Bäume
Österreich gilt als das waldreichste Land Europas. Charakteristisch sind die hiesigen Laubwälder aus Eichen und Buchen, die Mischwälder aus Fichten und Buchen.
In den höheren Regionen findet man neben Fichten auch Lärchen und Zirben. Häufige Bäume in den Alpenregionen des Landes sind zudem die Bergkiefer, die Eberesche und die Rotbuche.
Alpenflora
Typisch für die Alpenflora sind das streng geschützte Edelweiß, Enzian, Alpennelke, Arnika, der Almstrauch und das Heidekraut. Zahlreich vertreten sind auch die Schneerose, die Schlüsselblume, der Hahnenfuß, der Löwenzahn, die Kratz- und die Silberdistel, der Eisenhut und die Türkenbund-Lilie. Sie wird 30 - 100 cm hoch und blüht mit trübrosafarbenen Blüten von Juni bis August. Namengebend waren die zurückgerollten Blütenblätter, die an einen Turban erinnern. Man findet sie in artenreichen sonnigen Waldgesellschaften auf Kalkgestein und in alpinen Hochstandsfluren.
Nutzpflanzen
Zu den Nutzpflanzen gehören neben den bekannten Getreidepflanzen wie Weizen und Gerste auch Mais, Raps und Soja.
Auch Wein wird verstärkt angebaut und hat einen teilweise hervorragenden Ruf.
Zudem findet man im Land u.a. Obstbäume und Erdbeerfelder.
Heilpflanzen
Als Heilpflanze gut bekannt ist der Enzian, allerdings nur der Gelbe Enzian. Er wird bis zu 1 m hoch und hat gold-gelbe Blüten.
Als Arznei wird nur die Wurzel der krautigen Gebirgspflanze verwendet, die in den Alpen in 1.000 bis 2.000 m Höhe wächst.
Da sie speichel- und magensaftsekretionsfördernd wirkt, wird sie u. a. bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden und Blähungen angewandt.
Eine weit verbreitete Heilpflanze ist Arnika, die den volkstümlichen Namen "Bergwohlverleih" trägt. Sie gehört zur Familie der Korbblütler und wächst oberhalb von 800 m. Verwendet werden ihre Blüten und der Wurzelstock für homöopathische Tinkturen. Die Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Arnika findet daher u.a. bei Blutergüssen, Gelenkentzündungen, Rheuma, Krampfadern, Herzbeschwerden, Quetschungen und Verstauchungen Verwendung. Die Pflanze ist ein sehr starkes Heilmittel, daher wird dazu geraten, sie ausschließlich extern und nur stark verdünnt anzuwenden, da sonst Hautreizungen die Folge sein können.
Heidekraut, auch als Erika bekannt, und die Schlüsselblume sind zwei weitere bekannte Heilpflanzen. Die Blüten und Krautspitzen der Erika, eines Zwergstrauchs, der selten größer als 80 cm hoch wird, wirken blutreinigend, harntreibend und schleimlösend. Die Blüten der Schlüsselblume, die auf sonnigen Wiesen und in Nadelwäldern wächst, werden bei Husten und bei Erkältungen verwendet.
Der giftige Rote Fingerhut wirkt, ebenso wie das giftige Maiglöckchen, mit der richtigen Dosierung herzstärkend.
Beide dienen daher als Mittel gegen Herzerkrankungen.
Giftpflanzen
In den sonnigen Lagen der Alpen findet man den Bergseidelbast aus der Familie der Seidelbastgewächse. Es ist ein Strauch, der bis zu 50 cm hoch werden kann und weiße Blüten besitzt, die nach Vanille duften. Die giftigen Substanzen in den Samen sind stark hautreizend. Bei längerem Hautkontakt können Nekrosen auftreten.
Stark giftig ist die Eibe, ein immergrüner Nadelbaum, der bis zu 20 m hoch wird. Er wächst noch vereinzelt in Laubmischwäldern, wird aber auch häufig in Parkanlagen und Gärten angepflanzt. Insgesamt ist die Eibe selten geworden, da sie früher wegen ihrem Holz fast ausgerottet wurde. Außer den Nadeln sind auch die Samen giftig, die im erst grünen, dann roten Samenmantel heranreifen, der aber selber ungiftig ist. Die zahlreichen Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Durchfall, Schwindelgefühl, Leibschmerzen, Pupillenerweiterung bis hin zu Bewusstlosigkeit. Oft tritt schon nach 1,5 Stunden der Tod durch Herzstillstand ein.
Der Rote Fingerhut aus der Familie der Braunwurzgewächse blüht von Juni bis August und wird 30 - 150 cm hoch.
Er wächst an Waldlichtungen, Kahlschlägen und an Waldrändern. Die roten (manchmal auch weißen) Blüten haben eine Glockenform und sind etwa 5 cm lang. An dieser Pflanze sind es die Blätter, die besonders giftig sind. Die Symptome bei einer Vergiftung sind neben Übelkeit und Erbrechen auch Sehstörungen, eine verminderte Pulsfrequenz bei einem steigenden Blutdruck, wodurch es zu Herzrhythmusstörungen kommt und auch zum Tod durch einen Herzstillstand. In einer geringeren Dosierung hat der Fingerhut aber auch eine Heilwirkung.
Der Liguster, auch als Vogelbeere oder Teufelsbeere bekannt, gehört zu den Ölbaumgewächsen. Es ist ein dichtbuschiger Strauch, der 1 - 4 m hoch und häufig in lichten Laubwäldern zu finden ist. Die weißen Blüten sind klein und riechen unangenehm.
Die erbsengroßen Beeren sind kugelig, und schwarz glänzend. Sowohl diese wie auch die Blätter und die Rinde gelten als schwach giftig. Bei Berührung kommt es zu einer Reizung der Haut, bei einer oralen Aufnahme zu Erbrechen, Durchfall, zu schweren Magen-Darm-Reizungen, Krämpfen und - seltener - auch zu einer Kreislauflähmung.
Eine weitere Giftpflanze ist das in Laubwäldern wachsende und zu den Liliengewächsen gehörende Maiglöckchen, das 15 - 25 cm hoch wird. Es sind alle Pflanzenteile giftig, aber besonders die roten Beeren. Man sollte darauf achten, dass auch das Blumenwasser die Gifte aufnimmt. Bei einer leichten Vergiftung kommt es zu Erbrechen, Durchfall, Sehstörungen und es stellt sich ein Schwindelgefühl ein. Bei schweren Vergiftungen, die aber eher selten sind, da der Körper das Gift nicht gut aufnimmt, kommt es zu Herzrhythmusstörungen und schließlich zum Tod durch einen Herzstillstand. Wie der Fingerhut hat auch das Maiglöckchen bei der entsprechenden Dosierung eine Heilwirkung.
Neuen Kommentar hinzufügen