Vor dem Jahr 1000
Im 4. Jahrhundert v. Chr. schlossen sich illyrischen Stämme in dem heutigen Gebiet um das Kosovo zu einem Königreich zusammen. Auseinandersetzungen mit den Griechen, Mazedoniern und keltischen Stämmen waren häufig. Im Jahr 33 v. Chr. wurde das Königreich römische Provinz. Am Ende des 4. Jahrhunderts fielen Westgoten, im 5. Jahrhundert Hunnen und Ostgoten in das Gebiet ein.
Im 6. und 7. Jahrhundert drängten Slawen in das Gebiet ein. Serbische Stämme ließen sich dort dauerhaft nieder und im Jahr 830 wurde der serbische Staat Raska gegründet. Ab 976 unterstand das Gebiet dem Oströmischen Reich (Byzanz).
Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert
Im Jahr 1180 wurde Serbien mit Kosovo unabhängig von Byzanz. 1346 ließ sich Zar Dusan zum Zaren der Serben, Griechen, Bulgaren und Albaner krönen. Im 14. Jahrhundert drangen die Osmanen Richtung Norden vor. Am 15. Juni 1389 kam es zur legendären Schlacht auf dem Amselfeld. Dort erlitten serbische Truppen trotz Unterstützung durch Albaner, Kroaten, Bulgaren und Walachen eine vernichtende Niederlage gegen das osmanische Heer. Damit begann die osmanische Herrschaft in dem Gebiet, die bis 1912 dauerte.
Im 18. und 19. Jahrhundert
Ab 1830 begann das albanische Interesse an einem Nationalstaat. Es formierte sich in der "Liga von Prizren", die die Selbstverwaltung der von Albanern besiedelten Gebiete und die Einführung des Albanischen als Amts- und Verwaltungssprache forderte. Mit der eintretenden Schwäche des Osmanischen Reichs verbreitete sich die Idee vom Nationalstaat in der albanischen Bevölkerung. Sie fand jedoch keine Unterstützung aus dem Ausland. 1878 begann der "Berliner Kongress" zur Neuregelung der territorialen Verhältnisse auf dem Balkan. Die albanischen Interessen fanden dabei keine Berücksichtigung. Teile des von Albanern besiedelten Gebiets wurden den christlichen Ländern Serbien und Montenegro zugesprochen. Die albanische Bevölkerung sammelte sich in der Folgezeit, um die Abtretung an Montenegro zu verhindern, welche trotzdem 1880 erfolgte. 1881 bildeten die Albaner eine provisorische Regierung und unterstellten das Kosovo einschließlich der heute in Mazedonien liegenden albanischen Gebiete der "Liga". Diese wurde jedoch noch im selben Jahr von türkischen Truppen zerschlagen. Im Jahr 1885 versuchten die Albaner erneut vergeblich ihre Interessen durchzusetzen.
Im 20. und 21. Jahrhundert
1912 proklamierte ein albanischer Nationalkongress erneut die Unabhängigkeit Albaniens und bildete eine provisorische Regierung, die vom Ausland jedoch nicht anerkannt wurde. Auf einer Botschafterkonferenz in London wurde 1913 beschlossen in Albanien ein Fürstentum einzurichten. Der erste Fürst war der deutsche Prinz Wilhelm zu Wied, der bei Ausbruch des ersten Weltkriegs das Land nach sechs Monaten jedoch wieder verlassen musste. Weiterhin wurden bei der Konferenz die Grenzen des Siedlungsgebietes der Albaner festgelegt, was eine Zerteilung des Gebiets zur Folge hatte. Das Kosovo fiel dabei an Serbien. Eine verhängnisvolle Entwicklung begann. Die Kosovoalbaner genossen keine Minderheitenrechte mehr. Amtssprache wurde serbisch und Serben und Montenegriner in dem Gebiet angesiedelt. Die muslimische Bevölkerung sollte damit in die Türkei oder nach Albanien vertrieben werden. In den 1920er Jahren entwickelte sich ein militanter albanischer Widerstand gegen Serbien.
