Allgemeines, tabellarische Übersicht
Allgemeines, tabellarische Übersicht
Das Saarland ist das viertkleinste Bundesland der Bundesrepublik und breitet sich im Südwesten Deutschlands aus. Es wird von Rheinland-Pfalz sowie dem Großherzogtum Luxemburg und natürlich Frankreich begrenzt.
Gemeinsam mit Lothringen, Luxemburg, Rheinland-Pfalz und der belgischen Region Wallonien bildet es zudem die Großregion Saar-Lor-Lux. Das Saarland, dessen ozeanisches Klima dafür sorgt, dass es zu den wärmsten Regionen Deutschlands gehört, gilt auch als das „französischste deutsche Bundesland“, was mit seiner historisch, aber auch geografisch bedingten Anbindung an Frankreich zu erklären ist:
Ein erstes Mal als politische Einheit entstand es mit dem Namen „Saargebiet“ (auch „Saarbeckengebiet“) nach dem Ersten Weltkrieg und in Folge des Versailler Vertrages. Nachdem es 1920 aus dem Deutschen Reich ausgegliedert worden war, unterstand es 15 Jahre lang dem damals noch sehr jungen Völkerbund als Mandatsgebiet unter französischer Verwaltung.
Nach einer Volksabstimmung ging das Saargebiet, das übrigens viel kleiner als das spätere Saarland gewesen war, im Jahre 1935 an das zu der Zeit faschistische Deutsche Reich über.
Nach dem Zweiten Weltkrieg aber wurde es 1947 als Saarland zu einem autonomen Staat, der indes wirtschaftlich stark an Frankreich angeschlossen blieb. 1955 erfolgte schließlich eine neue Volksabstimmung und so trat das Saarland 1957 endgültig der Bundesrepublik Deutschland politisch bei. Der wirtschaftliche Beitritt indes kam erst 1959.
Bergbau
Am 30. Juni 2012 endete im Saarland der Steinkohlebergbau. Damit ging hier eine über 250-jährige Tradition zu Ende.
Exakter Name | Saarland |
---|---|
Angrenzende Bundesländer bzw. Länder | Rheinland-Pfalz Frankreich Luxemburg |
Bundesland seit | Am 1. Januar 1957 wurde das Saarland das 10. Bundesland der Bundesrepublik Deutschland. Die wirtschaftliche Eingliederung erfolgte am 6. Juli 1959. |
Erster Ministerpräsident | Johannes Hoffmann (CVP) 1947-1955 Hubert Ney (CDU) 1957-1959 (nach dem Anschluss an Deutschland) |
Landesflagge | |
Landeswappen | |
Landeshymne | Saarlandlied: „Ich rühm' dich, du freundliches Land an der Saar“ |
Sitzverteilung im Landtag (Wahl vom 27. März 2022) | SPD 29 (43,5%) CDU 19 (28,5%) AfD 3 (5,7%) |
Landtagspräsidentin | Heike Sylvia von der SPD |
Ministerpräsidentin | Seit dem 25.4.2022 Anke Rehlinger (SPD) in der Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) |
Regierungspartei | SPD |
Opposition | CDU AfD |
Anzahl der Stimmen im Bundesrat | 3 |
Einwohnerzahl | ca. 1,037 Mio. |
Ethnien | v.a. Deutsche |
Religionen | Katholiken (74%) Protestanten (21%) Andere Konfessionen oder ohne Konfession (5%) |
Sprachen | V.a. Deutsch (in teils rhein- und moselfränkischen Mundarten) Es wird auch viel Französisch gesprochen. |
Landes-Hauptstadt | Saarbrücken mit rund 177.000 Einwohnern |
Fläche | 2.569 km² |
Höchster Berg | Dollberg (695 m) - in Sötern einem Ortsteil der Großgemeinde Nohfelden im Landkreis St. Wendel Als "Hausberg" des Saarlandes fungiert aber der Schaumberg (569 m). |
Flüsse | V.a. die Saar (227 km, davon 68 km im Saarland) Daneben sind auch Mosel, Blies, Prims, Nied und Nahe von Bedeutung. |
Größter See | Primstalsperre (Größe: ca. 1 km²; Volumen: ca. 20 Mio m³) |
Kfz.-Zeichen von Saarbrücken | SB |
Webseite des Landes | www.saarland.de |
Interessante Ausflugsziele
Bostalsee (auch Talsperre Bosen)
Dieser Stausee im Norden des Saarlandes ist zwischen 500 und 550 Meter lang, 120 Hektar groß und mit einem Wasservolumen von 8 Millionen m³ ausgestattet. Mit einem 6,8 km langen Wander- und einem 7,2 km langen Radwanderweg sowie einem reichen touristischen Angebot lockt er viele Besucher an, die ihn und seine Umgebung als Naherholungsgebiet nutzen. Im Sommer 2011 soll ein Ferienpark am See fertig gestellt sein, das vom französische Unternehmen CenterParcs Europe initiert wurde.
