Vor dem Jahr 1000
Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung Dänemarks lassen sich auf das Ende der letzten Eiszeit um etwa 12.500 v.Chr. zurückführen. Ackerbau und feste Siedlungen bildeten sich in der Neusteinzeit (3.900 v.Chr.). Ab 400-750 n. Chr. entstanden die ersten Städte. Die Festigung der ersten Zentralmacht begann zeitgleich mit dem Schwinden des Reiches der Merowinger um 700 unter einem König namens Angantyr und wurde unter Harald I. (910-987), der als "Der Blauzahn" bezeichnet wird, vollendet. Die Gründung dieses Königreiches wurde Ende des neunten Jahrhunderts im Runenstein von Jelling in Jütland schriftlich festgehalten. Das Wort Dänemark wurde hier zum ersten Mal schriftlich erwähnt.
Die Wikinger
Um 800 begannen die Wikinger, die in Europa bald bekannt und gefürchtet wurden, mit ihren Eroberungs- und Entdeckungszügen. In Folge dessen konnten dänische Könige ihre Macht sowohl in England, Irland, Frankreich und sogar in Russland etablieren. In Frankreich erhielten Wikingerhäuptlinge Lehen von fränkischen Fürsten. Die Normandie war das bekannteste dieser Lehen.
Vom Jahr 1000 bis zum 17. Jahrhundert
Dänemark ist das älteste in dieser Form existierende Königreich Europas. Der älteste bekannte Wikingerkönig ist wahrscheinlich Godfred, der etwa bis 810 regierte.
Ab 950 besteht in Dänemark eine durchgängige Königsabfolge. Einen Höhepunkt der Dänischen Macht begründete Knud IV. der Große. (Regierungszeit: 1080-1086) mit der Eroberung ganz Englands. In Nord- und Ostengland weisen heute noch viele Ortsnamen auf die früheren Eroberer. Knud wurde König von Norwegen und von Teilen Schwedens.
Von 1380 bis 1814 war Dänemark in der Personalunion mit Norwegen vereint, ab 1389 bis 1523 auch mit Schweden in der so genannten Kalmarer Union. In den Jahrhunderten von 1660 bis 1848 herrschte in Dänemark eine absolutistische Monarchie. Im Frieden von Kopenhagen im Jahr 1660 trat Dänemark der südschwedischen Besitztümer östlich des Sunds ab und erlitt damit die Niederlage im Kampf um die Vorherrschaft in der Ostsee.
Im 18. und 19. Jahrhundert
Aufgrund seiner geographischen Lage spielte Dänemark im 18. Jahrhundert eine bedeutende politische und wirtschaftliche Rolle im Ostseeraum. Zu Beginn der napoleonischen Kriege war Dänemark neutral. In den Jahren 1801 und 1807 erfolgten Angriffe der englischen Flotte auf Kopenhagen. Daraufhin schloss sich Dänemark mit Frankreich zusammen.
Die Engländer raubten 1814/15 die dänischen Kriegs- und Handelsflotten. Nach der Allianz mit Napoleon musste Dänemark bei den Friedensverhandlungen, dem Wiener Kongress und dem Friedensvertrag von Kiel, nach sieben Kriegsjahren Norwegen an Schweden und Helgoland an England abtreten. Dänemark erhielt aber das Herzogtum Lauenburg und Teile von Schleswig Holstein.
1849 bekam Dänemark eine neue Verfassung und damit die Einführung der konstitutionellen Monarchie. In den Jahren 1863 und 1864 erfolgten die Schleswigschen Kriege und bedingten den Verlust der in Personalunion verbundenen Herzogtümer Schleswig und Holstein. Das war fast ein Drittel des Gebietes und der Bevölkerung.
Im 20. Jahrhundert
Im Jahr 1915 wurde das demokratische Grundgesetzes und somit das Frauenwahlrecht eingeführt. Die westindischen Jungferninseln wurden 1917 nach Verhandlungen an die USA verkauft. 1918 wurde die Realunion mit Island, 1944 die Personalunion beendet.
Im Ersten Weltkrieg blieb Dänemark neutral, gewann jedoch aufgrund des Versailler Vertrags durch eine Volksabstimmung den größeren Teil Schleswigs zurück. Im Zweiten Weltkrieg war Dänemark durch deutsche Truppen besetzt. Wilhelm Buhl wurde 1945 erster Ministerpräsident nach der deutschen Besatzung. Dänemark ist Gründungsmitglied der Organisation der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1945.
1949 erfolgte der NATO-Beitritt, 1950 der Beitritt zum Europarat. Im Jahr 1953 erfolgte eine Verfassungsänderung zur Einführung der weiblichen Thronfolge und Abschaffung des Landstings, der 2. Parlamentarische Kammer.
Dänemark trat der EG 1973 bei (ohne die Färöer; Grönland verlässt 1982 den EG-Verbund).
1979 erhielt Grönland die Selbstverwaltung.
Dänemark ist Gründungsmitglied des Ostseerates von 1992, lehnte jedoch den Vertrag von Maastricht durch ein Referendum ab. 1993 wurde die Annahme des Vertrages von Maastricht mit den vier Vorbehalten von Edinburgh (innere und äußere Sicherheit, Euro, Staatsbürgerschaft) beschlossen.
Im Jahr 1998 verfolgte Dänemark gemeinsam mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen die Initiative zur Schaffung einer ständigen Einsatzbrigade der Vereinten Nationen mit Sitz in Kopenhagen (SHIRBRIG). 2000 erfolgte die Ablehnung der Einführung des Euros durch ein Referendum.
2002 wurde die EU-Osterweiterungsentscheidung beim Europäischen Rat in Kopenhagen unter dänischer EU-Ratspräsidentschaft positiv beantwortet. Dänemark zeigte militärisches Engagement an der Seite der USA im Irak-Krieg 2003 und wirkte beim Wiederaufbau des Irak mit.
Am 13.05.2004 heirateten Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary.
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