Nach der Kapitulation Jugoslawiens 1941 wurde das Kosovo in eine italienische, eine deutsche und eine bulgarische Besatzungszone aufgeteilt. Italien vereinigte die Zone mit dem von ihnen beherrschten Albanien. Nach der italienischen Kapitulation 1943 rückten deutsche Truppen in das italienische Besatzungsgebiet Albanien ein. Es folgte ein albanischer Widerstand gegen die deutsche Besatzung. Die Kosovoalbaner hofften dabei auf ein Albanien, das das Kosovo mit einschloss.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Kosovo unter jugoslawische Militärverwaltung gestellt. Zahlreiche Albaner wurden hingerichtet. Kosovo wurde wieder Serbien angeschlossen und die albanische Bevölkerung litt weiterhin unter der Fremdherrschaft.
Erst 1963 wurde dem Kosovo erste Autonomierechte zugestanden. Nach zahlreichen Demonstrationen wurde es 1969 zur "Sozialistischen Autonomen Provinz Kosovo" erklärt. Schon 1974 war es jedoch den anderen Teilrepubliken Jugoslawiens wieder nahezu gleichgestellt.
1980 wurden bei Massendemonstrationen erneut Forderungen nach einer Republik Kosovo laut. Stattdessen hob Slobodan Milosevic 1989 den Autonomiestatus des Landes auf. Es kam zu Berufsverboten und Verhaftungen der albanischen Bevölkerung.
1990 rief das albanische Parlament die "Republik Kosova" aus. Serbien löste das Parlament und die Regierung jedoch wieder auf. 1991 fand ein Referendum für die Unabhängigkeit statt. 1992 wurde ein Präsident gewählt. Serbien jedoch erklärte das Vorgehen für illegal und auch die internationale Gemeinschaft versagte die Anerkennung. 1998 eskalierten die Auseinandersetzungen mit den serbischen Sicherheitskräften. Die Albaner schlossen sich zunehmend der UCK an. Eine Friedenskonferenz in Frankreich versuchte man 1999 einen friedlichen Weg zu finden. Die Versuche scheiterten jedoch, da Serbien sich verweigerte. Der serbische Truppenaufmarsch im Kosovo wurde verstärkt und es kam zu massiven Angriffen gegen die zivile Bevölkerung. Es begann eine ethnische Säuberung.
Am 24. März 1999 begann die NATO mit Luftangriffen gegen militärische Ziele im gesamten Jugoslawien.
Die Vertreibung der albanischen Bevölkerung aus dem Kosovo war die Antwort der Serben. Über eine Millionen Menschen waren davon betroffen.
Nach einem Abkommen mit der jugoslawischen Führung und der Verabschiedung einer UN-Resolution wurden am 10. Juni 1999 die Luftangriffe beendet. Zwei Tage später besetzten KFOR-Truppen das Kosovo. Völkerrechtlich gehört das Kosovo zu Serbien und Montenegro, es besitzt jedoch eine Selbstverwaltung. Die Übergangsverwaltung der UN, die UNMIK (United Nations Interim Administration Mission in Kosovo) befindet sich in Prishtina. 2001 fanden erstmals Parlamentswahlen statt. 2002 wurde Ibrahim Rugova zum ersten Präsidenten des Kosovo gewählt. Die Regierung steht weiterhin unter der Kontrolle der Vereinten Nationen. Sie ist verantwortlich für Finanzen, Landwirtschaft, Umwelt, Kommunikation und Gesundheit. Die Vereinten Nationen behalten die Kontrolle für Außenbeziehungen, Sicherheitsapparat und Justiz.
Am 17. Februar 2008 erklärte das Parlament des Kosovo die Unabhängigkeit des Landes. Die neue Verfassung des Landes wurde am 15. Juni 2005 in Prishtina vom Präsidenten unterschrieben. Am selben Tag wurde in der Stadt die neue Nationalhymne "Europa" offiziell gespielt. Die Hymne besitzt keinen Text.
Am 10. September 2012 wurde das Kosovo nach seiner Unabhängigkeit endgültig auch ein voll souveräner Staat. Im April 2013 kam es zu einer ersten Übereinkunft mit Sebien, wobei die serbische Minderheit im Norden des Landes eine weitgehende Eigenständigkeit erhielt
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