Brennender Berg
Hierbei handelt es sich um ein schwelendes Kohlenflöz, das um das Jahr 1668 in Brand geraten war und seither weiterbrennt bzw. -glimmt, zumal Versuche, den Brand mit Wasser zu löschen, erfolglos geblieben sind.
Burg Kirkel
Zwischen St. Ingbert, Homburg und Neunkirchen ragt diese Burgruine auf einem frei stehenden Felsen empor. Sie ist das Wahrzeichen der Gemeinde Kirkel und stellt ein beliebtes Ausflugsziel dar.
Burg Montclair
Aus dem 12. Jahrhundert stammt diese mittelalterliche Burgruine bei Mettlach, welche etwa 330 m über NN liegt und auf dem Burgberg thront. Malerisch wird dieser Burgberg von der Saarschleife umflossenen.
Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim
In der Gemeinde Gersheim sowie der französischen Gemeinde Bliesbruck liegt der Kulturpark, in dem man Ausgrabungen und Rekonstruktionen keltischer und römischer Funde mit Schulungs- und Ausstellungsräumen vereint hat. Gezeigt werden u.a. Grabungsfunde aus der Mittelstein-, der Bronze- und der Zeit der germanischen Völkerwanderung. Insgesamt erstreckt sich der Park auf einer Fläche von 1200 mal 600 Metern.
Felsenwege in St. Arnual
Sehr empfehlenswert ist auch ein Besuch der Felsenwege in St. Arnual, einem Stadtteil der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken. Diese Wege verlaufen in mehreren Etagen durch eine Felswand, die sich an der Saar entlangzieht.
Gollenstein
Der ursprünglich als Monolith aufgestellte Stein bei Blieskastel zählt mit seinen etwa 4.000 Jahren zu Deutschlands ältesten Kulturdenkmälern. Das 6,58 Meter hohe Ungetüm soll wohl einem prähistorischen Ahnenkult gedient haben.
Gräfinthal
In Mandelbachtal (Saarpfalz-Kreis) kann man den Marienwallfahrtsort Gräfinthal besuchen, der um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden war. Das von der Gräfin Elisabeth von Blieskastel gestiftete Kloster Gräfinthal wurde zu einer bedeutenden Pilgerstätte, nachdem die Gräfin durch das Gnadenbild eines Eremiten von einer Augenkrankheit geheilt worden sein soll. Noch heute gehört Gräfinthal zu den kulturhistorisch bedeutendsten Stätten des Saarlandes.
Klause Kastel
Auf einem hohen Plateau ist ein von Mönchen in die Felswand gehauener Rückzugsort zu sehen, von dem aus man einen guten Blick über das Saartal genießen kann.
Niedaltdorfer Tropfsteinhöhle
Die 120 Meter lange Tuffhöhle bei Rehlingen-Siersburg dürfte um die 8.000 Jahre alt sein und hat sich in einem 200 x 40 x 8 Meter messenden Quellkalklager gebildet. Entdeckt wurde die Höhle 1880, aber erst 1932 wurde sie als Schauhöhle etabliert. Seit 1937 steht sie unter Naturschutz.
Saarbrücken
Obwohl im Jahre 999 eine Schenkungsurkunde des Kaiser Otto III. (980-1002) bereits auf die Existenz Saarbrückens als „Castellum Sarabrucca“ hingewiesen hatte und auf dem heutigen Stadtgebiet sogar Spuren römischer Besiedelung gefunden worden sind, schlug die eigentliche Geburtsstunde der heutigen saarländischen Landeshauptstadt erst 1909, als sie aus den drei Städten Alt-Saarbrücken, St. Johann und Malstatt/Burbach entstand. Seit 1957 fungiert sie als Hauptstadt des bundesdeutschen Saarlandes und ist mithin die jüngste deutsche Landeshauptstadt. Eingebettet in eine malerische Natur bietet die wohl „französischste Stadt Deutschlands“ nicht nur die typisch saarländische Atmosphäre, sondern ist mit ihrer zentralen Lage auch sehr guter Ausgangspunkt für ein erholsames Kennenlernen der interessanten Umgebung. Beliebt sind Touren ins Lothringer Land oder hin zum Flohmarkt nach Metz.
