Capri: Sehenswürdigkeiten

Capri ist keine eigene Region in Italien, von denen es insgesamt 20 gibt, sondern gehört zur Region Kampanien und dort zur Provinz Neapel. Capri wurde dennoch innerhalb der Regionen Italiens dargestellt, da die Insel in Europa über einen ganz besonderen Ruf verfügt und immer noch die Trauminsel vieler Menschen darstellt.



Wer kennt nicht das Lied: "Wenn auf Capri die rote Sonne im Meer versinkt ..."? Der Text stammt von Ralph Maria Siegel (1911-1972) aus dem Jahr 1943 und die Musik schrieb Gerhard Winkler (1906-1977). Capri, die verführerisch schöne Insel mit ihrem gleichnamigen Hauptort, liegt etwa 30 km von Neapel entfernt, im Golf von Neapel (Mittelmeer). Sie hat eine Fläche von 10,4 km², auf der etwa 13.800 Einwohner leben und besteht aus Kalkstein. Die Insel gehört zur Provinz Neapel in der Region Kampanien und ist gut 5 km vom italienischen Festland entfernt. Capri ist eine der wundervollsten Inseln der Welt, umrankt von Kultur, mondänem Leben, Mythen und bezaubernder Naturschönheit. Es gibt auf der Insel nur zwei Orte - das bereits erwähnte Capri und die Stadt Anacapri. Auf das eigene Auto muss man auf Capri allerdings verzichten. Vom Hafen aus kann mit der Funicolare den Ortskern erreichen oder man fährt mit einem Bus oder Taxi. Capris Straßen sind abenteuerlich eng und kurvenreich, und viele Besucher glauben beim ersten Mal Busfahren nicht daran, auf den schmalen Straßen heil ans Ziel zu kommen.

Der höchste Punkt Capris ist der Monte Solaro mit 589 m, den man per Sessellift von Anacapri aus erreichen kann. Tiere gibt es hier - außer Katzen und Hunden - kaum. Wildschweine, die die Insel früher besiedelt hatten und nach denen die Insel auch benannt wurde, gibt es nicht mehr. Dafür blühen um so mehr Pflanzen. Man schätzt etwa 133 verschiedene Arten. Im Jahre 1945 wurden von den Amerikanern 42 Überlebende von Konzentrationslagern nach Capri zur Erholung gebracht. Unter ihnen waren Angehörige der Widerstandsbewegung des 20. Juli 1944, wie etwa die Grafen Claus und Bertold Schenk von Stauffenberg, Prinz Friedrich Leopold von Preußen und die Witwe von General Halder.

Wohin man in Capri auch will, man kommt immer vorbei an der Piazza Umberto (Piazzetta). Abends findet dort reges Leben statt. Man flaniert in seinen schönsten Kleidern umher, sieht und wird gesehen. In den umgebenden Gassen findet man Lokale jeder Art, und ein Designer-Geschäft reiht sich ans Nächste. Aber man findet auch Geschäfte für den kleineren Geldbeutel. Und sehr gut essen kann man auf der kleinen italienischen Insel natürlich auch. Die vielen Lokale, in denen man drinnen oder draußen sitzen kann, bieten neben der guten italienischen Küche oft einen wunderschönen Blick aufs Meer an. Mildes Klima versüßt den Aufenthalt. Capri spricht alle Sinne an. Was will man mehr?

Auf Capri befinden sich keine UNESCO-Welterbestätten
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Anacapri
Die Gemeinde Anacapri hat circa 6.500 Einwohner auf einer Fläche von 6,39 km² zu verzeichnen und liegt im Westen der Insel Capri auf einer Höhe von 275 m über dem Meeresspiegel. Saubere, kleine Strände, die nicht von Tagestouristen überfüllt sind, laden ein zum Entspannen. Herrliche Natur verwöhnt das Auge. Abgeschiedene Buchten garantieren Ruhe. Durch die historische Altstadt, entlang an weißen Häusern, finden sich immer wieder kleine Sehenswürdigkeiten wie die Kirche San Michele aus dem Jahr 1719, die Blaue Grotte oder das Viertel Le Boffe. Und abends sollte man sich den romantischen Sonnenuntergang bei der Damecuta-Villa nicht entgehen lassen.

