Finnland: UNESCO-Welterbestätten

Festung Suomenlinna (1991)

Die Schweden begannen den Bau der Festung im Jahr 1748 auf 6 der vor Helsinki gelagerten, unbewohnten Inseln. Zu der Zeit war Finnland Teil des schwedischen Königreichs. Die Festung erhielt damals von den Schweden den Namen „Sveaborg“. Zar Peter der Große von Russland beherrschte die Ostsee und die Festung sollte die Ostgrenze des Landes vor Russland und anderen Feinden schützen. Im Jahr 1808 jedoch besetzten russische Truppen die Festung. Im Jahr 1855 dem Krimkrieg wurde sie durch englische und französische Flotten umkämpft. Als die Finnen ihre Unabhängigkeit im Jahr erhielten, gaben sie der Festung den heutigen finnischen Namen Suomenlinna. In den Jahren nach 1918 wurde die Festung auf einer der Inseln als Gefängnis genutzt. Es starben dort viele Gefangene. Suomenlinna gilt als das Musterbeispiel für Militär- und Festungsarchitektur. Die Festung wurde im Jahr 1991 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen

Stadt Rauma (1991)

Die Stadt Rauma liegt im Westen des Landes und im Süden der des Gebietes Satakunta direkt an der Ostseeküste am Bottnischen Meerbusens. Im 14. Jahrhundert fand sich an dem Ort ein Franziskanerkloster mit einer Kirche. Das Kloster existiert nicht mehr. Im Jahr 1442 bekam Rauma Stadtrechte. Vom Franziskanerkloster von Rauma ist nur noch die Heiligkreuzkirche aus dem 15. Jahrhundert übriggeblieben. In den Jahren 1640 und 1682 brannte Rauma fast vollständig ab und als im 17. Jahrhundert Rauma durch die Seefahrt wohlhabend wurde, entstanden in der Stadt prachtvolle Holzhäuser, die auf einer Fläche von 0,3 km² in verwinkelten Gassen stehen und wunderschön verzierte Fassaden haben. Sehenswert sind vor allem das Alte Rathaus aus dem Jahr 1776 mit dem Stadtmuseum. Die Ruinen der alten Dreifaltigkeitskirche, die auch abbrannte sind noch erhalten. Der bronzezeitliche Friedhof von Sammallahdenmäki in Nähe von Rauma auf einem Hügel gelegen, ist eine bedeutende archäologische Stätte der nordischen Länder. Die Stadt Rauma mit ihren alten Holzhäusern ist seit 1991 Unesco-Weltkulturerbestätte, ebenso wie auch die bronzezeitlichen Grabstätten auf dem Stadtgebiet von Rauma.

Kirche von Petäjävesi (1994)

Die Kirche von Petäjävesi liegt auf einer kleinen Halbinsel zwischen den beiden Seen Jämsänvesi unnd Petäjävesi. Die Kirche ist eine der noch erhaltenen seltenen Holzkirchen, die aus den Jahren 1763 / 1764 stammt. Gotik und Renaissance sind hier mit der finnischen Holzbauweise verbunden. Der Grundriss der Kirche ist ein Kreuz, das gleichlange Arme hat. Die Ausstattung der Kirche ist kunstvoll, und die Decke der Kirche ist eine achteckige Kuppeldecke. Das unbemalte Holz ist natürlich gealtert und hat mit den Jahren eine ungewöhnlich schöne Färbung angenommen. Die Kirche wurde im Jahr 1994 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen

Historische Kartonfabrik von Verla (1996)

Das Dorf Verla liegt im Süden des Landes ca. 30 km nördlich von Kouvola und ca. 160 km nordöstlich von Helsinki entfernt. Im Jahr 1872 wurde in Verla eine Fabrik zur Papierherstellung eröffnet, die die Stromschnellen zwischen den Seen Suolajärvi und Iso-Kamponen als Energielieferanten ausnutzte. Im Jahr 1876 brannte die Fabrik ab und so wurde im Jahr 1882 eine neue an derselben Stelle gebaut. Den Arbeitern dieser Fabrik wurde medizinische Hilfe auf Kosten des Unternehmens gewährt, und es wurde medizinisches Personal eingestellt. Im Jahr 1995 wurde direkt neben der alten Fabrik, die 1964 still gelegt worden war, ein Wasserkraftwerk in Betrieb genommen, das in der Bauweise der alten Fabrik sehr ähnlich ist. Die Kartonfabrik wurde im Jahr 1996 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.

Friedhof von Sammallahdenmäki mit Grabstätten aus der Bronzezeit (1999)

Im westfinnischen Ort Lappi bei der Stadt Rauma liegt der Hügel Sammallahdenmäki. Die Stadt Rauma liegt direkt an der Küste des bottnischen Meerbusens. Dort sind 36 Gräber aus der Brozezeit gefunden worden. Das Alter der ältesten Gräber werden auf ein Alter bis zu 3300 Jahren datiert und die jüngsten auf ein Alter von 2000 Jahren. Man vermutet, dass die Menschen zur damaligen Zeit nach ihrem Tod verbrannt wurden, weil nicht vollständig verkohlte menschliche Knochenreste gefunden wurde. Die dort liegenden Gräber sind rund und man fand noch in einem Grab eine steinernen Kasten mit bronzenen Grabbeigaben. Der Friedhof mit den Grabstätten aus der Bronzezeit wurde im Jahr 1999 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.

Schärenküste - Kvarken-Archipel (2000)

Das Kvarken-Archipel und die Schärenküste liegen am südlichen Teil des Bottnischen Meerbusens, der zur Nordsee gehört. Die Entfernung von Finnland nach Schweden beträgt ca. 80 km. Zu dem Archipel gehören ca. 5600 Inseln. Sie bestehen aus merkwürdigen Moränen, die durch Einschmelzung des vor 24.000 bis 10.000 Jahren angesammelten Packeises gebildet worden sind. Das Archipel wächst jährlich durch die „postglaziale Landhebung“ (Landaufstieg des Gebietes, das während der letzten Eiszeit von Inlandeis bedeckt war) um etwa 1 km². In der Mitte des Kvarken steht ein Leuchtturm auf einer der vielen Inseln, den Gustave Eiffel entwarf. Die Schärenküste und das Kvarken-Archipel wurden als grenzüberschreitendes Welterbe (mit Schweden) im Jahr 2000 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätte aufgenommen und im Jahr 2006 erweitert.

Struve-Bogen (2005)

Der Struve- Bogen ist ein grenzüberschreitendes Wissenschaftsdenkmal mit einer Länge von 2.821 km. Dieser geodätische Vermesungsbogen erstreckt sich über zehn Länder. Er beginnt in Hammerfest in Norwegen und geht dann weiter durch Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Moldawien und endet in der Ukraine. Auf dem Struve-Bogen befindet sich eine Kette von geodätischen Messstationen. Er diente der Vermessung von Teilen der Erdoberfläche und hatte seinen Ursprung im Observatorium von Tartu, dessen Direktor Struve von 1820-1839 war. Näheres unter Struve-Bogen. Der gesamte Struvebogen wurde im Jahr 2005 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen.

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