Eine ausführliche Darstellung der Stadt finden Sie bei goruma hier >>>
Saarland-Rundwanderweg
Dieser Rundanderweg führt über 273 Kilometer rund um das Saarland. Er verläuft an Saarbrücken vorbei, an Völklingen, St. Ingbert, Homburg, St. Wendel, der Bostalsee, Nonnweiler, Weiskirchen, Mettlach, Orscholz, Siersburg, Berus und der Warndt. Er endet schließlich an seinem Ausgangsort in Saarbrücken.
Saarschleife
Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen des Saarlandes zählt die Saarschleife, ein Durchbruchstal der Saar durch den Taunus. Beeindruckende Ausblicke auf dieses Naturwunder bieten sich zwar auch vom Saarufer aus, doch hat man den besten Blick vom Aussichtspunkt Cloef im Mettlacher Ortsteil Orscholz, wo es 180 Meter hoch hinausgeht. Die Saarschleife begeistert insbesondere mit stark zerklüfteten Steilfelswänden und kleineren Schluchten.
Schaumberg
Die bekannteste und bedeutendste Erhebung des Saarlandes ist der 569 Meter hohe Schaumberg, auf dem auch der 36 Meter hohe Schaumbergturm steht. Er gilt deshalb als saarländischer Hausberg, weil er zum einen der höchste Berg des früheren Saargebietes gewesen war und weil er allein stehend aus einer recht flachen Umgebung herausragt.
Schlossberghöhlen
In Homburg breiten sich die größten von Menschenhand geschaffenen Buntsandsteinhöhlen Europas aus. Entstanden sind sie durch unterirdische Räume, die im Zuge des Baus der Burg Hohenburg angelegt worden sind. Insgesamt gibt es zwölf Stockwerke, von denen aber nur zehn besucht werden dürfen. 2010 sollen aber auch die restlichen beiden Stockwerke Besuchern zur Verfügung stehen. Alle Etagen sind übrigens mit kilometerlangen Gängen durchzogen.
Stiefel
Bei Rentrisch steht ein durch Verwitterung entstandener Buntsandsteinfelsen, der sehr imposant und etwas eigenartig auschaut. Das sicherlich schon in der Jungsteinzeit kultischen Zwecken dienende Naturdenkmal sieht aus wie ein umgedrehter Stiefel und hat deshalb seinen Namen erhalten.
Teufelsburg
Diese prächtige Burgruine im Landkreis Saarlouis geht bis auf das 14. Jahrhundert zurück. In ihrem Inneren ist ein kleines Museum mit Funden zu sehen. Die meisten Besucher aber kommen eher wegen des fantastischen Ausblickes über das weite Saartal.
Völklingen
Völklingen, die 41.000 Seelen zählende Stadt im Saarland, ist insbesondere wegen ihrer industriellen Vergangenheit bekannt. Ihre Eisenwerke sind mittlerweile Bestandteil des Weltkulturerbes der UNESCO. Die nach Saarbrücken, Neunkirchen und Homburg viertgrößte Stadt des Saarlands hat in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Veränderungen durchlebt und ist v. a. auch sozialgeschichtlich interessant. Die einst als "hässlichste Stadt Deutschlands“ einen traurigen Ruf tragende Industriestadt an der französischen Grenze verfügt mit der 1986 geschlossenen "Völklinger Hütte“ über ein UNESCO-Weltkulturerbe ersten Ranges. Das auch zur "Europäischen Route der Industriekultur“ gehörende Industriedenkmal erinnert an die große Blütezeit der Eisen- und Stahlindustrie und wird in jedem Jahr von mehr als 200.000 Menschen besucht, die sich auch von den Ausstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen anziehen lassen. Neben der „Völklinger Hütte“ und einigen Sehenswürdigkeiten im Innenstadtbereich bietet die Stadt eine angenehme Lage an der Saar, bewaldete Hänge und sich weit ausbreitende Wälder an.
