Kroatien: Bevölkerung und Städte

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Kroatien hat ca. 4,4 Millionen Einwohner.

Ethnische Zusammensetzung

  • Kroaten 90%
  • Serben 5%
  • Bosniaken 0,5%
  • Italiener 0,4%
  • Ungarn 0,4%
  • Albaner 0,3%
  • Slowenen 0,3%
  • Tschechen 0,2%

Religionszugehörigkeit
Etwa 88% der Kroaten sind katholisch. Die serbische Bevölkerung ist fast ausschließlich christlich-orthodox - ca. 4% der Gesamtbevölkerung. Weiterhin gibt es eine islamische Glaubensgemeinschaft (ca.1%) und eine kleine jüdische Gemeinde.

  • römisch-katholisch 88%
  • Serbisch-Orthodoxe 4%
  • Muslime 1%
  • Protestanten 0,4%
  • Atheisten 5%
  • Unbekannt 1,6%

Landessprachen
Kroatisch und Serbokroatisch.
Die kroatische Sprache gehört zur südslawischen Untergruppe des slawischen Zweigs der indoeuropäischen Sprachen und wird mit lateinischen Buchstaben geschrieben. Kroatisch ist aus linguistischer Sicht weitgehend identisch mit Serbisch und Bosnisch und wurde bis zum Zerfall Jugoslawiens mit diesen zu "Serbokroatisch" zusammengefasst. Seit dem Auseinanderbrechen Jugoslawiens in verschiedene Nationalstaaten wurden auch die jeweiligen Dialekte als verschiedene Sprachen anerkannt. Kroatisch wird derzeit von ca. 4,8 Millionen Menschen in Kroatien, wo auch es Amtssprache ist, gesprochen. Weiterhin wird Kroatisch noch in einigen Gebieten Bosnien-Herzegowinas, besonders in der Herzegowina (dem Gebiet um Mostar) und im Nordosten Bosniens (im Gebiet um Bosanski Brod) als Muttersprache gesprochen.

Hauptstadt, weitere Städte

Die Hauptstadt von Kroatien ist Zagreb.

Weitere große Städte sind ihrer Einwohnerzahl nach geordnet:

Zagreb
Zagreb liegt im Landesinneren und hat rund 820.000 Einwohner auf einer Fläche von 641,355 km². Die Stadt ist die Hauptstadt und zugleich die größte Stadt der Demokratischen Republik Kroatien. Sie schmiegt sich am Fuße des Medvednica-Gebirges und breitet sich zu beiden Seiten der Save aus, dem längsten Fluss des Landes. Ihr Name bezieht sich wohl auf das kroatische Wort "zagrabiti“, was so viel wie "Wasser schöpfen“ bedeutet. Andere Betrachter sehen in den Bergen des persischen Gebirges Zāgros“ den eigentlichen Namensgeber der Stadt. Highlights der Stadt sind der Ban-Jelačić-Platz (Trg Bana Jelačića), dieser zentrale Platz in der Zagreber Oberstadt besteht etwa seit dem 17. Jahrhundert und wurde benannt nach Joseph Jelačić von Bužim, einem Feldherrn und kroatischen Nationalhelden. Weiterhin die Kathedrale von Zagreb "Sveti Stjepana“ (Zagrebačka katedrala = Stephansdom). Zagrebs Skyline wird von den beiden jeweils 106 Meter hohen Kirchtürmen der Kathedrale geprägt, dem unumstrittenen Wahrzeichen der Stadt. Das Gotteshaus war der Nachfolger einer früheren Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die jedoch von den Tataren zerstört worden war. Das Kroatische Nationaltheater (Hrvatsko Narodno Kazalište) wurde im Jahre 1840 gegründet und zog 1895 in das noch heute dafür genutzte Gebäude. Bei der Einweihung des prächtigen Hauses war sogar der Österreichisch-Ungarische Kaiser Franz Joseph I. dabei. Die Oberstadt (Gornji grad) stellt das politische und administrative Zentrum Zagrebs dar.

Split
Split liegt im Süden Kroatiens an der dalmatinischen Küste. Die Stadt hat ca. 170.000 Einwohner auf einer Fläche von 79,33 km² Split ist bekannt für seine herrlichen Strände und den Komplex des Diokletianpalastes im Zentrum der Stadt. Der Palast wurde um 300 n.Chr. von dem römischen Kaiser Diokletian, der von 284 bis 305 regierte, errichtet. Früher bestand er aus zahlreichen von Bauwerken, die Ruine umfasst heutzutage um die 200 Gebäude. Innerhalb ihrer weißen steinernen Mauern befinden sich als Teil der historischen Zentrums eine Kathedrale und zahlreiche Geschäfte, Bars, Cafés, Hotels und Häuser.

