Hinweis
Holland ist ein Teil der Niederlande und gliedert sich in die beiden Provinzen Nordholland mit der Hauptstadt Haarlem und der größten Stadt Amsterdam und Südholland mit der Hauptstadt Rotterdam. Holland wird oft fälschlicherweise als Bezeichnung für das ganze Land verwendet. Insgesamt gibt es in den Niederlanden 12 Provinzen mit einer gesamten Fläche von 41.543 km², bei rund 17,6 Millionen Einwohnern.
Bäume
Der wohl typischste Baum für die Niederlande ist die schnell wachsende Pappel, aus deren besonders weichem Holz die charakteristischen Holzschuhe, so genannte Klompen, hergestellt werden. Buchen stehen im Speulder- und Sprielderwald in der Veluwe. Um den Flugsand der Wanderdünen in den Griff zu bekommen, wurden Kiefern angepflanzt. An den Dünenseen ist ein besonderes Biotop entstanden, wo Birken ein Teil davon sind. Aber auch Eichen oder Weiden gedeihen hier.
Pappeln
Die Pappeln (Populus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Man findet sie in gemäßigten Gebieten auf der Nordhalbkugel in Nordamerika und Eurasien. Sie wachsen bevorzugt an Flussufern aber auch in Wäldern. Sie sind laubabwerfende Bäume, die Höhen von 30 bis 45 m erreichen können. Ihr Stamm ist meist aufrecht und hat eine raue oder auch glatte, häufig graugefärbte Borke. In Mitteleuropa und damit auch in den Niederlanden wachsen die Schwarz-Pappel (Populus nigra), und die Zitter-Pappel (Populus tremula), die auch als Espe bezeichnet wird. Die Zitterpappel ist die in
Europa am weitesten verbreitete Pappelart, in Portugal, Südspanien und Sizilien wächst sie jedoch nicht. Die ansonsten in Europa verbreite Silber-Pappel (Populus alba) findet man dagegen in den Niederlanden kaum.
Birken
Die Birken (Betula) sind eine Gattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie sind sommergrün und werfen im Herbst ihre Blätter ab. Birken erreichen Höhen bis über 25 m, im hohen Norden jedoch eher weiniger. Die Bäume fallen besonders durch ihre meist glatte helle Borke auf. In Mittel- und Nordeuropa wird vor allem das Holz der Sandbirke (Betula pendula) und der Moorbirke (Betula pubescens) genutzt. In den Niederlanden findet man vor allem die Sandbirke.
Buchen
Buchen (Fagus) sind die einzige Gattung in der Unterfamilie Fagoideae innerhalb der Fami-lie der Buchengewächse (Fagaceae). Es gibt etwa elf verschiedene Buchenarten. Man findet sie in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel in Nordamerika sowie in Eurasien. Die Buchen sind sommergrüne blättertragende Bäume. In der Regel werden sie um 20 m hoch, selten sogar bis zu nahezu 40 m.
Eichen
Die Eichen (Quercus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae), von der Gattung gibt es weltweit ca. 450 verschiedene Arten. Die sommergrünen Laubbäume erreichen eine Höhe von teilweise über 30 m. Eichen bilden viele verzweigte Äste mit einem dichten Blätterdach und besitzen eine raue Borke. Die Eicheln, ihre Früchte, sind ein beliebtes Futter z.B. von Wildschweinen. In den Niederlanden wachsen vor allem Stieleichen (Quercus robur)- ein sommergrüner Laubbaum, der Höhen bis zu 40 m erreichen kann. In der Regel sind die Bäume jedoch niedriger. Von dem Baum gibt es fünf Unterarten. Die Borke des Baumes ist bei älteren Bäumen graubraun, dick, mit Längsrissen. Es gibt Stileichen mit einem Alter um 1.000 Jahre. Im Jahr 1989 war die Stieleiche Baum des Jahres.
