausbreiten des Baumes allerdings mehr Probleme, als dass er Nutzen bringt. Die Wurzeln des Eukalyptusbaumes reichen sehr tief in die Erde und senken somit den Grundwasserspiegel, was im ohnehin schon eher trockenen Portugal zum Teil verheerende Folgen für die Landwirtschaft hat.

Weitere Pflanzen

Umfassende Rodungen der Wälder haben dazu geführt, dass diese ursprüngliche Vegetation durch Macchie ersetzt wurde.
Diese besteht vorwiegend aus Heidekrautgewächsen wie der Baumheide, aus Lavendel- und Rosmarinbüschen, Thymian sowie Mastixsträuchern. Die Zistrose, ein dichter Strauch, der zwischen 1 und 2 m groß wird und aromatisch duftet, ist ebenfalls Teil der Macchie.
Die dunkelgrünen Blätter sind an der Oberseite weniger, an der Unterseite dagegen dicht behaart und haben einen eingerollten Rand. In sehr wasserarmen Gebieten gedeihen hitze- und trockenheitsresistente Pflanzen, so genannte Xerophyten, wie Agaven und Ohrenkakteen besonders gut.
Gemeinsam mit Spanien ist Portugal das einzige europäische Land, wo Agaven ein Zuhause gefunden haben.
Charakteristisch für diese Pflanze sind ihre dickfleischigen Blätter sowie der kurze, gestauchte Stamm. Diese Eigenschaften dienen einerseits der Wasserspeicherung und wirken andererseits einem möglichst geringen Wasserverlust entgegen und stellen somit die perfekte Anpassung an das trockene Klima dar. Eine besonders interessante Vegetation kann auf den Azoren bewundert werden.
Typisch für diese Inseln sind Hortensien, die beinahe überall blühen. Auch Orleander wächst hier.
Sehr hübsch anzusehen sind Bougainvillea.
Ein Großteil der ursprünglichen Natur befindet sich in geschützten Gebieten, besonders die Klippen stehen u.a. zum Schutz der Seevögel unter strengem Naturschutz.

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