UNESCO-Welterbestätten
Struve-Bogen
Der Struve- Bogen ist ein grenzüberschreitendes Wissenschaftsdenkmal mit einer Länge von 2.821 km.
Dieser geodätische Vermesungsbogen erstreckt sich über zehn Länder. Er beginnt in Hammerfest in Norwegen und geht dann weiter durch Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Moldawien und endet in der Ukraine.
Auf dem Struve-Bogen befindet sich eine Kette von geodätischen Messstationen.
Er diente der Vermessung von Teilen der Erdoberfläche und hatte seinen Ursprung im Observatorium von Tartu, dessen Direktor Struve von 1820-1839 war. Näheres unter Struve-Bogen.
Der Struvebogen wurde im Jahr 2005 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
Altstadt von Tallinn
Tallinn hieß in früheren Zeiten – vor allem in Deutschland – Reval.
Die Stadt liegt am Finnischen Meerbusen, einem Teil der Ostsee ca. 80 km südlich von Helsinki direkt am Meer.
Auf dem Domberg wurde Mitte des 11. Jahrhunderts eine Burg aus Holz gebaut und zur gleichen Zeit wurde der Hafen angelegt.
Im Jahre 1219 wurde mit dem Bau der Domkirche begonnen und unterhalb der Burg siedelten Kaufleute, denen gestattet wurde, die Waren zollfrei einzuführen und zu verkaufen. Talinn wurde nicht zuletzt deswegen reich.
Die Zugehörigkeit zu anderen Staaten wechselte häufig, so war Tannin mal dänisch, deutsch und russisch. Wichtig für die Stadt war allerdings ihre Beziehung zur Hanse - wohl schon im Jahr 1252, obwohl Taninn zu der Zeit dänisch war.
Die Amtssprache war bis zum Jahr 1889 Deutsch.
Im Jahr 1524 wurden drei Kirchen gestürmt und die Ausstattung der Kirchen vernichtet und wertvolle Kunstschätze wurden geraubt, die allerdings kurzfristig zu einem großen Teil wieder gefunden wurden.
Tallinn wurde im Zuge der Reformation lutheranisch. An der Olaikirche wurde ein gotischer Turm mit einer Höhe von 159 m gebaut, der im Jahr 1629 abbrannte und nach seinem Wiederaufbau nur noch 124 m hoch ist. Im Jahr 1684 verbrannten die Gebäude auf dem Domberg "Toompea" und die Pest wütete 26 Jahre später, so dass der größte Teil der Bevölkerung starb, dennoch blieb die Altstadt bei allen Wirren ziemlich unbeschädigt. Sehenswert sind u.a. das ehemalige Zisterzienserkloster, das vermutlich im Jahr 1249 vom dänischen König gegründet wurde, das Johannisspital aus dem Jahr 1237, in dem Leprakranke untergebracht wurden.
Vor allem anderen aber begeistern die in der Altstadt gut erhaltenen Kaufmannshäuser. Die Bauweise dieser Häuser macht Aussagen über die jeweilige Besatzer und spiegelt deren Einfluss wider. Von der ehemaligen Stadtmauer sind einige Wehrtürme und Mauerteile gut erhalten. Das Freilichtmuseum in Rocca al Mare zeigt Fundstücke aus der Bauernarchitektur.
Die Altstadt von Tallinn wurde im Jahr 1997 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätte aufgenommen.
Kulturstätten und besondere Bauwerke
Älteste Apotheke Europas
In Tallinn befindet sich die älteste Apotheke Europas, die aus dem Jahr 1422 stammt.
Anatomisches Theater
Das ehemalige Lehrgebäude der medizinischen Fakultät der Universität in Tartu wurde vom J.W. Krause entworfen. Das Gebäude wurde 1805 fertig gestellt, im Jahre 1827 wurde es erweitert und 1860 erhielt es sein heutiges Aussehen.
Das Gebäude ist ein historisches Monument der Wissenschaftsgeschichte. Hier lehrten bekannte Persönlichkeiten wie, August Rauber, Erns von Baer, Karl Kupffer, Martin Heinrich Rathke, F.Bidder, Carl Ernst Schmidt und viele mehr. Noch heute kann das runde anatomische Theater besichtigt werden. Es ist allerdings eine Renovierung und Neueröffnung für die nächste Zukunft geplant.