Auch Steineichen Quercus ilex) findet man in den Niederlanden, sie gehören zur Gattung der Eichen (Quercus) in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Die Steineiche ist ein immergrüner Baum, der Höhen zwischen 8 und 20 m erreicht. Sie kann ein Alter zwischen 200 bis 500 Jahren erreichen. Korkeichen (Quercus suber) wachsen dagegen nicht in den Niederlande. Die Korkeiche ist ein immergrüner wenig anspruchsvoller Laubbaum, dessen Rinde zur Herstellung von Korken, z.B. von Weinflaschen dient. Man kann von diesem Baum während seines Lebens bis zu 200 kg Kork gewinnen. Im Jahr 2018 war die Korkeiche zum Europäischen Baum des Jahres gewählt worden. Diese Eichenart findet man vor allem im Mittelmeerraum
Kastanien
Man unterscheidet bei den Kastanien zwei miteinander kaum verwandte Gattungen: Die Edelkastanien () und die Rosskastanien (Aesculus). Die Edelkastanien werden auch Esskastanien bezeichnet, weil sie für den Menschen essbar sind. Die Rosskastanien dienen verschiedenen Tieren als Nahrung, zum Beispiel den Pferden (Rosse), daher der Name „Rosskastanie“. In den Niederlanden findet man fast nur die gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) in der Gattung in der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Von der Gattung gibt es rund 12 verschiedene Arten, die man in Amerika und Eurasien findet. Aber auch im übrigen Europa findet man normalerweise nur die Gewöhnliche Rosskastanie – und zwar meist als Park- oder Alleebaum. Der Baum ist eine sommergrüne Pflanze, der eine Höhe bis zu etwa 30 m erreichen kann. Im Jahr 2005 wurde dieser Baum zum Baum des Jahres gewählt.
Weiden
Die Weiden (Salix) sind eine Gattung in der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Die Gattung umfasst rund 450 verschiedene Arten. Darunter sind bis zu 30 m hohe Bäume, aber auch Zwergsträucher, die eine Höhe unter 10 cm erreichen. Die Pflanzen sind laubtragend. Die Borke der Weiden kann man trocknen und als Tee verwenden. Die Zweige beispielsweise der Korb-Weide wird zum Flechten von Körben und zum Binden von Daubenware verwendet. Die bekannteste Weidenart ist sicherlich die Trauerweide (Salix babylonica) mit ihren hängenden Zweigen, die man auch in den Niederlanden findet.
Nutzpflanzen
zu den wichtigsten Exportprodukten der Niederlande gehören vor allem Gartenbauprodukte wie Schnitt- und Topfblumen, Kartoffeln, Gemüse und besonders Gurken und Tomaten sowie Kräuter. Auch Erdbeeren werden angepflanzt. Die meisten Exportgemüse wachsen jedoch in Treibhäsern auf einem speziellen Boden und werden künstlich gedüngt. "Freiwachsendes“ Gemüse ist die absolute Ausnahme und spielt für die Wirtschaft des Landes kaum eine Rolle.
Kartoffeln
Die Kartoffel (Solanum tuberosum) ist eine Pflanzenart in der Gattung Solanum in der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) . Die Kartoffel spielt in vielen Teilen der Welt eine große Rolle bei der
Ernährung der Bevölkerung. Ursprünglich stammt die Kartoffel aus Südamerika und wurde erst im Verlauf des 17. und 18. Jahrhunderts in Europa eingeführt. Der erste deutsche Fürst, der in seinem Herrschaftsbereich den Kartoffelbau einführte, war der Markgraf von Bayreuth Christian Ernst (1644–1712). Aber der Anbau wurde von den meisten Bauern anfangs abgelehnt. Der Anbau in großem Stil begann dann 1684 in Lancashire, 1716 in Sachsen, 1728 in Schottland, 1738 in Preußen durch Friedrich II. (1712-1786) und erst 1783 in Frankreich. Die größten Anbaugebiete liegen in China mit rund 78 Millionen Tonnen, in Indien und der Ukraine (vor dem Krieg). Deutschland liegt mit 11, 7 Millionen Tonnen auf Platz sechs und die Niederlande mit einer Menge von rund 7 Millionen Tonnen auf Platz zehn.
Heilpflanzen
Gänsefingerkraut
Die Wirkstoffe des Gänsefingerkrauts (Potentilla anserina), die auf den niederländischen Inseln recht zahlreich vorkommt, werden aus den oberirdischen Pflanzenteilen gewonnen, die zur Blütezeit gesammelt und getrocknet werden. Die enthaltenen Gerbstoffe sind wirksam bei leichteren Durchfallerkrankungen sowie bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes.