Eine ausführliche Darstellung der Stadt finden Sie bei goruma hier >>>
Warndt
Das etwa 5.000 Hektar große Wald- und sehr beliebte Naherholungsgebiet erstreckt sich zu beiden Seiten der saarländisch-lothringischen Grenze und wird von den Flüssen Saar, Bist sowie Rossel begrenzt. Der Name „Warndt“ kommt daher, dass der Wald für die Untertanen verboten war, denn er wurde seit dem Mittelalter als herrschaftliches Jagdrevier verwendet.
Bei der Tourist-Information Völklingen kann man sich die "Wanderkarte Völklingen und Warndt" (Maßstab 1:25000) bestellen. Zusätzlich liegt dort ein 22 Seiten starkes Beiheft aus, das die einzelnen Wanderwege detailliert beschreibt.
Wendalinusbasilika
In St. Wendel thront diese spätgotische Hallenkirche, welche im 14. Jahrhundert errichtet worden war und Dank ihrer Gewölbemalereien als des Saarlandes schönster Sakralbau gilt. Die bedeutende Pilgerkirche war zuletzt im Jahre 2006 Ort einer großen Wallfahrt.
Geschichte vor 1945
Das seit etwa 100.000 Jahren besiedelte Saarland war in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten von keltischen Stämmen bewohnt gewesen, bevor die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. das Gebiet eroberten. Im Zuge der Völkerwanderung kamen nun die Franken in das Gebiet und assimilierten die gallo-römische Bevölkerung. Nach der Christianisierung der Franken durch britische und iro-schottische Mönche gehörte das Land an der Saar zum Bistum Metz und zum Erzbistum Trier. Nachdem das Saarland im Jahre 925 Teil des Heiligen Römischen Reiches geworden war, entstanden mehrere unabhängige Kleinterritorien, deren bedeutendstes die Grafschaft Saarbrücken war. Auf diese saarländischen Herrschaften übte seit dem 17. Jahrhundert Frankreich einen immer stärkeren Einfluss aus, ohne es aber zu beherrschen. Vielmehr unterstand das Gebiet den Obrigkeiten benachbarter Territorien. Doch 1680 geriet das Gebiet (wenn auch nur bis 1697) während der Reunionen an Frankreich, das die kleinen Territorien zu einer Saarprovinz vereinte. Ein weiteres Mal ging das Saarland 1793 an Frankreich (ab 1798 das Département Saar), kam nach dem Wiener Kongress 1815 aber an die Königreiche Preußen und Bayern sowie kleinere Staaten des Deutschen Bundes. Die Gründung des Deutschen Reiches sowie die Annexion Elsaß-Lothringens führten zur Bildung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes, der bis zur französischen Grenze reichte. Doch nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde das Saarland vom Deutschen Reich getrennt und 1920 für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt. Am 13. Januar 1935 stimmten 90,73 % aller Wähler des Saarlandes für eine (Wieder-)Vereinigung mit Deutschland, zu dem das Saargebiet seit dem 1. März 1935 auch wieder uneingeschränkt und als politische Einheit gehörte.
Geschichte nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland auf französischen Wunsch hin am 16. Februar 1946 der Zuständigkeit des Alliierten Kontrollrates entzogen und von Deutschland abgetrennt. Das Land, zu dem man Ende 1946 eine Zollgrenze zum restlichen Deutschland errichtet hatte, wurde zu einem französischen Protektorat mit eigenen Regierung und einer Verfassung, die einen wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich vorsah. Trotz wirtschaftlich sehr positiver Folgen für die Saarländer wurde eine Angliederung an Frankreich abgelehnt. Zwischen 1947 und 1949 kam es zu mehreren Grenzberichtigungen, und im Jahre 1948 erhielten die Saarländer eine eigene Staatsbürgerschaft (= Sarrois), nachdem sie bereits 1947 mit zunächst der Saarmark und schließlich dem Franc (späterhin Saar-Franken) ihr offizielles Zahlungsmittel erhalten hatten. Die saarländische Regierung der Nachkriegsjahre bestand überwiegend aus Emigranten und erklärten Gegnern der Nationalsozialisten. Dieser Umstand zog natürlich eine Entnazifizierung nach sich, die im Saarland erheblich tief greifender durchgeführt wurde als in anderen Teilen der nicht-sowjetischen Besatzungszonen.
