Estland: Bevölkerung und Städte

Inhaltsverzeichnis

Bevölkerung

Anzahl
Estland hat rund 1,34 Millionen Einwohner.

Ethnische Zusammensetzung
Der Anteil der Esten an der Bevölkerung beträgt 69%, die anderen größeren Nationalitätengruppen sind: Russen mit 26% (etwa 345.000), Ukrainer mit 2%, Weißrussen mit 1% und Finnen mit 1%.

Religionszugehörigkeit
Die Esten gehören hauptsächlich der evangelisch-lutherischen Kirche an, vertreten sind aber auch die griechisch-orthodoxe, russisch-orthodoxe, baptistische, methodistische und römisch-katholische Kirche.

Landessprache
Die Landessprache ist Estisch, die zur Familie der Finn-ugurischen Sprachen gehört. Für die Esten ist es daher relativ leicht Finnisch zu lernen. Die offizielle Landessprache von Estland ist zwar estnisch, Russisch wird jedoch viel gesprochen, was der Reisende schnell realisieren wird. Wer beide Sprachen nicht beherrscht kann sich gut in Deutsch oder Englisch verständigen. Generell kann man sagen, alte Menschen verstehen besser Deutsch, die Jüngeren sprechen besser Englisch.

Hauptstadt, weitere Städte

Thallinn
Die Hauptstadt von Estland ist Thallinn (auch als die ehemalige Hansestadt Reval bekannt) mit ca. 417.150 Einwohnern. Eine ausführliche Darstellung unter Sehenswürdigkeiten.Weitere Städte sind:

Tartu
Die Universitätsstadt Tartu mit ca. 101.300 Einwohnern, die älteste Stadt Estlands, die aufgrund der hier enstandenen estnischen Nationalbewegung von besonderer Bedeutung ist. Die Stadt war Europäische Kulturhauptstadt 2024.

Kurort Pärnu
Der elegante Kurort Pärnu mit ca. 44.600 Einwohnern lädt zu einem entspannten Urlaub an der Ostsee ein.

Narva
Narva ist mit rund 56.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt von Estland, zudem eine wichtige Industriestadt und das Zentrum der russischsprachigen Minderheit Estlands, zu der etwa 95% der Einwohner Narvas gehören. Narva ist zudem die östlichste Stadt von Estland und liegt an der Grenze zu Russland am Fluss Narva, der hier den Grenzfluss bildet und nördlich der Stadt in den Finnischen Meerbusen der Ostsee mündet. Auf der anderen Seite der schnellfließenden Narwa liegt die russische Stadt Iwangorod. Beide Städte sind mittels einer Brücke miteinander verbunden.

Hermannsfeste in Narva
Die Hermannsfeste (estnisch: Hermanni linnus) ist eine mittelalterliche Festung in Narva, welche die östlichste Burg des Deutschen Ordens war. Sie liegt am Ufer des Flusses Narva und direkt gegenüber, am anderen Ufer des Flusses, liegt die russische Festung Iwangorod. Die Festung wurde gegen Mitte des 13. Jahrhunderts von den Dänen errichtet. 1345 wurde die Festung von den Dänen an den Deutschen Orden verkauft. Nach dessen Auflösung war sie von 1558 bis 1704 in schwedischem, danach in russischem Besitz. Wie der Großteil Narvas wurde sie im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. In der mittlerweile restaurierten Festung befindet sich heute ein Museum.

Spaziergang an der Narva
Wenn man am Ufer der schnellfließenden und hier ca. 50 m breiten Narva spazieren geht, sieht man auf estnischer Seite weder Grenzbefestigungen noch Militär oder Polizei. Soweit man es erkennen kann, gibt es auch auf russischer Seite nichts dergleichen. Das ist erstaunlich, da hier der NATO- und EU-Staat Estland an Russland grenzt. Man sieht auf beiden Seiten nur wenig Menschen, in Russland hin und wieder ein paar Angler. Imponierend ist die "Zwillingsfestung“ Wangorod auf der anderen Seite der Narva - in Russland. Über die in der Abbildung erkenntliche Brücke herrscht dagegen in beiden Richtungen ein reger Fußgängerverkehr. Diese Beobachtung gilt für den Anfang des Jahres 2025. Wer weiß, wie schnell sich das ändert, daher dieser Hinweis.

Kommentare

Oskar (nicht überprüft), Di., 07.01.2025 - 14:44

Ihr habt da ein tolles Bild der Hermannsfeste in Narva eingespielt. Mein Kompliment

Franz Sass (nicht überprüft), So., 12.01.2025 - 17:02

Hi da, was wird die NATO machen, wenn Russland Narva bestzt. Erstens fürchte ich, dass die russischstämmige Bevölkerung die Invasoren freudig begrüßen würden und zweitens würde die NATO nich schnell und stark genug sein, die Region zu verteidigen. Wir sitzen auf einem Pulverfass!!!

Erwin Strack (nicht überprüft), So., 12.01.2025 - 18:39

Sollte Putin auf diese Idee kommen, wird es ein großes Geschrei und eine Sitzung der UNO geben, aber ändern würde sich nichts, dazu sind die NATO und Estland dezeit absolut nicht in der Lage. Da kommen möglicherweise noch böse Zeiten auf uns zu. Und die AfD und der BSW von Frau Wagenknecht forden im Grunde die Kapilution der Ukraine. Ihr Ruf nach Frieden und Einstellung der Waffenlieferungen hätten genau das zur Folge. Wie bekloppt sind eigentlich Teile der deutschen Wähler??

Anonymous (nicht überprüft), Mo., 13.01.2025 - 14:55

Wieso sollen die russischen Einwohner von Narva nicht zu Russland gehören? Inder Tat würde die Ukraine ohne westliche Waffenliefeungen an Russland fallen. Und wäre das schlimmer als 10.000de Tote?

bramm, Mo., 13.01.2025 - 15:05

Hallo Anonymus, Ihre Argumente erinnern mich an den Spruch der früheren Friedensbewegungen; "Lieber rot als tot". Dabei möchte ich jedoch an den gegenteiligen Spruch der Friesen ist aus dem 19. Jahrhundert erinnern: „Lewer dood as Slaav“, im Dänischen: "Hellere død end slave".

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