Gemeine Nachtkerze
Die aus Nordamerika stammende Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) wurde in Europa kultiviert und verwildert. Sie gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse und trägt ihren Namen, da sie die großen, gelben und wohlriechenden Blüten nur am Abend öffnet und so von Nachtfaltern bestäubt wird. Ihre Wurzel wurde früher als beliebtes Gemüse gekocht. Aus ihren Samen wird ein Öl gewonnen, der bei Neurodermitis innerlich angewendet wird. Dieses Öl enthält ungesättigte Fettsäuren, so dass es auch als
diätetisches Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Die Gemeine Nachtkerze wächst auf trockenen, steinigen Böden und kommt auch in Teilen Vorder- und Westasiens vor.
Weitere Pflanzen
Berühmt sind die Niederlande ohne Frage für ihre Tulpen, Narzissen und Hyazinthen, die man zur Blütezeit besonders in dem berühmtesten Frühlingspark Keukenhof bewundern kann.
Hier wachsen auch Orchideen, Azaleen, Begonien und Antherien sowie Rosen, Chrysanthemen und Gerbera. Die Dünen, die einen nicht geringen Teil der Landesfläche einnehmen und besonders an der Nordseeküste das Landschaftsbild prägen, bieten einen eigenständigen Lebensraum für Pflanzen wie den Strandhafer, Gräser, Buschpflanzen und Heidearten wie die Wildrose und verschiedene Dorn-Arten. In kalkhaltigen Dünen haben sich Flieder, Liguster und Dünendorn angesiedelt, in kalkarmen Gebieten dagegen eher Heiden und Moose.
Salzresistente Pflanzen wie die Salzmelde, Strandaster und das Wiesenrispengras wachsen bevorzugt im Delta-Gebiet. Besonders in der Blütezeit tragen die Grasnelke, die Salz-Schuppenniere, das Tausendgilden- und das Löffelkraut zur der Schönheit der Region bei. Ebenso salzliebend müssen die an der Küste wachsenden Pflanzen sein, zu denen die Strandqueke und der Strandroggen ebenso wie der Strandhafer und der Blaue Halm gehören. Der Queller ist eine häufige Pionierpflanze auf den Salzwiesen. Er wird zwischen 5 und 30 cm hoch und gehört mit seinen dicken und fleischigen Blättern zu den Salzpflanzen. Keine andere Pflanze kann einen höheren Salzgehalt aushalten. Kurz vor dem Absterben im September verfärbt sich der grüne Queller rot.Azaleen
Als Azaleen werden verschiedene Arten aus der Gattung Rhododendron bezeichnet. Die Pflanzen sind laubabwerfende oder - je nach Art - auch kleinblättrige immergrüne Sträucher
Hyazinthen
Hyazinthen (Hyacinthus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Spargelgewächse (As-paragaceae). Von der Gattung gibt es drei verschiedene Arten. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Orient und wurde im 16. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa gebracht. Bereits seit dem 18. Jahrhundert entstanden durch Kreuzung und Selektion viele neue Sorten mit großen Blüten in zahlreichen Farben, wie weiß, gelb, rot, rosa, blau, violett, blau bis nahezu schwarz. Eine bekannte Art ist
sicherlich die Gartenhyazinthe (Hyacinthus orientalis).
Tulpen
Tulpen (Tulipa) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Inte-ressant ist, dass etwa 80 verschiedene Tulpenarten anerkannt sind. Mittlerweile gibt es zudem eine große Anzahl von gezüchteten Tulpenhybriden, die aus Kreuzungen von jeweils verschiedenen Arten und Gattungen entstanden sind. Sie werden in Gärten oder Parks angepflanzt oder als Schnittblumen in den Handel gebracht. Ein wichtiger Exporteur dieser mittlerweile in nahezu allen Farben erhältlichen Blumen sind die Niederlande. Viele kennen sicherlich noch das Lied "Tulpen aus Amsterdam“ von 1959 der niederländischen Sängerin Mieke Telkamp (1934-2016). Der Text des Liedes stammt jedoch von dem Berliner Schauspieler Klaus Günter Neumann (1920-1995), der das Lied im Jahr 1953 verfasst hatte, nachdem er die Tulpenfelder in Keukenhof besichtigt hatte.
Narzissen
Die Narzissen (Narcissus) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Die Nazisenart Narcissus pseudonarcissus wird auch Osterglocke bezeichnet. Je nach Autor gibt es zwischen 52 und 85 Arten und Hybriden. Bereits von 1560 bis 1620 gelangten sie gemeinsam mit Tulpen und Hyazinthen in die Gartenkultur. Im Spätwinter und Frühjahr gehören Narzissen zu den wichtigsten Pflanzen des Blumenhandels. Ihre Blüten sind weiß gelb oder orange.
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