Doch die Aversion gegen die neue Regierung stieg trotz der anfänglichen Zustimmung aufgrund der politisch rigiden Haltung in den 1950er Jahren an. Nicht nur das Grundrecht auf Meinungsfreiheit wwar beschnitten worden. Auch wurden Parteien verboten, die für einen Anschluss des Saarlandes an die BRD votierten. Der politische Kontakt zur als „separatistisch“ geltenden Saar-Regierung unter der Leitung von Johannes Hoffmann wurde vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer kategorisch abgelehnt. Der Umstand, dass die Aufrufe der verbotenen Parteien im Saarland zum Boykott der Landtagswahlen des Jahres 1952 indes erfolglos geblieben waren, änderte Adenauers Politik. Vielmehr nahm er nun Kontakt zur Saarregierung auf, denn er wollte seine Politik der Westanbindung durch eine Aussöhnung mit Frankreich vorantreiben. Seine Politik gipfelte in der Unterzeichnung des Saarstatuts (1954), was einer Abtretung des Saarlands an den französischen Nachbarn gleichkam oder zumindest so gewertet wurde. Nach einem heftigen Abstimmungswahlkampf kam es aber am 23. Oktober 1955 aber im Saarland zu einer Volksabstimmung, welche über die Zukunft des Protektorats entscheiden sollte. 67,7% stimmten für einen Anschluss an Deutschland. Also wurde am 27. Oktober 1956 der Saarvertrag abgeschlossen, der u.a. für den 1. Janur 1957 den Beitritt des Landes zur Bundesrepublik Deutschland vorsah. Aber erst am 6. Juli 1959 gehörte das Saarland nicht mehr zum französischen Zollgebiet und erhielt nun als offizielle Währung die D-Mark.
Der Ministerpräsident des Saarlandes sowie seine Minister bilden die Regierung des Landes. Im Folgenden sind alle Ministerpräsidenten des (zunächst autonomen Gebietes und späteren) Bundeslandes Saarland namentlich aufgeführt. Zu den prominentesten Amtsinhabern gehört sicherlich Oscar Lafontaine (damals SPD):
Hans Neureuter, Regierungspräsident der französischen Regierung (1945-1946)
Erwin Müller, Vorsitzender der Verwaltungskommission (1946-1947)
Johannes Hoffmann von der CVP (1947-1955)
Heinrich Welsch, parteilos (1955-1956)
Hubert Ney von der CDU (1956-1957)
Egon Reinert von der CDU (1957-1959)
Franz-Josef Röder von der CDU (1959-1979)
Werner Klumpp von der FDP (1979)
Werner Zeyer von der CDU (1979-1985)
Oskar Lafontaine von der SPD (1985-1998)
Reinhard Klimmt von der SPD (1998-1999)
Peter Müller von der CDU (1999-2011)
Annegret Kramp-Karrenbauer von der CDU (seit 10. August 2011 - amtierend
Etwas Geografie
Das im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland gelegene Bundesland Saarland grenzt sowohl im Norden als auch im Osten an das Land Rheinland-Pfalz. Im Süden teilt das Saarland eine gemeinsame Grenze mit Frankreich und im Westen eine mit Luxemburg. Das gerade einmal 2.569 km² große Land breitet sich über weite Teile des Mittelgebirges Hunsrück aus, zu dem auch der Schwarzwälder Hochwald, das Lothringische Schichtstufenland sowie das Saar-Nahe-Bergland gehören. Auch ragen Ausläufer der Mittelgebirgslandschaft Pfälzerwald in das Saarland hinein. Möchte man das Land weiter unterteilen, so müssen die bisherigen Darstellungen noch ergänzt werden um das Bliesgau, das Köllertal, das Ostertal, das Saargau, den Saarkohlenwald, das Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet, die Sankt Ingberter Senke, das Sankt Wendeler Land sowie den Warndt. Das Saarland, dessen höchste Erhebung der 695 Meter hohe Dollberg ist, wird zu einem Drittel von sommergrünem Mischwald bedeckt, der dafür sorgt, dass das Saarland (zusammen mit Hessen und Baden-Württemberg) über die prozentual größte Waldfläche von Deutschland verfügt. Als längster Fluss und Namensgeber verläuft die Saar durch das Bundesland. Neben ihr strukturieren aber auch die Mosel, die Blies, die Prims, die Nied und die Nahe das Saarland, das übrigens klimatisch auch zu den wärmsten Regionen Deutschlands zählt.
