Italien: Pflanzen

Bäume

Die Flora Italiens ist sehr vielseitig, was nicht zuletzt an den unterschiedlichen Vegetationszonen liegt. Laub- und -Nadelwälder kennzeichnen die Gebirgsflora, wobei ab einer Höhe von 1.500 m Tannen stark dominieren. An der Küste dagegen herrscht oft eine eher wüstenähnliche Landschaft. Charakteristische Bäume Kalabriens sind Pinien-, sowie Orangen- und Zitronenbäume, die man zusammen mit Olivenbäumen hauptsächlich entlang einzelner Küstenabschnitte finden kann. Am Ionischen Meer sind die im Vergleich eher anspruchslosen Eukalyptusbäume vertreten. Typisch für die Sila ist die Schwarzkiefer, die bis zu 50 m hoch werden kann. Weiterhin gibt es Kastanienbäume, Zypressen und Eichen, die auf den niedrigen Hängen der Apenninen wachsen und auch in höheren Lagen um den Gardasee herum vertreten sind.

Ab einer Höhe von etwa 1.800 m überwiegt die Strauchvegetation mit nur noch wenigen Bäumen.
Eine Besonderheit ist die Schlangenhaut-Kiefer, die den Namen ihrer Rinde verdankt, die äußerlich an Schlangenhaut erinnert. Diese Kiefer, von der es wildwachsend nur noch etwa 1000 Exemplare gibt, ist im Monte Pollino Gebiet vertreten. Einen Besuch wert ist auch die Nussbaumpflanzung bei Cardinale in der Serre. Jahrhundertealte Tannenwälder beherbergt auch der Parco Nazionale Foreste Casentinesi in der Toscana, wo 6,5 % des Gebiets unter Naturschutz stehen. Weiterhin sind im Land Oleander, Granatäpfel-, Feigen-, Zitronen- und Orangenbäume zu finden. Auf der Insel Elba wachsen u.a. Esskastanien.

Einige Bäume im Einzelnen

Pinien
Die Pinie (Pinus pinea) - auch als Schirm-Kiefer bezeichnet - ist eine Pflanzenart der Gattung der Kiefern (Pinus) in der der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Pinien erreichen eine Höhe zwischen 25 bis 30 m. Man findet den Baum im nördlichen Mittelmeerraum. Er kann bis zu ca. 250 Jahre alt werden. Ihre Samen, die Pinienkerne, werden sehr gerne gegessen

Granatapfelbäume
Der Granatapfelbaum(Punica granatum) ist eine Pflanzenart in der Gattung Granatäpfel (Punica) in der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Er ist ein sommergrüner Baum mit Höhen bis zu etwa 5 m. Er wird aber auch als Strauch gezüchtet. Ihre apfelähnlichen Früchte haben einen Durchmseer zwischen 5 bis 12 cm, bei einem Gewicht von 150 bis etwa 300 g. Ihre Farbe reicht von orangerot, rot bis gelb-grün oder gelblich-braun.

Feigen
Der Feigenbaum (Ficus carica), kurz Feige, ist ein eher kleiner sommergrüner Laubbaum, der eine Höhe bis zu etwa 10 m erreicht. Man findet ihn aber auch als Strauch. Es gibt drei Unterarten von der Pflanze. Ursprünglich stammt die Feige Kleinasien und gehört zu den ältesten Kultur- und Nutzpflanzen. Die essbaren Früchte sind süß und besitzen eine grüne oder violetten Farbe.
Sie sind auch in Deutschland gut erhältlich und sehr beliebt.

Eukalyptusbäume
Die Eukalyptusbäume (Eucalyptus), sind eine Pflanzengattung in der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie sind immergrüne Bäume, wobei einige Arten mit zu den höchsten Bäumen weltweit zählen. So erreichte der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans)) eine Höhe um 100 m. Bekannt die Bäume in Australien, wo sie das Futter des Koalas und einiger anderer Beuteltiere darstellt. Von mehr als 50 der insgesamt 600 Arten des Baumes werden die Blätter und Zweige zur Gewinnung stark riechender ätherischer Öle mit Hilfe der Wasserdampfdestillation genutzt.

Orangenbäume
Der Orangenbaum (Citrus sinensis) ist ein immergrüner Baum in der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus) in der Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Die Früchte des Baumes sind die sehr bekannten und beliebten Orangen – auch als Apfelsinen bezeichnet - mit ihrer orangenen Schale- Das bedeutendste Orangenprodukt ist der Orangensaft, der zum Großteil eingedickt aus Brasilien stammt und hier wider mit Wasser verdünnt wird. Immer beliebter wird zudem frischgepresster Orangensaft

Olivenbäume
Der Olivenbaum (Olea europaea) in der Gattung der Ölbäume (Olea), in der Familie der Ölbaum-gewächse (Oleaceae) ist ein immergrüner Baum. Er erreicht in der Regel eine Höhe von 10 m bis 15 m, selten 20 m. Er wird seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. als Nutzpflanze kultiviert. Der Baum bildet eine Steinfrucht, die Olive.. Die ellipsen- bis kugelförmige Steinfrucht weist eine Länge von 1,5 bis 4 cm und einen Durchmesser von 1 bis 2 cm auf.