Rijeka
Rijeka ist eine Hafenstadt an der Kvarner-Bucht in Kroatien und gilt als Tor zur kroatischen Adria. Die Stadt hat ca. 130.000 Einwohner auf einer Fläche von 44 km². Ein Highlight der Stadt ist die Burganlage Trsat. Trsat ist der älteste Marien-Wallfahrtsort von Kroatien. Hier befinden sich die Basilika Unserer Lieben Frau von Trsat sowie ein Franziskanerkloster. Die auf einem Hügel gelegene Burganlage Trsat bietet einen weiten Blick auf die Inseln der Kvarner Bucht. Zur Römerzeit befand sich hier eine militärische Festung, die zur Verteidigung der naheliegenden Siedlung diente. Trsat wurde später als Besitz der Fürsten von Krk erwähnt, in deren Besitz sich die Burg bis 1529 befand. Durch die Heirat von Katharina Frankopan mit Nikola Šubić Zrinski ging Trsat in den Besitz der Fürsten von Zrin über. Als es im Gebiet von Vino-dol zur Errichtung der kroatischen Militärgrenze kam, fiel Trsat unter die Herrschaft des Wiener Kaiserhofes. 1582 hatte Erzherzog Karl von Österreich-Burgau Trsat an den Kapitän Raab von Senj verpfändet. Da dieser dem Erzherzog das Pfand nicht bezahlt hatte, wurde Trsat stattdessen an seinen Schwiegersohn Gašpar Knežić verpachtet.

Später wurde Trsat den Titularkapitänen der Stadt Rijeka übereignet, die die Festung aufgegeben hatten - in der Folge hatte sich die Burg bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts in eine Ruine verwandelt. 1826 wurde die Burgruine an den Grafen Laval Nugent verkauft, der es in eine prunkvolle Residenz umwandeln ließ. Ein weiteres Highlight ist das National-theater Ivan Zajc, ein Mehrspartentheater, das am 3. Oktober 1885 eröffnet wurde. Sehenswert sind u.a. die Deckengemälde von Gustav Klimt (1862-1918). Seinen Namen hat das Theater nach dem in Rijeka geborenen Komponisten und Dirigenten Ivan Zajc (1832-1914).

Osijek
Osijek hat ca. 110.000 Einwohner auf einer Fläche von 170 km². Die Stadt liegt an der Drau ganz im Osten des Landes an der Grenze zu Serben. In Osijek gibt es eine große Anzahl von schönen Parks und in der Nähe liegen der Naturpark Kopački rit, eines der größten naturbelassenen Sumpfgebiete in Europa sowie die Weinstädte Erdut sowie Kneževi Vinogradi. Sehenswert ist auch das hiesige Kroatischen Nationaltheater, das 1866 im Stil einer Mischung aus Historizismus mit Elementen der maurischen Architektur eingeweiht wurde.

Zadar
Zadar umfasst ca. 75.000 Einwohner auf einer Fläche von 194 km². Die Stadt liegt an der kroatischen Adria in Norddalmatien. Die Stadt ist Sitz des katholischen Erzbistums Zadar und seit 2003 auch Sitz einer Universität.. Im Juli 2005 wurde am Hafen eine vom Architekten Nikola Bašić geschaffene Meeresorgel eingeweiht. Durch die Meereswellen wird Luft in die Orgelpfeifen gepresst, wodurch je nach Wellengeschwindigkeit und Pfeifengröße verschiedene Töne erzeugt werden. In der Nähe installierte derselbe Architekt 2008 einen 22 m großen Kreis aus 300 begehbaren Glasplatten. Darunterliegende Solarzellen fangen das Sonnenlicht ein, womit zum Sonnenuntergang bunte Lichtspiele erzeugt werden. In der Umgebung von Zadar befinden sich der Nationalpark Krka, der Nationalpark Paklenica, der Nationalpark Nördlicher Velebit, der Nationalpark Kornaten und der Nationalpark Plitvicer Seen.

Sehenswerte Kirchen sind die Domkirche des heiligen Anastasia (kroat. Sveti Stošija), die vom 12. bis zum 13. Jahrhundert erbaut wurde, wobei die Apsis einer Vorgängerkirche des 9. Jahrhunderts erhalten blieb. Die Kirche Sankt Donatus (Crkva svetoga Donata) stammt aus dem 9. Jahrhundert. Die Kirche Sankt Chrysogonus (Sveti Krševan) wurde 1175 anstelle einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert als dreischiffige Basilika mit drei durch Blendarkaden und Ziergalerien gegliederten Apsiden errichtet. Hier wurde 1403 Ladislaus von Neapel zum ungarisch-kroatischen König gekrönt. Die erste Marienkirche (Sveti Marije) wurde im Jahr 1091 als Teil des Benediktinerinnenklosters geweiht. Der heutige Bau geht auf das 16. Jahrhundert zurück und enthält Stilelemente der Gotik und der Renaissance. Die Ausstattung innen ist barock mit reichen Stuckaturen und einer Madonnenstatue aus dem 15. Jahrhundert. Im ersten Geschoss des romanischen Glockenturms befindet sich eine Kapelle mit Fresken.. Die frühere Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit soll als älteste der Stadt der Sage nach aus den Trümmern eines Junotempels im 9. Jahrhundert erbaut worden sein. Jetzt befindet sich hier Antikenmuseum.