Fernsehturm Tallinn (Teletorn)
Das mit 314 Metern Höhe höchste freistehende Bauwerk Nordeuropas wurde zwischen 1975 und 1980 anlässlich der Olympischen Sommerspiele errichtet, die damals in Moskau stattgefunden haben. In 170 Metern Höhe kann man eine Aussichtsplattform besuchen, von der aus man bei klarem Wetter sogar die Küste Finnlands sehen wird.
Gotisches Rathaus
Herausragend ist das alte gotische Rathaus in Tallinn, das aus dem 11. Jahrhundert stammt.
Haus der Schwarzhäuptergilde
Die Schwarzhäuptergilde, die es nur im heutigen Estland und Lettland gab, setzte sich aus unverheirateten deutschen Kaufleuten zusammen. Seit 1400 war sie in Tallinn ansässig. Der Schutzpatron der noch immer in Deutschland zu findenden Gilde war der der hl. Mauritius. In Tallinn nun kann man das wundervolle Renaissancehaus der Gilde betrachten, das von einem aufwändig verzierten Portal geschmückt wird. Dargestellt werden Wappen der Hansekontore in Brügge, Nowgorod, London und Bergen.
Hermannsfeste
Die Hermannsfeste (Hermanni linnus) ist eine Festung in Narva am Ufer des Flusses Narva. Sie wurde gegen Mitte des 13. Jahrhunderts von den Dänen errichtet und von ihnen mit der Stadt Narva und Ostestland an den Deutschen Orden verkauft und war damit die östlichste Burg des Deutschen Ordens.
Nach dessen Auflösung war sie von 1558 bis 1704 in schwedischem und danach in russischem Besitz. Von 1940 bis 1990 waren Burg und Stadt - wie ganz Estland, Lettland und Litauen - Tei der Sowjetunion.
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs war die Festung nahezu vollständig zerstört worde, wurde aber später restauriert. Heutzutage befindet sich hier ein Museum.
Direkt gegenüber, am rechten Ufer der Narva, liegt die russische Festung Iwangorod. Hier wird der Fluss mittels einer Brücke überspannt und hat eine Grenzstation wischen Estland und Russland.
Es sei erwähnt, dass ca. 90% der Einwohner von Narva russischstämmig sind.
Kadriorg-Palast
Dieser Barockpalast, der auf Befehl Peter des Großen 1718 errichtet wurde, wird von einem der schönsten Parks der estischen Hauptstadt Tallinn umgeben.
Kiek in de Kök
Der „Kuck in die Küche“ ist ein mittelalterlicher ehemaliger Kanonenturm in Tallinn, der seinen Namen daher erhielt, dass man von ihm aus so zusagen in die Küchen der Stadtbürger schauen konnte. Der im ausgehenden 15. Jahrhundert erbaute Turm ist 49,4 Meter hoch und bringt es auch einen Durchmesser von 17 Metern. Mit diesen maßen und einer Mauerdicke von zwischen 3 bis 4 Metern war er seinerzeit der größte Turm seiner Art in Nordeuropa. Leider wurde der im Livländischen Krieg teilweise zerstört, konnte aber späterhin wieder aufgebaut werden. Im heute komplett sanierten Turm wurde ein Teil des Tallinner Stadtmuseums untergebracht.
Parlament
In Tallinn befindet sich das Schloss, in dem früher die russischen Gouverneure residierten. Heute beherbergt es das Parlament von Estland.
Rathaus
Das Rathaus von Tallinn ist das einzige seiner Art im Baltikum, das im gotischen Stil erbaut wurde und noch erhalten ist. Mit dem Bau des Rathauses wurde zu Beginn des 13 Jahrhunderts begonnen. Im 15. Jahrhundert wurde es um einen Turm erweitert, der von einem Turmhelm im Stil der Spätrenaissance gekrönt wird. Die drachenförmigen Wasserspeicher stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Schloss Katharinental
Zar Peter der Große (1672-1725) beauftragte den italienischen Architekten Niccolò Michetti mit dem Bau des Schlosses in Tallinn, das er zu Ehren seiner Ehefrau und späteren Zarin Katharina I. (1683-1727; Zarin von 1725-1727) errichten ließ.