Zitronenbäume
Der Zitronenbaum (Citrus limon) gehört zur Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Die immergrünen Bäume erreichen eine Höhe bis zu ca. 15 m. Ihre Früchte sind sehr bekannt und finden zahlreiche Anwendungen als Gewürz z.B. in Salaten oder in Getränken. Außerdem wird aus ihnen Zitronensäure, ätherisches Öl und Pektin (pflanzlicher Vielfachzucker) gewonnen. Die Zitronen sind bekanntlich länglich-oval bis fast rund, mit einer gelben oder grün-gelben Schale. Das saftige und säuerliche Fruchtfleisch enthält zwischen 3,5 bis etwa 7% Zitronensäure und zudem viel Vitamin C.

Zypressen
Die Zypressen (Cupressus) sind eine Gattung in der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). In einigen Landschaften prägen sie die Landschaft, wie z.B. die Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) in der Toskana. Die Zypressen sind immergrüne Bäume mit Höhen von etwa 20 m bis 30 m.
Die verschiedenen Arten sehen teilweise sehr verschieben aus, so findet man Zypressen mit einer Krone bei der zahlreiche Äste waagerecht abstehen, während bei anderen die Äste anliegen und ihr damit ein säulenförmiges Aussehen verleihen. In Marokko ist u.a. die Atlas-Zypresse heimisch.

Kastanienbäume
Kastanien (Castanea) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). In den gemäßigten nördlichen Zonen findet man zwölf Baum- und Straucharten. In Europa ist die Gewöhnlichen Rosskastanie ((Aesculus hippocastanum) als Park- und Alleebaum verbreitet.
Esskastanien
Erwähnenswert sind auch die Esskastanien (Castanea sativa), deren Früchte, die Kastanien, für den Menschen essbar sind.

Eichen
Die Eichen (Quercus) sind eine Gattung in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae), von der Gattung gibt es weltweit ca. 450 verschiedene Arten. Die sommergrünen Laubbäume erreichen eine Höhe von teilweise über 30 m. Eichen bilden viele verzweigte Äste mit einem dichten Blätterdach und besitzen eine raue Borke Die Eicheln, ihre Früchte sind ein beliebtes Futter z.B. von Wildschweinen.
Korkeichen
Korkeichen (Quercus suber) ist ein immergrüner wenig anspruchsvoller Laubbaum. Die Rinde des Bäumes dient zur Herstellung von Korken, z.B. von Weinflaschen. Man kann von einem Baum während seines Lebens bis zu 200 kg Kork gewinnen. Im Jahr 2018 war die Korkeiche zum Europäischen Baum des Jahres gewählt worden.
Stieleichen
Die Stieleiche (Quercus robur) ist ein sommergrüner Laubbaum, der Höhen bis zu 40 m erreichen kann. In der Regel sind die Bäume jedoch niedriger. Von dem Baum gibt es fünf Unterarten.
Die Borke des Baumes ist bei älteren Bäumen graubraun, dick, mit Längsrissen. Es gibt Stileichen mit einem Alter um 1.000 Jahre. Im Jahr 1989 war die Stieleiche Baum des Jahres.
Steineichen
Die Steineiche (Quercus ilex) ist eine Art in der Gattung der Eichen (Quercus)
in der Familie der Buchengewächse (Fagaceae). Die Steineiche ist ein immergrüner Baum, der Höhen zwischen 5 und 20 m erreicht. Sie kann ein Alter zwischen 200 bis 500 Jahren erreichen.
Ihre Krone ist breit gewölbt und oft mehrstämmig. Die bräunlich-schwarze bis schwarze Borke ist in kleine Platten zerrissen. Man findet die Bäume vor allem im Mittelmeerraum.

Nutzpflanzen

An der Poebene werden zahlreiche Kulturpflanzen wie Ölbäume und Zitrusbäume angebaut. Im Süden des Landes wachsen dagegen überwiegend Dattelpalmen, Feigen-, Granat- und Mandelbäume sowie Zuckerrohr und Baumwolle.
Getreide und Gemüse wird hauptsächlich im Gebirge angebaut. Die Bergamotte, eine Zitrusfrucht, wächst nur im Aspromonte Gebiet, zwischen der Villa Jan Giovanni und Gioiosa Jonica. Das wertvollste an ihr versteckt sich in der Schale der Frucht. Das ätherische Öl der Schale wird als Parfümrohstoff verwendet und ist in beinahe allen Parfüms enthalten. Die etwa 4 m große Pflanze wird fast ausschließlich zu diesem Zweck angebaut, die Reste der Ernte finden aber auch in der Herstellung von Säften, Schnäpsen und Marmelade Verwendung.
Zu den wichtigsten Holzlieferanten gehören Zedern, Pinien, Weißpappeln und der Eukalyptus.