Mittelgebirge, Berge und Erhebungen
Das Saarland breitet sich über weite Teile des Mittelgebirges Hunsrück aus, zu dem auch der Schwarzwälder Hochwald, das Lothringische Schichtstufenland sowie das Saar-Nahe-Bergland gehören. Der Hunsrück, der Erhebungen bis zu 816 Metern erreicht, gehört wiederum zum Rheinischen Schiefergebirge, das sich sowohl in Rheinland-Pfalz als auch im Saarland ausbreitet. Der höchste Berg des Hunsrück ist der 816 Meter hohe Erbeskopf, der zu Rheinland-Pfalz gehört. Mit 695 Metern ist der ebenfalls im Hunsrück gelegene Dollberg der höchste Berg des Saarlandes, dessen zweithöchster Berg, der Schimmelkopf mit seinen 694,8 Metern, ebenfalls zum Hunsrück gehört. Die indes bekannteste und bedeutendste Erhebung des Saarlandes ist der 569 Meter hohe Schaumberg, auf dem auch ein Aussichtsturm steht. Er gilt deshalb als saarländischer Hausberg, weil er zum einen der höchste Berg des früheren Saargebietes gewesen war und weil er allein stehend aus einer recht flachen Umgebung heraus ragt.
Flüsse
Der mit Abstand wichtigste und längste Fluss ist die insgesamt 227 Kilometer lange Saar, welche dem Bundesland auch seinen Namen geliehen hat. Die Saar, deren Mittellauf im Saarland liegt, fließt aber nicht nur durch die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz, sondern als Sarre auch durch Teile Frankreichs. Für elf Kilometer bildet der Fluss (zwischen Saargemünd und Saarbrücken-Güdingen) sogar die deutsch-französische Grenze, bevor sie auf einer Länge von 68 km durch das Saarland (und weitere 31 km durch Rheinland-Pfalz) fließt.
Weitere bedeutende Flüsse des Saarlandes sind die Mosel, die Blies, die Prims, die Nied und die Nahe.
Seen
Im Saarland gibt es nur sehr wenige Seen bzw. Stauseen. Der größte von ihnen ist die Primstalsperre, welche einst durch die Stauung von Prims und Altbach zwischen 1973 und 1982 entstanden ist. Der See weist ein Wasservolumen von etwa 20 Mio m³ auf und bedeckt eine Oberfläche von etwa 1 km². Mit diesen Maßen ist er nicht nur der größte Wasserspeicher des Saarlandes, sondern auch der von Rheinland-Pfalz.
Politische Gliederung
Landkreise
Das Saarland setzt sich aus sechs Landkreisen zusammen. Diese werden im Folgenden namentlich sowie mit ihrer Kreisstadt und dem amtlichen Kfz.Kennzeichen aufgeführt:
Landkreis |
Kreisstadt |
Kfz.-Kennzeichen |
---|---|---|
Landkreis Merzig-Wadern | Merzig |
MZG |
Landkreis Neunkirchen | Ottweiler |
NK |
Regionalverband Saarbrücken | Saarbrücken |
SB und VK |
Landkreis Saarlouis | Saarlouis |
SLS |
Saarpfalz-Kreis | Homburg |
HOM und IGB |
Landkreis St. Wendel | St. Wendel |
WND |
Die größten und/oder bedeutendsten Städte des Saarlandes
Im Folgenden werden die größten und/oder bedeutendsten Städte des Saarlandes namentlich sowie mit ihrer Einwohnerzahl, ihrer Kreiszugehörigkeit und ihrem amtlichen Kfz.-Kennzeichen dargestellt. Einige dieser Städte werden bei goruma ausgiebig vorgestellt - einfach die blau geschriebenen Namen anklicken:
Saarbrücken, Landeshauptstadt, Regionalverband Saarbrücken, mit ca. 177.000 Einwohnern (Kfz: SB)
Neunkirchen, Landkreis Neunkirchen, mit ca. 49.000 Einwohnern (Kfz: NK)
Homburg, Saarpfalz-Kreis, mit ca. 44.000 Einwohnern (Kfz: HOM)
Völklingen, Regionalverband Saarbrücken, mit ca. 40.500 Einwohnern (Kfz: VK)
St. Ingbert, Saarpfalz-Kreis, mit ca. 38.250 Einwohnern (Kfz: IGB)
Saarlouis, Landkreis Saarlouis, mit ca. 38.000 Einwohnern (Kfz: SLS)
Merzig, Landkreis, Merzig-Wadern, mit ca. 31.000 Einwohnern (Kfz: MZG)
Landeshymne
Die offizielle Landeshymne des Saarlandes ist das Saarlandlied (auch Saarlied genannt), dessen Titel seit dem Jahre 2003 „Ich rühm' dich, du freundliches Land an der Saar“ heißt.