Mit dem Bau wurde 1718 begonnen. Heute befindet sich im Schloss eine Sammlung ausländischer Kunst. Katharinental gab dem gleichnamigen Stadtviertel Kadriorg seinen Namen, weil "Kadriorg" Katharinental bedeutet.
Sternwarte in Tartu
Die Sternwarte wurde Anfang des 19.jh vom Architekten J.W. Krause, der auch das unweit gelegenen anatomische Theater entwarf, errichtet. In den Jahren 1820-1839 war der Astronom F.G.W. Struve hier als Direktor tätig. Das Observatorium hatte seinerzeit das größte Fraunhofer Fernrohr seiner Zeit. Das Observatorium war das Zentrum bzw. der Ausgangspunkt des Struve-Bogens, der vom Nordkap bis ans schwarze Meer verläuft, mit dessen Hilfe die Größe und der Umfang der Erde ermittelt wurde. Der Struve-Bogen gehört in insgesamt 10 Ländern zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Kunda-Kultur
In der Nähe der Stadt Kunda wurden Reste der nach ihr benannten Kunda-Kultur gefunden, die etwa zwischen 7.400 und 6.000 v. Chr. im Baltikum und in Nordrussland existierte. Nachfolger der Kunda-Kultur war die Narva-Kultur. Das heutige Kunda ist eine rund 3.00 Einwohner zählende Stadt n der Landgemeinde Viru-Nigula Estland an dem gleichnamigen rund 70 km langen Fluss an der Nordküste von Estland. Der Fundort befindet sich auf dem Hügel Hiiemägi östlich des heutigen Stadtzentrums, und am Hügel Lammasmägi - einer damaligen Binneninsel. Weitere Fundorte der Kultur befinden sich unter anderem bei Pulli, Siimusaare, am 75 km langen Fluss Narva sowie im Stadtteil Ihaste der rund 98.500 Einwohner zählenden Stadt Tartu und im Mündungsgebiet des 75 km langen Reiu und des 145 km langen Pärnu, in den er mündet. Die Kunda-Kultur bildete die erste relativ sesshafte Besiedelung der Region und stellt eine Vermischung der Sammler- mit der Fischer- und Jägerkultur dar. Unter den Funden befinden sich zahlreiche Artefakte aus Knochen und Horn, die zu Werkzeugen und Waffen verarbeitet wurden.
Saaremaa, Leuchtturm
Saarema ist eine 2.675 km² große Insel mir rund 36.000 Einwohnern, die man mit der Fähre über die 198 km² große Insel Muhu erreichen kann. Muhu und Saarema sind über einen Auto-Damm miteinander verbunden. An der Spitze der Halbinsel Sörve von Saaremaa befindet der 56 m hohe Sörve-Leuchtturm, der 1960 anstelle einige Vorgängerbauten errichtet wurde und bestiegen werden kann. Besucher können das hiesige moderne Restaurant besuchen, das u.a. einen weiten Blick über die See ermöglicht. Camper finden zudem einen größeren Parkplatz zum Übernachten
Museen
Estnisches Freilichtmuseum
Im Freilichtmuseum von Tallinn auf einem großen Gelände an der Küste bei Rocca al Mare werden historische Bauernhäuser des Landes als Originale gezeigt. Daneben erfährt man viel über die Volkskunst des Landes.
Estnisches Historisches Museum im Haus der Großen Gilde
Dieses Museum in Tallinn ist in einem der imposantesten mittelalterlichen Gebäude der Stadt untergebracht.
Das Gildehaus der Kaufleute der Hanse mit der größten sekularen Halle Tallins wurde im gotischen Stil errichtet und wurde 1410 vollendet. Im Museum wird die Geschichte der Stadt und Tallins dargestellt.
Kunstmuseum KUMU
Das Kunstmuseum in Tallinn, das sich der estnischen Kunst bis in die Moderne und Neuzeit widmet, wurde erst im Jahre 2006 eröffnet.
Okkupationsmuseum
Das Museum in dem modernen Gebäude der jungen estnischen Architekten Head Arhitektid in Tallinn widmet sich der deutschen und sowjetischen Okkupation des Landes.