Slavonski Brod
Slavonski Brod hat ca. 60.000 Einwohner auf einer Fläche von 54,45 km². Die Stadt liegt am Nordufer der Save im Osten von Kroatien nahe der Grenze zu Bosnien und Herzegowina. Sehenswert sind die alte große Festungsanlage aus der österreichisch-ungarischen Zeit sowie Ausgrabungsstätten, die auf eine 8.000 Jahre alte Besiedlung des Gebiets schließen lassen. Eine Ausgrabungsstätte aus der Römerzeit ist z.B. die Siedlung Marsonija.

Pula
Pula hat ca. 59.000 Einwohner auf einer Fläche von 70 km². Die Stadt liegt im Norden von Kroatien auf nahe der Südspitze der Halbinsel Istrien. Die Stadt gehört zur katholischen Diözese Poreč-Pula. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Pula und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt ist das hiesige Amphitheater Pula, das unter Kaiser Augustus erbaut und unter Kaiser Vespasian erweitert wurde. Es hat eine Größe von 135 Meter × 105 m und bot etwa 23.000 Menschen Platz. Es ist damit eines der größten von den Römern errichteten Amphitheater. Der gut erhaltene Sergierbogen wurde zwischen 29 und 27 v.Chr. zur Erinnerung an den Sieg Octavians – dem späteren Kaiser Augustus - in der Schlacht bei Actium erbaut. Sehenswert sind auch der Augustustempel von 2 v. Chr. bis 14 n. Chr. und das Archäologische Museum Istriens mit dem Doppeltor Porta Gemina, dem Zugang zum Hauptgebäude des Museums.

Karlovac
Karlovac hat ca. 50.000 Einwohner auf einer Fläche von 402 km². Die Stadt liegt nicht am Meer sondern in der historischen Region Alt-Kroatien. Wegen ihrer zahlreichen Parkanlagen wird Carlovac auch "Stadt der vielen Gärten“ genannt. Grundlage dafür war die Nutzung der früheren Wehrgräben als städtische Grünanlagen. Besonders hervorzuheben ist der 1896 unter den Habsburgern eröffnete Vrbanicev Park, der durch seine Form und Landschaftsgestaltung sowie seine Architektur besticht. Da sich hier die Flüsse die Korana, das Kupa-Delta, die Mreznica und die Dobra befinden, wird Karlovac auch als "Stadt der vier Flüsse" bezeichnet. Diesen vier Flüssen ist der 1869 geschaffene Brunnen mit den vier Terrakottafiguren gewidmet

Dubrovnik
Dubrovnik gilt als die Perle der Adria. Die Stadt hat rund 44.000 Einwohner auf einer Fläche von 135,43 km². Besondere Sehenswürdigkeiten sind neben zahlreichen anderen Kirchen die Kathedrale von Dubrovnik, die "Uznesenje Marijino", die "Kirche Maria Himmelfahrt", die einfach "Gospa" (= Madonna) genannt wird. Der ursprüngliche Bau fand zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert statt, allerdings wurde er infolge eines großen Erdbebens fast vollständig zerstört. Der Sponza-Palais (auch: "Divona" bzw. "Fondik") wurde von 1506 bis 1522 im Stil der Gotik-Renaissance am Standort des ehemaligen Zollamts erbaut. Besonders beeindruckend ist der Arkaden-Innenhof.

Der Stradun, die bekannteste Straße Dubrovniks, führt direkt zum Luža-Platzes, der an der Ostseite vom 1444 erbauten und 31 m hohen Uhrenturm (Zvonik) dominiert wird, in seiner Mitte steht die berühmte steinerne Rolandssäule von Dubrovnik. Während des Jugoslawienkrieges wurde die Stadt vom Oktober 1991 bis Mai 1992 belagert und beschossen, wobei die schwersten Angriffe auf die Stadt am 6. Dezember 1991 stattfanden. 19 Menschen wurden getötet und 60 verletzt sowie zahlreiche Gebäude teilweise erheblich beschädigt. Nach dem Krieg setzte ein Wiederaufbauprojekt ein, das von Kroatien und der UNESCO geleitet wurde. Dubrovnik wurde im alten Stil wieder erneuert bzw. aufgebaut, so dass es sich heute wieder in ihrer früheren Schönheit darstellen kann.

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