Kurze Übersicht
Die Färöer-Inseln (Kurzform Färöer) sind ein Ensemble von 18 Inseln, 11 Holmen und 750 Schären mit autonomer Verwaltung, die dennoch zu Dänemark gehören, das z.B. für die Verteidigung und begrenzt die Außenpolitik zuständig ist.
Mittlerweile sind die Färöer eine „Nation innerhalb der Reichsgemeinschaft mit Dänemark“. Sie haben zudem eine eigene Flagge.
Die Inseln liegen zwischen Schottland, Norwegen und Island – rund 1.000 km nordwestlich von Dänemark und 460 km südöstlich von Island.
Mit Ausnahme der kleinsten Insel, Lítla Dímun, sind alle ständig bewohnt. Die rund 50.000 Bewohner betrachten sich jedoch nicht als Dänen, sondern als eigenständiges Volk, das von den Wikingern auf den Färöern abstammt. Die Bewohner sprechen die färöische Sprache, die mit dem Isländischen und dem Norwegischen verwandt ist.
Der Regierungschef ist ein Premierminister und das Staatsoberhaupt ist die Königin bzw. der König von Dänemark.
Die dänische Regierung wird durch die Reichsombudsschaft repräsentiert.
In Kopenhagen befindet sich die färöische Gesandtschaft. Das Løgting ist eines der ältesten Parlamente der Welt. Es entsendet regelmäßig zwei Abgeordnete ins dänische Folketing und ist mit zwei Delegierten im Nordis Regierungschefchen Rat vertreten.
Tabellarische Kurzfassung
Name in Deutsch | Färöer-Insel, Färöer |
Name in Färöisch | Føroyar |
Name in Dänisch | Færøerne |
Staatsform | Autonome Inselgruppe die zu Dänemark gehört, mit dem dänischen König bzw. der Königin als Staatsoberhaupt |
Geografische Lage | Zwischen Schottland, Norwegen und Island – rund 1.000 km nordwestlich von Dänemark |
Nationalflagge | |
Nationalhymne | seit 1930 Tú alfagra land mítt (Oh du mein schönes Land) |
Staatsoberhaupt | der dänische König bzw. die dänische Königin |
Einwohnerzahl | rund 48.500 |
Ethnien | rund 91,5% sind auf den Färöer geboren und rund 6% in Dänemark |
Religion
|
rund 80 % gehören zur Evangelisch-Lutherischen Staatskirche und rund 10% sind Mitglieder der Brüdergemeinden und etwa 5% gehören anderen christlichen Kirchen an |
Sprachen | Dänisch und Färöisch |
Hauptstadt | Tórshavn (Dänisch: Thorshavn |
Fläche | 1.396 km² |
höchster Berg |
der 880 m hohe Slættaratindur ganz im Norden der Insel Eysturoy |
größter See | der 3, 6 km² große Sørvágsvatn im Süden der Insel Vágar |
internationales Kfz-Kennzeichen | FO |
Landeswährung | Färöische Krone - entspricht der dänischen Krone |
Zeitunterschied zur MEZ | = MEZ |
Telefonvorwahl | +298 |
Netzspannung, Frequenz | 230 Volt, 50 Hertz |
Internet Top Level Domain (TLD) | .fo |
Die 18 Inseln der Färöer
In der Tabelle sind die 18 Inseln der Färöer ihrer Größe nach dargestellt, die Einwohnerzahlen wurden auf- bzw. abgerundet.
Name der Insel | Fläche [km²] | Einwohner |
|
Hauptort |
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Streymoy (Hauptinsel) | 373,5 | 22.490 |
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Tórshavn |
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Eysturoy | 286,3 | 10.820 |
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Fuglafjørður |
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Vágar | 177,6 | 3.065 |
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Míðvágur |
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Suðuroy | 166,0 | 4.700 |
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Tvøroyri |
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Sandoy | 112,1 | 1.400 |
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Sandur |
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Borðoy | 95,0 | 4.980 |
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Klaksvík 47455 |
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Viðoy | 41,0 | 595 < |
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Viðareiði |
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Kunoy | 35,5 | 140 |
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Kunoy |
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Kalsoy | 30,9 | 110 |
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Mikladalur |
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Svínoy | 27,4 | 35 |
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Svínoy |
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Fugloy | 11,0 | 40 |
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Kirkja |
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Nólsoy | 10,3 | 250 |
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Nólsoy |
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Mykines | 10,3 | 15 |
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Mykines |
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Skúvoy | 10,0 | 35 |
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Skúvoy |
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Hestur | 6,1 | 30 |
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Hestur |
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Stóra Dímun | 2,7 | 10 |
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Dímun |
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Koltu | 2,5 | 1 |
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Koltur |
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Lítla Dímun | 0,8 | 0 |
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unbewohnt |
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Zusammen | 1.396 | 48.650 |
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Anreise
Mit der Fähre
Es gibt eine direkte Fährverbindung zwischen Dänemark (Hirtshals) und den Färöer Inseln (Tórshavn), die auch weiter nach Island fährt. Die Fähre verkehrt ganzjährig im Winter einmal die Woche und im Sommer zweimal die Woche, wobei die Abfahrtszeiten wetterabhängig sind. Die Überfahrt dauert zwischen 30 und 35 Stunden.