Estnisches Nationalmuseum in Tartu
Das Estnische Nationalmuseum (Estnisch: Eesti Rahva Muuseum) wurde 1909 in Tartu gegründet und ist dem Volkskundler Jakob Hurt sowie der estnischen Ethnographie und Volkskunst gewidmet. Das Museum stellt die Geschichte, das Leben und die Traditionen des estnischen Volkes dar, und zeigt die Kultur und Geschichte anderer finno-ugrischer Völker. Es verfügt über eine umfassende Ausstellung traditioneller estnischer Nationaltrachten aus allen Regionen. Eine Sammlung holzgeschnitzter Bierkrüge illustriert die traditionellen Bauernfeste und -feiertage. Auch Handarbeiten von handgewebten Teppichen bis hin zu Leinentischdecken werden ausgestellt. Das Museum wurde 1922 im Raadi Manor eröffnet und vom finnischen Ethnographen Ilmari Manninen geleitet, der seit 1919 für die Universität Tartu tätig war.Das Gut Raadi war der Stammsitz baltendeutscher Kunstsammler wie Karl Eduard von Liphart und seines Sohns Ernst Friedrich von Liphart.
Theater und Opern
Estnisches Dramentheater - Tallinn
Das Eesti Draamateater bietet neuste Werke westlicher Dramaturgen, spielt aber auch einheimische Stücke. Es ist in einem wunderschönen Art Nouveau-Gebäude beheimatet, das 1910 gebaut worden und für sich allein schon einen Besuch wert ist.
Estnische Nationaloper - Tallinn
Mitten im Herzen Tallins gelegen, zeigt dieses Opernhaus klassische und zeitgenössische Opern/Operetten, Balletvorführungen sowie Musicals aller Art. Auch Kinderveranstaltungen gehören zum Repertoire.
Estnisches Puppentheater - Tallinn
Das Eesti Nukuteater wurde 1952 als unabhängiges professionelles Theater gegründet und bietet heute eine Innen- und eine Außenbühne an. Aufgeführt werden u.a. estnische und klassische Märchen.
Estnisches Russisches Theater - Tallinn
Dieses Theater wurde 1948 eingerichtet und besteht heute als einziges russischsprachiges Theater in ganz Estland. Neben westlichen Stücken werden auch Werke russischer Meister aufgeführt.
Sängerbühne oder Sängerfestwiese - Tallinn
Die Freilichtbühne, auf der das riesige, fünfjährig stattfindende Sängerfest stattfindet, wurde 1960 errichtet. Der Veranstaltungsort liegt in Kadriorg.
Tallinn Stadttheater - Tallinn
Das Tallinna Linnateater – 1965 eingerichtet – stellt einen großen Theaterkomplex dar, der aus sieben Vorführungssälen und einer großen Freiluftbühne besteht.
Vanemuise - Tartu
Dieses Theater in Tartu ist für die estische Sprache und Nationalbewegung von besonderer Bedeutung.
Kirchen und Klöster
Alexander-Newsky-Kathedrale
Die Alexander Newski Kathedrale in Tallinn ist eine russisch-orthodoxe Kirche. Sie wurde im Jahre 1900 auf dem Domberg gegenüber dem Schloss fertig gestellt und war ein Symbol für die Russifizierung des Landes. Die Kirche soll an der Stelle des Grabes des estnischen Nationalhelden Kalev errichtet worden sein. Der Namenspatron der Kirche, Alexander Newski, schlug im Jahre 1242 als Führer des russischen Heeres die vordringenden Kreuzritter in der Eisschlacht am Peipussee. Er verhinderte dadurch deren weiteres Vordringen nach Osten und wurde seiner großen Verdienste wegen heiliggesprochen.
Dominikanerkloster
Das dominikanische Kloster in Tallinn wurde 1246 gegründet und ist das älteste existierende Kloster Estlands. Die Mauern sind mit Verzierungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert geschmückt.
Domkirche
Diese Kirche in Tartu geht auf das 13. Jahrhundert zurück und zählt somit zu den ältesten Kirchen in Estland.