Nachdem das Sarland, das nach dem Zweiten Weltkrieg ja ein autonomer Staat mit wirtschaftlichem Anschluss an Frankreich war, zunächst eine Hymne („Ich weiß, wo ein liebliches, freundliches Tal“) bekommen hatte, deren Text 1892 von R. Limberger geschrieben und dessen Melodie 1921 vom Saarbrücker Musiklehrer K. Hogrebe komponiert worden war, musste der wegen seines kämpferischen Bekenntnisses zu Deutschland bei der französischen Schutzmacht Ärgernis erregende Text geändert werden. 1950 wurde wieder Karl Hogrebe bestellt, der nun zwei neue Strophen komponierte, von denen eine auch übernommen worden ist. Auch nach dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik behielt das Land die Hymne, die indes nun weniger oft gespielt und bald relativ unbekannt wurde. 2002 schließlich wurde vom saarländischen Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft ein Wettbewerb ausgeschrieben, mit dem man einen neuen Text für das Saarlandlied finden wollte. Gewonnen hat Gerhard Tänzer mit dem heute bekannten Saarlandlied „Ich rühm' dich, du freundliches Land an der Saar“. Dieses Lied wird zu feierlichen Anlässen und zur Repräsentation außerhalb des Saarlandes gespielt. Der Text lautet:
Ich rühm' dich, du freundliches Land an der Saar,
von friedlichen Grenzen umgeben.
Nie wieder bedrohe dich Krieg und Gefahr,
in dir möcht' ich immerzu leben.
Und gibst du uns Arbeit, so hat's keine Not,
wir werden die Mühen nicht scheuen,
und Feste auch feiern zum täglichen Brot,
denn du, unser Land, sollst uns freuen.
Geschichte das Saarlands
Vor 1945
Das seit etwa 100.000 Jahren besiedelte Saarland war in den letzten vorchristlichen Jahrhunderten von keltischen Stämmen bewohnt gewesen, bevor die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. das Gebiet eroberten. Im Zuge der Völkerwanderung kamen nun die Franken in das Gebiet und assimilierten die gallo-römische Bevölkerung. Nach der Christianisierung der Franken durch britische und iro-schottische Mönche gehörte das Land an der Saar zum Bistum Metz und zum Erzbistum Trier. Nachdem das Saarland im Jahre 925 Teil des Heiligen Römischen Reiches geworden war, entstanden mehrere unabhängige Kleinterritorien, deren bedeutendstes die Grafschaft Saarbrücken war. Auf diese saarländischen Herrschaften übte seit dem 17. Jahrhundert Frankreich einen immer stärkeren Einfluss aus, ohne es aber zu beherrschen. Vielmehr unterstand das Gebiet den Obrigkeiten benachbarter Territorien. Doch 1680 geriet das Gebiet (wenn auch nur bis 1697) während der Reunionen an Frankreich, das die kleinen Territorien zu einer Saarprovinz vereinte. Ein weiteres Mal ging das Saarland 1793 an Frankreich (ab 1798 das Département Saar), kam nach dem Wiener Kongress 1815 aber an die Königreiche Preußen und Bayern sowie kleinere Staaten des Deutschen Bundes. Die Gründung des Deutschen Reiches sowie die Annexion Elsaß-Lothringens führten zur Bildung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes, der bis zur französischen Grenze reichte. Doch nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde das Saarland vom Deutschen Reich getrennt und 1920 für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt. Am 13. Januar 1935 stimmten 90,73 % aller Wähler des Saarlandes für eine (Wieder-)Vereinigung mit Deutschland, zu dem das Saargebiet seit dem 1. März 1935 auch wieder uneingeschränkt und als politische Einheit gehörte.