Capri
Die Stadt Capri zählt kaum mehr als 7.000 Einwohner auf einer Fläche von 3 km². Man erreicht den Ort über den Hafen Marina Grande und nimmt von da aus die Standseilbahn nach oben. Obwohl Capri auf dem Eiland nur 4 km von Anacapri entfernt ist, liegen zwischen den Orten Welten. Capri ist eher touristisch geprägt, so dass man am Hauptplatz, der Piazzetta, schon mal 5-8 Euro für eine Cola bezahlt. Dafür kann man aber auch Prominente gucken. In Capri-Stadt heißt es gut zu Fuß sein, wenn man nicht mit dem Bus fahren möchte.

Arco Naturale und Cervola Matermania
Auf dem Weg zum Arco Naturale, einem durch Erosion entstandenen mächtigen Felsbogen, kann man auch zur Cervola Matermania herabsteigen, einer Höhle, in der der römische Kaiser Tiberius wilde Feste gefeiert haben soll. Insgesamt sind es 317 Treppen, die man meistern muss. Dieser wunderschöne Weg führt bergauf und bergab und nahe an der Villa Malaparte und den Faraglionis vorbei. Schließlich endet er an dem geschichtlich interessanten Hotel „Punta Tragara“, das von Le Corbusier entworfen wurde. Im Verlaufe der Alliierten Landungsoperationen „Avalanche“ (dt. Durchbruch oder Lawine) im Jahre 1943 trafen sich hier Eisenhower und Churchill zu strategischen Gesprächen.

Augustusgärten
Die Augustusgärten wurden - trotz ihres Namens - nicht vom römischen Kaiser Augustus angelegt. Es war nämlich der deutsche Industrielle Alfred Friedrich Krupp, der sie Anfang des 20. Jahrhunderts eingerichtet hat. Auf ihn geht auch die Via Krupp zurück, ein wunderschöner und mit engen Spitzkehren versehener Weg, der von Capri nach Marina Piccola führt - der wohl schönsten Badestelle der Insel.

Blaue Grotte
Die Baue Grotte ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit der Insel und war schon zu Zeiten des römischen Kaisers Tiberius bekannt. Eingerichtet wurde sie damals als Nymphäum. August Kopisch (1799-1853) entdeckte sie 1826 während eines Schwimmausflugs sozusagen neu. Die Grotte ist 54 m lang, 30 m breit und bis zu 22 m hoch. Die Einfahrt zur Grotte ist sehr niedrig. Das Sonnenlicht wird im Wasser gebrochen und schimmert bläulich. Man kann sie mit kleinen Booten besuchen.

Faraglioni
Diese Felsformationen, deren italienischer Name zu Deutsch „Klippen“ bedeutet, sind das Wahrzeichen Capris. Die nadelartigen Naturwunder erheben sich aus dem Golf von Neapel heraus und sind vulkanischen Ursprungs. Insgesamt sind es vier solcher Faraglioni, die sich vor Capri ausmachen lassen. Deren größte Formation ist Stella (dt.: Stern), eine 109 m hohe Felsnadel, die auch Faraglione di terra genannt wird. Die interessanteste Tierart, die auf den Felsen lebt, ist eine sehr seltene Eidechse. Deren italienischer Name Lucertola Azzurra bedeutet auf Deutsch „Blaue Eidechse“.

Gorkis Villa in der Via Mulo
Ein Schild weist auf das Leben des großen russischen Schriftstellers Maxim Gorki hin, der in diesem schönen Gebäude von 1911 bis 1913 gelebt hat.

