Frankreich: Tiere

Säugetiere

Säugetiere wie Steinböcke, Rehe, Rothirsche, Gämsen und Mufflons leben in den französischen Alpenregionen.
Die Steinböcke gehören zur Gattung der Ziegen (Capra) und unterteilen sich in sieben Arten, von denen in Frankreich der Alpensteinbock (Capra ibex) heimisch ist. Man schätzt die Bestände in den französischen Alpen auf etwa 10.000 Tiere. Der Alpensteinbock besitzt eine Kopf-Rumpflänge von etwa 130 bis 150 cm, bei einer Schulterhöhe von 70 bis etwa 90 cm. Die Weibchen (Geiß) sind dabei deutlich kleiner als die Männchen (Bock). Die Böcke verfügen über ein bis zu 100 cm langes und gebogenes Gehörn, während die Geißen nur etwa 20 cm kurze und kaum gebogene Hörner haben. Interessant ist, dass die Böcke einen Ziegenbart besitzen. Im Sommer sind die Böcke dunkelbraun gefärbt und die Geißen mehr rötlich oder goldbraun. Im Winter ist das Fell beider Geschlechter eher grau und sehr dicht. Im Sommer findet man die reinen Pflanzenfresser bis zu Höhen von ca. 3.500 m. Dabei sind sie ausgezeichnete Kletterer. Der schweizer Kanton Graubünden trägt das Tier im Wappen.

In Frankreich findet man die Pyrenäen-Gämse (Rupicapra pyrenaica), die eng mit der Alpengämse (Rupicapra rupicapra) verwandt ist. Pyrenäen-Gämsen erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 90 bis 130 cm, bei einer Schulterhöhe von etwa 80 cm. Ihr Gewicht variiert zwischen 25 und 50 kg. Ihr Fell ist im Sommer kurz mit einer rötlichen Färbung, während ihr Winterfell lang, dicht und dunkelbraun ist – mit weißen Flecken am Nacken, an den Schultern und an den Seiten. Sowohl die Männchen wie die Weibchen tragen Hörner mit einer Länge bis ca. 20 cm. Diese Tiere sind hervorragende Kletterer, die im Sommer in höher gelegene Regionen hinaufwandern. Sie sind reine Pflanzenfresser, die sich in Abhängigkeit von der Jahreszeit von Kräutern, Gräsern, Moosen, Flechten und anderen Pflanzenteilen ernähren. Zudem findet man hier auch Füchse.

Mufflons sind eher scheue Tiere sind und werden auch als Europäisches Wildschaf bezeichnet. Sie erreichen eine Größe von 65 bis 90 cm und werden im Durchschnitt 8 bis 10 Jahre alt. Typisch ist der grau- bis gelblichfarbene Sattelfleck auf dem braunen Fell und die das ganze Leben über wachsenden Hörner der Männchen, die so eine Länge von 0,45 m erreichen können. Die Hörner der Weibchen sind viel kürzer oder gar nicht vorhanden. Die Mufflons haben einen stark ausgeprägten Gehör- und Geruchssinn, am besten ist aber der Sehsinn ausgebildet. Zu ihrer Nahrung gehören Gräser, Kräuter und Gehölze, aber auch Pilze und Früchte.

Eine Seltenheit sind die Braunbären, von denen es nur noch wenige Tiere in Frankreich gibt.
Wölfe gab es lange gar nicht mehr in Frankreich. Seit einiger Zeit scheinen sich einige, höchstwahrscheinlich zugewanderteTiere, aber wieder angesiedelt zu haben. Die meisten der derzeit etwa 300 Wölfe leben in den Alpen, aber auch im Süden Frankreichs in den Bergen der Region Var - zwischen Nizza und Marseille sowie in den Pyrenäen findet man die Tiere. Wie in Deutschland wehren sich vor allen Viehzüchter gegen die Raubtiere.

Die Ginsterkatze, von der es mehrere Arten gibt, wurde im alten Ägypten als katzenartige Gottheit verehrt. Die Kleinfleck-Ginsterkatze ist die einzige europäische Art, und sie lebt auch in Frankreich.
Bei einer durchschnittlichen Körpergröße von etwa 100 cm entfallen allein 45 cm auf den buschigen und geringelten Schwanz. Das Fell ist grau oder braun mit einem schwarzen Fleckenmuster. Typisch ist die zugespitzte Schnauze. Zu ihrer Beute gehören neben Mäusen und Vögeln auch Insekten und Früchte.