Nach 1945
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland auf französischen Wunsch hin am 16. Februar 1946 der Zuständigkeit des Alliierten Kontrollrates entzogen und von Deutschland abgetrennt. Das Land, zu dem man Ende 1946 eine Zollgrenze zum restlichen Deutschland errichtet hatte, wurde zu einem französischen Protektorat mit eigenen Regierung und einer Verfassung, die einen wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich vorsah. Trotz wirtschaftlich sehr positiver Folgen für die Saarländer wurde eine Angliederung an Frankreich abgelehnt. Zwischen 1947 und 1949 kam es zu mehreren Grenzberichtigungen, und im Jahre 1948 erhielten die Saarländer eine eigene Staatsbürgerschaft (= Sarrois), nachdem sie bereits 1947 mit zunächst der Saarmark und schließlich dem Franc (späterhin Saar-Franken) ihr offizielles Zahlungsmittel erhalten hatten. Die saarländische Regierung der Nachkriegsjahre bestand überwiegend aus Emigranten und erklärten Gegnern der Nationalsozialisten. Dieser Umstand zog natürlich eine Entnazifizierung nach sich, die im Saarland erheblich tief greifender durchgeführt wurde als in anderen Teilen der nicht-sowjetischen Besatzungszonen.
Doch die Aversion gegen die neue Regierung stieg trotz der anfänglichen Zustimmung aufgrund der politisch rigiden Haltung in den 1950er Jahren an. Nicht nur das Grundrecht auf Meinungsfreiheit wwar beschnitten worden. Auch wurden Parteien verboten, die für einen Anschluss des Saarlandes an die BRD votierten. Der politische Kontakt zur als „separatistisch“ geltenden Saar-Regierung unter der Leitung von Johannes Hoffmann wurde vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer kategorisch abgelehnt. Der Umstand, dass die Aufrufe der verbotenen Parteien im Saarland zum Boykott der Landtagswahlen des Jahres 1952 indes erfolglos geblieben waren, änderte Adenauers Politik. Vielmehr nahm er nun Kontakt zur Saarregierung auf, denn er wollte seine Politik der Westanbindung durch eine Aussöhnung mit Frankreich vorantreiben. Seine Politik gipfelte in der Unterzeichnung des Saarstatuts (1954), was einer Abtretung des Saarlands an den französischen Nachbarn gleichkam oder zumindest so gewertet wurde. Nach einem heftigen Abstimmungswahlkampf kam es aber am 23. Oktober 1955 aber im Saarland zu einer Volksabstimmung, welche über die Zukunft des Protektorats entscheiden sollte. 67,7% stimmten für einen Anschluss an Deutschland. Also wurde am 27. Oktober 1956 der Saarvertrag abgeschlossen, der u.a. für den 1. Janur 1957 den Beitritt des Landes zur Bundesrepublik Deutschland vorsah. Aber erst am 6. Juli 1959 gehörte das Saarland nicht mehr zum französischen Zollgebiet und erhielt nun als offizielle Währung die D-Mark.
Der Ministerpräsident des Saarlandes sowie seine Minister bilden die Regierung des Landes. Im Folgenden sind alle Ministerpräsidenten des (zunächst autonomen Gebietes und späteren) Bundeslandes Saarland namentlich aufgeführt. Zu den prominentesten Amtsinhabern gehört sicherlich Oscar Lafontaine (damals SPD):
Hans Neureuter, Regierungspräsident der französischen Regierung (1945-1946)
Erwin Müller, Vorsitzender der Verwaltungskommission (1946-1947)
Johannes Hoffmann von der CVP (1947-1955)
Heinrich Welsch, parteilos (1955-1956)
Hubert Ney von der CDU (1956-1957)
Egon Reinert von der CDU (1957-1959)
Franz-Josef Röder von der CDU (1959-1979)
Werner Klumpp von der FDP (1979)
Werner Zeyer von der CDU (1979-1985)
Oskar Lafontaine von der SPD (1985-1998)
Reinhard Klimmt von der SPD (1998-1999)
Peter Müller von der CDU (1999-2011)
Annegret Kramp-Karrenbauer von der CDU (seit 10. August 2011 - amtierend
Sehenswürdigkeiten
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Saarlandes finden Sie bei goruma unter Saarland.
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