Heilpflanzen

Die an sich giftige Pfingstrose wurde früher als krampflösendes Mittel und gegen Epilepsie eingesetzt. Allerdings ist dieser Effekt nie nachgewiesen worden. Sie kann angeblich auch bei Haut- und Schleimhautentzündungen, Fissuren, Gicht, Rheuma und Erkrankungen der Atemwege verwendet werden. In der Homöopathie wird sie bei Hämorrhoiden eingesetzt.
Während die Akelei im Mittelalter noch eine große medizinische Bedeutung innehatte, spielt sie in der heutigen Medizin keine Rolle mehr. Heutzutage wird sie nur noch in der Homöopathie bei Nervosität und Hauterkrankungen angewandt.
Die Wurzel des Mäusedorns hat entzündungshemmende, blutstillende und harntreibende Eigenschaften.
Sehr verbreitet ist der Einsatz der pflanzlichen Wirkstoffe des Wurzelstocks bei Hämorrhoiden und in Präparaten für Venenleiden.

Giftpflanzen

Die seltene Stechpalme aus der Familie der Stechpalmengewächse kommt u.a. in Kalabrien vor und ist ein immergrüner Strauch oder Baum, der eine Höhe von 6 m erreichen und bis zu 300 Jahre alt werden kann. Weitere Namen sind Stechhülse, Stecheiche sowie Palmen- oder Christdorn. Namensgebend sind ihre lederartigen und dornig gezähnten Blätter, die an der Unterseite hell-, und an der Oberseite dunkelgrün glänzend gefärbt sind. Sie blüht mit unscheinbaren kleinen weißen Blüten zwischen Mai und Juni, so dass die Früchte im Herbst reifen. Diese sind erst grün, später korallenrot. Sowohl die Blätter wie auch die Früchte sind giftig, und besonders Kinder sollten aufpassen, da eine Dosis von 20-30 Beeren für sie als tödlich gilt. Die Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Durchfall und Schläfrigkeit.

Die Pfingstrose aus der Familie der Hahnenfußgewächse wird zwischen 50 und 100 cm groß und blüht von Juni bis Mai. Auffällig sind die großen Blüten, die einen Durchmesser von 12 cm haben und Kronblätter mit einer Länge von 5 - 8 cm.
Die meisten Arten der Pfingstrose sind in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet. Zum Wachsen bevorzugt sie lichte und felsige Berghänge. Durch das Alkaloid Paenonin ist diese Pflanze giftig und verursacht bei übermäßiger Dosierung Magen-Darmbeschwerden und führt zu Erbrechen und Koliken. In richtiger Dosierung kann sie auch als Heilpflanze verwendet werden.
Leicht giftig ist auch die Akelei. Obwohl die Giftstoffe hauptsächlich in den Samen enthalten sind, führt der Verzehr von etwa 20 g der Blätter bereits zu Herzbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Atemnot. Die Beschwerden klingen jedoch normalerweise bald wieder ab.

Weitere Pflanzen

Eine überragende Landschaft in den schönsten Farben bietet die Toskana mit ihren Weinbergen und Getreidefeldern.
Weingärten zeichnen auch die kalabrische Vegetation aus, wobei hier Olivenhaine ebenfalls sehr verbreitet sind.
Geranien, Hibiskus, Bougainvilleas sowie Peperoncini wachsen an Straßen, Parks oder auch in Gärten.
Sehr beliebt ist der Mäusedorn mit seinen roten Beeren, ebenso wie das durch ihre meist rosa oder lila Blüte auffällige Alpenveilchen.
Durch Abholzung wurde der u.a. aus Baumheide, Lorbeeren und Zistrosen bestehenden Macchie eine weitgehende Verbreitung ermöglicht. Viele seltene Pflanzen kann man auf dem Monte-Baldo-Massiv am Gardasee finden. Dieser ragte während der Eiszeit aus dem Gletschermeer heraus, so dass sich hier eine fantastische Pflanzenpracht entwickeln konnte, deren Ursprünge Jahrmillionen zurückreichen.
Hier gibt es noch voreiszeitliche Besonderheiten wie die zu den Glockenblumengewächsen gehörende Dolomiten-Teufelskralle, das endemische Monte-Baldo Windröschen und das Südtiroler Labkraut.
Ebenso wächst hier das Bärenkraut, die Akelei, das Holunderknabenkraut sowie Feuerlilien mit ihren wundeschönen, nicht zu übersehenden orange-roten Blüten und die ebenso schönen, aber giftigen Pfingstrosen.

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