Man schätzt den Bestand der Luchse in Frankreich auf etwas mehr als 100 Tiere. Diese Raubkatzen erreichen eine Kopf-Rumpflänge zwischen 80 und 110 cm bei einer Schulterhöhe von 50 bis 70 cm. Ihr Gewicht liegt zwischen 20 bis 25 kg.
Zu ihrer Beute gehören - in Abhängigkeit vom Vorkommen der Luchse - Rehe und Gämsen, Rotfüchse, Marder, Kaninchen, junge Wildschweine, Eichhörnchen, Mäuse, Ratten, Murmeltiere und sogar auch Fische.

Zu den kleineren Säugern gehören neben Murmeltieren auch Hermeline, Igel, Füchse und der Eurasiatische Biber. Letzterer steht mit seinen 60 - 80 cm Körpergröße auf der Rangliste der größten Nagetiere ganz weit oben. Er hält sich hauptsächlich am Wasser auf, und zwar überwiegend an Flüssen und Seen. Einzigartig unter den Nagern ist seine Fähigkeit, ganze Bäume zu fällen.

In der Camargue leben Wildpferde. Die hiesigen Camarguais sind eine der ältesten Pferderassen, die man nur in der Camargue findet. Sie sind mit einer Schulterhöhe zwischen ca. 1,35 und 1,5 m eher klein, dafür aber kräftig gebaut und können durchaus einen erwachsenen Menschen tragen. Sie kommen dunkelbraun bis schwarz zur Welt, werden danach aber jährlich heller, bis sie in einem Alter von etwa zehn Jahr weiß sind. Die Pferde leben hier halbwild im Marschland und man kann sie hin und wieder an den Stränden sehen und zuschauen, wenn sie durch die Wellen laufen.

Reptilen

In Süd-Frankreich lebt die Europäische Sumpfschildkröte. Sie hat eine Panzerlänge von weniger als 25 cm, selten 30 cm. Ihr Bauchpanzer weist ein Quergelenk auf, das es ihr ermöglicht, bei Gefahr diesen Panzer vorne und hinten zusammenzuklappen und sich so vor den Fressfeinden zu schützen.
Ihr Lebensraum beschränkt sich auf stehende oder fließende Gewässer mit einer dichten Ufervegetation. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus tierischer Kost wie Kaulquappen, kleinen Fröschen, Molchen, Wasserschnecken, Krebschen, toten oder sterbenden Fischen.
Außer in Frankreich ist sie auch in Tunesien, Algerien, Marokko, auf der Iberischen Halbinsel, auf Korsika, Sardinien, Italien, Sizilien, Ungarn, Rumänien, Türkei, Nordiran, Zypern, Israel und im nördlichen Libanon vertreten. Doch trotz dieser weiten Verbreitung ist die europäische Sumpfschildkröte in ihrem Bestand stark rückläufig.

Die Griechische Landschildkröte kommt in Frankreich ebenfalls vor. Man kann sie im Massif des Maures beobachten.

In den Felslandschaften der Provence gehört die Smaragdeidechse zum typischen Bewohner. Mit einer Körperlänge von rund 50 cm ist es eine der vier größten Eidechsen weltweit, auch wenn Zweidrittel davon auf den Schwanz entfallen. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Würmern und Schnecken.

Eine besondere Eigenschaft, die sie mit einigen anderen Eidechsenarten gemein hat, ist dass sie in einer Gefahrensituation ihren Schwanz aktiv von ihrem Körper lösen kann. Dieser zappelt noch für rund 20 Minuten und lenkt so den Räuber von der flüchtenden Eidechse ab. Nach einer Weile wächst der Schwanz nach, allerdings kann er dann nicht mehr abgetrennt werden. Die Smaragdeidechse bewohnt überwiegend trockenes Gelände Sonneneinstrahlung, Wiesen mit Büschen, Geröllhalden, lichte Hecken und Felshänge.

Die Perleidechse, Geckos und Skinke gehören ebenfalls zu den in Frankreich heimischen Reptilien.

Zu den hiesigen nicht giftigen Schlangen gehören die Äskulapnattern, die Ringelnattern, die Schlingnattern und Würfelnattern.

Zu den giftigen Schlangen gehört die Aspisviper und die Kreuzotter, die Wiesenotter, die nur in verstreuten Populationen vorkommt sowie die Europäische Eidechsennatter.

Vögel

Frankreich verfügt in Abhängigkeiten von seinen diversen Regionen über rund 450 verschiedene Vogelarten, von denen etwa Dreiviertel in der Camargue vorkommen .Daher kann der Übersicht halber hier nur ein kurzer Überblick gegeben werden.

Flamingos sind das Highlight in der Camargue. Hier gibt mehrere Tausend Tiere zu bewundern. Flamingos bilden eine eigene Familie, die sich in drei Gattungen mit sechs Arten gliedern. Sie sind auch in Afrika, Westasien und Bolivien verbreitet. Gleich erkennbar sind die bis zu 130 cm großen Vögel an ihrem langen und dünnem Hals, an den dünnen Beinen sowie an dem dicken, nach unten gebogenen rosafarbenen Schnabel mit der schwarzgefärbten Spitze.