Marina Piccola
Die malerische Bucht liegt zu Füßen der Steilhänge des Monte Solaro und ist der südliche Anlegeplatz der Insel. Die Marina Piccola ist ein Mini-Hafen, der seit jeher Prominente anzieht. Waren es in den Fünfzigern und Sechzigern die Onassis mit Greta Garbo, Maria Callas oder Jackie Kennedy, so legen heute gerne Bill Gates, Rod Stewart oder Elton John an.

Monte Solaro
Der Monte Solaro ist mit einer Höhe von 589 m der höchste Berg Capris.

Phönizische Treppe
Die Phönizische Treppe wurde vor etwa 2.400 Jahren in den Felsen gehauen. Wer genau dafür verantwortlich gewesen ist, konnte bis heute nicht geklärt werden - Griechen oder Phönizier. Die Anwesenheit der Phönizier auf der Insel wird nämlich häufig bestritten. Jahrhundertelang war sie der einzige Weg von Anacapri hinunter nach Marina Grande und überwand dabei ca. 200 Höhenmeter. Alle Waren mussten - in Ermangelung einer anderen Verbindung - bis zum Jahr 1874 die steilen 700 Stufen hinauf getragen werden, und auch ohne Gepäck ist der Weg über die Treppe nach oben noch heute sehr anstrengend. Die Treppe war jahrelang gesperrt, ist aber seit 2007 wieder geöffnet und vor Steinschlag gesichert. Atemberaubend ist der Blick beim Abstieg, und wer Capri besucht, sollte sich diesen Anblick nicht entgehen lassen. Ein gleichnamiger Roman stammt übrigens von der Norwegerin Elisabeth Dored (1908-1972).

Villa Fin-de-siècle
Diese Villa ist das Anwesen, in welchem einst der Graf Fersen gelebt hat. Er nahm sich - man höre und staune - mit Kokain das Leben, nachdem ihn sein Freund, ein Zeitungsjunge aus Rom, nach einem 20 Jahre währenden Liebesverhältnis verlassen hatte.

Villa Jovis
Das Anwesen wurde von Kaiser Augustus gegründet. Aber erst sein Adoptivsohn Tiberius lebte seine letzten Jahre dort und regierte von dort aus 11 Jahre lang das römische Reich bis zu seinem Tod 37 n. Chr.

Villa Malaparte
In diesem Anwesen, das leider nicht besichtigt werden kann, lebte einst der Schriftsteller Malaparte, der dort das bekannte Buch „Die Haut“ geschrieben hat. Der berühmte Generalfeldmarschall Rommel besuchte ihn dort.

Villa San Michele
Diese Villa wurde von Axel Munthe - einem schwedischen Arzt - erbaut, der dort auch selber lebte. Heute ist sie, die auch Villa Munthe genannt wird, ein Museum.

Kaiser Wilhelm II., der hier 1904 seiner Cousine einen Besuch abstattete.
Rainer Maria Rilke folgte 1907 einer Einladung der Baroness Nordeck zur Rabenau.
Gerhart Hauptmann zählte zu den illustren Gästen, die im Marina Piccola planschten.
Franz Werfel war im März 1938 während der Annexion Österreichs da.
Monika Mann, die Tochter des Schriftstellers Thomas Mann, lernte 1953 einen Capri-Fischer kennen und lebte von da an 30 Jahre auf der Insel.
Joseph Victor von Scheffels Roman „Der Trompeter von Säckingen“ entstand hier. Der Kater Hiddigeigei und der Trompeter - die „Hauptpersonen“ in diesem Buch - wurden weltberühmt.
August Weber, ein Barfuß-Philosoph, wollte u.a. die Geburtsstätte des Romans von Scheffels erkunden und ruderte dafür allein von Neapel nach Capri. Er verliebte sich in die Insel und blieb hier sein Leben lang.
Johann Wolfgang von Goethe betrat Capris Boden nicht, aber er hatte hier fast Schiffbruch an den Felsen erlitten und war froh, als er diese „grausame Felseninsel“ hinter sich gelassen hatte und wieder das Festland betreten konnte.