Mit dem Flugzeug
Ganzjährig gibt es von Norwegen, Schottland, Dänemark und Island das ganze Jahr über Direktflüge auf die Färöer.
Sehenswürdigkeiten
Streymoy
Streymoy ist mit einer Fläche von 373,5 km² die größte Insel und mit der Hauptstadt Tórshavn auch die Hauptinsel der Färöer. Um die südlichste Spitze herum befinden sich die Inseln Nólsoy, Hestur und Koltur. Empfehlenswerte Sehenswürdigkeiten sind der Hafen, der frühere Bischofssitz in Kirkjubøur, der Sandstrand in Saksun sowie ein historischer Bauernhof. Die Klippe Stakkur ist auch einen Besuch wert, denn hier führt eine kleine Seilbahn hin, um dort Schafe auszusetzen.Beliebte Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt sind Die beliebtesten Ausflugsziele in Tórshavn sind:
- Fort Skansin – eine alte Festung mit Leuchtturm
- Listasavn Føroya – ein Kunstmuseum mit der größten Färöischen Kunstsammlung
- Norðurlandahúsið – das Kultur – und Kongresszentrum der Färöer
- Tinganes – die Altstadt von Tórshavn mit seinen engen Gassen und teilweise 500 Jahre alten roten Holzhäusern, gebaut aus Holz und mit Rasendächern.
- Tórshavner Domkirche – die 1788 erbaut wurde.
- Viðarlundin í Havn – der Tórshavner Stadtpark mit dem größten Wald auf den Inseln, in dessen Mitte ein Denkmal für die verstorbenen Fischer und die die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Seeleute steht
Erwähnenswert ist der am 15. Dezember 1860 in Tórshavn geborene Niels Ryberg Finsen (1860–1904), der im Jahr 1903 den Nobelpreist für Physiologie oder Medizin erhalten hatte.
Nólsoy
Sehenswert in Nólsoy sind die kleinen Bootshäuser und der Leuchtturm Borðan im Süden der Insel. Besonders sehenswert ist das weiße Tor aus Walknochen am Hafen. Jährlich findet auf der Insel im August das Volksfest Ovastevna statt.
Nordinseln (Norðoyggjar)
Zu den Nordinseln (Norðoyggjar) gehören die Inseln Borðoy, Kunoy, Viðoy, Kalsoy, Fugloy und Svínoy. Der Besucher findet hier teilweise geradezu atemberaubende Landschaften. Man kann die Inseln durchaus innerhalb eines Tagesausflugs erreichen, aber diese Hetze ist nicht empfehlenswert. Einige der Inseln sind mit Straßen und Brücken verbunden, andere dagegen sind nur mit der Fähre oder einem Boot zu erreichen.
Eysturoy
Eysturoy ist die zweitgrößte Insel der Färöer-Inseln mit dem 880 m hohen Slættaratindur – dem höchsten Berg der Färüer. Die vielen kleinen Dörfer bezeugen noch heute das frühere Leben, während die kleinen Wälder drumherum eine nahezu mystische Atmosphäre erzeugen. Die Fischerei ist hier der größte Wirtschaftszweig und da verwundert es auch nicht, dass sich hier die größte Lachsfarm der Welt befindet.
Ein wichtiges Ereignis auf Eysturoy ist das G-Festival in Gøta – ein jährlich stattfindendes Musikfestival, welches jedes Jahr stattfindet.
Die Ortschaft Gjógv (Felsspalte) mit rund 50 Einwohnern an der Nordostküste ist wegen seines kleinen natürlichen Hafens, den bereits die Wikinger benutzt haben sollen, ein beliebtes Fotomotiv. Einen Besuch wert ist auch die etwa 20° C warme vulkanische Thermalquelle von Fuglafjørður. Sie ist das einzige Zeugnis der früheren vulkanischen Aktivitäten.
