Allgemeine Übersicht
Die nordöstlichste Kanareninsel ist Lanzarote, auf der auch der portugiesische Literaturnobelpreisträger José Saramago (1922-2010) lange gelebt hatte. Sie gehört zu den ältesten Inseln des Archipels.
Sie misst eine Größe von 845,94 km² und beheimatet 132.000 Einwohner, von denen etwa 57.000 in der Inselhauptstadt Arrecife leben. Lanzarote, das als erste Kanareninsel 1993 vollständig zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt wurde, breitet sich nur 12 km von Fuerteventura entfernt aus und liegt in direkter Nachbarschaft zum Chinijo-Archipel, zum dem die kleinen Inselchen und Felsen La Graciosa, Montaña Clara, Alegranza, Roque del Oeste und Roque del Este gehören.
Urlauber schätzen an der Insel ihren landschaftlichen Reiz, obwohl ihre Vegetation aufgrund geringer Niederschlagsmengen eher karg ist. Neben Gebirgsmassiven, der Sandwüste von El Jable, den Montañas del Fuego (Feuerberge) und dem Timanfaya-Nationalpark lockt Lanzarote mit zahllosen bemerkenswerten Vulkankegeln und 10 Kilometern Sandstrand.
Zu 75% ist die unglaubliche Insel mit Lava bedeckt, wobei allein das Eruptivmaterial der Jahre 1730 bis 1736 fast 170 km² der Insel prägen. Untrennbar ist der Name der Insel aber mit einem Namen verbunden: César Manrique.
Dieser spanische Künstler hat sich entscheidend für die Inselgestaltung und ihre harmonische Bewahrung eingesetzt. Seine Bemühungen sind allgegenwärtig, dennoch konnten sie nicht das Entstehen von Touristenhochburgen wie Costa Teguise, Puerto del Carmen oder Playa Blanca verhindern. Auf der Insel gibt es eine große Anzahl Hotels für den kleinen sowie dengrößeren Geldbeutel
Sakralbauten
Nuestra Señora de los Volcanes
Nuestra Señora de los Volcanes, Mancha Blanca.Nachdem die zerstörerischen Vulkanausbrüche des 18. Jahrhunderts durch die Virgen de los Volcanes aufgehalten sein sollen, gelobten die Einwohner der verschonten Dörfer den Bau einer Kapelle zu Ehren der Heiligen.
Dieser Sakralbau konnte erst 1781 vollendet werden. Seit 1862 ist dort nun die Marienfigur zu finden, die zuvor in der Kirche in Tinajo gestanden hatte.
Bedeutende Bauwerke, Höhlen
Castillo Santa Barbara, Teguise
Die Habsburger haben auch auf Lanzarote eine Festung errichtet. Sie liegt am östlichen Ortsrand von Teguise und thront auf einem Vulkankegel namens Guanapay. Die Festung, welche heute v.a. wegen ihrer herrlichen Aussicht besucht wird, diente einst wohlhabenden Familien als Zuflucht vor einfallenden Piraten, beherbergt heute aber ein Museum.
Fundación César Manrique, Taro de Tahiche
Man sollte es sich nicht entgehen lassen, César Manriques wundervolles Haus zu besuchen, das er in fünf vulkanische Blasen gebaut hat.
Mirador del Río
Dieser Aussichtspunkt am nördlichsten Ende der Insel ist ein weiteres Werk César Manriques. Er bietet von seiner Bar aus herrliche Ausblicke auf die nahe Lanzarote gelegenen Inselchen im Norden.
Palacio Spinola, Teguise
An der Westseite der Plaza de la Constitución erhebt sich der Palacio Spinola, welcher zwischen 1730 und 1780 konstruiert worden ist und heute als Museum sowie Repräsentationsgebäude genutzt wird.