Dieser wird bei der Nahrungssuche als Sieb gebraucht. Auf dem Speiseplan stehen dabei Würmer, Algen und vor allem Kleinkrebse. Die Krebse sind auch für das rosafarbene Federkleid der Flamingos verantwortlich. Der mit ihnen aufgenommene rote Farbstoff wird in den Federn abgespeichert.

Zu den Raubvögeln Frankreichs gehören Bussarde, Falken, Rohrweihen, Waldkauze, Schwarze Milane und Uhus. Den seltenen und mittlerweile vom Aussterben bedrohten Bartgeier kann man im Parc National du Mercantour beobachten.
Hier gibt es auch Steinadler, Lämmergeier und Turmfalken.

Amseln, Spatzen, Meisen sowie Finken und Stelzen sowie viele andere Singvögel bewohnen die Heckenlandschaft des Cotentin.
An Gewässern wie Flüssen oder Seen finden sich meist Graureiher, Enten, Brandgänse und Rohrdommeln ein.
An den Küsten dominieren verschiedene Möwenarten. Dabei bilden die Möwen (Laridae) eine Vogelfamilie, die sich in 10 Gattung und etwa 55 Arten gliedert. Die bekanntesten Möwen sind sicherlich die Heringsmöwen, Lachmöwen, Silbermöwen und Sturmmöwen. An der Mittelmeerküste und der Biskaya findet man zudem die Mittelmeermöwe.

Unterwasserwelt

Im Küstenbereich tummeln sich zahlreiche Würmer, Muscheln und Krustentiere. Besonders in der Küche sind Krustentiere wie Hummer, Kleine Garnelen und Taschenkrebse sowie Austern sehr beliebt.
Zu den Seefischen gehören Makrelen, Heringe, Seeteufel, Dorsche, Rochen sowie verschiedene Plattfischarten.

Weiter draußen auf dem Meer leben Meeraale, Langusten, Korallenfische, Zahnbrassen, Muränen, Drachenköpfe und Gestreifte Zackenbärsche. Besonders faszinierend sind die Tintenfische und zu den seltsameren Geschöpfen gehört der Knurrhahn, der sich in einer Tiefe von 10 m bis 200 m immer in Grundnähe aufhält. Typisch ist der dreieckige und gepanzerte Kopf.
Eher selten kommen Haifische oder Wale in die hiesigen Gewässer.

Sehr unangenehm ist eine Berührung mit den bis zu über 30 m langen Tentakel der Portugiesischen Galeere - einer sehr giftigen Qualle, die aus einer ganzen Kolonie voneinander abhängiger Polypen besteht. Vor der Atlantikküste Frankreich sind die Tiere sehr selten, wurden jeoch in den Gewässern von Korsika beobachtet. Die Tiere schimmern bläulich. Die Portugiesische Galeere verfügt über rund 1.000 Nesselzellen pro Zentimeter, die ein Gift bestehend aus verschiedenen Proteinen enthalten, die bei einem Hautkontakt an den Nervenzellen zu einer Übererregung führen. Die Folge sind sehr starke Schmerzen und auf der Haut rote Quaddeln, die an eine die Striemen nach einem Peitschenhieb erinnern. Die Schmerzen lassen nach etwa einer bis zwei Stunden nach, während die Quaddeln erst nach zwei oder drei Tagen verschwinden. In seltenen Fällen kam es - besonders bei Allergikern- zu Todesfällen.

Für Liebhaber von Meeresfrüchten

Die Bretagne ist die wichtigste Fischereiregion von Frankreich Frankreichs und bietet ein reichhaltiges Angebot an Meeresfrüchten. Kaisergranat und Hummer im Finistère, Jakobsmuscheln und Tintenfisch in Saint-Brieuc und Saint-Malo, Taschenkrebse in Morlaix oder auch die Venusmuscheln, Teppichmuscheln und Strandschnecken. Besondere Leckerbissen sind zudem Austern und Miesmuscheln. Man findet hier 12 Arten von Austern, wobei die bekanntesten die Morlaisienne, die Paimpolaise, die Felsenaustern aus Cancale, die Belon-Austern, sowie die Fines de claire sind. Die hiesigen Miesmuscheln werden hauptsächlich nach der so genannten "Bouchot"-Methode gezüchtet- das sind im Wasser in Reihen aufgestellte 4 bis 6 m hohe Pfähle aus Eichenholz. Die Hochburgen des Miesmuschelanbaus liegen in der Bucht von Saint-Brieuc bei Saint-Cast-Le-Guildo und Paimpol.

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