Vágar
Auf der Insel Vágar befindet sich der einzige Flughafen der Inseln. Außerdem liegt hier der 3,6 km² große Sørvágsvatn – er ist der größte See der Färöer Inseln. Von hier aus kann man zu Fuß oder mit einem Boot den Wasserfall Bøsdalafossur besuchen Zwei weitere Wasserfälle sind der Múlafossur und der Reipsáfossur. Ein wahres Highlight ist zudem die Klippe Trælanípa. Der höchste Berg der Insel ist der 772 m hohe Árnafjall.
Mykines
Mykines ist die Nachbarinsel von Vágar. Vogelfreunde können hier Papageientaucher bewundern. Zudem findet man hier hervorragende Klettermöglichkeiten. Von Vágar aus kommt man nach Mykines wegen der felsigen Küste nur mit einem Boot oder Helikopter, die bekanntlich wetterabhängig sind. Der höchste Berg der Insel ist der 560 m hohe Knúkur
Sandoy
Die Insel ist die grünste der Färöer-Inseln.
Hier kann man besonders im Herbst und Winter riesige Wellen beobachten, die sich an den Klippen tosend brechen. Die bis zu 300 m hohen Klippen laden nicht nur zum Betrachten, sondern auch zum Klettern ein. Empfehlenswert ist eine auch geführte Wanderung durch die Insel. Bei einer Fahrt auf dem Fischerboot kann man auch selber angeln. Der höchste Berg der Insel ist der 479 m hohe Tindur.
Skúvoy
Skúvoy ist autofrei. Sehr sehenswert ist der hiesige Friedhof, auf dem der Wikingerhäuptling Sigmund Brestisson (961-1005) begraben liegt, der auf der Insel geboren und verstorben ist. Er hatte um 999 mit der Christianisierung der Färinger begonnen. Der höchste Berg der Insel ist der 392 m hohe Knútur.
Stóra Dímun
Die Insel Stóra Dímun ist wegen seiner Steilküsten nur mit einem Helikopter zu erreichen. Ein Besuch dieser wilden Insel lohnt sich, auch wenn es hier nur einen einzigen Bauernhof gibt auf dem die einzige Familie der Insel lebt. Der höchste Berg der Insel ist der 396 m hohe Høgoyggj.
Suðuroy
In Suðuroy befindet man sich auf der südlichsten Färöer-Insel mit einer geradezu dramatischsten Landschaft. Dabei ist der westliche Teil rau und klippig und wenig besucht. Die Vogelklippen sind nicht nur wegen der zahlreichen Vögel ein besonders beeindruckendes Erlebnis, sondern auch, weil man hier bis an die Klippen heranfahren kann und direkt in die Tiefe schauen kann. Idyllisch umgeben von hohen Bergen und Fjorden sind die beiden Fischerorte im Norden der Insel. Der höchste Berg der Insel ist der 610 m hohe Gluggarnir.
Litla Dimun
Die unbewohnte Insel Litla Dimun ist außerdem der Fläche nach die kleinste der 18 Inseln. Sie gehört geografisch zur Nachbarinsel Stóra Dímun und ist der Insel Suðuroy vorgelagert. Der höchste Berg ist der 414 m hohe Rávan. Hier nisten viele Papageitaucher und weiden Schafe, die im Frühjahr mit einem Fischerboot auf die Insel gebracht und im Herbst zum Scheren wieder eingefangen werden.
Einen regelmäßigen Schiffsverkehr gibt es nicht und die Insel kann nur zweimal im Jahr von Touristen besucht werden.
Koltur
Auf der zweitkleinsten Insel der Färöer wohnt gerade mal eine Person (Stand 2021). Der höchste Berg ist mit einer Höhe von m der 477 m hohe Uppi á Oyggj. Die alten und verlassenen Bauernhäuser gehen auf das 16. Jahrhundert zurück und zählen zu den besonderen kulturhistorischen Schätzen der nordischen Länder.
Es ist geplant, ein altes Gehöft auf der Insel zu rekonstruieren, u.a. um den Tourismus zu steigern.
Eine regelmäßige Fährverbindung gibt es derzeit nicht, aber in den Sommermonaten kann die Insel bei gutem Wetter von Touristen besucht werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit einem Hubschrauber, der dreimal wöchentlich Koltur anfliegt, die Insel zu besuchen.
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