Domkirche
Die Domkirche in Tallinn wurde in der Oberstadt am Kreuzungspunkt von acht Straßen seit dem 13. Jahrhundert errichtet. Sie ist der Jungfrau Maria geweiht. Im 14. Jahrhundert erfolgte ein Umbau der Kirche zu einer dreischiffigen Basilika nach dem Vorbild gotländischer Kirchen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Kalksteingotik. Der Kalkstein war das vorherrschende Material in der Stadt. 1684 wurde die Kirche Opfer eines großen Brandes. Die heutige Inneneinrichtung wie das Gestühl und die Wappenepithaphe der baltendeutschen Adligen wurden im barocken Stil geschaffen. Die ebenfalls barocke Kanzel und der Altar wurden von Christian Ackermann geschaffen. In der Kirche wurde übrigens der russische Weltumsegler Adam Johann von Krusenstern gegraben.
Heiligengeistkirche
Die Heiligengeistkirche in Tallinn aus dem 14 Jahrhundert ist die einzige originalgetreu erhaltenen Kirche aus dieser Zeit. Sie ist für Estland von besonderer Bedeutung, da hier zum ersten Mal in Estnisch gepredigt wurde. Hier wirkte auch der berühmte Balthasar Russow, ein livländischer Chronist. Architektonisch hervorgehoben seien die gotischen Schnitzarbeiten in der Kirche. Berühmt beispielsweise sind der Flügelaltar des Lübecker Meisters Bernt Notke und die Uhr von Christian Ackermann an der Außenfassade. Die Kirche diente ursprünglich als Kirche des Armenhauses und als Ratskapelle.
Johanneskirche
Die Johanneskirche in Tartu ist eine gotische Backsteinkirche aus dem 14. Jh. Sie ist die bedeutendste Kirche ihrer Art in Estland, das im Gegensatz zu seinen Nachbarn nur wenig Backsteingotik hervorgebracht hat. Die Kirche ist für ihre Terrakottafiguren bekannt.
Kathedrale der Jungfrau Maria
Dieser sakrale Prachtbau in Tallinn stammt aus dem 13. Jahrhundert und stellt eine der ältesten Kirchen Estlands dar.
Nikolaikirche
Die Nikolaikirche in Tallinn ist dem Schutzpatron der Kaufleute und Seefahrer gewidmet. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und teilweise auch als Getreidelager genutzt. Heute beherbergt die Kirche das Museum für sakrale Kultur. Besonders erwähnenswert sind der Totentanz des Lübecker Meisters Bernt Notke aus dem 15. Jahrhundert und der Hauptaltar des Lübecker Malers Hermen Rode, der aus derselben Zeit stammt und von allen Bürger der Stadt finanziert wurde. Den Marienaltar erstand die Gilde der Schwarzhäupter gegen Ende des 15. Jahrhundert in Brügge.
St. Brigitta-Kloster
Die Ruinen des St.-Brigitta-Klosters können in Pirita besichtigt werden. Dieses Kloster wurde im Jahr 1407 gegründet.
St. Nikolai
Bei dieser Kirche in Tallinn handelt es sich um eine der bedeutendsten Kirchen Estlands.
Universitäten
Estnische Kunstakademie (Eesti Kunstiakadeemia)
Die Estnische Kunstakademie in Tallinn, eine staatliche Einrichtung, entstand 1914 als Schule für angewandte Kunst.
Heute setzt sie sich aus den Fachabteilungen für Architektur, Bildende Kunst, Denkmalpflege, Design, Medienwissenschaft und Kunstgeschichte zusammen.
Estnische Musikakademie (Eesti Muusikaakadeemia)
Hierbei handelt es sich um eine staatliche Musikhochschule in Tallinn, die 1918 gegründet wurde und derzeit 560 Studenten unterrichtet. Arvo Pärt, der gefeierte estnische Komponist, war der berühmteste Absolvent dieser Hochschule.
Technische Universität Tallinn (Tallinna Tehnikaülikool)
Die einzige Technische Universität von ganz Estland in Tallinn gehört zugleich zu den bedeutendsten Technischen Universitäten im gesamten zentralen und östlichen Europa.
Universität Tallinn (Tallinna Ülikool)
Diese staatliche Universität von Tallinn bildet derzeit etwa 7.000 Studenten aus.
Die Bildungseinrichtung ging im Jahre 2005 aus der Pädagogischen Universität Tallinn hervor und setzt sich heutzutage aus sechs Fakultäten zusammen.