La Cueva de los Verdes
Nur wenige hundert Meter von den Jameos del Agua entfernt liegt das Höhlensystem der Grünen, eine Ansammlung von Tunneln und Höhlen, die von einem unterirdischen Lavastrom geformt wurden. Dieses riesige Höhlensystem von etwa 7 km Länge verbindet den Vulkan Corona mit dem Meer. Besonders sehenswert sind die Lichtreflexionen im Inneren. Der Langostino Blanco, eine Hummerart von weißer Farbe, lebt ausschließlich in diesen Höhlen..
Casas Honda bei Taiche
Diese vulkanischen Höhlen wurden einst von den Guanchen bewohnt.
Museen
Agricola Museum, Echedey
Das Bauernmuseum vermittelt Einblicke in das traditionelle Leben der Bauern und Handwerker Lanzarotes. Es wird selten von Touristenbussen heimgesucht, was schade ist, zeigt es doch interessante Werkzeuge, Haushaltsgeräte und vieles mehr.
Wal- und Delfin-Museum, Puerto Calero
Das Museo de Cataceos de Canarias ist den vielen Delfinen und Walen gewidmet, die im Atlantik nahe der Kanarischen Inseln zu finden sind. Das riesenhafte Skelett eines Walfisches außerhalb des Museums vermittelt einen guten Eindruck davon, was einen im Inneren erwartet.
Naturschönheiten
Jameos del Agua
Im Norden der Insel liegen die Jameos del Agua, vulkanische Formationen, die dadurch entstanden sind, dass die Decke eines unterirdischen Lavatunnels kollabiert ist und den Blick zum Himmel freigab. Unter der Aufsicht von César Manrique wurde hier u.a. eine Konzerthalle errichtet, die man auch für musikalische Aufführungen nutzt.
El Mirador del Rio
Der bizarre, 600 Meter hohe Felsen ragt gegenüber der kleinen Insel Graciosa ins Meer und bietet einen außergewöhnlichen Ausblick.
El Valle de Haria
In diesem Tal mit seiner vulkanischen Landschaft aus Schluchten und Kratern sowie riesigen Palmen-Wäldern befindet sich ein ungewöhnliches Weinbaugebiet.
El Golfo
Einen besonderen Anblick bietet auch dieser vom Meer überflutete Vulkankrater. Umgeben von schwarzem Sand schimmert das smaragdgrüne Wasser.
Los Hervideros
Unwirkliche und verrückte Felsgebilde prägen den Küstenabschnitt zwischen El Golfo und den Salinas do Janubio. Dabei meint der eigentliche Name nur den einen Abschnitt, der durch eine felsartige Brücke im Meer charakterisiert wird, die auch noch begehbar ist. Diese Gesteinsformationen entstanden aus der Lava der Vulkane von Timanfaya
Playa de Papagayo
Hierbei handelt es sich um gute Sandstrände, die sich neben dem eigentlichen Playa de Papagayo noch aus weiteren Abschnitten zusammensetzen, die recht gut gegen Wind und Brandung geschützt sind. Das herrlich blaue Wasser bildet einen angenehmen Kontrast zum weißen Sand der Strände.
Timanfaya-Nationalpark (auch Montañas del Fuego)
Lanzarotes 51,07 km² großer Parque Nacional de Timanfaya, im Jahre 1974 zum Nationalpark erklärt und auch unter der Bezeichnung Montañas del Fuego (Feuerberge) bekannt, breitet sich im Süden der Insel aus.
Die Ausbrüche der Jahre zwischen 1730 und 1736 sind sowohl der Länge als auch der Anzahl wegen die bemerkenswertesten der Geschichte.
Man kann den wundervollen Nationalpark über gut asphaltierte Straßen erreichen und dort eine ungefähr 15 km lange Rundfahrt mit dem Bus unternehmen. Unbedingt besuchen sollte man den 350 m hohen Montaña Rajada, von dem aus man einen gigantischen Blick über weite Teile des Timanfaya-Nationalparks erhält.
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