Universität von Tartu
Die Universität von Tartu wurde 1632 von König Gustav II. Adolf gegründet. Zeitweise wurde sie in die weiter westlich gelegene Stadt Pärnu verlegt. 1802 eröffnete sie Zar Alexander I erneut.
Schon bald wurde sie ein reger Austauschort für russische, estnische und baltendeutsche Wissenschaftler.
Die Gebäude der Universität wurden vom Architekten Johann Wilhelm Krause im klassizistischen Stil errichtet. 1809 wurden sie fertig gestellt. Derzeit studieren an ihren Fakultäten rund 15.000 Studenten.
Naturschönheiten
Insel Kihnu
Diese Insel im Rigaer Meerbusen mit einer Größe von 16,65 km² ist eine wunderschöne Insel und einen Besuch wert.
Peipussee
Zum Peipussee kann man entweder mit ganz normalen Booten fahren. Oder man wählt die nachgebauten historischen Hansekoggen, die den See befahren.
Lahemaa National Park
Etwa 50 Kilometer östlich von Tallinn liegt mit diesem Nationalpark ein Wald-, Moor- und Sumpfparadies.
Dabei sollte man sich vor allem an Viru raba halten, das einen 5 Kilometer langen Fußweg sowie einen Aussichtsturm bietet.
Naissaar (Fraueninsel)
Diese zu Estland gehörige Insel im Finnischen Meerbusen liegt etwa 8 km nördlich vom estnischen Festland. Sie ist 18,6 km² groß und ist heute so gut wie unbewohnt.
Die unmittelbar an der Einfahrt zur Bucht von Tallinn gelegene Insel war wegen ihrer geografischen Lager in der Vergangenheit von enormer strategischer Bedeutung.
Seit dem Jahre 1995 ist sie ein Naturschutzgebiet, das dem Tourismus zugänglich gemacht werden soll. Noch immer stehen auf dr Insel die liebevoll restaurierten Holzhäuser der einstigen schwedischen Dörfer.
Sandstrand in Pirita
Ein wundervoller ausgedehnter Sandstrand ist im Stadtteil Pirita von Tallin zu finden, im Nordosten vom Stadtzentrum. Der Strand wird von Kiefernwald begrenzt und lockt vor allem in den Sommermonaten viele junge Leute an, die ihn zu einer Partymeile machen.
Soomaa National Park
Etwa 115 Kilometer von Tallinn entfernt liegt dieser Nationalpark, der für seine faszinierenden Moor- und Sumpflandschaft berühmt ist.
Überraschenderweise darf man darin sogar schwimmen, was angeblich die Haut verjüngen soll.
Sehenswert sind auch die Dörfer des Nationalparks, die je nach Jahreszeit nur mit Booten zugänglich sind. Im Park kann man gut wandern, zelten oder auf Kanutour gehen.
Ülemiste Järv (Oberer See)
Der 9,6 km² große Ülemiste Järv befindet sich im Südosten von Tallinn und ist der größte See der estnischen Hauptstadt. Er wird aus den Zuflüssen von Jägala, Pirita, Vääna und Pärnu gespeist und fungiert als Hauptressource für das Trinkwasser der Tallinner Stadtbevölkerung.
Der wegen seines immensen Reichtums an Barschen v.a. bei Anglern beliebte See gehört bereits seit dem 15. Jahrhundert offiziell zum Stadtgebiet Tallinns und spielte schon früh eine große Rolle in der estnischen Mythologie.
So soll der See aus den Tränen der um ihren Ehemann Kalev trauernden Linda entstanden sein, woran noch heute der Linda-Stein erinnert, ein großer Felsen, der direkt am See zu finden ist.
Die verzweifelte Witwe hat den Stein angeblich auf den Domberg zum Grabe ihres verstorbenen Gatten bringen wollen. Doch er fiel ihr von der Schulter.
Urwälder in Estland
Etwa 10% vom Territorium Estlands ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. In den geschützten Wäldern Estlands gibt es sogar noch Urwälder.
Zum Beispiel den Urwald in Järvselja im Landkreis Tartumaa und den Urwald Poruni im Landkreis Ida-Virumaa.
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